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Elastisch biegsamer Hufbeschlag Die Erfindung betrifftallgemein einen
elastisch biegsamen Hufbeschlag und insbesondere einen Hufbeschlag, der starke Stöße
absorbieren und Verletzungen vermeiden helfen kann, jedoch gleichzeitig eine zufriedenstellende
Verschleißfestigkeit hat.
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Personen, die mit dem Umgang und der Pflege von Pferden, insbesondere
von Pferden für Pferderennen, zum Reiten, für Rodeos u. dgl., vertraut sind, sind
seit langem der Ansicht, daß ein besserer Hufbeschlag notwendig ist.
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Es ist bei Trainern und Händlern seit vielen Jahren allgemein bekannt,
daß die Füße von Pferden, insbesondere ihre Fesseln, Sehnen, Knie und Schultern,
häufig durch die Stöße verletzt werden,(gelegentlich von bleibenden Folgen), die
durch den Aufschlag ihrer Hufe auf verhältnismässig harte Flächen, insbesondere
während Wettbewerben
oder in Vorbereitung für diese, verursacht
werden. Die Lahmheit oder Schmerzhaftigkeit, die an den Füßen von Pferden auftritt,
wird oft so ernst, daß die Füße während längerer Zeit vor dem Wettbewerb in Eis
gepackt werden müssen, da sonst das Pferd leistungsunfähig bleibt. Es wurden bereits
Drogen entwickelt, um die Schmerzen zu verringern, jedoch sind diese leider auf
allen Rennstrecken unzulässig, da sie auch Nebenwirkungen auf das Pferd haben, die
beim Rennbetrieb als nicht akzeptabel betrachtet werden können.
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Ein weiteres ernstes Problem, das bei den bekannten Hufbeschlägen
auftritt, sind die schmerzhaften und lähmenden Verwundungen, die oft an einem Fuß
des Pferdes durch die Kante eines Hufbeschlages am Huf eines anderen Fußes verursacht
werden. Diese Verletzungen traten häufig an den Hintervierteln, Fesseln, Sehnen,
Ellbogen und anderen Teilen der Füße auf und können bekanntlich ein Pferd bleibend
lähmen.
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In der Vergangenheit wurden bereits einige Versuche unternommen, elastisch
biegsame Hufbeschläge zuverwenden, jedoch sind diese Versuche aus einer Reihe voq
Gründen weitgehend erfolglos geblieben. Zu diesen Gründen gehören beispielsweise
übermässige Abnutzung, das Fehlen einer ausreichenden seitlichen Festigkeit und
die Schwierigkeit, die Beschläge auf den Huf aufzubringen, so daß solche Hufbeschläge
sich nicht durchgesetzt haben und noch viel weniger ein kaufmännischer Erfolg geworden
sind.
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Hauptaufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines elastisch
biegsamen Hufbeschlages, -der eine hohe
Verschleißfestigkeit hat,
übermässigen seitlichen Biegungen Widerstand leisten kann und leicht auf den Huf
eines Pferdes aufgebracht werden kann.
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Weiter soll durch die Erfindung ein Hufbeschlag der erwähnten Art
geschaffen werden, der leicht hergestellt werden kann, in einer Vielfalt verschiedener
Grössen und Formen lieferbar ist und rasch an die besondere Form des Hufes eines
gegebenen Pferdes oder Ponys angepaßt werden kann.
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Weitere Ziele und Merkmale der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
aus der nachfolgenden näheren Beschreibung in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung,
und zwar zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des unteren Teis des Fußes eines Pferdes,
an dem der erfindungsgemässe Beschlag angebracht worden ist; Fig. 2 eine Ensicht
des in Fig. 1 dargestellten Fußes von unten; Fig. 3 eine Ansicht im Schnitt nach
der Linie III-III in Fig.2; Fig. 4 eine Ansicht im Schnitt nach der Linie IV-IV
in Fig. 2; Fig. 5 eine Ansicht im Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2; Fig. 6 eine
Ansicht im Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 2;
Fig. 7 eine Unteransicht
einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemässen Hufbeschlages; Fig. 8 eine
Ansicht im Schnitt nach.der Linie VIII-VIII in Fig. 7; Fig. 9 eine Ansicht im Schnitt
nach der Linie IX-IX in Fig. 7.
