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Sprunghindernis Die Erfindung betrifft ein Sprunghindernis, insbesondere
für den Reitsport. Solche Sprunghindernisse haben die verschiedenartigsten Ausgestaltungen,
beispielsweise in Form von Stangenhindernissen, Gattern, Zäunen und Mauern.
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Meist sind mehrere solcher verschiedenartiger Hindernisse zum sogenannten
Parcour vereinigt. Dabei sind die oberen Teile mehr oder weniger lose aufgelegt
und werden abgeworfen, wenn das Hindernis nicht genommen worden Ist, sondern touchiert
wird.
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Da solche Sprunghindernisse am häufigsten beim Pferdesport verwendet
werden, wird die Erfindung im weiteren an diesem Beispiel erläutert. Sie können
aber In analoger Reise auch bei anderen Tieren, beispielsweise bei der Hundedressur,
elngesetzt werden. Andere Anwendungsbeispiele finden sich beim Humansport, z. B.
beim Hürden lauf.
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Nachteilig an den bisher bekannten Sprunghindernissen ist, daß sie
verhältnismäßig groß sind und damit ihr Auf-und Umbau arbeitsaufwendlg ist und eine
ganze Reihe von Hi ifskräften erfordert. Auch kommt es an diesen Hindernissen häufig
zu Verletzungen. Diese treten insbesondere dann auf, wenn slch die obere Stange
verklemmt oder das Pferd aus einer etwas unglücklichen Richtung In das Hindernis
hineinspringt und dann das ganze Hindernis mitnimmt und umwirft. Außerdem neigen
die Hindernisse, die
meist aus Holz sind, mit Ihren Standflächen
zum Verfaulen, wenn sie ständig im Freien verbleiben. Eln weiteres Problem ist es,
diese Hindernisse im melst unebenen Gelände sicher und wackeifrei aufzustellen.
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Alle diese Nachteilewerden erfindungsgemäß durch ein Sprunghindernis,
insbesondere für den Reitsport, belspielssTse als Stangenhindernis, Gatter oder
Mauer, verhindert, daß gekennzeichnet ist durch das quer zur Sprungrichtung verlaufende
eigentlIche Hindernis und mindestens im Bereich seiner seitlichen Begrenzungen angeordnete
in den Boden versenkbare Verankerungsmittel, mit denen das Hindernis verbunden ist
Dabei sind in einer bevorzugten Ausführungsform die Verankerungsmittel Schraubanker.
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Der erhebliche Vorteil der Sprunghindernisse nach der Erfindung liegt
darin, daß sie viel einfacher auf- und umgebaut werden können, und zwar aus Einzelelementen,
die meist von einer Hilfskraft oder auch dem Reiter selbst gehandhabt werden können.
Letzteres ist Tnsbesondere auf Ubungsgeländen von Bedeutung, auf denen der Reiter
die Hindernisse gern selbst im Abstand zueinander verändern will, diese ArbeTt aber
bei der bisherigen Form der Hindernisse, die große Standflächen brauchten, wegen
ihrer Größe nicht allein bewältigen konnte. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß
durch die Verankerung im Boden die Hindernisse sicher und wackelfrei aufgestellt
werden und nicht mehr in ihrer Gesamtheit umgeworfen werden können.
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Für die Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ergeben sich verschiedene
Lösungsmögiichkeiten, wobel zweckmäßig Hindernis und Verankerungsmittel unmittelbar
miteinander verbunden sind. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform trägt das Verankerungsmittel
oben eine
Bodenplatte, die eins breite Aufnahmefläche auf dem Boden
ergibt. Nach einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung ist oberhalb der Bodenplatte
noch eine Niveauausgleichsplatte angeordnet, die beispielsweise mit Hilfe von Schraubgewinden
genau horizontal elnnivelliert werden kann, auch wenn der Schraubanker ein mal nicht
genau senkrecht in den Boden eingebracht werdtn konnte oder die Bodenoberfläche
geneigt ist und damit die Bodenplatte zur Erzielung einer satten Auflage ebenfalls
geneigt verläuft.
