DE2129640A1 - Schleifpapiere oder -leinen - Google Patents
Schleifpapiere oder -leinenInfo
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Description
"Schleif papiere oder-.leinen"
Die Erfindung betrifft Schleifpapiere oder-1einen mit einem
Decküberzug aus einem Kunststoff, insbesondere einem Elastomeren, welches noch restliche ungesättigte Stellen enthält
und gegebenenfalls einen aktiven feinteiligen Füllstoff·
Übliche Schleifpapiere oder-leinen werden im allgemeinen hergestellt
durch kontinuierliche Aufbringung einer ersten Schicht eines Klebers und des Schleifkorns auf einen relativ
breiten Träger. Diese Klebschicht erstarrt und fixiert damit das Schleifkorn am Träger, worauf meistens eine Deckschicht
aus einem Bindemittel aufgetragen wird. Bei derartigen Schichten werden das Schleifkorn im wesentlichen nur an ihrer
Grundfläche, d.i. unmittelbar in der Nähe des Trägers, an diesen gebunden, so daß sie sich nach außen in der Art an einem
Ende eingespannten, im übrigen freitragenden Tragbalken in regellosen Höhen und Abständen erstrecken. Zur weiteren Ver-
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festigung der Haftung wird das beschichtete Material in eine für die Anwendung geeignetere Form gebracht, wie in Bogen,
Rollen, Bänder oder Seheiben.
Die Anwendung von Schleifρapieren oder "vLe inen oder daraus
hergestellten Gegenständen führt zu einer relativ hohen anfänglichen Schnittleistung, jedoch während der Anwendung
sinkt diese aus verschiedenen Gründen und erreicht schließ— lieh ein Ausmaß, bei dem die wirtschaftliche Anwendung nicht
mehr gegeben ist und das Schleifmittel weggeworfen werden muß. Eine der Hauptgründe für das Absinken der Schnittleistung,
| begleitet von einer Veränderung der Oberfläche selbst, liegt in der Tatsache, daß die eben frei gelegte Metallflache
während des SchleifVorganges extrem reaktionsfähig ist»
Eine solche frische Metallfläche, z.B. Metallspäne, ver<schweißen
oft mit dem Schleifmaterial j in einigen Fällen zumindest infolge einer chemischen Reaktion. Andererseits werden
einige Metalle an der eben frei gelegten Oberfläche oxydiert, so daß sich eine Metalloxidhaut bildet, die im
allgemeinen harter ist als das Metall selbst. Dieses Phänomen führt zu extrem hohen Beanspruchungen des Schleifkorns, was
seinerseits wieder zu höheren Temperaturen führt.
Bei einem Schleifpapier oder-leinen wird das Schleifkorn
" · anfänglich wirksam sein beim Schnitt, welches sich am weitesten
aus der Unterlage oder dem Träger erstreckt, da diese Körner zuerst mit der zu bearbeitenden Metallfläche in Berührung
kommen. Wenn dieses Schleifkorn nun Schweißverbindungen bildet, so treten in zunehmendem Ausmaß Reibungskräfte am Werkstück
auf, so daß das einzelne Schleifkorn allmählich gebrochen oder ausgebrochen aus dem Träger wird. Je zahlreicher
diese weiter vorstehenden Schleifkörner gebrochen und ausgebrochen werden, um so meh'r sinkt die schleifende Fläche ab
und es wird Schleifkorn wirksam, welches sich aus dem Träger
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nicht so weit erhebt, als die am Anfang wirksamen Schleifkörner. Die Schleiffläche nähert sich also dem Trägermaterial,
die verschweißten Schleifkörner werden immer zahlreicher. Schließlich kommt es zu einem "vollständigen Verschmieren"
der Schleiffläche.
Aus obigem erkennt man, daß eine gewisse Wechselwirkung zwischen der Schleiftemperatur und dem Verschmieren besteht.
Faktoren, die zur lokalen plötzlichen Temperaturerhöhung an der Zwischenfläche zwischen dem Schleifmittel und dem
zu bearbeitenden Werkstück führen, begünstigen das Verschweißen und damit das Verschmieren. Dieses Verschmieren von
Schleifpapieren oder-leinen ist selbstbeschleunigend, so
daß jeder Temperaturanstieg in der Arbeitsfläche infolge von Reibung die weitere Verschweißung von Schleifkorn und Metall
begünstigt. Diese Verschweißungen ihrerseits führen zu höheren Reibungskräften und Temperaturen in der Arbeitsfläche. Unglücklicherweise
kann die Temperatur einen Punkt erreichen, bei dem der Metallgegenstand "ausgeglüht" wird und infolge
der Hitze sich verfärbt oder anläuft. (
Das Verschmieren, das bekanntlich eher ein Problem bei einzelnen Metallen als bei anderen ist, tritt oft auf, wenn
noch ein beträchtlicher Anteil des Schleifkorns noch nicht abgenutzt ist; demzufolge wird ein Schleifmittel vom wirtschaftlichen
Standpunkt aus unbrauchbar, wenn der Träger noch volle Wirksamkeit hat und bevor die Brauchbarkeit des
Schleifkorns selbst ausgeschöpft ist. Wenn ein derartiges Verschmieren beim Schleifen auftritt, so ist eine große Anzahl
von Schleifbändern u.dgl. im allgemeinen erforderlich, um die angestrebte Oberflächengüte zu erreichen. Abgesehen
von den mit dem Verbrauch an Schleifmittel für eine besondere Arbeit erforderlichen Kosten sind zusätzliche Zeit und Aufwand
nötig zum Auswechseln der unbrauchbar gewordenen verschmierten
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Schleifbänder gegen neue. Das alles führt somit zu einer zunehmenden Kostenbelastung dieses Arbeitsvorganges.
Es wurden im Laufe der Zeit mehrere Versuche bekannt, das Problem des Verschmierens zu eliminieren oder zumindest zu
verringern. Bei allen diesen Lösungsversuchen ging die Tendenz dahin, die Reibung zwischen Schleifkorn und zu bearbeitender
Metallfläche herabzusetzen. Es wurden Wachse, Fette und verschiedene flüssige Schmiermittel, die von Zeit zu Zeit
während des Schleifvorgangs anzuwenden sind, vorgeschlagen. Dies ist jedoch nur in sehr beschränktem Ausmaß wirksam
W und die erreichten Vorteile werden oft durch Unzulänglichkeiten,
Kosten und Verschmutzung des Werkstücks kompensiert· Wässrige oder ölige Flüssigkeiten im Bereich der Arbeitsfläche
sind unangenehm, kostspielig und verschmutzen das ganze. Werden wäßrige Flüssigkeiten angewandt, so besteht die Notwendigkeit,
wasserbeständige Schleifpapiere oder-leinen anzuwenden; werden ölige Flüssigkeiten angewandt, so besteht eine
gewisse Feuergefahrj die Anwendung von solchen Flüssigkeiten
macht daher Spezialeinrichtungen erforderlich. In vielen Fällen konnte jedoch festgestellt werden, daß derartige wäßrige
oder ölige Schmiermittel das Verschmieren verzögern, in den meisten Fällen verhindern sie jedoch nicht letztlich das
Auftreten von Verschmierungen, jedenfalls verhindern sie zumindest
in gewissem Ausmaß die Bildung einer Oxidhaut auf der frischen Metallfläche.
•Beim Schleifen bestimmter Metalle, wie Titan, müssen Schmiermittel
absolut vermieden werden» Die Anwendung von z.B. hoch chlorierten Ölen beim Schleifen von Titan dürfte später
zu einem Problem führen«, Spannungsrißkorrosion, die außerordentlich
unerwünscht ist, soll nach verschiedenen Angaben bei höheren Temperaturen auftreten in Anwendungsgebieten, wo
beim Schleifen derartige Schmiermittel angewandt werden.
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Fachleute und Techniker sind der Ansicht, daß die Ursache das restlichen Material, welches auf der Metallfläche durch
den SchieifVorgang zurückbleibt,für derartige. Rissei ist.
