-
Aufblasbares Stützkissen für medizinische Zwecke aus einer dünnen,
flexiblen Folie, insbesondere aus Kunststoff Die Erfindung betrifft ein aufblasbares
Stützkissen für medizinische Zwecke, bestehend aus zwei dünnen, längs ihrer Kanten
dicht miteinander verbundenen flexiblen Folien, insbesondere aus Kunststoff. Derartige
aufblasbare Stützunterlagen sind insbesondere durch die deutsche Patentschrift 1
566 451 bekannt geworden und haben sich hier zur Verhinderung des Durchliegens (Decubitus)
von Extremitäten, insbesondere der Ferse, von bettlägerigen Kranken bewährt.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein aufblasbares Stützkissen
für medizinische Zwecke zu schaffen, das allgemein, also universal, in zahlreichen
Zweigen der Medizin benutzt werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die von den Verbindungskanten
umschlossene Grunfläche des Kissens die Form einer liegenden Acht mit zwei äußeren
Kolben von etwa halbkreisförmiger Grundfläche mit einer mittleren taillenartigen
Einschnürung hat, deren Breite kleiner ist als der Durchmesser der beiden Außenkolben,
wobei die mittlere Einschnürung allmählich und stetig in die beiden Außenkolben
übergeht.
-
Auf diese Weiße wird eine Stützunterlage geschaffen, die einerseits
eine stabile Stütze bildet und andererseits innerhalb dieses mittleren Bereiches
auch nicht, oder in einem nur zu vernachlässigendem Ausmaße, zu einer Faltenbildung
neigt.
-
Aufbiasbare Kissen sind beispielsweise in der Form bekannt, daß sie
t nicht aufgeblasenem Zustand eine rechteckige Grund fläche haben. Da die aus einer
dünnen Folie aufgebaute Wandung des aufblasbaren Kissens als praktisch nicht ausdehnbar
in Richtung der Flächenausdehnung der Folie angesehen werden muß, kann eine Volumenvergrößerung
der beiden Folien beim Aufblasen des Kissens nur dadurch zustande kommen, daß sich
die Kanten der Folion aufeinander zu bewegen, ihr gegenseitiger Abstand also kleiner
wird. Bei einem rechteckigen Kissen biegen sich dann gleichzeitig die Kanten von
den Ecken aus flach innen durch. Ein derartiges Kissen leidet
unter
starker Faltenbildung, insbesondere in seinem mittleren Bereich. Außerdem hat; dieses
Kissen in seinen mittleren Bereich die größte Ausdehnung, also die größte Stärke.
-
Diese Falten stören bei Benutzung des Kissens für medizinische Zwecke
besonders stark. Außerdem führt der Umstand, daß die Mitte des Kissens am stärksten
aufgeblasen wird, zu einer unstabilen Lage desjenigen Teiles, der abgestützt werden
soll.
-
Der Erfindungsgegenstand vermeidet praktisch völlig die Faltenbildung
in seinem mittleren Teil, also im Bereiche seiner Einschnürung. Nach dem Aufblasen
des Kissens beschränkt sich die Faltenbildung im wesentlichen auf die beiden äußeren
Kolben von größerem Durchmesser und verschwindet bereits beim Übergang der nach
innen gerichteten konvexen Krümmung der beiden Außenkolben in die nach außen gerichtete
konkave Krümmung der mittleren Einschnürung.
-
Die beiden mittleren konkaven Krümmungen der Einschnürung wirken also
der Faltenbildung entgegen, die sich daraus ergibt, daß sich die Verbindungskanten
der beiden Folien beim Aufblasen aufeinander zu bewegen, ihr Abstand sich also verkürzt.
Gleichzeitig wirkt die Einschnürung in der Richtung, daß sich beim Ausblasen die
Ausdehnung der beiden Folien, also die Entfernung der beiden Folien voneinander
vermindert. Dies führt dazu, daß der mittlere Bereich nach
außen
nicht stärker gewölbt wird als die deren Bereiche.
-
Man kann auch erreichen, daß sich der mittlere Bereich in aufgeblasenem
Zustande, also derjenige Bereich, der im wesentlichen senkrecht auf der von der
Verbindungskante gebildeten Fläche steht, etwas konkav nach innen wölbt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die eine Folie
auf ihrer Außenseite mit einer insbesondere offenporigen Schaumstoffschicht auf
an sich bekaate Weise bedeckt.