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Der erfindungsgemässe Hufbeschlag weist eine elastisch biegsame Platte
auf, deren Kantenverlauf der Unterseite des Pferdehufes, an dem der Beschlag angebracht
werden soll, im wesentlichen angepaßt ist, jedoch geringfügig grösser als diese
ist. Ein bogenförmiger Griffteil, der flach, verhältnismässig breit und dünn ist,
besteht aus einem Stück mit der erwähnten Platte und erstreckt sich über etwa 3/4
des Weges um die Platte benachbart deren Kante herum. Die Platte ist mit einer Mittelöffnung
versehen, die sich von der Innenkante des bogenförmigen Griffteils im Abstand radial
nach innen befindet. Eine Vielzahl verhältnismässig kleiner Metallteilchen ist im
wesentlichen gleichmässig innerhalb des Griffteils verteilt, um diesem Festigkeit
und Verschleißwiderstand zu verleihen.
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Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Hufbeschlag 10 besitzt eine elastomere
Platte 11, deren Dicke vorzugsweise in dem Bereich von 1,5 mm bis 3 mm (1/16 " bis
1/8 ") liegt und die vorzugsweise aus natürlichem oder synthetischem Gummi hergestellt
ist. Der Verlauf der Aussenkante der Platte 11 ist derart, daß sie etwas, beispielsweise
um 1,5 bis 3 mm (1/16 " bis 1/8 ) über die Aussenkante der Unterseite oder Sohle
12 des Pferdehufes 13 herum übersteht. Die Platte 11 weist eine
Mittelöffnung
14 auf, durch welche Luft hindurchtreten kann, um die Tracht (frog) 16 im Pferdehuf
zu belüften.
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Die Zugfestigkeit der Platte 11 ist derart, daß sie dem Auseinanderspreizen
der Seitenwände des Pferdehufes, wodurch der Huf beschädigt werden könnte, Widerstand
leistet.
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Ein bogenförmiger, verhältnismässig flacher Griffteil 17 besteht mit
der Platte 11 aus einem Stück und erstreckt sich etwa um 3/4 des Weges um die Platte
11 benachbart deren Aussenkante herum, so daß eine Trimmkante 18 für den nachfolgend
näher beschriebenen Zweck bleibt. Normalerweise hat die Trimmkante eine Breite von
etwa 1,5 mm bis 3 mm (1/16 " bis 1/8 "). Der Griffteil 17 ist flach, verhältnismässig
dünn und breit.
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Im besonderen beträgt seine Dicke zwischen etwa 6 mm und 9,5 mm (zwischen
etwa 1/4 n bis 3/8 ), während seine Breite etwa 12,5 mm bis 19 mm (1/2 " bis 3/4
") beträgt, jedoch können etwas grössere oder kleinere Abmessungen in manchen Fällen
wünschenswert sein.
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Der Griffteil 17 besteht mit der Platte 11 aus einem Stück und wird
vorzugsweise aus dem gleichen elastisch biegsamen natürlichen oder synthetischen
Gummi und während des gleichen Formungsvorgangs, mit dem die Platte 11 hergestellt
wird, geformt.
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Eine Vielzahl kleiner Metallteilchen 19, beispielsweise Stahlfeilspäne,
werden (Fig. 3 und 4) zumindest über den ganzen Griffteil 17 verteilt und vorzugsweise
sowohl über den ganzen Griffteil als auch über die ganze Platte 11, wenn sie gemeinsam
aus dem gleichen Material geformt werden. Die Metallteilchen werden im wesentlichen
gleichmässig innerhalb des Gummis verteilt, um diesem sowohl Festigkeit als auch
Verschleißwiderstand
zu verleihen. Nichtsdestoweniger ist der Abstand
der Metallteilchen so ausreichend gehalten, daß in keiner Weise die normale Elastizität
des Gummis, die ein wesentliches Merkmal der Erfindung darstellt, aufgehoben oder
vermindert wird.