Was auch immer die Ursache sein mag, chlorierte Schleifflüssigkeiten müssen bei der Bearbeitung von Titan sorgfältig
vermieden werden und um mögliche andere Probleme zu verhindern, muß Titan in einigen Fällen trocken geschliffen
werden. Deswegen und wegen einiger oben bereits erwähnten Gründen besteht während vieler Jahre bereits ein dringendes
Bedürfnis nach einem Schleifmittel für das Trockenschleifen
von Metallen, insbesondere von Titan.
Es sind auch bereits Versuche bekannt geworden, um diesen mit der Anwendung von äußeren "Schieifhilfsmitteln11, z.B.
Wachsen oder Schmiermitteln, zu begegnen, indem ein sog. Schleifhilfsmittel in der Art eines aktiven Füllstoffs in
das Schleifpapier oder Schleifleinen eingebracht wird (z.B. USA-Patentschrift 3 058 819). Danach enthält die Bindemittelschicht
eine organische schwefelhaltige Verbindung, wie Thioharnstoff· Eine solche Verbindung in üblichen Phenolformaldehyd-Bindemitteln,
wie sie allgemein für die Herstellung von Schieifpapieren oder -leinen angewandt werden, soll das
Verschmieren oder Anschweißen von Metall an dem Schleifkorn verhindern. Es ist auch bekannt (USA-Patentschrift 3 541 737) t
einen das Anschweißen verhindernden Füllstoff in zumindest der äußersten Schicht anzuwenden, z.B. in einer Deckschicht,
welche zusätzlich zu dem Füllstoff ein Bindemittel enthält, wie es üblicherweise als Bindemittelschicht in Schleifpapieren
oder Schleifleinen angewandt wird. In so einer Masse können auch andere Füllstoffe angewandt werden. Die am
kritischsten Füllstoffe sind einfache oder komplexe Metallhalogenide, wie Natriumfluoroaluminat, d.i. Kryolith,oder
Kaiiumfluoroborat.
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Es ist auch bereits bekannt (USA-Patentschrift 3 256 076), auf die Oberfläche eines Schleifpapiers oder-leinens als
Deckschicht ein filmbildendes Material aufzubringen, welches
eine organische Verbindung aufweist, die einen chemisch gebundenen Substituenten enthält, der sich bei der Schleiftemperatur
zersetzt und in Gegenwart normaler Feuchtigkeit hohe Reaktionsfähigkeit mit dem abzuarbeitenden Material
besitzt oder auf dieses korrosiv wirkt· Der chemisch gebundene Bestandteil ist Chlor, Brom oder zweiwertige Schwefel, die
bei der Zersetzung Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff oder ^ Schwefelwasserstoff liefern· Eine solche Reaktion soll zur Verringerung
der Reibung zwischen dem Schleifkorn und der zu bearbeitenden Metallfläche führen. Man kann, wie angenommen
wird, daraus schließen,daß danach ein Verschmieren durch Verringerung der Reibungskräfte beim Schleifen verhindert wird,
wodurch auch die Schleifteraperatur gesenkt werden kann·
Es ist weiter bekannt (britische Patentschrift 1 145 082), daß ein das Anschweißen verhindernder Füllstoff zumindest
in der äußersten Schicht eines üblichen Schleif materials
vorliegt.
Der Mechanismus,der derartigen internen Schleifhilfsmitteln,
W wie sie oben erwähnt und bekannt sind, zugrunde liegt und zu einer Verbesserung des Schleifkorns beiträgt, ist unterschiedlich
mit den angewandten Materialien. Es wurden verschiedene mögliche Mechanismen angeboten. Nach einem vorgeschlagenen
Mechanismus erfolgt die Auswahl des Materials im Hinblick auf einen Schmelzpunkt unter dem der Oberflächentemperatur
. im Arbeitsbereich. Das Material schmilzt dann und bildet eine Flüssigkeit, die die Oberfläche des Schleifkorns
bedeckt. In diesem Fall wirkt das geschmolzene Material wie ein Schmiermittel in dem Bereich, wo die Metallspäne und
das Schleifkorn miteinander in Berührung stehen.
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Für einen anderen Mechanismus werden solche Materialien
ausgewählt, die mit den Metallspänen unter Bildung eines nicht
haftenden Films zu reagieren vermögen. In vielen Fällen ist die frisch freigelegte Metallfläche extrem heiß und hoch
reaktionsfähig. Wenn ein Material mit einem Bestandteil des zu bearbeitenden Metalls zu reagieren vermag und in der
Nähe der Zwischenfläche von Schleifkorn und Metallspänen vorliegt, so ist zu erwarten, daß eine Reaktion oder Korrosion
an der Oberfläche der Metallspäne eintritt· So kann ein nicht
haftender Film, der eine Reaktion der Metallspäne mit dem
Schleifkorn verhindert und auch ein Anschmelzen der Späne auf der Arbeitsfläche, gebildet werden.
Eine weitere Möglichkeit liegt darin, ein Material auszuwählen, welches mit der frischen Metallfläche zu reagieren vermag
unter Bildung eines Produkts in Form eines Schmierfilms. Dieser
Film kann eine Scherfestigkeit ausreichend niederer Werte besitzen, um als festes Schmiermittel zu wirken und zwar im
Bereich der Berührung der Metallspäne mit dem Schleifkorn.
Die oben erwähnten Mechanismen gestatten eine allgemeine
Regel zur Auswahl der Materialien, ? als Schleifhilfsmittel
brauchbar sind, aufzustellen. Jedoch ist es im allgemeinen nicht möglich, eine exakte Voraussage über die Brauchbarkeit
eines bestimmten Materials für diesen Zweck zu machen. Dies gilt insbesondere für Gemische verschiedener Materialien,
die in manchen Fällen einen synergistischen Effekt zeigen. Schließlich erweisen sich bestimmte Materialien bei der Bearbeitung
bestimmter Werkstoffe als besser als für andere. Aus diesem und anderen Gründen geht in der einschlägigen Industrie
die Suche nach Schleifpapieren oder-leinen für das Trockenschleifen
weiter, um geeignetere Schleifhilfsmittel zu
finden. ,
Ein weiteres Problem im Rahmen der Anwendung von Schleif-
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hilfsmitteln in Schleifpapieren oder-i einen, insbesondere aus
der Gruppe der sog· aktiven Füllstoffe, liegt darin, daß diese Schleifhilfsmittel dauernd und gleichmäßig an der Arbeitsfläche
zur Verfügung stehen müssen und zwar über die gesamte Startzeit des Schleifmittels. Diese Füllstoffe sind im allgemeinen
in einem Bindemittel eingebracht, die, wie oben bereits angedeutet, in bestimmten Fällen die äußerste Schicht
der Schleifkornbindung darstellt· In manchen Fällen kann
diese Schicht eine Deckschicht für die Schleifkornschicht darstellen. Nicht alle Bindemittel haben sich jedoch als brauchbar
erwiesen. Einige, die sonst für das Binden pulverförmiger ™ Produkte geeignet sind, haften nicht ausreichend auf der
Schleifkornschicht, insbesondere bei den beim Schleifvorgang zu erwartenden Temperaturen» oder sie zeigen einen unzureichenden
Zusammenhalt bei solchen Temperaturen oder sogar beide Nachteile. Dies führt während der Anwendung des Schleifmittels
zu einem stellenweisen Abheben der das Schleifhiüfömittel enthaltenden
Schicht· Tritt dies ein, so wird der maximale Vorteil des Schleifhilfsmittels nicht erreicht und die Standzeit des
Schleifmittels wird, wenn Überhaupt, nur wenig verbessert.