-
Die Schaumstoffschicht verbessert die Griffähigkeit und Hautzuträglichkeit.
Insbesondere ermöglicht sie eine Hautatmung und eine Abführung des Schweißes. Von
besonderer Bedeutung ist diese Schaumstoffschicht aber ftlr die zusätze liche Vermeidung
einer Faltenbildung. Bei Kissen, die in der Mitte besonders stark eingeschnürt sind
im Vergleich zu den beiden Außenkolben, kann sich eine gewisse Neigung zur Bildung
von Querfalten ergeben. Diese entstehen dann aber nur auf der nicht mij einer Schaumstoffschicht
versehenen Folie. Die Schaumstoffschicht der anderen Folie bremst die Neigung zur
Faltenbildung auch in solchen Fällen derart ab, daß diese mit Schaumstoff versehene,
für das Auflegen des Körperteils bestimmte Schicht, faltenfrei bleibt.
-
Als Kunststoffolien kommen insbesondere weichgestellte PVC-Folien
und Folien aus Propylen, insbesondere Polyäthylen in Betracht. Obwohl sich die PVC-Folien
bei der Verarbeitung dadurch auszeichen, daß sie hochfrequenzschweißbar sind, können
für die Ausführung der Erfindung auch mit großen
Vorteil thermisch
schweißbare Polypropylen-Folien benutzt werden.
-
Weitere Merkmale und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindng sind
nach der beiliegenden Abbildung erläutert, die schematisch zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung wiedergibt. Be stellen dar Fig.1 die halbe Grundfläche eines erfindungsgemäß
ausgebildeten aufblasbaren Stützkissens in nicht aufgeblasenem Zustand.
-
Fig. 2 die halbe Grundfläche eines deren erfindungsgemäß ausgebildeten
aufblasbaren Stützkissens in nicht aufgeblasene Zustand, Fig. 3 eine Ansicht auf
die eine mit Schaumstoff versehene Seite des Kissens der Fig.1 in aufgeblasenem
Zustand.
-
Fig, 4 eine Ansicht auf die andere nicht mit Schaumstoff versehene
Seite des Kissens der Fig, 1 in aufgeblasenem Zustand.
-
Fig. 5 eine Ansicht auf die mit Schaumstoff versehene Seite des Kissens
der Fig. 2 in aufgeblasenem Zustand
Fig. 6 eine Ansicht auf die
nicht mit Schaumstoff versehene Seite des Kissens der Fig. 2 in aufgeblasenem Zustand.
-
Fig. 7 einen Teilschnitt nach Linie 7-7 der Flg. t.
-
Fig. 8 einen Schnitt nach Linie 8-8 der Fig. 4.
-
Fig.9 eine Teilansicht auf das aufgeblasene Stützkissen der Fig 5
in Richtung des Pfeiles a-b gesehen.
-
Das Stützkissen ist symmetrisch ausgebildet, so daß also die mittlere
Einschnürung in gleichem Abstand von zwei gleich großen Kolbenflächen liegt. In
den Figuren sind die Abmessungen zweier Ausführungsbeispiele wiedergegeben, die
sich in der medizinischen Praxis als besonders wertvoll herausgestellt haben. Die
Erfindung ist aber nicht auf diese Abmessungen beschränkt.
-
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 hat in nicht aufgeblasenem Zustand
einen Kolbendurchmesser von 200 mm, eine Einschnürungsbreite von 160 mm und eine
Länge tiber alles von 415 mm.
-
Das Ausführungsbeispiel der Fig.2 hat in nicht aufgeblasenem Zustand
einen Kolbendurchmesser von 160 mm, eine Einschnürungsbreite von 110 mm und eine
Länge über alles von 385 mm.
-
Das Verhältnis des Kolbendurchmessers zur Einschürungsbreite
hat
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 den Wort von 1,25, bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 den Wert von 1,45.
-
Die Stützkissen sind aus Folien von etwa 1/10 mm bis 3/10 m Stärke
angefertigt. Alle Maße sind nur Ungefährmaße.
-
Man erkennt aber aus den soeben gebrachten Verhältnissen, daß bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 das Stützkissen stärker eingeschnürt ist als
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig* 2 ist
die faltenhemmende Wirkung der mit einer Schaumatoffschicht bedeckten Folienseite
besonders wertvoll.
-
Die Stützkissen bestehen aus zwei Folien 1 und 2, die längs einer
Kante 3 miteinander vorschweißt sind. Diese Kante 3 hat im Grundriß etwa die Gestalt
einer Acht. Die Folie 2 ist mit einer Schaumschicht 4 versehen, deren Rren vorzugsweise
offen sind. Die Folie 1, die frei von einer Schaumschicht ist, ist mit einem Aufblasnippel
5 versehen, über den auch die Luft abgelassen werden kann. Nach dem Aufblasen kann
der Nippel auf bekannte Art in das Innere des Stützkissens hineingedrückt werden.
-
Auf diese Weise kann das Stützkissen auf einer Unterlagefläche auch
mit derjenigen Folie aufliegen, auf welcher
der Nippel 5 angebracht
ist.
-
Nach dem Aufblasen ergeben sich auf dem Umfang der beiden großen Kolben
Falten 6. Der innere Bereich, der aber durch die Einschnürung begrenzt ist, bleibt
jedoch frei von derartigen Falten. Bei verhältnismäßig starker Einschnürung können
sich, wie in der Fig.6 und 9 gezeigt, im Bereiche der Einschnürung kleine Querfalten
7 ergeben. Sie treten jedoch nur in der Folie 1, nicht in der mit Schaumstoff 4
beschichteten Folie 2 auf.
-
Bei dem Anführungsbeispiel nach Fig.1 verringert sich beim Aufblasen
der größte Kolbendurchmesser von etwa 200 mm auf etwa 160 mm. Die beiden Folien
1 und 2 entfernen sich hierbei um eine Strecke a = etwa 125 mm voneinander (siehe
Fig.9). Die Einschürungsbreite von 160 mm verringert sich beim Aufblasen auf etwa
110 mm. Die beiden Folien sind hierbei in der Einschnürung um eine Strecke b = etwa
120 mm voneinander entfernt. Das Stützkissen ist also in der Mitte im Bereich der
Einschnürung etwas weniger ausgewälbt als im Bereich der Kolben. Die ursprüngliche
Länge von 415 mm hat sich beim Aufblasen auf etwa 390 mm verkürzt.
-
Beim Aufblasen des Stützkissens der Fig.2 verringert sich das Durchmessermaß
160 mm auf etwa 130 mm. Die Einschnürungsbreite von etwa 110 mm verringert sich
auf etwa 76 mm.
-
Im Bereich des größten Durchmessers entfernen sich beim Aufblasen
die beiden Folien 1 und 2 voneinander um eine Strecke a, die gleich etwa 100 mm
ist. Im Bereich der Einschnürung entfernen sich die beiden Folien um eine Strecke
b voneinander, die gleich etwa 80 mm ist. Das Stützkissen der Fig. 2 mit der stärkeren
Einschnürung ist also beim Aufblasen in der Mitte stärker nach innen gewölbt. Die
ursprüngliche Länge Von 385 mm hat sich beta Aufblasen auf etwa 370 mm verkürzt.
-
Der Erfindungsgegenstand erweist sich als wertvoll für die folgenden
Indikationen: allgemein als Steinbein-Knie- (bei Oberschankelfrakturen) Nacken-
(bd. Halswirbelfraktur, H.W.S.-Syndrom) Brust- (bei Kopfoperationen) Kopf- (bei
Herz-Wachstationen, Commotio cerebri) Fersen- und Fuß-Stütze (Orthopädie) zur Abstützung
und Hochlagerung von Extremitäten (bei traumatischen Beschwerden) Dauerlagerung
von Querschnittsgelähmten allgemeinen Entlastungslagerung bei Apoplektikern Sofortlagerung
bei allgemeinen Unfällen im OP, auf den Intensiv-, Röntgen- und Internistischen
stationen
speziell Lagerung bei Angriographien (Veno-, Arterio-Orchitis,
Mamma Ablatio) Lagerhilfe beim Intubieren, bei Gallen- und Nierenerkrankungen zur
Kinnhebung bei Strumaoperationen Beinlagerung auf Braun'schen Schienen (besonders
am Knie) spezielle Kopflagerung bei bewußtlosen Patienten bei Verkehrsunfällen zur
Bauchlagerung in Zwerchfellhöhe (bedingt freiere Atmung) Unterlage bei Fibularislähmung,
Rektoskopieen Rückenpolster bei Schlüsselbeinoperationen