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Die Bodenplatte oder die Niveauausgleichsplatte, gegebenenfalls auch
beide, sind zur unmittelbaren Verbindung mit dem Hindernis zweckmäßig mit Aufnahmeeinrichtungen
zur Aufnahme der seitlichen Begrenzungen des Hindernisses versehen. Die Ausgestaltung
dieser Aufnahmeeinrichtungen richtet sich weitgehend nach dem Hindernis. So besteht
sie bei einem Stangenhindernis zweckmäßig aus einer HUlse mit kreisförmigem oder
quadratischem Querschnitt, in die die seitlichen Pfosten hineingesteckt und durch
eine seitlich angreifende Schraube zusätzliche fixiert werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform für solche mit der Bodenplatte
verbundene oder diese mit etnschließende Aufnahmevorrlchtungen besteht in einer
zur Mitte des Hindernisses hin offenen Hülse, so daß die Aufnahmeeinrichtung ein
U-förmiges Profil aufweist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, universell anwendbar
zu sein. Die bereits erwähnten seitlichen Pfosten können durch Schrauben oder zusätzliche
Schnappverschlüsse an den offenen Seiten genügend festgehalten werden. Gatter, Zäune
oder Mauern können durch die zum Hindernis offene Seite aber ebenso einfach und
mühelos elngeschoben werden. Bel Mauern, Zäune und ähnlichen wandartigen Hlndernissen
müssen
die Verankerungsmittel nicht unbedingt an den beiden Enden der Hindernisse in den
Boden eingebracht sein, sondern können etwas zur Mitte des Hindernisses zu versetzt
werden. Dann hat die Aufnahmeeinrichtung zweckmäßig die Form nach oben offenen U-Profiis.
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Wenn das Verankerungsmtftel zusätzlich zur Bodenplatte noch eine Niveauausgleichsp
latte aufweist, kann die Aufnahmeeinrichtung für die seitlichen Begrenzungen des
Hindernisses auch in einem Zusammenwirken beider Platten liegen, indem beispielsweise
die Bodenplatte eine kurze Hülse zur Aufnahme des Pfostens aufweist, die Niveauausgieichsplatte
eine Aussparung oder manschettenförmige Halterung, durch die der Pfosten hindurchgeführt
wird.
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Dadurch ist der Pfosten sowohl durch die HUlse in der Bodenplatte
als auch durch die Aussparung bzw. die Halterung in der NTveauausgleichsplåtte fixiert.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes,
die insbesondere für kleinere Hindernisse auf Ubungsgeländen und für Hürden beim
Hindernislauf geeignet ist, besteht darin, daß die Verankerungsmittel in ihren oberen
Teilen als Hohlrohre ausgebildet sind, so daß die seitlichen Begrenzungen des Hindernisses
mit Verlängerungen nach unten in diese Hohlrohre eingesteckt werden.
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Die Verankerung im Boden erfolgt, wie bereits ausgeführt, zweckmäßig
mit einem Schraubanker, der oben Im Bereich der Bodenplatte für das Verschrauben
im Boden besonders ausgestaltet ist, beispielsweise indem er oben in einer öse endet,
durch die eine Stange hindurchgesteckt und mit dleser durch drehende Bewegung im
Boden verankert werden kann. Bei einer anderen Ausführungsform ist der
Schraubanker
oben als ein Hohivielkant ausgeführt, in das das Werkzeug zum Verschrauben eingreift.
Die feste Verbindung zwischen Schraubanker und Bodenplatte und das Festpressen der
Bodenplatte an den Boden erfolgt zweckmäßig mit Hilfe einer Mutter, die von oben
her auf den mit einem Gewinde versehenen Schraubanker aufgeschraubt und fest angezogen
wird.
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Für eine genügend feste Verankerung im Boden reicht an sich eine Schraubwindung
genügend großen Durchmessers bei dem Schraubanker aus.
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Eine besonders gute Verankerung des Hindernisses wird aber mit einem
Schraubanker erzielt, der im unteren Bereich ein Schraubgewinde verhältnismäßig
geringen Durchmessers aufweist, im oberen, bodennahen Bereich ein solches mit großem
Durchmesser. Dadurch wird erreicht, daß durch den kleinen Durchmesser des unteren
Schraubgewindes der Boden nur geringfügig beim Eindrehen in den Boden aufgelockert
wird, schließlich aber mit den letzten Umdrehungen das Gewinde mit dem großen Durchmesser
in den Boden eingreift und für eine sichere Verankerung sorgt.
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Mit dem neuen Sprunghindernis ist der Vorteil verbunden, daß nicht
mehr das gesamte Hindernis vom Pferd oder dem Läufer mitgerissen werden kann und
dadurch die Gefahr schimmer Wrletzungen gegeben ist, sondern das Sprunghindernis
In Jedem Falle stehenbleibt ünd nur die oberen Stangen oder Auflagen abgeworfen
werden. Diese Slcherung vor Verletzungen läßt sich durch eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung weiter verbessern, die darin besteht, daß das mit den Verankerungsmitteln
verbundene Hindernis in Sprungrichtung beweglich ausgebildet und durch geeignete
Mittel in Ausgangsstellung
zurückführbar ist. So kann der seitliche
Pfosten bei einem Stangenhindernis beispielsweise aus einer kunststoffumkleideten
Spiralfeder bestehen oder als Gatter, Zaun oder Mauer um einen Drehpunkt in Sprungrichtung
schwenkbar gelagert sein und durch ein Gegengewicht nach dem Touchieren in die Ausgangssleilung
zurUckpendem.