Nach der Erfindung wird nun an der schleifenden Seite des Schleifpapiers oder-leinens eine Deckschicht vorgesehen, die
k ein polymeres Material, insbesondere e±r/' elastömeiPes Material
• darstellt, welches nicht obige Nachteile aufweist, sondern vorteilhafterweise den Schleifvorgang verbessert. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält diese
Schicht auch noch ein aktives feinteiliges Füllmaterial, das
zu einer weiteren Verbesserung des SchleifVorgangs führt.
Elastomere Stoffe, die in zweifacher Weise funktionieren, nämlich als Bindemittel und als Schleifhilfsmittel als solches,
sind im allgemeinen Polymerisate von Monomeren, die bei der Polymerisation einen Restanteil aa ungesättigten Stellen beibehalten.
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Die erfindungsgemäß angewandte Schi eif hilfsmittel schicht führt
bei gewissen Anwendungsgebieten zu einer merklichen Verringerung der Reibungswärme· Dadurch ist der Schneidvorgang kühler
und es besteht eine geringere Tendenz zum Verschmieren· Die Standzeit der Schleifmittel wird dadurch verlängert und der
Abschliff während der gesamten Standzeit höher und gleichmäßiger.
Das erfindungsgemäße Schleifpapier oder-leinen läßt sich vorteilhafterweise
für verschiedene Trockenschleifvorgänge anwenden, insbesondere dort, wo nur leichter Anpreßdruck angewandt
wird, ζ·Β. beim Freihand-Schleifen. Zu solchen Schleifvorgängen gehören u.a. das Trockenschleifen von Lötstellen
und Werkstoffen, die sich schlecht schleifen lassen, wie die korrosionsbeständigen Stähle und Titan· Die zunehmende
Anwendung von Titan für die Herstellung verschiedener Gegenstände, z.B. in der Luftfahrttechnik, bringt die Notwendigkeit
eines sicheren, besseren und schnelleren SchleifVerfahrens
für dieses Metall mit sich·
Ein wesentlicher Vorteil der Verringerung der Schleiftemperatur
liegt darin, daß weniger Möglichkeit zur Änderung der metallurgischen Struktur eines Werkstücks, die manchmal nachteilig
sein kann, während des Schleifens gegeben ist. Eine weitere übliche Methode zur Vermeidung des "Ausglühens" von
Titanwerkstücken während des Trockenschleifens besteht darin,
den SchleifVorgang periodisch zu unterbrechen, um eine
Abkühlung des Werkstücks zu ermöglichen. Das Abkühlen erreicht man in manchen Fällen durch Eintauchen des Werkstücks
von Zeit zu Zeit in Wasser od.dgl·, woraufhin das Werkstück
mit einem trockenen Tuch vor neuerlichem Schleifen abgetrocknet wird. Mit den erfindungsgemäßen Schleifmitteln
ist jedoch ein derartiges Zwischenkühlen von Titanwerkstücken nicht mehr erforderlich.
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• ' -ίο- 212Ü49
Ein weiterer Vorteil in der Anwendung von Schielf papieren
oder-leinen nach der Erfindung, insbesondere für Titanwerkstücke,
liegt darin, daß beim Schleifen die Funkenbildung weitgehend verringert wird. Dadurch wird das Schleifen von
Titanwerkstücken wesentlich sicherer, als dies der Fall ist bei Schleifvorgängen, die mit der Ausbildung von voluminösen
Funken verbunden sind·
Es kann angenommen werden, daß die mit den erfindungsgemäßen
Schleifmitteln erreichten Verbesserungen auf folgendem Reaktionsmechanismus beruhen. Wird bei der Anwendung eines
Schleifmittels Druck auf die zu bearbeitende Oberfläche zur Einwirkung gebracht, so erfolgt eine Verschiebung {die
Kristallstruktur wird gestört) des Gefüges im Metall· Dadurch entsteht ein Elektronenstrom zu der Metalloberfläche, der mit
steigender Temperatur zunimmt· Ist nun die Wärmeleitfähigkeit des Metalls, wie bei Titan, verhältnismäßig gering, so kommt
es in der Arbeitsfläche zu einem Warmestau,der seinerseits
wieder zu einem Elektronenüberschuß an der Arbeitsfläche führt. Dieser Elektronenstrom zu der Oberfläche scheint in
der Art des Kramer—Effekts zu liegen-(L. Grunberg, Brit. J.
Appl. Phys· 9/85 (1958)). Darin lann sehr wohl der Grund
liegen, warum Titan beim Schleifen so viel reaktionsfähiger ist als andere Metalle, die höhere Wärmeleitfähigkeit besitzen.
Vor diesem Hintergrund soll nun der erste theoretische Mechanismus, nämlich der als Elektronenakzeptor wirkenden
Lewis'sehen Säure, betrachtet werden.
Als Lewis'sehe Säure bezeichnet man bekanntlich jedes
Molekül oder Ion, welches in der Lage ist, sich mit einem
zweiten Molekül oder Ion unter Ausbildung einer kovalenten chemischen Bindungen mit zwei Elektronen des zweiten Moleküls
oder Ions zu binden. Bei der Schleif temperatur zersetzt sich
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bekanntlich ein komplexes Metal!halogenid, wie Natrium—
fluoroborat.zu einer Lewis'sehen Säure. Dadurch wird
eine mit dem Metall reaktionsfähige Substanz verfügbar·
Werden die Oberflächenelektronen durch einen Elektronenakzeptor aufgenommen, so wird das Metall in einem solchen
Ausmaß anodisch, daß eine von Bedingungen eintritt, die zu einer Spannungsrißkorrosion führen kann {E.H. Dix, Jr.
Trans. Am. Inst. Mining Met. Engrs·, 137, 11 (1940). Danach soll eine Spannungsrißkorrosion auftreten, wenn
die Legierung anodisch, also positiv, wird und hohe Belastung auf Spannung vorliegt. Die andere vorliegende Bedingung
beruht auf einer Spannungskonzentration, die sich an der Wurzel von Nuten oder Kerben ausbildet (einem Bereich,
in dem das Metall bereits ausgeschliffen ist). Mit steigender Spannungskonzentration nehmen die Risse über die gesamte
Oberfläche, die zu schleifen ist, zu. Spannungsrißkorrosion tritt gleichzeitig mit dem Materialabtrag durch Schleifen
auf und zwar viel leichter; es kann also angenommen werden, daß dies zu einer vergrößerten Schnittleistung des Schleifmittels
führt. Werden die Schleifbedingungen verbessert, so wird weniger Energie zum Materialabtrag erforderlich, bevor
eine tiefere Schleiftemperatur auftritt. Wird von einer dieser Bedingungen abgegangen, wie daß das Werkstück anodisch
ist durch Entfernung des verfügbaren Elektronenakzeptors, so hört die Spannungsrißkorrosion auf und man kommt wieder
zu Bedingungen, wie sie bei üblichen Schleifvorgängen eintreten. Polglich ist die Zeit, bevor Bedingungen auftreten,
die für das Verschmieren vorteilhafter sind, um so langer, *je länger und je ununterbrochener das Schleifhilfsmittel
verfügbar ist.
Ein weiterer theoretischer Mechanismus, der zur Erklärung der Verbesserung herangezogen werden kann, ist z.B. im elasto-
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meren Material gelegen» Es kann angenommen werden, daß sich
dieses bei der Schleiftemperatur unter Bildung von freien
Radikalen zersetzt. Diese verfügbaren freien Radikale bilden eine kovalesnte Bindung mit dem Metall der Oberfläche, wie
oben erwähnt, da dort Elektronen für diese Bindungsart verfügbar sind» Da die Elektronen.aus dieser Oberfläche entfernt
werden j so wird das Werkstück anodisch und die Spannungsrißkorrosion begünstigt·
Es zeigte sich nun erfindungsgemäß, daß das Schleifen tatsächlich verbessert werden kann durch Induzieren von Spannungsrißkorrosion·
Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach W der Erfindung können gleichzeitig mit dem Schleifvorgang
Spannungsrißkorrosion nach swei unterschiedlichen Mechanismen auftreten. Die Zweckmäßigkeit, solche Risse hervorzurufen,
kann als vollständig unerwartet bezeichnet werden, insbesondere, da bekannt ist, daß bei bestimmten Metallen viel
Forschungs- und Entwicklungsarbeit aufgewandt wurde, um das Auftreten einer Spannungsrißkorrosion zu verhindern·
Unabhängig von dem tatsächlich eintretenden Mechanismus kann zusammenfassend gesagt werden, daß mit dem erfindungsgemäßen
Schleifmittel besondere Vorteile" hinsichtlich Schnittleistung erreicht werden können.