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Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten besonderen Ausführungsform kann
der Griffteil mit Stollen 22 und 23 ausgebildet sein, die i-m wesentlichen in herkömmlicher
Weise einen noch besseren Griff verleihen. Ferner ist der Griffteil 17 mit einer
halben Eintiefung 24 versehen, die, wie Fig. 3 zeigt, die Form einer Nut hat, welche
einen V-förmigen Querschnitt aufweist und sich in der Längsrichtung über einen wesentlichen
Teil des Griffteils etwa in der Mitte zwischen dessen Seitenkanten-erstreckt. Die
Eintiefung 24, die, wenn gewünscht, zu einer vollen Eintiefung erweitert werden
kann, ermöglicht ausserdem ein weiteres Greifen der Bodenauflagefläche 26 des Griffteils
17. Im Beschlag 10 können-Nagelöffnungen 27 zur Aufnahme von Nägeln 28 für den üblichen
Zweck vorgesehen werden. Die Nägel können jedoch auch durch die Beschläge ohne vorbereitete
Nagelfnungen eingetrieben werden..
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Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine abgeänderte Beschlagform 30 mit einer
Platte llA, die der Platte 11 mit der Ausnahme identisch sein kann, daß sie eine
beschnittene oder flache Spitze'31 hat. Ein Griffteil 32, der annähernd die gleiche
bogenförmige Gestalt wie der Griffteil 17 haben kann, ist mit der Platte llA aus
einem Stück geformt'rund weist ebenfalls eine flache Spitze 33 auf.
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Die Unterseite 34 des Griffteils 32 hat (wie in Fig. 8 und 9 gezeigt)
in ihrer Querrichtung eine konvexe Form, die oft als "halbrunde" Fläche bezeichnet
wird.
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Wie im Falle des Hufbeschlags 10 ist der Hufbeschlag 30 vorzugsweise
aus einem Teil geformt und weist eine Mittelöffnung 3S in der Platte llA auf. Zumindest
der Griffteil 32 und vorzugsweise sowohl der Griffteil als auch die Platte llA sind
mit einer Vielzahl von Netallteilchen 37 in gleichmässigen und engen Abständen für
den vorstehend angegebenen Zweck imprägniert.
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Der Beschlag 10 beispielsweise wird am Huf 13-des Pferdes dadurch
angebracht, daß Nägeln 28 durch die Öffnungen 27 in einer im wesentlichen herkömmlichen
Weise eingetrieben werden. Obwohl der natürliche oder synthetische Gummi des Beschlages
elastisch biegsam ist, reichen seine Zugfestigkeit und Steifigkeit aus, eine Lockerung
zu verhindern, und die sich verjüngende, nach oben konvergierende Form der Öffnungen
27 (Fig. 4) ist derart, daß die Beschläge fest in ihrer Lage gehalten werden. Nachdem
der Beschlag auf dem Pferdehuf angebracht worden ist, wird die Trimmkante 18 durch
ein scharfes Werkzeug oder durch Abschleifen weggenommen, daß der Umfang des Griffteils
17 und der Platte 11 der Kante des Hufes 13 eng benachbart sind. Wenn jedoch der
Pferdehuf zu einer gewählten bestimmten Abmessung eine geringe übergrösse hat, kann
es sich erübrigen, viel von der Trimmkante 18 wegzunehmen, so daß der Griffteil-
17 sich von der Kante des Pferdehufes geringfügig im Abstand nach innen befindet,
was jedoch keine Probleme zur Folge hat.
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Infolge der elastisch biegsamen Natur des erfindungsgemässen Hufbeschlages
absorbiert dieser praktisch alle starken Stöße, die normalerweise auf den Pferdehuf
durch die herkömmlichen metallischen oder unnachgiebigen
Kunststoffhufbeschläge
uebertragen werden. Ferner besteht bei den Gummihufbeschlägen viel weniger die Gefahr
des Gleitens auf nassen Flächen oder harten Flächen, wie Beton, Stein, Eis, gefrorener
Rasen gefrorener Schmutz od. dgl.. Ausserdem wird durch die kleinen metallischen
Teilchen im Gummi eine gewisse Griffwirkung erhalten, wenn der die Teilchen umgebende
Gummi bei Schlag oder Stoß oder durch Verschleiß zurückweicht.
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In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß der erwähnte Gummi entweder
natürlicher oder synthetischer Gummi sein kann, vorausgesetzt, daß der synthetische
Gummi die elastisch biegsamen oder elastomeren Eigenschaften des natürlichenG ummis
hat.
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Obwohl im Vorangehenden besondere bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung beschrieben wurden, ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt, sondern
kann innerhalb ihres Rahmens verschiedene Abänderungen erfahren. Beispielsweise
können Glasfasern im wesentlichen gleichmässig über den ganzen Hufbeschlag oder
lediglich über den Griffteil verteilt werden.
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Patent ansprüche: