DE2131161A1 - Zementartige masse, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung derselben - Google Patents

Zementartige masse, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung derselben

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DE2131161A1 DE19712131161 DE2131161A DE2131161A1 DE 2131161 A1 DE2131161 A1 DE 2131161A1 DE 19712131161 DE19712131161 DE 19712131161 DE 2131161 A DE2131161 A DE 2131161A DE 2131161 A1 DE2131161 A1 DE 2131161A1
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William C Webster
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
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Description

  • Zementartige Masse, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung derselben Die Erfindung betrifft eine stärker reaktionsfähige zementartige Masse, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein erdalkali-und flugaschehaltiges, zementartiges Material, das relativ rasch aushärtet und im Vergleich zu einem bekannten Kalk/ Flugascile-Zement eine weit höhere Druckfestigkeit aufweist.
  • Unter "Pozzolan" und "natürlichem Pozzolan" sind Materialien zu verstehen, die in der Regel vulkanischen Ursprungs sind und die in Gegenwart von Erdalkalimetalloxi den und Feuchtigkeit unter Lunahme der Bindefestigkeit innerhalb der Masse eine langsame Umsetzung erfahren und die schließlich zu einem harten, steinartigen Material abbinden. Unter dem Ausdruck "Flugasche" ist im vorliegenden Falle, abgesehen von der späteren Spezifizierung, ein feinteiliger Ascherückstand zu verstehen, der bei der Verbrennung pulverisierter Kohle entsteht. Diese Asche wird mit den aus dem Ofen, in dem die Kohle verbrannt wird, austretenden Verbrennungsgasen mitgerissen und aus diesen Gasen in der Regel mittels einer geeigneten Niederschlagsvorrichtung, z.B. einem elektrostatischen Abscheider, abgeschieden. Die bei der Verbrennung von Ö1 und bei der Verbrennung von Abfällen in einem großen Verbrennungsofen anfallenden feinpulverisierten Aschen können erfindungsgemäß ebenfalls verwendet werden, sofern ihre chemische Zusammensetzung der chemischen Zusammensetzung pulverisierter Kohleflugaschen in angemessener Weise entspricht. Eine derartige Flugasche fällt in feinteiligem Zustand an, sodaß in der Regel mindestens 70 Gew.-ç%O durch ein Sieb einer Maschenweite von 200-mesh durchtreten; Aschen aus Müliverbrennungsöfen können jedoch beträchtlich gröber sein. Flugaschen können zum Unterschied von "natürlichen Pozzolanen" als "k-ünstliche Pozzolane" bezeichnet werden.
  • Der Ausdruck "Kalk" bedeutet hier und im folgenden ungelöschten Kalk, gelöschten Kalk, oder Kalkschlamm. Der Ausdruck "gelöschter Kalk" wird für ein trockenes Pulver verwendet, das bei der Behandlung von ungelöschtem Kalk mit soviel Wasser, daß seiner chemischen Affinität zu Wasser unter den ihm eigenen Hydratisierungsbedingungen Genüge geleistet wird, erhalten wurde. Er besteht im wesentlichen aus Kalzimntwdroxid oder einem Gemisch aus Kalziumhydroxid mit Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid. Der Ausdruck "ungelöschter Kalk" steht für ein kalziniertes Material, -dessen Hauptteil aus Kalziumoxid oder einer Mischung von Kalziumoxid mit geringeren Mengen an Magnesiumoxid besteht und das in Wasser aufgeschlämmt werden kann. Der Ausdruck "Kalkschlamm" läßt sich im vorliegenden Falle auch ohne weiteres gegen "gelöschten Kalk" austauschen. Sowohl "gelöschter Kalk" als auch 'tKalkschlamm" können mit einem Überschuß an Wasser versetzt sein, wobei dann in jedem Falle eine feuchte oder aufgeschlämmte Masse zu verstehen ist.
  • Zur Pozzolanreaktion fähige zementartige Massen,die aus einer Umsetzung von Kalk mit Flugasche hervorgegangen sind, sind, insbesondere zur Herstellung von Straßen- und Gehwegunterlagen, beispielsweise aus den USA-Patentschriften 2 564 690 und 3 076 717 bekannt.
  • In derartige Passen werden oftmals auch Zuschlagstoffe eingearbeitet. Unter dem Ausdruck "Zuschlagstoffe" sind hier und im folgenden natürlich vorkommende oder künstliche anorganische Materialien zu verstehen, von denen die meisten gegenüber Flugasche und Kalk praktisch chemisch inert und in Wasser praktisch unlöslich sind. In typischer Weise können solche Zuschlagstoffe aus Kalkstein, Sand, Hochofenschlacke, Kies, synthetischen Zuschlagstoffen und dgl. bestehen.
  • Die Hauptschwierigkeit bei den bekannten, zementartigen Kalk/Pozzolan- oder KalkiFlugasche-Massen bildet ihre ziemlich langsame Aushärten bzw. Abbindegeschwindigkeit. Hinzu kommt noch die Frage der Haltbarkeit bei abwechselndem Naßwerden und Trocknen oder Gefrieren und Wie derauft auen.
  • Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, eine zementartige Masse zu schaffen, die rascher aushärtet oder abbindet sowie bei Verwendung normaler Mengen an zementartigem Material eine größere Druckfestigkeit und bei Verwendung von weniger zementartigem Material eine entsprechende Druckfestigkeit aufweist wie übliche bekannte zementartige Massen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die gestellte Aufgabe mit einem Gemisch aus einer hochaktiven Flugasche und einer Erdalkalimetallionen liefernden Verbindung, beispielsweise einer Mischung aus aufgelockerten Kalkpartikeln und Flugasche lösen läßt. Diese einzigartigen Materialien rühren von der Wechselwirkung kleiner glasartiger Kügelchen, die in der Flugasche enthalten sind oder als Bestandteil derselben gebildet werden, mit anderen Partikeln oder mit sich selbst her. sie anderen Partikel können beispielsweise aus Kalk, der im Rahmen dieses Verfahrens für eine Auflockerung und Aktivierung besonders empfänglich ist, bestehen. Zur Ausbildung dieses hochaktiven Zustands aufgelockerter Substanzen mit verringerter Partikelgröße kann das Material beispielsweise in Gegenwart solcher kleiner Glaskügelchen in einer Kugelmühle vermahlen werden. Ähnliche Ergebnisse erhält man auch bei der Durchführung anderer Aktivierungsverfahren, bei denen eine rasche Bewegung der einzelnen Partikel gegeneinander stattfindet. Diese Gegenbewegung führt zu einer Auflockerung, einer allgemeinen Verminuerung der Partikelgröße und möglicherweise zu einem gewissen Bruch der Glaskügelchen. Die wesentlichste Anforderung an das Aktivierungsverfahren besteht darin, daß bei-seiner Durchführung die kleinen Glaskügelchen in der Flugasche mit den anderen Partikeln oder mit sich selbst in eine solche Wechselwirkung gebracht werden, daß es zu einer Auflockerung und zu einer Verminderung der Partikelgröße und einer daraus resultierenden Aktivierung kommt.
  • In der Regel sollen Magnesium und Kalzium, deren Konzentrationen auf der Basis ihrer Oxide berechnet werden, mindestens 5 Gew.-% der jeweiligen Masse ausmachen.
  • Einer aktivierten, zementartigen Masse gemäß der Erfindung können vor Gebrauch beliebige reaktionsfähige oder nicht-reaktionsfähige Zuschlagstoffe, wie beispielsweise Kiesel, Schlacke, Sand, Schotter oder Kalkstein zugesetzt werden. Unter bestimmten Bedingungen kann es auch zweckmäßig sein, in die aktivierte, zementartige Masse nicht-aktivierte Flugasche einzuarbeiten.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigen: Fig. 1 eine Mikrophotographie einer in üblicher Weise dispergierten Kalk/Flugasche-Miachung; Fig. 2 eine Mikrophotographie einer Kalk/Flugasche-Mischung entsprechend Fig. 1 nach einer erfindungsgemäß durchgeführten Behandlung; Fig. 3 eine Mikrophotographie von Kalk, wie er in den in Fig. 1 und 2 dargestellten Mischungen verwendet wurde; Fig. 4 eine Mikrophotographie des Kalks, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, nach einer erfindungsgemäß durchgeführten Behandlung, ähnlich der zur Herstellung der in Fig. 2 dargestellten Mischung durchgeführten Behandlung; Fig. 5 und 6 Mikrophotographien typischer Steinkohlenflugaschen, aus welchen die Glaskügelchen, in den Glaskügelchen eingeschlossene Materialien und nicht glasartige Partikel ersichtlich sind; Fig. 7 und 8 Mikrophotographien, mit polarisiertem bzw.
  • nicht-polarisiertem Licht, einer ausgehärteten bzw. abgebundenen Kalk/Fu'gasche-Mischung; Fig. 9 eine graphische Darstellung von nicht-umgesetstem -Restkalziumhydroxid in ausgehärteten Kalk/Flugasche-Mischungen nach verschiedenen Zeiträumen, wobei in der graphischen Darstellung erfindungsgemäß behandelte Mischungen nicht-erfindungsgemäß behandelten Mischungen gegenüber gestellt sind und Fig. 10 und 11 graphische Darstellungen der IkuckSestigkeit gegen den Kalkgehalt von Kalk/Blugasche/Sand' Mischungen, wobei die erfindungsgemäß behandelten Mischungen nicht-erfindungsgemPR behandelten Mischungen gegenüber gestellt sind.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei der Gewinnung von Flugasche bei hohen Temperaturen in kohlebeheizten Dampfgeneratoren etwas Siliziumdioxid und Aluminiumtrioxid (der Asche) in situ zu winzigen Glaskügelchen verfestigt werden; ferner wurde gefunden, daß Flugasche, und sofern weiteres Erdalkalimetalloxid benötigt wird, Kalk in Gegenwart solcher winziger Glaskügelchen zu einer relativ rasch eine hohe Druckfestigkeit entwickelnden Masse verarbeitet werden können. Die relativ harten Glaskügelchen machen, je nach der Herkunft der Flugasche, in der Regel 40 bis 60% der Flugasche aus und besitzen einen Durchmesser von 1 bis 70 Mikron. Bei dem Aktivierungsverfahren wirken sie daher als mikroskopisch kleine Schleifkugeln, mit deren Hilfe die anderen Partikel in der Mischung, insbesondere nicht-glasartige Flugaschepartikel und aufgelockerte Kalkpartikel, zerbrochen werden. Hierbei werden in dem nicht aus Glaskügelchen bestehenden Anteil der Flugasche enthaltene reaktionsfähige Verbindungen, wie beispielsweise Xalziumoxid, das in der Regel unter einer Kalziunisulfathülle verborgen ist, und Magnesiumoxid, das in der Regel von einer Hülle aus totgebranntem Material derselben Zusammensetzung bedeckt ist, in Freiheit gesetzt. Weitere reaktionsfähige Bestandteile des nicht-glasartigen Anteils der Flugasche sind AlkalImetallverbindungen und Sulfate.