Die Erfindung wird anhand der Figur erläutert, die einen schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
•Schleifmittel zeigt. Das Schleifmittel 10 umfaßt einen Träger
11, eine Binderschicht 12 und das Schleifkorn 13« Auf der
- Binderschicht 12 befindet sich die erfindungsgemäß angewandte
Schicht 14, die in der einschlägigen Technik im allgemeinen als Deckschicht bezeichnet werden kann.
Der Träger csder die Unterlage 11 kann aus einem üblicherweise
angewandten Material, wie Papier 9 Gewebe, mehrschichtige Pa-
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piersorten oder Textilien, aber auch eine Kombination
eines aus Papier und Textilgut bestehenden Laminats,vulkanisierte Fasern oder irgend ein anderes flexibles festes Material·
Handelt es sich bei dem Trägermaterial um ein Textilgut, so kann man gegebenenfalls die an sich bekannten
Füllstoffe anwenden. Der Träger kann gegebenenfalls wie
üblich mit einem Haftgrund und/oder einer Schicht an der Rückseite versehen werden.
Die Binderschicht 12 fixiert das Schleifkorn 13 so am Träger, wie dies üblicherweise geschieht. Als Bindemittel eignen
sich die allgemein angewandten Substanzen, wie Leim oder Kunststoffe, z.B. Phenolharze, Alkydharze, Epoxyharze,
Harnstoff-Formaldehydharze u.dgl. Gegebenenfalls kann auf dieser Binderschicht noch ein Überzug vorgesehen werden.
Wird ein solcher Überzug angewandt, so kann dieser aus dem gleichen Material wie die Binderschicht oder gegebenenfalls
auch aus einem anderen Material bestehen. Die Art der Auftragung der Bindemittel hängt natürlich in gewissem Ausmaß
von dem gewählten Material ab. Es handelt sich jedoch immer um in der einschlägigen Industrie allgemein angewandte
Aufbringungsarten. Es ist offensichtlich, daß das für die Bindung angewandte Material abhängt von den speziellen
gewünschten Eigenschaften an dem fertigen Bindemittel. Als besonders zweckmäßig erwiesen sich erfindungsgemäß als
Kleber und Überzug ein Phenolformaldehydharz.
Als Schleifkorn werden die üblicherweise angewandten Produkte, wie Siliciumcarbid, Aluminiumoxid und polykristallines Material,
wie geschmolzene Oxide von Zirkonium und Aluminium, verwendet. Die Körnung hängt ab von dem Anwendungszweck.
Besonders gute Ergebnisse erreicht man mit mittlerem und grobem Schleifkorn. Bei einem Poliervorgang, bei dem ein
Schleifkorn mit der Körnung 0,1 mm und feiner (150 grit) .
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reicht der Wärmestau nicht aus zur Zersetzung des aktiven Füllstoffs. .
Ein bevorzugtes Schleifmittel im Sinne der Erfindung umfaßt ein übliches Baumwollgewebe als Unterlage und einen Harzkleber
sowie eine Überzugsschicht mit Siliciumcarbid oder
Aluminiumoxid als Schleifkorn. Derartige Schieifρapiere
oder Schleifleinen und ihre Herstellung sind allgemein bekannt.
^ Die Deckschicht 14, die der wesentliche Punkt der Erfindung
darstellt, besteht grundsätzlich aus einem polymeren, insbesondere elastomeren Material. Es zeigte sich unerwarteter—
weise, daß dieses nicht nur als Bindemittel für die aktiven . Füllstoffe dient, sondern auch selbst aktiv zur Steigerung
der Schnittleistung des Schleifmittels beiträgt. Das
Elastomer ist, was besonders wichtig ist, ausgezeichnet durch -hervorragende Haftung gegenüber den anderen Materialien, die
üblicherweise für Bindemittel in Schleifmaterialien angewandt
werden. Die physikalischen Eigenschaften sind derart, daß ein wünschenswertes Erweichen während des Schieifens
ohne einer Blasenbildung eintritt. Diese Eigenschaften sind besonders wünschenswert, da sie ein unerwünschtes Abheben der
W- Deckschicht während der Anwendung verhindert und ermöglicht,
ihre Aufgabe während der gesamten Standzeit des Schleifzeit zu erfüllen. Nach der speziell bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Deckschicht ein elastomeres
Material, welches nicht nur als Bindemittel für ein feinteiliges Schleifhilfsmittel dient, sondern auch selbst
beim SchleifVorgang wirksam wird.
Die Schicht 14, die den Kernpunkt der Erfindung darstellt, umfaßt einen Binder, der bei den erreichten relativ hohen
Temperaturen während des Schleifens gute Haftung und guten Zusammenhalt zeigt und in sehr wünschenswerter Weise er-
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weicht, ohne daß es zu einer Blasenbildung kommt. Derartige Schichten enthalten vorzugsweise auch in disperser Verteilung
ein Metallhalogenid, insbesondere komplexe Alkali- und
Erdalkalihalogenide, wie Natriumaluminiumhexafluorid, Natriumsilicofluorid
oder Natriumfluoroborat.
Produkte, die diese zweifache Funktion erfüllen, nämlich als Schleifhilfsmittel und als Bindemittel· für das feinteilige
synthetische
Schleifhilfsmittel,sind/polymere Produkte, insbesondere
aus Monomeren, die konjugierte biene sind, z.B. Butadien und seine Homologen, die bei der Polymerisation zu Produkten
führen, welche noch eine wesentliche restliche Ungesättigtheit aufweisen· Damit wird das Ausmaß der Ungesättigtheit verstanden,wie
es sich aus einer Jodzahl von zumindest etwa 105 ergibt. Erfindungsgemäß werden jedoch nicht nur
Homopolymere derartiger Monomerer angewandt, sondern bevorzugt auch Mischpolymere, z.B. mit Acrylnitril und Styrol. Weitere
Kunststoffe, die erfindungsgemäß vorteilhafterweise angewandt werden können, sind carboxylierte Butadienacrylnitrile bzw.
Styrole. Wird ein Mischpolymer angewandt, so muß dieses zumindest etwa 50 Gew.-% des konjugierten Diolefins enthalten.
Ein solches Mischpolymer von Butadien und Styrol hat eine Jodzahl von z.B. etwa 160.
Kunststoffe der oben erwähnten Art sind im Handel erhältlich. Dies gilt auch für die carboxylierten Mischpolymeren, die in
Form eines nicht ionisch stabilisierten Latex mit einem Feststoff gehalt von 40 Gew.-% verfügbar sind (TyIac) (USA-Patentschriften
2 961 348, 3 256 234 und 3 422 050). Die Herstellung der carboxylierten Mischpolymeren erreicht man nach dem bekannten
Verfahren durch Einführen einer äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäure, wie Acryl- oder Methacrylsäure
oder eines Teilesters einer ungesättigten mehrbasischen Säure, wie Itacon-j Funar- oder Maleinsäure in die Polymerkette.
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Für den erfindungsgemäßen Zweck hat sich ein carboxyl iertes Mischpolymer (.TyI ac 35O2A) als besonders zweckmäßig erwiesen.
