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Strahlensicheres Bauwerk Die Erfindung bezieht sich auf ein strahlensicheres
Bauwerk, insbesondere auf ein Bauwerk, welches in Verbindung mit Atomkraftwerken
errichtet werden soll. Derartige Bauwerke sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt, sie bestehen im allgemeinen aus gegossenem Stahlbeton, wobei insbesondere
mit Schwerbeton gearbeitet wird, zusätzlich ist eine Strahlenschutzbekleidung aus
Blei oder anderen geeigneten Strahlenschutzstoffen angebracht. - Die Bauwerke selbst
dienen zur Aufnahme von strahlengefährdeten Aggregaten und Apparaten oder nehmen
strahlende Objekte auf. Die Erfindung ist nicht beschränkt
auf Bauwerke
in Verbindung mit Atomkraftwerken, sie bezieht sich auch auf Bauwerke, die beispielsweise
in Verbindung mit Strahlungsforschungsinstituten, Röntgeninstituten und dergleichen
errichtet werden.
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Bei der bekannten Ausfthrungsform von strahlensicheren Bauwerken ist
nachteilig, daß im Zuge der Erstellung zunächst in klassischer Weise unter Verwendung
von Schalungen die Stahlbetonkonstruktion errichtet werden muß, wobei die Strahlenschutzbekleidung
nachträglich zu montieren ist. Arbeitet man mit Schwerbeton und gibt dem Beton geeignete
Beimischungen, so läßt sich zwar eine gewisse Absorbtion radioaktiver Strahlung
schon in dem Beton erreichen, jedoch erfordert eine ausreichende Absorbtion Fon
radioaktiver Strahlung im allgemeinen Wanddleken, die entweder nicht untergebracht
werden können oder zumindest stören, Jedenfalls statisch nicht ausgenutzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein strahlensicheres Bauwerk
anzugeben, welches wesentlich einfacher als die oben beschriebenen bekannten Ausführungsformen
gefertigt werden kann und bei dem stUrend dicke Betonwände nicht mehr erforderlich
sind.
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Die Erfindung betrifft ein strahlensicheres Bauwerk, insbesondere
Bauwerk in Verbindung mit Atomkraftwerken, bestehend aus gegossenem Stahlbeton (insbesondere
Schwerbeton) und Strahlenschutzbekleidung. Die Erfindung besteht darin, daß
die
Strahlenschutzbekleidung aus Gußeisen und/oder Stahlguß besteht, aus Schalungskörpern
zusammengesetzt und als verlorene Schalung mit dem Bauwerk integriert ist. - Schalungskörper
bezeichnet im Rahmensder Erfindung die im Baugewerbe üblichen Schalungselemente,
die mit Hilfe von Hilfskontruktionen oder unmittelbar aneinander angeschlossen werden.
Verlorene Schalung bezeichnet die Tatsache, daß die Schalung vor der Erstellung
des Bauwerkes errichtet wird und am Bauwerk verbleibt. Damit ist zugleich der Begriff
"mit dem Bauwerk integriert ist" erläutert. Die Strahlenschutzbekleidung bei einem
erfindungsgemäßen strahlensicheren Bauwerk ist in ihrer Dicke so gewählt, daß die
gewünschte Absorbtion von störender radioaktiver Strahlung erreicht wird. Zwischen
den einzelnen Schalungskörpern können Dichtungen angebracht werden, wobei man im
Rahmen der Erfindung selbstverständlich Wert darauf legt, daß die Dichtungen so
ausgebildet oder ausgewählt sind, daß auch im Bereich von Fugen zwischen den Schalenkörpern
der Strahlenschutzbekleidung radioaktive Strahlung nicht austreten kann.
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Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten.
So besteht die Möglichkeit, die Schalungskörper nach Art von klassischen Schalungstafeln
plattenförmig auszuführen.
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Ein anderer Vorschlag der Erfindung, der sich durch montagetechnische
Einfachheit in Bezug auf die Schalungskörper selbst auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalungskörper nach Art von kubischen, teilweisen offenen Zellen ausgeftihrt
sind, die aneinandergesetzt und ggf. auch aufeinandergesetzt werden können.
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Soweit es sich um strahlensichere Bauwerke handelt, bei denen die
Vernichtung der radioaktiven Strahlung in der Strahlenschutzbekleidung zu einer
thermischen Belastung der Strahlenschutzbekleidung führt, kann es zweckmäßig sein,
die Schalungskdrper von vornherein mit Kanälen oder dergleichen zu versehen, die
später an einen Kühlmittelkreislauf angeschlossen werden.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß
bei dem erfindungsgemäßen strahlensioheren Bauwerk es nicht mehr erforderlichist,
zunächst einen gegossenen Stahlbetonbaukörper zu errichten, der nachträglich durch
eine Strahlenschutzbekleidung für seine Strahlungsschutzzwecke eingerichtet wird,
vielmehr entsteht gleichsam in einem Arbeitsgang das strahlensichere Bauwerk. Dabei
wird ausgenutzt, daß eine Strahlenschutzbekleidung zugleich als Schalung funktionieren
kann. Im Ergebnis wird erreicht, daß die Gesamtwanddicke des erfindungsgemäßen strahlensicheren
Bauwerkes aus Betonwand plus Strahlenschutzbekleidung beachtlich dünner ist als
eine Betonwand, die hinreichendes Absorbsverhalten gegen radioaktive Strahlung aufweist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausfiihrlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 den Grundriß eines erfindungsgemäßen strahlensicheren Bauwerkes Fig. 2 einen
Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, in vergrößertem Maßstab.
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Das in den Fig. dargestellte strahlensichere Bauwerk mag in Verbindung
mit einem Atomkraftwerk errichtet werden, wobei der Atomreaktor mit seinem Mantel
1 in der Zeichnung angedeutet ist. Das strahlensichere Bauwerk besteht in seinem
grundsätzlichen Aufbau aus gegossenem Stahlbeton 2 und Strahlenschutzbekleidung.
Dabei ist die Strahlenschutzbekleidung 7, 4, 5 aus OuBeisen oder Stahlguß ausgeführt.
Man entnimmt aus den Fig., daß die Strahlenschutzbekleidung aus Schalungskörpern
3, 4, 5 zusammengesetzt ist, die als verlorene Schalung am Bauwerk und im Bauwerk
verblieben sind. Dabei erkennt man in Fig. 1, daß die Schalungskörper 3 im wesentlichen
U-förmig eingerichtet sein können, damit man solche Schalungskörper auch reihen
kann. Gleichzeitig ist in Fig. 2 angedeutet, daß die Schalungskörper 4, 5 auch nach
Art von Schaltungstareln plattenförmig ausgeführt sein können. Nicht dargestellt
ist, daß die Schalungskörper Kanäle oder dergleichen für spätere Kühlung aufweisen
können. Die Fig. 1 läßt ferner erkennen, daß die Schalungskörper 4, 5 als in Abstand
angeordnete Schalungstafeln ausgebildet sind, die einen der Wandstärker der Stahlbetpnwand
entsprechenden Abstand aufweisen. Bei der dargestellten Ausführungsform sind Verankerungsmittel
zur Verankerung im Beton angegossen.