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Weltere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus den nachfolgend
beschriebenen Zeichnungen. Dabei Ist von den Sprunghindernissen jeweils nur der
Bereich der seitlichen Begrenzung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt ein Stangenhindernis mit einer seitlichen Begrenzung
in Form eines starren lfostens.sowie einen Schraubanker, der zusätzlich zur Bodenpiatte
noch eine Kugelpfanne aufweist. Fig. 2 zeigt ein Stangenhindernis mit einem seitlichen
Pfosten in Form einer in sich beweglichen Spirale und einen Schraubanker, bei dem
die Bodenplatte zusätzlich mit einer Nisveau-Ausgleichsplatte ausgerüstet ist.
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Fig. 3 zeigt ein Mauerhindernis mit einem einfachen Schraubanker und
einer einfachen Bodenplatte.
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Fig. 1 stellt ein Hindernis dar, das aus der seitlichen Begrenzung
16 und der Stange 13 besteht, die mittels der Durchbohrungen 12 in der seitlichen
Begrenzung 16 mittels nicht abgebildeter Befestigungsvorrichtungen in der Höhe verstellt
werden kann. Die seitliche Begrenzung 16 ist als Hohlpfosten ausgeführt und wird
durch die Hülse 6 mit der Bodenplatte 5 verbunden. Die Hülse 6 umfaßt gleichzeitig
die auf der Bodenplatte angeordnete Kupelpfanne 17, die mit einem konischen Schlitz
zum Durchtritt des Schrauhankers 1 ausgerüstet ist. In der Kugelpfanne 17 ruht die
durchbohrte Halbkugel 19, die von der Mutter 14 gespannt wird. Der Schraubanker
1 ist mit einem unteren Gewinde 2 versehen, so daß er an beliebiger Stelle In das
Erdreich
eingedreht werden kann. Gelangt er infolge ungünstiger Bodenverhältnisse, beispielsweise
bei steinigem Boden, schräg in den Erdboden, so sorgt die Kugelpfanne 17 in Verbindung
mit der Halbkugel 19 dennoch für eine optimale Spannmöglichkeit, da sich beim Festziehen
der Mutter 14 in jedem Fall eine feste Verbindung zwischen der Bodenplatte 5 bzw.
der auf ihr befindlichen Kugelpfanne 17 über die Halbkugel 19 mit dem gewachsenen
Boden ergibt.
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In Fig. 2 weist der Schraubanker 1 mit einer Länge von 75 cm ein unteres
Gewinde 2 mit einem Durchmesser von 4 cm und ein oberes Gewinde 3 von 10 cm Durchmesser
auf.
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Der Schraubanker 1 trägt oben eine Öse 4, die durch einen nicht dargestellten
Längsschlitz durch die Bodenplatte 5 hindurchgeführt ist und nach Eindrehen des
Schraubankers 1 in den Boden quer zum Schlitz gestellt wird und so die Bodenplatte
5 fest an den Boden andrückt.
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In die Bodenplatte 5 greifen außerdem drei Justierbolzen 7 ein, die
an ihrem anderen Ende durch die Niveauausgleichsplatte 8 durchgreifen und eine exakt
horizontale Einstellung der Niveauausgieich'splatte 8 ermöglichen. Auf der iveauausgleichsplatte
8 befindet sich als Aufnahmevorrichtung 6 eine Hülse von kreisförmigem Querschnitt,
in die eine kunststoffumkleidete Spirale 9 als seitlicher Pfosten eingesetzt und
mit einer Schraube 10 festgeklemmt ist. Die Spirale 9 endet oben in einem starren
Teil 11 mit Durchbohrungen 12, die die nicht dargestellten Halterungen für die Stange
13 aufnehmen und eine Höhenverstellung ermöglichen.
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In Fig. 3 hat der Schraubanker 1 lediglich ein Gewinde 2 mit einem
Durchmesser von 10 cm. Der Schraubanker 1 greift oben durch eine nicht dargestellte
Aussparung in der Bodenplatte 5 hindurch und wird von einer Mutter 14 fest mit
der
Bodenplatte 5 verbunden. Die Aufnahmevorrichtung 6 für die seitliche Begrenzung
16 des Hindernisses in Form einer Mauer 15 besteht hier in einer U-förmigen Schiene,
deren Öffnung in RiFtung auf die Mitte des Hinder-nisses weist und so ein einfaches
Einsetzen des Hindernisses ermöglicht.