  • Je nach dem Behandlungsverfahren können die Glaskügelchen selbst ebenfalls bis zu einem gewissen Ausmaß brechen.
  • Hierbei werden die Innenflächen der Glaskügelchen, die in der Regel aus Si lizium/Aluminium-verb indungen anderer und höherer Reaktionsfähigkeit als sie die äußeren Schichten der Glaskügelchen aufweisen, blogelegt. Diese andersartige und höhere Reaktionsfähigkeit beruht auf einer durcn die rasche Abkühlung dieser glasartigen Partikel beruhenden, belastungsbedingten, kristallinen Disorientierung. Beim Zerbrechen der Glaskügelchen werden auch die durch die rasche Abkühlung und Bildung der glasartigen Partikel in fester Lösung eingeschlossenen metastabilen Arten und andere reaktionsfähigen Bestandteile freigesetzt.
  • In der Regel erhöht sich die Reaktionsfähigkeit der Ibrischung mit zunehmender Verfügbarkeit an reaktionsfähigen J3estandteilen, der mikroskopischen Verteilung dieser Substanzen und einer Erhöhung des Oberflächenbereichs der reaktionsfähigen Partikel.
  • Diese Eigenschaften gehen am besten aus den Mikrophotographien der Figuren 1 bis 6 hervor. Die Mikrophotographie gemäß Fig. 1 zeigt eine 1:10 Kalk/Flugasche-Mischung, die durch kräftiges Schütteln der Einzelbestandteile der Mischung in üblicher Weise zusammengemischt wurde. In der Mikrophotographie sind deutlich große Kalkpartikel A mit maximalen Abmessungen in der Größenordnung von 100 Mikron, kleinere Partikel B von Flugaschebestandteilen und spezifisch glasartige, kugelförmige teilchen C zu sehen. Nach 30-minütiker Bearbeitung dieser Substanzen in einer chargenweise arbeitenden Labormühle ist die Durch-Mischung, wie sich dies aus Fig 2 ergibt, wesentlich vollständiger und inniger. Wesentlich wichtiger ist jedoch, daß die Kalkpartikel A deutlich aufgelockert und die Partikelgröße der Bestandteile allgemein vermindert sind. Die maximalen Abmessungen der aus Fig. 2 ersichtlichen, aufgelockerten Kalkpartikel liegen in der Regel unter 35 Mikron. In der Mikrophotographie von Fig. 2 sind auch zerbrochene Glaspartikel C deutlich zu sehen.
  • Zum Vergleich bricht Kalk, von welchem in Fig. 3 eine Mikrophotographie dargestellt ist, bei 30-minütiger, getrennter Bearbeitung in einer chargenweise arbeitenden Mühle - anders als bei einer gleichzeitigen Bearbeitung von Kalk und Flugasche- nicht. Statt dessen bleibt die Größe der zusammengeballten kalkpartikel gleich oder wird sogar größer (vgl. Fig. 4). Das selbe Phänomen ist in der USA-Patentschrift 2 409 546 beschrieben.
  • Die Figuren 5 und 6 zeigen zu Vergleichszwecken Mikrophotographien zweier typischer Flugasche mit Glaskügelchen C und darin eingeschlossenen Partikeln D. Andere in den Mikrophotographien der Figuren 5 und 6 feststellbare Flugaschebestandteile sind nicht-verbrannte Kohlepartikel E und andere kristalline Partikel F.
  • Wie bereits erwähnt, sind bei bekannten Kalk/Flugasche-Mischungen die Partikelgröße sowie der Einschluß und die Verteilung der Reaktionspartner für eine relativ niedrige Reaktionsgeschwindigkeit zwischen den Reaktionspartnern verantörtlich. Der nachteilige Einfluß dieser relativ langsamen Reaktionsgeschwindigkeit bei den bekannten Mischungen wird noch dadurch verstärkt, daß neben der Hauptreaktion unter Bildung der verschiedensten Verbindungen, von denen einige selbst die Hauptreaktion weiter hemmen können, unerwünschte Nebenreaktionen ablaufen können. Ein Beispiel für solche Nebenreaktionen ist die Bildung von Kalziumkarbonathüllen auf den zusammengeballten Kalkpartikeln, was zu einer beträchtlichen Verminderung der Reaktionsgeschwindigkeit des restlichen Kalks führt. Diese Kalziumkarbonathüllen können aus den Mikrophotographien der Figuren 7 und 8, die mit polarisiertem bzw. nicht-polarisiertem Licht auf genommen worden sind, als kristalliner Rand G rund um die Kalkpartikel H entnommen werden. Diese Kalziumkarbonathüllen isolieren in der hat die Kalkpartikel gegen eine weitere Reaktion. Die Mikrophotographien der Figuren 7 und 8 zeigen einen uer schnitt durch einen feuchten, gehärteten Kalk/ilugasche-Prüfling.