Es wird angenommen, daß es sich dabei um ein Produkt
handelt,, welches etwa 17 % Acrylnitril und etwa 1 bis 3 %
Carbonsäure, Rest im wesentlichen Butadien, enthält, bezogen auf das Trockengewicht der Monomerfeststoffe. Ein anderes
brauchbares Handelsprodukt ist "Tylac 4485CIf, dabei handelt
es sich offensichtlich um ein Produkt, welches etwa 56 % Butadien,
etwa 41 % Styrol und etwa 3 % Carbonsäureeinheiten enthält.
fc Derartige Polymerisate und deren Latices sind bekannt, ebenso
deren Auftragsweise, so daß darauf nicht näher eingegangen
werden muß. Diese Latices können neben ihren Hauptbestandteilen auch noch übliche Zusätze, wie Antioxydationsmittel, Netzmittel
oder Stabilisatoren aufweisen. Letzteres ist erforderlich, um ein Brechen der Emulsion bei Zugabe eines aktiven feinteiligen
Füllstoffs zu verhindern. Diese Zusätze für optimale Auftragsmasse sind bekannt. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden,
daß im allgemeinen größere Stabilisatormenge für Latices,in die aktive Füllstoffe eingearbeitet werden, erforderlich sind,
als bei anderen Anwendungsgebieten der gleichen Latices· Zufriedenstellende Ergebnisse beobachtet man im allgemeinen
mit einer Stabilisatormenge zwischen etwa 3 und 12 % (Trocken-
P gewicht der Latexfeststoffe).
Wie oben bereits erwähnt, enthält die bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung in der Deckschicht einen aktiven
feinteiligen Füllstoff als weiteres Schleifhilfsmittel. In
der Schleifmittel indu s tr ie sind verschiedenste Arten von Füllstoffen bekannt. Die Füllstoffe, die erfindungsgemäß
zufriedenstellen, sind Mettallfluoride, insbesondere komplexe
Alkalimetallfluoride, wie Natriumaluminiumhexafluorid, Kaliumaluminiumhexafluorid,
Natriums ilicofluorid, Natriumfluoro-
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borat, Kaiiumsilicofluorid und Kaliumfluoroborat. Anstelle
obiger Füllstoffe kann man auch andere bekannten aktive Füllstoffe oder im Gemisch dazu anwenden. In manchen Fällen
bringt die Kombination besondere Vorteile. Bei diesen anderen Füllstoffen kann es sich beispielsweise um aktive Füllstoffe,
wie einfache Metallhalogenide, handeln, z.B. Calciumfluorid, Aluminiumfluorid oder Kaliumfluorid.
Wird in der Deckschicht ein aktiver Füllstoff gewünscht, so
soll dessen Gewichtsanteil nicht mehr als etwa 60 % (Trockengewicht) der gesamten Masse ausmachen. Geringere Anteile an
elastomerem Bindemittel in der Deckschicht bringen Probleme
beim Auftrag mit sich und sind häufig unvorteilhaft, da sie zu einer unzureichenden Haftung zwischen den Teilchen des
aktiven Füllstoffs in der Deckschicht mit der Schleifkorn enthaltenden Bindeschicht führen· Eine bevorzugte Masse
weist .etwa 30 bis 5 0 Gew.-% auf. Je höher das Gewicht an
aktivem Füllstoff ist, um so vorteilhafter ist es. Berechnet
wird das Gewicht auf das gesamte Trockengewicht von Schleifhilfsmittel und Elastomerem.
Die Art der Aufbringung der erfindungsgemäßen Schicht 14 auf
das Schleifmittel hängt in gewissem Maße von dem gewählten Polymerisat ab. Im allgemeinen kann man jedoch übliche Auftragsarten,
wie Walzauftrag, Sprühen, Luftrakeln o.dgl. anwenden. Soll die Deckschicht aus einem Latex abgeschieden
werden, der bei der bevorzugten Ausführungsform auch einen aktiven Füllstoff enthält, so sollte dieser Latex vorzugsweise
etwa 50 % und darüber Gesamtfeststoffgehalt aufweisen. Im 'Feststoffgehalt liegt vorzugsweise ein Gewichtsverhältnis
1:1 Latexfeststoffe zu aktivem Füllstoff vor. Es zeigte sich jedoch, daß auch Feststoffgehalte bis herunter zu 30
Gew.-% aktivem Füllstoff'zufriedenstellend sein können.
Der am meisten bevorzugte Füllstoff ist ein komplexes Natrium-
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halogenid, welches im wäßrigen Trägersystem des polymeren
Bindemittels löslich ist, so daß nach Trocknen der Schicht der Füllstoff innerhalb der Schicht 14 gut verteilt ist.
Wird der Latex mit Hilfe einer Walze oder eines Abstreifmessers oder durch Luftrakeln aufgebracht, so erhält mandne
gleichmäßig aussehende Deckschicht- Mit geringerem Feststoffgehalt
ist der Walzauftrag möglich, jedoch erhält man nach Trocknen der Schicht ein fleckiges oder nicht gleichmäßiges
Aussehen. Wenn die gleichen Mengen an Auftragsmasse angewandt werden, so sind auch die Ergebnisse beim Schleifen vergleichbar.
Die auf das Schleifmittel aufzutragende Latexmenge hängt, wie leicht ersichtlich, von einer Anzahl von Faktoren ab,
wie Körnung des Schleifmittels, Abstand des Schleifkorns, Feststoffgehalt usw. Die wesentliche Forderung ist im allgemeinen
eine ausreichende Menge an Latex aufzutragen, so daß beim Trocknen und während der Anwendung des Schleifmittels,
die Deckschicht der abzuschleifenden Fläche möglichst nahe herankommt. Eine solche Tatsache geht wahrscheinlich aus der
Zeichnung nicht hervor, da wegen der Klarheit und um zu zeigen, daß die Spitzen des Schleifkorns unbeschichtet bleiben,
ein größerer Anteil an Schleifkorn der Arbeitsfläche ausgesetzt ist, als dies in der Praxis wünschenswert ist.
W Es ist im allgemeinen nicht erwünscht, daß das Schleifkorn vollständig bedeckt wird. Dies führt im allgemeinen
nur zu einem gewissen Überschmieren der Schicht 14 auf
die zu bearbeitende Fläche und damit zu einem relativ geringen Materialabtrag, wenn überhaupt. Die Spitzen des Schleif-.korns
des erfindungsgemäßen Schleifmittels müssen zumindest frei bleiben oder frei gemacht werden durch Anwendung von
Druck bei Beginn des Schleif Vorgangs. Wenn die Schicht 14 die Spitzen des Schleifkorns bedeckt, so eignet sich das
so erhaltene Produkt nicht für Handschleifvorgänge, jedoch
überall dort, wo hoher Anpreßdruck aufgebracht werden kann,
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z.B. beim mechanischen automatischen Schleifen, wo die Tatsache, daß zu Anfang die Schleifkornspitzen bedeckt sind,
weniger Folgen hat. Ganz allgemein kann man sagen, daß bei gröberen Schleifmitteln man eine größere Menge für die Deckschicht
auftragen muß, als bei feineren. Die optimale Latexmenge, die aufzubringen ist und der genaue Feststoffgehalt
und das Verhältnis der Bestandteile für eine bestimmte Anwendung läßt sich leicht durch d.nige einfache Versuche
im Laboratorium ermitteln.
Nach der Aufbringung auf das Schleifmittel wird der Latex getrocknet unter Entfernung des Wassers und Zusammenschmelzen
oder Fließen des feinteiligen carboxylierten Mischpolymeren.
Die Trocknungszeit hängt — wie leicht verständlich von verschiedenen Faktoren, wie der Temperatur, der Wassermenge
u.dgl. ab. Man kann z.B. eine zufriedenstellende Trocknung erreichen durch Erwärmen mit Luft einer Temperatur
von 38°C während etwa 30 min. Der getrocknete Überzug wird dann durch Erwärmen auf etwa 108°C während zumindest 10 min
zusammengeschmolzen. Es ist offensichtlich, daß das Trocknen und Zusammenschmelzen auch bei anderen Temperaturen und während
anderen Zeiten auch bei Raumtemperatur bei entsprechend langer Zeit vorgenommen werden kann.
