DE2139258C3 - Vorrichtung zum Übertragen vorbestimmter Flüssigkeitsvolumina von einem ersten zu einem zweiten Gefäß - Google Patents
Vorrichtung zum Übertragen vorbestimmter Flüssigkeitsvolumina von einem ersten zu einem zweiten GefäßInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum übertragen vorbestimmter Flüssigkeitsvolumina
von einem ersten zu einem zweiten Gefäß, bestehend aus einem vom ersten zum zweiten Gefäß führenden
Rohr, welches im ersten Gefäß in die Flüssigkeit eintaucht, Mitteln zum Abdichten des ersten Gefäßes,
einer in das erste Gefäß einführbaren Druckmittelleitung zum Erzeugen eines die Flüssigkeit durch das
Rohr drückenden Überdrucks und Mitteln zum Abmessen eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der Fig. 22 der deutschen Offenlegungsschrift 1 648 865 beschrieben.
Bei der bekannten Vorrichtung bestehen die Mittel zum Abmessen eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens
aus einem einzigen, am Flüssigkeitsweg angeordneten elektrischen Signalgeber, der dann, wenn
ihn die Flüssigkeitsfront erreicht, ein Signal zum Beenden des Herausdrückens von Flüssigkeit aus
dem ersten Gefäß und zum Entleeren des mit Flüssigkeit gefüllten Rohres gibt. Nachdem das Rohr in
das zweite Gefäß entleert ist, wiederholt sich der Vorgang erneut, und zwar so oft, bis die gewünschte
Flüssigkeitsmenge von dem ersten in das zweite Gefäß übertragen worden ist.
Nachteilig ist bei dieser bekannten Vorrichtung, daß die Genauigkeit, mit der ein vorbe. timmtes Flüs-
sigkeitsvolumen übertragen werden kann, sehr klein ist, weil nur das in einem vorbestimmten Rohrteil
enthaltene Flüssigkeitsvolumen oder Vielfache von diesem Volumen übertragen werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der
J5 eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die
Übertragung eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens mit im Vergleich zum Stand der Technik großer
Genauigkeit erfolgen kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch ge-
löst, daß bei etwa konstantem Überdruck im ersten Gefäß am Flüssigkeitsweg zwei Signalgeber im Abstand
voneinander angeordnet sind, die einem Rechner beim Passieren der Flüssigkeitsfront ein Eingangssignal
zuführen, welcher aus diesen Signalen
as das pro Zeiteinheit das Rohr passierende Flüssigkeitsvolumen
.bestimmt, und daß am Rechner Absperrmittel für die Flüssigkeit angeschlossen sind, die
nach Ablauf der für die Übertragung des gewünschten, am Rechner eingestellten Flüssigkeitsvolumens
erforderlichen Zeit vom Rechner ein aus dessen Eingangssignalen gebildetes Absperrsignal erhalten.
Das zwischen den beiden Signalgebern liegende innere Rohrvolumen ist bei der Vorrichtung gemäß der
Erfindung konstant und im Rechner fest eingegeben.
so daß der Rechner aus der Geschwindigkeit, mit der die Flüssigkeitsfront die beiden Signalgeber passiert,
das pro Zeiteinheit übertragene Flüssigkeitsvolumen bestimmen kann. Die Genauigkeit, mit der die Übertragung
der Flüssigkeit bei der Vorrichtung gemäß
+o der Erfindung erfolgt, hängt von der Genauigkeit,
mit der der Rechner das pro Zeiteinheit übertragene Flüssigkeitsvolumen bestimmt und das Absperrsignal
erzeugt, und von den Drucktoleranzen im ersten Gefäß ab. Wegen der im Rechner verwendeten elektronischen
Bauteile ist diese Genauigkeit sehr groß.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung erläutert.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sollen vorbestimmte Flüssigkeitsvolumina von einem ersten
Gefäß 1 zu einem zweiten Gefäß 2 übertragen werden. Das erste Gefäß 1 ist mittels einer Abdeckung
12 druckdicht abgedichtet. Die Abdeckung 12 ist von einer DnickmittelleitungS und von einem Rohr 4
durchbrochen, welches in die Flüssigkeit im Gefäß 1 eintaucht und dessen anderes Ende über dem Gefäß
2 liegt. Am Flüssigkeitsweg ist ein erster Signalgeber 5 und ein zweiter Signalgeber 6 angeordnet.