  • Erfindungsgemäß lassen sich die geschilderten Einflüsse der genannten Hemmfaktoren erheblich vermindern. Dies ergibt sich insbesondere daraus, daß zahlreiche Proben von aus aufgelockertem Kalk und Flugasche bestehendem, zementartigem Material verminderter Partikelgröße und mikroskopischer Verteilung der einzelnen Partikel sowohl vollständiger als auch rascher reagieren als entsprechende bekannte Mischungen. Diese Verbesserung läßt sich an Hand des nicht-umgesetzten Restkalks und der durch das betreffende Material während aufeinanderlolgender Intervalle entwickelten Festigkeit oder an Hand der bei niedrigeren Kalkkonzentrationen im selben Zeitraum entwickelten Festigkeit ermitteln.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
  • Beispiel 1 Es wurde eine Mischung aus einem Gewichtsteil dolomitischem Kalk-Monohydrat und zwei Gewichtsteilen Steinkohlenflugasche hergestellt. Hierauf wurde die erhaltene Mischung 30 min lang in der zur Herstellung der in den Mikrophotographien der Figuren 2 und 4 dargestellten Mischungen verwendeten, chargenweise arDeitenden Labormühle behandelt.
  • Die verwendete Mühle enthielt einen 25,4 cm langen Sylinder eines Durchmessers von 58,4 cm. Der Zylinder war anhin der Mitte beider kreisförmiger Enden befestigter Auflager drehbar gelagert und wurde mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 30 Upm umlaufen gelassen. Längs der Innenseite der zylindrischen Wand waren 3 voneinander in gleichem Abstand angeordnete Erhebungen, d.h. vorspringende Grate, vorgesehen.
  • Diese Erhebungen waren so ausgestaltet, daß die im Zylinderinneren befindlichen Kugeln in Drehrichtung teilweise angehoben wurden und dann auf die Probe fielen. Letztere wurde hierbei zerstoßen.' Die in der verwendeten Mühle zum Zerstoßen des jeweiligen Materials zu einem feinen Pulver enthaltenen Kugeln bestanden aus etwa 136,1 kg gehärteter Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 1,27 cm.
  • In der Regel wurde die verwendete Mühle mit 9,1 kg des zu behandelnden Materials beschickt.
  • Bestimmte Mengen der gemahlenen bzw. zerstoßenen Mischung wurden mit genügend Wasser zu einem feuchten Kuchen gemischt.
  • Jeweils 6 g des erhaltenen feuchten Kuchens wurden in eine zylindrische Form eines Durchmessers von 28,58 mm eingebracht und in einer Carver-Laboratoriumspresse verdichtet. Die hierbei erhaltenen Prüflinge wurden anschließend bei einer Temperatur von 320C und einer relativen Luftfeuchtigkeit; von etwa 100% ausgehärtet.
  • Ein Gewichtsteil desselben hydratisierten Kalks wurde mit zwei Gewichtsteilen derselben Flugasche durch kräftiges Schütteln in einem verschlossenen Behälter vorgemischt. Der auf diese Weise erreichte Mischungsgrad war vermutlich ebenso gut wie bei den bekannten Kalk/Flugasche-DIischungen. Die hierbei erhaltene Mischung wurde mit Wasser versetzt, verfestigt und unter denselben Härtungsbedingungen wie die erfindungsgemäß behandelte Kalk/Flugasche-Mischung ausgehärtet.
  • Nach 3-tägigem Härten wurde jeweils 1 Prüfling (aus den einzelnen Mischungen) aus der Härtungskammer entnommen und einem Bruchbiegungstest unterworfen. Der aus der zerstoßenen Kalk/Flugasche-Mischung hergestellte Prüfling besaß einen Bruchpunkt bei 433 g; der Prüfling aus der nicht-erfindungsgemäß behandelten Kalk/Flugasche-Mischung besaß einen Bruchpunkt von weniger als 100 g. Ein weiterer Prüfling aus jeder der Mischungen wurde nach insgesamt 1 Woche dauernder Härtung aus der Härtungskammer entnommen. Zu ,7leoem Zeitpunkt besaß der aus der erfindungsgemäß zerstoßenen KalkjFlugasche-Idischung gefertigte Prüfling einen Bruchpunkt von 830 g, während der aus der durch Schütteln hergestellten Kalk/Flugasche-Mischung gefertigte Prüfling eine Bruchfestigkeit von nur 180 g aufwies.
  • In gleicher Weise, wir beschrieben, wurden Prüflinge aus einer Kalk/Flugasche-Mischung, enthaltend einen Gewichtsteil desselben dolomitischen Kalk -Monohydrats und, 10 Gewichtsteile derselben Steinkohlenflugasche hergestellt und auf ihre Bruchbiegefestigkeit untersucht. Nach 3-tägigem Aushärten in feuchter Atmosphäre besaß der aus der erfindungsgemäß zerstoßenen bzw. vermahlenen Kalk/Flugasche-Mischung gefertigte Prüfling einen Bruchpunkt von 540 g; der aus der durch Schütteln hergestellten Ealk/Flugasche-Niischung gefertigte Prüfling besaß dagegen nur einen Bruchpunkt von weniger als 100 g. Nach einer insgesamt eine Woche dauernden Aushärtung besaß der aus der zerstoßenen bzw. vermahlenen Kalk/Flugasche-Mischung gefertigte Prüfling einen Bruchpunkt von 1086 g, während der aus der nicht-behandelten Mischung hergestellte Prüfling lediglich eine Festigkeit von 180 g aufwies. Diese Werte zeigen klar und deutlich die stark verbesserte Festigkeit, die sich durch Verwendung einer innig dispergierten, aufgelockerten Kalk/Flugasche-Mischung bzw. -Masse gemäß der Erfindung erreichen läßt.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind nochmals in der folgenden Tabelle I einander gegenübergestellt: Tabelle I Bruchfestigkeit der einzelnen Prüflinge in g Verhältnis Kalk:Flugasche 1:2 1:2 1:10 1:10 erfindungsgemäß behandelt nein ja nein ja Bruchpunkt nach 3 Tagen 100 433 100 548 nach 1 Woche 180 830 180 1086 Beispiel 2 In gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden unter Verwendung derselben Flugasche und desselben dolomitischen Kalk-Monohydrats wie in Beispiel 1 Prüflinge aus Mischungen, enthaltend einen Gewichtsteil Kalk und 10 Gewichtsteile Steinkohlenflugasche, hergestellt. Die jeweilige Mischung wurde einmal in der chargenweise arbeitenden labormühle und das andere Mal durch Schütteln in einem verschlossenen Behälter bearbeitet. Im vorliegenden Beispiel wurde eine Mischung 30 min lang und eine zweite Mischung 15 min lang bearbeitet.
  • Die aus den einzelnen Mischungen hergestellten Prüflinge wurden in der in Beispiel 1 geschilderten Weise gehärtet und nach 1, 2 und 16 Woche(n) dauernder Härtung durch Röntgenstrahlenbeugung auf ihren Kalziumhydroxidgehalt analysiert.
  • Gleichzeitig wurden auch nicht-gehärtete Massen untersucht.
  • Es hat sich gezeigt, daß die Geschwindigkeit des Ealziumhydroxidverbrauchs mit zunehmender Behandlungszeit angestiegen war. Bei der am längsten behandelten Mischung war das Kalziumhydroxid nach 2 Wochen dauernder Härtung vollständig verbraucht. Bei den kürzer behandelten Mischungen war das Kalziumhydroxid in 16 Wochen verbraucht; bei den nicht-behandelten Mischungen waren dagegen nach 16 Wochen dauernder Aushärtung noch 30% Kalziumhydroxid festzustellen. Diese Ergebnisse, die in Fig. 9 graphisch dargestellt sind, zeigen die weit größere Reaktionsfähigkeit der Kalk/Flugasche-Massen gemäß der Erfindung.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß bei den im vorliegenden Beispiel verwendeten Materialien, Mischungsverhältnissen und Misch- oder Behandlungsverfahren die nicht-behandelte Mischung und die 30 min lang bearbeitete, zerstoßene bzw.
  • vermahlene Mischung den in den Mikrophotographien der Figuren 1 und 2 dargestellten Massen entsprechen.
  • Ferner sei darauf hingewiesen, daß auch eine weit kürzere mechanische Behandlung (als die im vorliegenden Beispiel 15 min dauernde mechanische Mindestbehanulung) einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit von Kalk/Flugasche-Mischungen leistet. Der Grad der Verbesserung hängt selbstversteldlich vom jeweiligen Ausgangsmaterial, vom jewelligen Aktivierungsverfahren und der Behandlungsdauer ab.
  • So können beispielsweise bei Verwendung eines Mischers mit hochtourig routierendem Rührer lediglich 5 min erforderlich sein, um eine sehr hohe Verbesserung der Reaktionsfähigkeit zu erreichen.
  • Beispiel 3 Es wurde eine Reihe von Mischungen aus dolomitischem Kalk-Monohydrat, Steinkohlenflugasche und Kieselsand hergestellt.
  • 3 solche Mischungen enthielten 1, 2 bzw. 3% gelöschten Kalk, jeweils 20% Steinkohlenflugasche und 791 78 bzw 77 Kieselsand. Sämtliche Mischungen wurden Festigkeitsversuchen unterworfen. Aus den einzelnen Massen bzw. Mischungen wurden 11,7 cm lange Zylinder eines Durchmessers von 10,2 cm geformt, die in verschlossene Behälter gestellt wurden. Letztere wurden in einen 37,8°C warmen Ofen gelegt. Nach einer bestimmten Aushärtdauer wurden die Zylinder aus den Öfen entnommen, mit Wasser gesättigt und auf ihre Druckfestigkeit bei unbehinaerter Seitenausdehnung untersucht.
  • Bei den aus den 7 Mischungen hergestellten Prüflingen wurden nach 7-tägigem Aushärten bei 37,80C folgende Druckfestigkeit swerte ermittelt: Mit 1% Kalk:23,03 kg/cm2 - mit 2% Kalk: 38,92 kg/cm2 - mit 3 Kalk: 47,95 kg/cm². Nach 14-tägigem Aushärten wurden folgende Druckfestigkeitswerte ermittelt: Mit 1% Kalk: 28 kg/cm2 - mit 2% Kalk: 52,92 kg/cm2 - mit 3* Kalk: 63,7 kg/cm².
  • Erfindungsgemäß wurde eine Mischung, enthaltend ein Ge-Gewichtsteil dolomitischen Kalk-Monohydrats und 10 Gewichtsteile Steinkohlenflugasche in der in Beispiel 1 geschilderten Weise zerstoßen bzw. vermahlen. Die Mischungen wurden in der vorher beschriebenen Weise hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß der gesamte Kalkgehalt der Mischungen als Teil der behandelten Kalk/Flugasche-Masse (wobei in der mischung auch zusätzliche Flugasche verwendet wurde) zugeführt wurde. Die einzelnen Mischungsverhältnisse waren: 1% gelöschter Kalk, 27% Flugasche und 72% Kieselsand; 2% gelöschter Kalk, 26% Flugasche und 72% Kieselsand. Die hierbei erhaltenen Massen wurden nach ihrer Verarbeitung zu Prüflingen in der geschilderten Weise untersucht. Die Prüflinge besaßen nach 7-tägigem Aushärten bei 37,80C folgende Druckfestigkeitswerte: 1% Kalk: 49,35 kg/cm2 - 2% Kalk: 127,12 kg/cm2.