Das erfindungsgemäße Material wird dann in üblicher Weise auf die gewünschte Form beschnitten, z.B. für Bogen, Rollen,
Bänder oder Scheiben.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 1
Vier Streifen eines Schleifmittels (für Bänder 63,5 mm χ 1,52 m — 2,5 inch χ 60 inch) wurden aus üblichen Schleifmitteln,
die für die Metallbearbeitung angewandt werden,
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beschnitten. Bei dem Schleifmittel handelt es sich um
ein Schleifleinen, der Träger ist ein üblicher Baumwolldrillich, Schleifkorn Siliciumcarbid, Körnung O,25,um (grade
60), Schleifkorn-Bindemittel ein Phenolformaldehydharz und ein Überzug aus dem gleichen Material. Es handelt sich dabei
um ein handelsübliches Produkt ("60X R/R DURITE abrasive cloth OPK"). Einer der Streifen wurde als Vergleich aufgehoben,
die anderen Streifen wurden mit der erfindungsgemäßen . Deckschicht versehen·
Der zweite Streifen erhielt eine Deckschicht, enthaltend Natriumfluoroborat NaBF4 in Äthylcellulose.'Die Auftrags-™
masse wurde aufgebürstet. In dieser wurde ein Gewichtsverhältnis Natriumfluoroborat zu einer 10-gew.-%igen Lösung
von Äthylcellulose in Xylol von 1:1 angewandt. Die feuchte Schicht wurde mit Warmluft von 1080C ausreichend lang
zur Verjagung des Lösungsmittels getrocknet, bis eine Schicht von in einem Bindemittel von Äthylcellulose dispergiertem
Natriumfluoroborat entstand.
Der dritte und vierte Streifen wurden mit einer Deckschicht versehen, die Natriumsilicofluorid (Na2SiFg) bzw. Natriurafluoroborat
(NaBF4) enthielten. '.Die Auftragsmasse wurde
aufgebürstet. Sie enthielt 27 % der Gesamtfeststoffe an | . Halogenid in einer 60-gew.-%igen Lösung von "Piccolastic
E125". d.i. ein thermoplastisches Polystyrolharz als Granulat mit einem Erweichungspunkt von 52°C. Nach dem Auftrag
wurde die Schicht getrocknet. Die so hergestellten Muster und der Vergleichsstreifen wurden nun zu einem endlosen
•Schleifband vereinigt und Schleifversuche unter genau eingehaltenen
Versuchsbedingungen durchgeführt. Die Prüfung erfolgte nach üblichen Methoden an Bandschleifmaschinen. Das
Schleifband oben angegebener Dimension ist horizontal angeordnet und wird nach innen (inwardly) mit konstantem Druck
und in einer Richtung im wesentlichen senkrecht gegen die
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12.7 mm Fläche eines Werkstückes (12,7 χ 50,8 χ 247,6 mm)
bewegt, welches vor- und rückbewegt wird über dne Strecke
von 247,6 mm mit einer Geschwindigkeit von 2,1 m/min (7 feet per minute). Die angewandte Schleifmaschine ließ
sich hinsichtlich der Bandgeschwindigkeit zwischen O und
33.8 m/sec (O bis 6 750 s.f.p.m.) verstellen· Es wurde
ein vertikal angeordnetes Kontaktrad mit einem Durchmesser von 178 mm (7 inch) aus Kautschuk mit einer Durometer-Härte
von 55 angewandt. Alle Bänder wurden in gleicher Weise untersucht anhand eines Titanwerkstücks bei einer Bandgeschwindigkeit
von 11,2 m/sec (2 250 s.f.p.m.) und einer Last von 6,8 kg (15 Ib.). Das Werkstück wurde alle 2
min von der Schleifmaschine genommen und der Abschliff ermittelt.
Band Aktiver Füllstoff Binder min Abschliff
1 | -— | 14,0 | 17,0 | |
2 | NaBF4 | Äthyl- cellulose |
14,0 | 38,5 · |
3 | NaBF4 | Polystyrol | 14,0 | 37,0 |
4 | Na2SiF6 | Polystyrol | 14,0 | 40,5 |
• 7,7 kg Totgewicht (17 Ib.).
Während alle Bänder, enthaltend einen Füllstoff, verbesserte Schnittleistung gegenüber dem Vergleichsband zeigten, hob
sich die Deckschicht während des Schleifvorganges ab. Obzwar dies ein geringes Problem bei dem Polystyrol-Bindemittel
gegenüber der Äthylcellulose ist, zeigte das Band mit Polystyrol-Binder Blasen an den Bandkanten; dies scheint
offensichtlich auf einen Wärmestau in der Deckschicht zurückzuführen
zu sein und führt zu einem Abtrennen der Schicht oder Teile davon während der Anwendung.
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Beispiel 2
Die beiden Prüfstreifen 3 und 4 des Beispiels 1 wurden hier auf der gleichen Schleifmaschine, jedoch bei einer Bandgeschwindigkeit
von 27,5 m/sec (5 500 s.f.p.m.) unter sonst gleichen Bedingungen geprüft.
Band | Aktiver Füllstoff |
Binder | min | Abschliff g |
Ver gleich |
___ | 4,0* | 9,0 | |
3 | NaBP4 | Polystyrol | 14,0 | 34,5 |
4 | Ma2SiF6 | Polystyrol | 4·* | 5,0 |
• Abbruch des Schleifvorgangs
*· Metall schweißte am Schleifkorn an
Aus obigem ergibt sich, daß Bänder, deren Deckschicht Natriumsilicofluorid aufweist, nicht so gut sind bei höheren
Schleif geschwindigkeiten als solche mit Natriumfluoroborat oder selbst das Vergleichsband ohne Deckschicht· Die Ursache
für diese unterschiedliche Leistung ist nicht bekannt * und trat vollständig unerwartet auf. Es wird jedoch angenommen,
daß diese unterschiedliche Leistung darauf zurückzuführen ist, daß NaBF4 eine aktivere Lewis'sehe Säure zu entwickeln
vermag, als Na2SiFg. Es ist also bei höheren
Schleifgeschwindigkeiten wahr sch einlief daß die an der
Oberfläche des Metalls angesammelten Elektronen von der aktiveren Lewis'sehen Säure aufgenommen werden, nicht jedoch
bei weniger aktiver und damit Bedingungen geschaffen werden für Spannungskorrosion in dem einen, nicht jedoch in dem
anderen Fall·
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Beispiel 3
Schleifbänder im Sinne des Bands 4 aus Beispiel 2 wurden untersucht mit dem Unterschied, daß Aluminiumoxid-Schleifkorn,
Körnung 0,18 mm (grade 80) und als Binderbestandteil Natriumsilicofluorid zur Anwendung gelangten. Zwei unterschiedliche
"Piccolastic-Materialien" mit den Bezeichnungen
E125 und E75 wurden angewandt. Letzteres hat einen Erweichungspunkt von 75°C.
Die Leistungsfähigkeit der Schleifbänder wurden am Abschliff eines korrosionsbeständigen Stahls der Spezifikation
304 geprüft. Es wurde die im Beispiel 1 beschriebene Schleifmaschine unter den dort erwähnten Arbeitsbedingungen
bei einer Bandgeschwindigkeit von 27,5 ra/sec eingehalten.
Ak tiver
Füllstoff
Füllstoff
Binder
min
Abschliff
(Vergleich)
Na2SiP6
Na-SiFc
Na2SiP6
Na-SiFc
E75 E125
10
10 10
90
194 179
In beiden Fällen war die Leistung besser als beim Vergleichsband, jedoch kam es zu einem Abblättern der Deckschicht.