Die Signalgebers und6 bestehen jeweils aus einem Sender und einem Empfänger, z. B. nach Art einer
Lichtquelle und einer Fotoquelle. Der Signalgeber 6 liegt an dem über dem Gefäß 2 angeordneten Rohrende
und erfaßt die aus diesem Rohrende austretende Flüssigkeitsfront. Die Signalgebers und6 führen
einem Rechner 7 jeweils ein Signal zu, wenn die Flüssigkeitsfront sie passiert. Der Rechner 7 steuert
eine Absperrvorrichtung 8, die zwei Schlauchklem-
men 9 zum Abklemmen des als elastischer Schlauch ausgebildeten Rohres4 enthält. Am Rechner7 ist
ferner eine Einstellvorrichtung lü zum Einstellen des gewünschten, vom Gefäll 1 zum Gefall 2 zu übertragenden
Flüssigkeitsvolumens angeschlossen.
Der Rechner'/ bestimmt aus der Zeit, die zwischen zwei Signalen der Signalgebers und6 liegt und aus
dem zwischen den beiden Signalgebern 5 und 6 vorhandenen Volumen das pro Zeiteinheit vom Gefäll 1
in das Gefäß 2 übertragene Flüssigkeitsvolumen. Wenn diejenige Zeit abgelaufen ist, innerhalb der das
an der Einstellvorrichtung 10 eingestellte Flüssigkeitsvolumen übertragen worden ist, führt der Rechnet
7 der Absperrvorrichtung 8 ein Absperrsignal zu, das bewirkt, dall die beiden Klemmen 9 gegeneinander
bewegt werden und den Flüssigkeilstransport unterbrechen.
Der Überdruck im Gefäß 1 kann dabei beliebig sein, weil er automatisch durch den Rechner 7 über
die Zeit zwischen zwei Signalen der Signalgeber 5 und 6 berücksichtigt wird. Wesentlich ist aber, daß
dieser Überdruck während eines Übertragungsvorgangs konstant ist. Durch die Wahl eines genügend
hohen Druckes kann der Einfluß von Druckschwankungen jedoch gering gehalten werden.
Als Beispiel sei angenommen, daß die Flüssigkeitsfront 0,5 see braucht, bis sie vom Signalgeber 5 bis
zum Signalgeber 6 gelangt, daß also zwischen den beiden Signalen der Signalgebers und 6 0,5 see liegen,
und daß das zwischen den beiden Signalgebern 5 und 6 vorhandene Flüssigkeitsvolumen 1 cm:l ist. Sollen
nunmehr z.B. 1,8cm3 übertragen werden, so führt der Rechner 7 nach Ablauf einer Zeit von 0,9 see
nach dem Signal des Signalgebers 6 der Absperrvorrichtung 8 ein Signal zum Abklemmen des Rohres 4
zu. Dabei ist davon ausgegangen; daß nach dem Abklemmen der in Slrömungsrichtung nach den Klemmen
9 liegende Rohrteil mit Flüssigkeit gefüllt bleibt. Die Viskosität der Flüssigkeit geht also nicht in die
Dosiergenauigkeit ein.
Im Rahmen der Erfindung ist es nicht erforderlich, daß die Abdeckung 12 das Gefäß 1 vollkommen
druckdicht abschließt. Die Abdichtung muß lediglich so groß sein, daß der überdruck im Gefäß 1 ausreicht,
die Flüssigkeit durch das Rohr 4 zum Gefäß 2 zu drücken. Als Druckmittel wird dabei zweckmäßigerweisc
Druckluft verwendet.