  • Nach 14-tägigem Aushärten bei 37,80C besaßen die Prüflinge folgende Druckfestigkeitswerte: Mit 1% Kalk: 58,45 kg/cm² -29 Kalk: 140,65 kg/cm2 . Die Ergebnisse dieser Versuche, die in Fig. 10 graphisch dargestellt sind, zeigen wiederum die deutliche Fe stigkeitsverbesserung von Kalk/Flugasche-Mas sen gemäß der Erfindung selbst bei niedrigerem Kalkgehalt.
  • Beispiel 4 Es wurden Massen aus demselben dolomitischen Kalk-Monohydrat, derselben Flugasche und demselben Kieselsand wie in Beispiel 3 hergestellt. 3 derartige Mischungen enthielten 3, 4 bzw. 5% gelöschten Kalk, jeweils 20% Flugasche und 77, 76 bzw. 75% Kieselsand. Aus diesen Mischungen hergestellte Prüflinge besaßen nach 7-tägigem Aushärten bei 37,80C folgende Druckfestigkeitswerte: Bei 3% Kalk: 47,95 k kg/cm2 2 - 4% Kalk: 64,75 kg/cm2 - 5% Kalk: 69,02 kg/cm2. Nach 14-tägigem Aushärten bei 37,80C besaßen die Prüflinge folgende Druckfestigkeitswerte: Bei 3% Kalk: 63,7 kg/cm2 - 4% Kalk: 96,04 kg/cm2 -5% Kalk: 106,95 kg/cm2.
  • Eine Mischung aus einem Gewichtsteil des dolomitischen Kalk-Monohydrats und zwei Gewicht steilen Steinkohlenflugasche wurden in der in Beispiel 3 geschilderten Weise erSindungsgemäß bearbeitet. Auch im vorliegenden Falle stammte der gesamte Kalkgehalt der au untersuchenden Massen aus der bearbeiteten Kalk/Flugasche-Mischung. Die einzelnen Mischungen besaßen folgende Zusammensetzung: 2% gelöschter Kalk, 269 Flugasche und 72* Kieselsand; 4%.gelöschter Kalk, 24% Flugasche und 72So Kieselsand. Daraus hergestellte Prüflinge zeigten nach 7-tägigem Aushärten bei 37,80C folgende Druckfestigkeitswerte bei unbeeinflußter Seitenausdehnung: Mit 2% Kalk: 98,56 kg/cm2 -4% Kalk: 162,05 kg/cm2. Nach 14-tägigem Aushärten bei 37,8°C besaßen die Prüflinge folgende Druckfestigkeitswerte:Mit 2% Kalk: 120,61 kg/cm2 - 4% Kalk: 193,90 kg/cm2.
  • Diese Ergebnisse, die in Fig. 11 graphisch dargestellt sind, zeigen ebenso wie die Ergebnisse der vorherigen Beispiele die größere Druckfestigkeit von Kalk/Blugasche-Massen gemäß der Erfindung im Vergleich zu entsprechenden bekannten Massen.
  • Darüberhinaus zeigen die Beispiele 3 und 4 daß sich diese verbesserte Festigkeit (auch) beim Einarbeiten eines Zuschlagstoffs in die hochaktive, aufgelockerte Kalk/Flugasche-Masse gemäß der Erfindung erreichen läßt.
  • Beispiel 5 Um ein anderes Aktivierungsverfahren zu demonstrieren, wurde ein Strahlenmischer, in welchem die Auflockerung und Verminderung der Partikelgröße mit Hilfe von Druckluftstrahlen erfolgt, verwendet. Im vorliegenden Beispiel wurde eine Mischung aus einem Gewichtsteil eines entsprechenden dolomitischen Kalk-Monohydrats wie in den vorherigen Beispielen und 10 Gewichtsteilen derselben Steinkohlenflugasche wie in den vorherigen Beispielen hergestellt und in einem Lab oratoriumsmischer gründlich durchgemischt Ein Teil der erhaltenen "Vormischung" wurde in dem Strahlenmischer weiter durchgearbeitet. Zur Herstellung der in dem Strahlenmischer bearbeiteten Massen wurde mit zwei Zufuhrgeschwindigkeiten gearbeitet. Die bearbeiteten Massen wurden zusammen mit einer Vergleichsprobe ("Vormischung") zu Prüflingen ausgeformt, die verschieden lange in einer feuchten Umgebung ausgehärtet wurden. Die Bruchfestigkeitswerte der einzelnen Prüflinge nach verschieden langem Aushärten sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt: Tabelle II Bruchfestigkeit der einzelnen Prüflinge in g Verhältnis Kalk:Flugasche 1:10 1510 1:10 erfindungsgemäß behandelt nein ja Ja Vibratorgeschwindigkeit -- 60 (hoch) 40 (mittel) (8teuerung der Zufuhrgeschwindigkeit) Bruchfestigkeit nach 4 Tagen 179 355 847 nach 4 Wochen 1297 1345 1923 nach 8 Wochen 1399 1897 1936 Beispiel 6 Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirksamkeit einer Aktivierung mit einem Mischer hoher Intensität, der auf Materialien, die fließen oder zum Fließen gebracht werden können, eine kontinuierliche hohe Scher- und Schlagwirkung ausübt. Bei der verwendeten Vorrichtung handelt es sich um eine großtechnische Version eines üblichen Küchenmischers. Unter Verwendung eines typischen dolomitischen Kalk-Monohydrats und einer geringfügig besseren Flugasche, als sie typische Flugasche darstellt, wurde durch Schütteln in einem verschlossenen Behälter eine 1:10-Mischung hergestellt. Ein Teil-der erhaltenen Mischung wurde in dem im großtechnischen Maßstab arbeitenden Mischer hoher Intensität bearbeitet, wobei die Geschwindigkeit und die Aufenthaltsdauer variiert wurden. Aus den beiden in dem Mischer hoher Intensität bearbeiteten Mischungen und aus einer Vergleichsmischung (eine durch bloßes Schütteln von Kalk und Flugasche hergestellte Mischung) wurden nach Anfeuchten derselben Prüflinge hergestellt. Die erhaltenen Prüflinge wurden in feuchter Umgebung ausgehärtet und anschließend auf ihre Bruchbiegung untersucht. In der folgenden Tabelle III sind die zum Bruch erforderlichen Kräfte nach einer Woche und 8 Wochen dauernder Härtung der einzelnen Prüflinge angegeben: Tabelle III Bruchfestigkeit der einzelnen Prüflinge in g Vergleichsprobe (von Hand geschüttelt) nach 1 Woche nach 8 Wochen 194 2065 1500 Upm -- 1 min 2513 2503 1500 Upm --1 min 1800 Upm -- 2 min 2338 2194 Die vorherigen Beispiele zeigen klar und deutlich, daß Kalk/ Flugasche-Mischungen, die aufgelockert und ineinander dispergiert worden sind, eine zementartige Masse liefern, die im Vergleich zu durch bloßes Mischen hergestellten, bekannten Massen rascher aushärten und eine größere Druckfestigkeit zeigen, und zwar sowohl zu Beginn des Aushärtens als auch im fertig ausgehärteten Produkt. Ahnliche Ergebnisse erhält man ohne Zusatz von Kalk mit Flugasche einer ausreichend hohen Konzentration an Erdalkalimetallverbindungen.
  • Die hervorstechendsten Vorteile zementartiger Massen gemaß der Erfindung beruhen auf ihrer rascheren Aushärtfähigkeit. So können sie beispielsweise gegen Ende der Bausaison ohne Verlust der Haltbarkeit daraus gefertigter Bauteile oder Formkörper bei abwechselndem Gefrieren und Wiederauftauen verwendet werden. Andererseits kann man sie ohne Schwierigkeit bei der Herstellung von Bauwerken verwenden, bei denen keine Verzögerung in Folge langsamen Aushärtens des Baumaterials geduldet werden kann. Schließlich hat es sich gezeigt, daß die Massen gemäß der Erfindung nach dem Aushärten eine größere Belastbarkeit aufweisen -i S entsprechende bekannte Massen ähnlichen Kalk/Flugasche-Gehalts.
  • Eine beschleunigte Aushärtung und eine verbesserte Belastbarkeit lassen sich mit jeder Erdalkalimetall/Flugasche-Mischung, in der der Flugascheanteil über 10 Gew.-% beträgt, erreichen, sofern die Beatandteile die erfindungsgemäße hohe Aktivierung erfahren haben. Eine Flugasche mit mehr als 5 Gew.-% "eigenem Kalk, Kalk", d.h. mit einem GesamtkalzVlum/-Magnesiumgehalt,berechnet als 0a0 und MgO, von über 5%, läßt sich erfindungsgemäß aktivieren, sodaß die Flugasche ohne Kalkzusatz aushärtet. In diesem Falle wird die gesamte, zur Umsetzung erforderliche Kalkmenge durch die Behandlung der Flugasche allein zur Verfügung gestellt.
  • Darüberhinaus kann die Menge an Kalk in einer gegebenen Masse ohne Beeinträchtigung der Druckfestigkeit vermindert werden, sofern die Masse nach dem Verfahren gemäß der Erfindung bearbeitet wird.
  • Die Maßnahmen, nach denen sich die hochaktive, aufgelockerte Kalk/Flugasche-Mischung gemäß der Erfindung herstellen läßt, sind nicht kritisch. Zur Herstellung der aktivierten lEischungen gemäß der Erfindung können auch andere als die bereits genannten Vorricntungen verwendet werden. Bei solchen Vorrichtungen handelt es sich in der Regel um solche, die die betreffende Mischung genügend stark durcharbeitet oder die ein genügend starkes Einwirken der Partikel aufeinander ermöglichen, um das mikroskopisch feine Vermahlen der verschiecienen Partikel in der Mischung durch die in der Flugasche enthaltenen Glaskügelchen zu gestatten. Bei einer weiteren zur Herstellung der aktivierten Flugasche-Masse gemäß der Erfindung geeigneten Vorrichtung handelt es sich beispielsweise um einen üblichen, als " Dopr,elmantelmisciler" bezeichneten Feststoffmischer, der aus einer V-förmigen Mischkammer mit 2 einander in einem Winkel von 900 schneidenden zylindrischen Stegen ausgestattet ist.
  • In der Ausgangsstellung steht das "V" aufrecht, währerjdein flacher waagerechter Abschnitt den unteren Scheitelpunkt des "V" bedeckt. Eine Welle mit daran befestigten Mischblättern erstreckt sich waagerecht durch den senkrechten Mittelschnitt der Kammer in der durch die Achse der beiden zylindrischen Stege des "V" gebildeten Ebene. Das Mischen erfolgt, indem die Kammer um diese Welle gedreht wird.
  • Unabhängig von der jeweiligen behandlungsvörrichtung ist die erforderjiche Behandlungszeit umgekehrt proportional zur manahmen - -Stärke der
    Aktivierung' sx'Krt;XL
    und, wie bereits auseführt, direkt proportional zu dem gewünschten Aktivierungsgrad.
  • In den Rahmen der Erfindung fallen auch Verfahren zur Herstellung härtbarer, belastbarer Oberflächen durch Auftragen einer aktivierten Flugasche-Masse gemäß der Erfindung auf eine Unterlage und anschließendes Verfestigen der Flugasche-Masse. Andererseits kann eine zementartige Masse gemäß der Erfindung auch als härtbare Füllung in beispielsweise verlassenen Bergwerksstollen dienen, indem man die Masse in den auszufüllenden Raum einbringt und dort aushärten läßt. Die Flugasche-Masse kann selbstverstänalich nach ihrer Aktivierung init aufgelockertem Kalk, nicht-aktivierter Flugasche und/oder einem Zuschlagstoff, wie beispielsweise Kalksteinschotter, versetzt werden.
  • So kann beispielsweise eine Masse, bestehend aus 3</'o einer aktivierten Kalk/Flugasche-Mischung (Mischungsverhältnis 1:2 Gewichtsteile), 10% zugesetzter Flugasche und 87% Zuschlagstoff (bestehend aus dolomitischem Brechkalkstein der im folgenden angegebenen Sortierung), in einem Kollergang rnit etwa 6% Wasser, bezogen auf das Gewicht der trockenen Substanzen, gemischt werden.
  • Partikelgröße des Zuschlagstoffs Sie größe durchfallendes Material in Gew.-% 3,81 cm 100 2,54 cm 85-100 1,91 cm 70-100 0,95 cm 50-100 Sieb Nr. 4 35-75 Sieb Nr. 10 20-50 SieD r. 40 10-30 Sieb lir. 60 5-20 Sieb Nr. 200 0-15 Die erhaltene Mischung kann dann auf einer Unterlage, bestehend aus verfestigtem Erdreich oder zerbrochenen yuschlagstoffen, verteilt werde. Die Mischung selbst kann ach ihrer Verdichtung bzw. Verfestigung Lasten tragen und sofort mit Asphaltbeton abgedeckt werden. Die derart aufgetragene Flugasche-Masse härtet im Vergleich zu bekannten Flugasche-Massen mit vergleichbarem Kalk- oder Srdalkalimetalloxidgehalt in relativ kurzer beit, wobei sie rasch ihre volle belastbarkeit erhält.

Claims (10)

  1. Patentanspruche
    S Zementartige Masse, bestehend aus einem hochaktiven Flugaschegemisch verminderter Partikelgröße mit glasartigen Partikeln und insgesamt mindestens 5 Ge».- Calcium und Magnesium, ausgedrUckt als Oxide, sowie gegebenenfalls aufgelockerten Kaltpartikeln.
  2. 2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aufgelockerte Kalkpartikel einer Partikelgröße von im wesentlichen unter 35 Mikron enthält.
  3. 3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Zuschlagstoff enthält.
  4. 4. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie nicht-aktivierte Flugasche enthält.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung einer Masse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus Kalk und Flugasche in Gegenwart darin enthalten,er glasartiger Flugaschepartikel einer mechanischen Bearbeitung unterwirft, indem man die glasartigen Flugaschepartikel mit anderen in dem Gemisch enthaltenen Partikeln, einschließlich anderer glasartiger Flugaschepartikel, zum Aufbrechen und -lockern (der Partikel) in mechanische Wechselwirkung bringt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die mechanische Bearbeitung in einer Kugelmühle durchfUhrt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die mechanische Bearbeitung mit einem Hochleistungs-Schaufelradmischer durchführt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die mechanische Bearbeitung in einem Strahlmischer durchführt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die mechanische Bearbeitung in einem V-Mischer mit Doppel-Zylindermantel durchrührt.
  10. 10. Verwendung einer zementartigen Nasse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung harter, belastbarer Füllungen von Zwischenräumen.
    L e e r s e i t e
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4731120A (en) * 1984-03-30 1988-03-15 Cementa Ab Fill, covering material and embedding material incorporating a hydraulic and a latent-hydraulic binder
EP0678488A2 (de) * 1994-04-18 1995-10-25 Ngk Insulators, Ltd. Verfahren zur Herstellung von einem Kohlenaschenenthaltenden Feststoff

Cited By (3)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4731120A (en) * 1984-03-30 1988-03-15 Cementa Ab Fill, covering material and embedding material incorporating a hydraulic and a latent-hydraulic binder
EP0678488A2 (de) * 1994-04-18 1995-10-25 Ngk Insulators, Ltd. Verfahren zur Herstellung von einem Kohlenaschenenthaltenden Feststoff
EP0678488A3 (de) * 1994-04-18 1996-01-17 Ngk Insulators Ltd Verfahren zur Herstellung von einem Kohlenaschenenthaltenden Feststoff.

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