Es wurde ein handelsübliches Schleifmittel, Breite 50 cm,
der Bezeichnung 60-X R/R DURITE wie folgt hergestellt: Eine Auftragsmasse für die Deckschicht wurde erhalten durch Zugabe
einer entsprechenden Menge an Natriumfluoroborat zu
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einem Latex in einem Gewichtsverhältnis von 1:1, so daß ein Gesanitfeststoff gehalt von 50 % vorlag. Bei dem Latex
handelt es sich um ein am Markt erhältliches Produkt (Tylac 35O2A). Diese Aüftragsmasse wurde bei Raumtemperatur,
d.i. 24°C,indem obiges Schleifmittel mit einer Geschwindigkeit von 3,3 m/min (10,5 fpm) über teilweise eingetauchte Auftragswalzen mit einem Durchmesser von 152 mm geführt wurde, angewendet.
Die Schicht wurde dann geglättet und gleichmäßige . Stärke gewährleistet, überschüssige Masse wurde in üblicher
Weise durch Luftrakeln mit einem Preßdruck von 420 mm WS
unter Anwendung von Druckluft bei Raumtemperatur entfernt. Die Luftdüse war in einem Abstand von etwa 19 mm von der
r beschichteten Fläche angeordnet und hatte einen Durchmesser von 711 ,um (28 mils); die Strahlrichtung betrug 45° zum
Band entgegen der Bewegungsrichtung.
Es wurde eine ausreichende Menge an Latex auf die Oberfläche des Schleifleinens aufgebracht, so daß nach Trocknen und
2 Härten ein Auftragsgewicht von 109 g/m (7,4 lbs/ream)
vorlag. Das Trocknen des feuchten Überzugs geschah in 30 min bei Raumtemperatur (ca. 38°C) an der Luft und anschließendes
Erhitzen 10 min auf 108°C, um die Latexfeststoffe zusammenzuschmelzen. Auf diese Weise erhielt man
eine Schicht eines kautschuk-elastischen Materials.
Die Spitzen des Schleifkorns waren ausreichend frei, so daß man dies spüren konnte, wenn man mit dem Finger über das
Schleifmittel fuhr.
•Ein endloses Schleifband 63,5 mm χ 1,52 m wurde wie üblich
hergestellt und dann geprüft anhand des Schleifens von Titan
im Sinne des Beispiels 1. Bandgeschwindigkeit 27,5 m/sec, Anpreßdruck 7,7kg (15 Ib.).
- 25 -
209812/088 7
- 25 - | 2129640 | Abschliff g |
|
Band | min | 14* | |
60-X Vergleich | 8 | 15 | |
60-X TyIac 35O2A | 8 · | 38 | |
+ Fluoroborat | 14 |
* Ausglühen des Werkstücks, so daß mit dem Schleifen aufgehört werden mußte.
Bei dieser Deckschicht zeigte sich, daß nicht nur die Schnittleistung
verbessert wurde, sondern daß sie auch eine gute Haftung an dem gehärteten Phenolformaldehydharz des Überzugs
über die Schleifkornschicht aufwies, da während der Verwendung
es zu keinem Abplatzen der Deckschicht kam.
Bei Untersuchung des Werkstücks zeigte sich, daß die Oberflächenrauhigkeit
geringer war als dies üblich mit einem derartigen Schleifmittel entsprechender Körnung ist. In
manchen Fällen kann man daherweitere Nachbearbeitungsmaßnahmen vermeiden.
B e i s ρ i e 1 5
Im Sinne des Beispiels 4 wurde ein Schleifband hergestellt, jedoch dem ein handelsübliches Schleifleinen 60-X r/R
METALITE zugrunde gelegt. Hier handelt es sich um ein Aluminiumoxid-Schleifkorn anstelle des Siliciumcarbids. Die Leistung
des Schleifbands wurde wie oben geprüft, jedoch hier als Werkstück ein korrosionsbeständiger Stahl der Spezifikation
304 angewandt und zum Vergleich handelsübliches Material
60-X R/R herangezogen, dessen äußerste Schicht eine Harzbindung eines anorganischen Fluorids, möglicherweise Natriumsilicofluorid,
aufwies. Nach einer Schleifzeit von 14 min
- 26 209812/0887 ·
bei einer Bandgeschwindigkeit von 27,5 m/sec und einem
Anpreßdruck: von 7,7 kg betrug der gesamte Abschliff des erfindungsgemäßen Bandes 346 g, des Vergleichsbandes
jedoch nur 239 g.
Weitere Schleifbänder wurden im Sinne des Beispiels 4 hergestellt,
jedoch hier ein feineres Schleifkorn, nämlich 0,18 mm (grit 80) Aluminiumoxid bzw. ein Schleifband mit
einem Fest stoff gehalt von 30 % tfatriumfluoroborat auf
einer Schleifkorn schicht (grit 60) 0,25 mm Aluminiumoxid, verwendet.
" Es zeigte sich bei der Leistungsprüfung, daß das erste Band
einen Abschliff von 27Og und das zweite von 274 g erbrachte. Daraus ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Schleifbänder
in der gleichen Zeit zu einem größeren Materialabtrag führen, selbst wenn geringere Anteile an aktiven Füllstoffen in der
Deckschicht oder ein feineres Schleifkorn vorhanden sind.
Im Sinne des Beispiels 5 wurden Schleifbänder hergestellt
mit Ausnahme daß alle ein Schleifkorn der Körnung 0,18 mm anstelle von 0,25 mm (grit 80"anstelle grit 40) enthielten.
ψ Ein Band hatte keine Deckschicht und diente als Vergleich
gegenüber anderen Bändern ohne Füllstoff in der Deckschicht.
Das dritte Band enthielt als aktiven Füllstoff KBF., die Leistung wurde geprüft an einem Werkstück aus korrosionsbeständigem
Stahl, Bandgeschwindigkeit 27,5 m/sec, Druck 7,7 kg.
- 27 -
209812/088?
Band min Abschliff
Vergleich 14 118,0
TyIac 35O2A 14 140,0
Tylac 35O2A .
+ KBF4 14
Zu Vergleichszwecken wurde der aktive Füllstoff bei der Herstellung des Schleifmaterials in den phenolischen
Überzug in Form einer Auftragsmasse mit einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-% eingebracht. Unter denselben Schleifbedingungen
ergab sich bei einer Schleifzeit von 14 min ein Materialabtrag von nur 203,5 g. Daraus ergibt sich,
daß sich eine geringe Verbesserung der Schnittleistung bereits ergibt, wenn der aktive Füllstoff in dem Überzug auf
der Schleifkornschicht vorgesehen wird. Die größte Verbesserung
bei mäßigem Anpreßdruck erreicht man jedoch bei Einbringung des aktiven Füllstoffs in einer Deckschicht im
Sinne der Erfindung. Außerordentlich überraschend ist jedoch, daß man bereits eine Verbesserung der Schnittleistung
erhält, wenn man im Sinne der Erfindung das elastomere Bindemittel allein ohne aktiven Füllstoff zur Anwendung
bringt.
B e i s ρ i e 1 7
Im Sinne des Beispiels 4 wurden Schleifbänder hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Deckschicht keinen
aktiven Füllstoff enthielt. Unter den gleichen Schleifbedingungen '27, 5 m/sec 7,7 kg - wurde ein Titan-Werkstück
abgeschliffen.
- 28 -209812/0887
Band
60-X Vergleich
60-X TyIac 35O2A
28 - | 2129640 |
min | Abschliff g |
6,0 | 12,0 (ausge glüht) |
10,0 | 21,5 |
Als Bindemittel diente carboxyliertes Mischpolymer von
Butadien und Acrylnitril, worauf sich die Deckschicht jedoch ohne Füllstoff befand. Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Schleifmittels gegenüber einem üblichen ohne dieser ψ Deckschicht ist offensichtlich.