Die beschriebene Vorrichtung eignet sich besonders zur Übertragung von Flüssigkeitsproben des
menschlichen Körpers von einem Gesamtprobengefäß in verschiedene Einzelprobengefäße. Das Gesamtprobengefäß
entspricht dabei dem Gefäß 1 in ίο der Zeichnung, während das Gefäß 2 ein Einzelprobengefäß
ist. Die Gesamtprobe wird dabei in eine Vielzahl von Teilproben zur Untersuchung der Körperflüssigkeit
auf den Gehalt bestimmter Bestandteile aufgeteilt, wobei der Gehalt eines bestimmten Stoffes
an Hand eines bestimmten Einzelprobengefäßes festgestellt wird. Wichtig ist bei dieser Anwendung der
Vorrichtung nach der Erfindung, daß die Meßergebnisse nicht dadurch verfälscht werden, daß die gerade
übertragene Flüssigkeit, die von einem bestimmten ao Patienten stammt, mit even'uell im Rohr 4 enthaltenen
Flüssigkeitsresten eines anderen Patienten, die von einer vorher übertragenen Flüssigkeit stammen,
vermischt wird und dadurch die Meßergebnisse verfälscht werden. Wegen der Verwendung einer Aba5
sperrvorrichtung, die das Rohr 4 abklemmt, kann das Ruhr4 in seinem Inneren völlig glattwandig ausgebildet
werden. Es fehlen also scharfkantige Ventilteile, so daß die Gefahr der Verschleppung einer
Probe in eine andere Probe sehr gering ist. Die beschriebene Vorrichtung ist dazu geeignet.
Störungen im Flüssigkeitstransport, wie sie z. B. auftreten, wenn Blut übertragen wird und ein Blutgerinnsel
das Rohr 4 verstopft, anzuzeigen. In diesem Fall wird die Störung vor Ablauf der dem eingestellten
Flüssigkeitsvolumen entsprechenden Zeit unterbrochen, d. h., sie reißt am Signalgeber 6 ab. Der
Rechner 7 bildet aus dem dabei erzeugten Signal des Signalgebers 6 ein Störungssignal, da« einem Störungssignalgeber
11 zum Anzeigen der Störung zuge-,o
führt wird.
Im Rahmen der Erfindung können an Stelle von optischen Signalgebern 5 und 6 auch kapazitive oder
induktive Signalgeber benutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum übertragen vorbestimmter
Flüssigkeitsvolumina von einem ersten zu einem zweiten Gefäß, bestehend aus einem vom ersten
zum zweiten Gefäß führenden Rohr, welches im ersten Gefäß in die Flüssigkeit eintaucht, Mitteln
zum Abdichten des ersten Gefäßes, einer in das erste Gefäß einführbaren Druckmittelleitung zum
Erzeugen eines die Flüssigkeit durch das Rohr drückenden Überdruck und Mitteln zum Abmessen
eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens, dadurch gekennzeichnet, daß bei etwa
konstantem Überdruck im ersten Gefäß (1) am Flüssigkeitsweg zwei Signalgeber (5,6) im Abstand
voneinander angeordnet sind, die einem Rechner (7) beim Passieren der Flüssigkeitsfront
ein Eingangssignal zuführen, welcher aus diesen Signalen das pro Zeiteinheit das Rohr passierende
Flüssigkeitsvolumen bestimmt, und daß am Rechner (7) Absperrmittel (8, 9) für die Flüssigkeit
angeschlossen sind, die nach Ablauf der für die Übertragung des gewünschten, am Rechner
(7) eingestellten Flüssigkeitsvolumens erforderlichen Zeit vom Rechner (7) ein aus dessen Eingangssignalen
gebildetes Absperrsignal erhalten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das die beiden Gefäße (1,2)
miteinander verbindende Rohr (4) als elastischer Schlauch und die Absperrmittel (8,9) als
Schlauchklemme ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach A.ispruch 1 oder2, dadurch
gekennzeichnet, daß der in Strömungsrichtung letzte Signalgeber (6) an dem dem zu füllenden
zweiten Gefäß (2) zugeordneten Ende des Rohres (4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Störungssignalgeber
(11), der beim Aufhören der Strömung im Rohr (4) vor Ablauf der dem eingestellten Flüssigkeitsvolumen
entsprechenden Zeit vom Rechner (7) ein aus dessen Eingangssignalen gebildetes Störungssignal erhält.
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