DE2135839B2 - Verfahren zur Erfassung der beim Schrottchargieren und Stahlabstechen von Elektroöfen entstehenden Rauchgase - Google Patents
Verfahren zur Erfassung der beim Schrottchargieren und Stahlabstechen von Elektroöfen entstehenden RauchgaseInfo
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Description
außen entweichen kann, und daß beim Stahlabstechen die Rauchgase unmittelbar mittels einer auf der
Stahlentnahmepfanne angeordneten Haube erfaßt
Die Erfindung ist ein Verfahren zur Erfassung der 50 und abgesaugt werden, der Stahl durch einen oberen
beim Schrottchargieren und Stahlabstechen von Elek- Schlitz in dieser Haube in die Pfanne gegossen wird
troöfen entstehenden Rauchgase zur Entstaubung mit und dieser Schlitz so bemessen ist, daß die Außenluft
Direktabsaugung beim Schmelzen und Frischen. durch ihn mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 10 m s
Elektroofen werden im allgemeinen mit Schrott be- eingesaugt wird, die höher liegt als die Rauchgasaufschickt.
Hierzu dient ein Schrottkorb, der seinen In- 55 Stiegsgeschwindigkeit. Eine weitere Verbesserung erhalt
in den heißen Ofen abfallen läßt. Hierbei entste- gibt sich dadurch, daß die während des Beschickens
hen Rauchgase, die bisher mit weit oberhalb des und Entleerens der Schmelzöfen anfallenden Abgas-Ofens
angebrachten großen Hauben erfaßt werden. mengen jeweils vor der gleichen Abgasentstaubungs-Beim
Schmelzen des Schrotts sowie beim Frischen, anlage erfaßt und gereinigt werden, die auch die Abvorzugsweise
also beim Sauerstoffblasen, entstehen So gase des Schmelzbetriebes behandelt,
weitere erhebliche Rauchgasmengen. Es ist erforderlich, daß bei Koppelung mit der
Bekannt sind Einrichtungen zur Erfassung der Hauptentstaubung die Direktabsaugung auf Stahlabbeim
Elektro-Schmelzofen-Verfahren entstehenden gießentstaubung umgeschaltet wird, indem der AbRauchgase
wie (direkte) Absaugung des Ofens über saugestutzen der Direktabsaugung beim Kippen des
ein viertes Loch im Ofendeckel, zum Teil über Ab- 65 Ofens allmählich durch eine Schieberplatte am Ofensaugehauben
an den Elektroden und/oder oberhalb deckel verschlossen wird.
der Türen und der Abstichschnauze sowie durch Die Zeichnung veranschaulicht schematisch eine
große Hauben über der gesamten Ofenanlage. Letz- Vorrichtung zur Anwendung des neuen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt den als Absaughaube ausgebildeten
Schrottchargierkorb, unmittelbar auf den Elektroofen aufgesetzt.
F i g. 2 zeigt die Ausübung des Verfahrens beim Abzug der Rauchgase, die beim Abziehen des flüssigen
Stahls entstehen. Die
F i g. 3 a und 3 b sowie F i g. 4 zeigen Einzelheiten.
Aus der Zeichnung ergibt sich der folgende Aufbau und die Betriebsweise des neuen Verfahrens.
Um zu verhindern, daß die beim Chargieren des Schrotts entstehenden Rauchgase in die Werkhalle
entweichen und auf den Schrottchargierkran einwirken, ist der Schrottchargierkorb als Absaugehaube
ausgebildet, die direkt auf den geöffneten Elektroofen 2 aufgesetzt wird. Hierzu ist der Schrottchargierkorb
1 mit einem Deckel 3 oben verschlossen und mit einem Absaugestutzen versehen, der über einen
Gleitflansch 5 mit der Absaugeleitung 6 verbunden ist. Diese Absaugeleitung 6 ist mit der Hauptentstaubungsanlage
für die Ofenabsaugung, die zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt wird, verbunden, wodurch
die gesamte Anlage sich besonders wirtschaftlich gestalten läßt.
In F i g. 2 bedeutet der Pfeil 15 die Leitung zur Hauptenistaubungsanlage an. Diese ist nicht Gegen- as
stand der Erfindung.
Durch diese angeschlossene Absaugungslekung 15 zur Entstaubungsanlage wird der aus dem Inhalt des
Ofens 2 und dem Schrottkorb 1 gebildete Zwischenraum unter Unterdruck gesetzt. Dadurch, daiJ der
Schrottkorb 1 auf den Oberrand 2 des Ofens aufgesetzt ist, wird der Raum für das technische Bedürfnis
dicht verschlossen, so daß auch bei Überdruck das Rauchgas nicht in die Halle entweichen kann. Nach
Öffnen des Beschickungskorbes 1 fällt der Schrott in den Ofen 2, und das dabei in dichter Wolke entstehende
Rauchgas füllt den unter Unterdruck stehenden Raum, in dem nun kurzzeitig ein Überdruck auftritt.
Die Rauchgase, die beim Abstechen des flüssigen Stahls entstehen, fallen wiederum zu einem Zeitpunkt
an, in dem die Entstaubungsanlage für die Ofenabsaugung nicht benötigt wird, sie werden nach
dem neuen Verfahren nach den F i g. 2 bis 4 erfaßt — wie folgt — und abgesaugt:
Die Stahlentnahmepfanne 7 wird z. B. mit oinem Scahlentnahmewagen 8 unter den Ausguß 10 des
Elektroofens 2 gefahren. Über der Stahlentnahmepfanne 7 befindet sich die Absaugehaube 11, deren
Oberteil mit einem Eingußschli?z 12 versehen ist, durch den der Stahl in die Stahlentnahmepfanne 7
gegossen wird. Diese Absaugehaube 11 ist über einen seitlichen Stutzen 12 mit der Absaugeleitung 13 verbunden,
die ihrerseits über ein Absperrorgan 14 mit der Leitung 15 zur Hauptentstaubung verbunden ist.
Der Eingußschlitz 12 der Absaugehaube 11 ist so bemessen, daß beim Betrieb in ihm eine Luftgeschwindigkeit
von 5 bis 10 m/s entsteht, die größer als die Aufstiegsgeschwindigkeit der nach Auftreffen
des flüssigen Stahls in der Pfanne 7 entstehenden Rauchgase ist.
Falls nach dem Verfahren nach der Erfindung alle drei Absaugungen_ die Schrottchargierabsaugung 4
bis 6, die Ofen-Direktabsaugung und die Stahlabstich-Absaugung 12, 13, an der Leitung 15 der gemeinsamen
Entstaubungsanlage angeschlossen sind, wird der Absaugestutzen 16 der Ofen-Direktabsaugung
durch eine am Ofendeckel 17 angebrachte Verschlußplatte 18 beim Kippen des Ofens verschlossen,
wie dies die F i g. 3 a und 6 veranschaulichen und die F i g. 4 für die beiden um 90° gedrehten Endstellungen
zeigt. Hierdurch ist gesichert, daß, nachdem das Absperrorgan 14 der Stahlentnahmeabsaugung geöffnet
wurde, die Absaugung beim Kippen progressiv von Direktabsaugung auf Stahlentnahmeabsaugung
übergeht.
Der besondere Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß der jeweils anfallende Staub unmittelbar
am Ort seiner Entstehung ohne große Luftverdünnung erfaßt und somit an seinem Eindringen in die
umgebene Atmosphäre gehindert wird und in der gleichen Entstaubungsanlage — nämlich der ohnehin
vorhandenen Ofen-Direktabsaugung abgeschieden wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Erfassung der beim Schrott- ist jedoch, daß diese Hauben oberhalb des Schrottchargieren
und Stahlabstechen von Elektroofen 5 Chargierkranes, d.h. hoch über dem Ofen, angeentstehenden
Rauchgase zur Entstaubung mit bracht werden müssen. Hierdurch wird den entwei-Direktabsaugung
beim Schmelzen und Frischen, chenden Rauchgasen Gelegenheit gegeben m die
d a d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t, daß die beim eigenen Teile der Ofenhalle einzutreten, was bei ihrer
Schrottchargieren entstehenden Rauchgase über Absaugung zu großer Verdünnung fuhrt, so daß neeine
aus einem verschlossenen Schfottchargier- xo sige Rauchgas/Luftmengen abgesaugt und vor Emkorb
bestehende Haube, die dicht auf den Ofen tritt in die Außenatmosphäre gereinigt werden musaufgesetzt
wird, und über einen seitlich anee- sen. Anlage-und Betriebskosten sind demgemäß sehr
brachten Stutzen, der mit der Absaugleitung der hoch. Als weitere Nachteile verbleiben die Belasti-Hauptentstaubung
über einen Gleitflancch so ver- gung des Bedienungspersonals und insbesondere
bunden ist, abgesaugt werden, dabei der aus Ofen- 15 auch bei ölhaltigem Schrott Beschädigungen durch
innenraum und Schrottchargierkorb/Haube be- Rauch- und Flammeneinwirkung an dem Chargierstehende
Raum unter Unterdruck gesetzt wird kran usw.
und der Ofeninnenraum so dicht gehalten wird, Die Rauchgase, welche während des allgemeinen
daß der bei plötzlicher Rauchgasentwickiung ent- Schmelzablaufes entstanden, konnten bisher durch
stehende Überdruck nicht nach außen entweichen ao solche bekannten Verfahren der Direktabsaugung erkann,
und daß beim Stahlabstechen die Rauch- faßt und entstaubt werden. Dagegen ist mit solchen
gase unmittelbar mittels einer auf der Stahlent- Verfahren und Vorrichtungen mcht möglich, die gronahmepfanne
angeordneten Haube erfaßt und ßen zusätzlichen Rauchgasmengen zu erfassen und
abgesaugt werden, der Stahl durch einen oberen zu beherrschen, die insbesondere bei großen Ofen
Schlitz in dieser Haube in die Pfanne gegossen as und beim Einsatz von ölhaltigem uno/oder Paketwird
und dieser Schlitz so bemessen ist, daß die schrott wänrend des Chargierens entstehen. Endlose
Außenluft durch ihn mit einer Geschwindigkeit Schwierigkeiten treten bei der Erfassung der Rauchvon5
bis 10 m/s eingesaugt wird, die höher liegt gasentwicklung beim Abstich des fertigen Stahls auf.
als die Rauchgasaufstiegsgeschwindigkeit. Hier setzt die Erfindung ein. Sie beruht auf der Er-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 3° kenntnis, daß die übliche Hauptentstaubung sich einkennzeichnet,
daß die während des Beschickens fach und wählbar mit einer Zusatzentstaubung ver-
und Entleerens der Schmelzöfen anfallenden Ab- binden läßt, um eine Gesamtentstaubung aller Abgasmengen
jeweils von der gleichen Abgasent- gase zu erreichen, die beim Stahlschmelzen im Elekstaubungsanlage
erfaßt und gereinigt werden, die trostahlofen anfallen.
auch die Abgase des Schmelzbetriebs behandelt. 35 Die Lösung für die Erfindung besteht darin, daß
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2. die beim Schrottchargieren entstehenden Rauchgase
dadurch gekennzeichnet, daß bei Koppelung mit über eine aus einem verschlossenen Schrottchargierder
Hauptentstaubung die Direktabsaugung auf korb bestehende Haube, die dicht auf den Ofen auf
Stahlabgießentstaubung umgeschaltet wird, in- gesetzt wird, und über einen seitlich angebrachten
dem der Absaugestutzen der Direktabsaugung 40 Stutzen, der mit der Absaugeleitung der Hauptentbeim
Kippen des Ofens allmählich durch eine staubung über einen Gleitflansch so verbunden ist.
Schieberplatte am Ofendeckel verschlossen wird. abgesaugt werden, dabei der aus Ofeninnenraum und
Schrottchargierkorb/Haube bestehende Raum unter
Unterdruck gesetzt wird, und der Ofeninnenraum so
45 dicht gehalten wird, daß der bei plötzlicher Rauch-
Gasentwicklung entstehende Überdruck nicht nach
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