Ein Schleifband 5 cm breit, 3,35 m lang (2 χ 132 inch) wurde
hergestellt mit einer Deckschicht im Sinne des Beispiels Bei dem Schleifmaterial handelte es sich um das Handelsprodukt der Anmelderin 50-X-Resinall CIk Metalite. Dabei
handelt es sich um ein Schleifmittel mit Aluminiumoxid-Schleifkorn, Körnung 0,3 mm (grit 50), eng aufgetragen auf
einem Phenolformaldehyd-Bindemittel und darüber einem Überzug aus dem gleichen Material. Dieses handelsübliche Schleifk
material wurde gegenüber einem anderen verglichen, jedoch mit einer unterschiedlichen Deckschicht und zwar an korrosionsbeständigem
Stahl der Spezifikation 1704. Die Untersuchung fand auf einer Hammond-Poliermaschine statt, deren Antriebseinheit
so modifiziert war, daß ein konstanter Druck von •2,8 kg auf das Werkstück während des Schleifens zur Einwirkung
gelangte. Bei dieser Maschine dient eine Nutenkontaktscheibe von 70 Durometer-Härte.
Während der kritischen Anfangsphase von 5 min des Schleifens übertraf das erfindungsgemäße Schleifband das Vergleichsprodukt wesentlich. So betrug der Metallabtrag 230 g mit dem
- 29 2098 12/08 8 7
erfindungsgemäßen Band und nur 208,2 g mit dem Vergleichsmaterial· Außerdem war das Vergleichsband sehr viel früher
abgenutzt als das erfindungsgemäße.
Ein Latex eines Mischpolymeren von Butadien und Styrol mit einem Butadiengehalt von etwa 60 % (Tylac 4625A) wurde aufgebürstet
auf die Vorderseite eines handelsüblichen Schleifleinens
"5OX Resinall Metalite" als Deckschicht. Die feuchte Schicht wurde getrocknet und wie oben erwähnt der Kunststoff
zusammengeschmolzen. Die Kunststoffschicht ließ die Spitzen des Schleifkorns frei. Es erfolgte die Prüfung des
Schleifmaterials im Sinne des Beispiels 1 gegen ein Werkstück aus korrosionsbeständigem Stahl der Spezifikation 304 bei
einer Bandgeschwindigkeit von 27,5 m/sec. Nach 10 min betrug der Abschliff 119 g. Entgegen den mit einer Deckschicht
aus carboxyliertem Mischpolymeren des Butadiens und Acrylonitrile
scheint diese Deckschicht sehr viel schneller zu verschwinden. Offensichtlich, weil der Latex kein Antioxydationsmittel
enthielt und sich damit das Material der Schicht schneller zersetzte. Trotzdem ist die Schnittleistung überlegen
gegenüber einem Vergleichsmaterial ohne Deckschicht, wo während der gleichen Zeit nur ein Materialabtrag von 106 g erreicht
wurde.
Beispiel 10
Es wurde im Sinne des Beispiels 9 ein Schleifband mit einer Deckschicht versehen, hergestellt aus einem Latex, die zusätzlich
2 % des Gesamtgewichts von einem handelsüblichen Antioxydationsmittel in 50%iger wäßriger Dispersion
enthielt und zwar handelte es sich bei diesem Antioxydationsmittel um 4,4'~Thiobis-(6-t.-butyl-m-cresol). Es zeigte sich,
- 30 -
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daß bei einer Schleifzeit von 10 min an einem Werkstück aus korrosionsbeständigem Stahl 304 ein Abtrag von 140 g
erreicht wurde. Vergleicht man diesen Wert mit denen des Beispiels 9, so ergibt sich deutlich die Zweckmäßigkeit des
Antioxydationsmittels in dem Latex.
Beispiel 11
Das Beispiel 9 wurde dahingehend abgewandelt, daß für die Deckschicht eine Naturkautschukmilch angewandt wurde. Beim
Schleifen einer Stange aus korrosionsbeständigem Stahl 304 schmolz die Deckschicht und floß vom Schleifband weg. Daraus
ergibt sich, daß dieses Material, was wohl die gewünschten ungesättigten Stellen aufweist, eine ungenügende Haftung
am Phenolformaidehydharz der Schleifkornschicht bei der
Schleiftemperatur besitzt. Der Abschliff in- 10 min von 104 g ist vergleichbar mit dem VergleichEband, welches 106 g ergab.
Beispiel 12
Ein handelsübliches Mischpolymer von Butadien und Acrylnitril
mit einem Butadiengehalt von 70%' (Hycar 1552)
wurde im Sinne des Beispiels 9 als Deckschicht verwendet und das Schleifmittel geprüft. Es ergab einen Abschliff in
10 min von 141 g.
Ein Streifen des handelsüblichen Schleifmittels 5OX Resinall Metalite wurde auf der Kornseite beschichtet mit 5O g
"Poly B-D R15M", 4,8 g "Mondur CB60", einem niedermolekularen
Polybutadien mit endständigen Hydroxylgruppen und einem PoIyisocyanat
mit einem Feststoffgehalt von 60 %. Nach Aufbrin-
- 31 -
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gung wurde die nasse Schicht durch Erwärmen auf 135°C während 3 h gehärtet- Der Streifen wurde zu einem endlosen Band
verarbeitet und im Sinne des Beispiels 9 geprüft. In 10 min betrug der Metallabtrag 151 g; dies stellt eine Verbesserung
um 50 % gegenüber dem Vergleichsmaterial mit 106 g dar.
Im Sinne des Beispiels 13 wurde nun ein Schleifmittel streifen
durch Aufbürsten mit einem Überzug eines Polybutadiens versehen. Die Auftragsmasse enthielt 1 g Benzoylperoxid
in 50 g eines niedermolekularen Polybutadiens "Lithene PH", die feuchte Schicht wurde bei 135°C in 3 h getrocknet und
dann zu einem endlosen Schleifband verbunden. Bei einer Schleifzeit von 10 min erhielt man einen Materialabtrag von
122 g gegenüber dem Vergleichsprodukt von nur 106 g.
PATENTANSPRÜCHE
81XXIV · - 32 -
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Claims (9)
1) Schleifpapier oder-leinen mit einem flexiblen Träger,
darauf einer Bindemittelschicht und Schleifkorn, wobei ein
Teil des Schleifkorns sich über die Bindemittelschicht erstreckt,
gekennzeichnet durch eine Deckschicht aus einem polymeren, insbesondere elastomeren
Material mit restlichen ungesättigten Stellen, gegebenenfalls
enthaltend einen den Schleifvorgang unterstützenden aktiven
Füllstoff.
2) Schleifpapier oder-leinen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß das polymere Material aus einem Monomer in Form konjugierter Diolefine oder deren
Homologe als Homopolymer oder Mischpolymer hergestellt worden ist.
3) Schleifpapier oder-leinen nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet , daß das Monomer des elastomeren
Materials Butadien ist.
4) Schleifpapier oder-leinen nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet , daß das konjugierte
Diolefinmonomer nicht weniger als etwa 50 Gew.-% des Mischpolymeren
ausmacht.
5) Schleifpapier oder-lsinen nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet , daß das elastomere Material ein Mischpolymer von Butadien und Acrylnitril oder Styrol
ist.
6) Schleifpapier oder-leinen nach Anspruch 5, dadurch
- 33 -
209812/0887
gekennzeichnet , daß das Mischpolymer neben Butadien-und Acrylnitrilexnheiten auch äthylenisch
ungesättigte Monocarbonsäuren oder Teilester von ungesättigten Polycarbonsäuren enthält.
7) Schleifpapier oder -leinen nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet , daß der aktive Füllstoff ein Metallfluorid, insbesondere ein komplexes
Alkalifluorid ist.
8) Schleifpapier oder-leinen nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet , daß der Füllstoff Natriumfluoroborat ist.
9) Schleifpapier oder-leinen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Füllstoff
nicht mehr als etwa 60 Gew.-% der Schicht ausmacht.
8IXXIV
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3^ .
Leerseite
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- 1971-06-21 GB GB2903171A patent/GB1360015A/en not_active Expired
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GB1360015A (en) | 1974-07-17 |
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