DE1434802C - Reaktorsicherheitsgebäude mit rotationssymmetrischer Stahlbeton-Schale und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Reaktorsicherheitsgebäude mit rotationssymmetrischer Stahlbeton-Schale und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft' ein Reaktorsicherheitsge- fio
ba'ude mit rotationssymnietrischer, eine liegende Achse aufweisender Stahlbeton-Schale und mit einer
druckfest verschließbaren Schleuse. Aufgabe eines solchen Reaktorsicherheitsgebäudes ist es bekanntlich,
bei einem Unfall, bei dem der Reaktor zerstört werden sollte, den Überdruck aufzufangen und die
frei werdenden radioaktiven Gase, Dämpfe und Teilchen daran zu hindern, in die freie Atmosphäre /u
gelangen. Afls^iesem Grund muß das Reaktorsicherheitsgebäude
dem im Schadensfall auftretenden Innendruck mit Sicherheit standhalten können.
Aus der Zeitschrift »Nuclear Science and Engineering«, Bd. 4, ll)5K, S...776, und 777, ist ein Reaktorsicherheitsgebäude
der genannten Art bekanntgeworden, das als liegender Zylinder ausgebildet ist.
Bei dieser ßauform hat das Gebäude bei ausreichender Höhe des Hallenraumes eine von einem normalen
Brückenkran bestreichbarc große Bodenfläche. Die Schleuse ist in einer der ebenen Stirnwände des
Zylinders angeordnet. Die Einleitung der von diesen Stirnwänden bei Druckbelastung ausgehenden Kräfte ,
in den Zylinder führt aber im Bereich der Anschlußstellen zu erheblichen Biegebcanspruclumgen, die
einen sehr großen Armierungsaufwand zur Folge haben.
Die Erfindung sucht eine günstigere Ausbildung eines Reaktorsicherheitsgebäudes, bei dem die von
einem normalen Brückenkran bestreichbare große i'odenl'Iäche erhalten, aber der Bauaufwand verringert
ist. . ο
Das erfindung.si'emäße Reaktorsicherheitsgebäude
ist dadurch, gekennzeichnet, daß die Schale von der
Mitte der Längserstreckung nach beiden Seiten stetig abnehmende Durchmesser aufweist und in Umfangsrichtung
senkrecht zur Rotationsachse und von zwei öffnungen im Bereich der Rotationsachse aus in
Richtung der Mantellinie vorgespannt ist und daß die Schleuse in einer der Öffnungen angeordnet ist.
Bei dem Erfindungsgegenstand ist die Größe der störenden Stirnflächen verringert und die beim be- ·
kannten Gebäude den Bauaufwand vergrößernde Unstetigkeit im Bereich der Anschlußstellen der
Stirnflächen an den Zylinder ganz vermieden. Die Stetigkeit der crfindungsgemäßen Schale und ihre
beiden Öffnungen ermöglichen es, in günstiger Weise die Vorspannung in Richtung der Mantellinie aufzubringen.
Aus der vorgesehenen Vorspannung zur Aufnahme des Innendruckes ergeben sich Vorteile
für die konstruktive Ausbildung. Deshalb kann man das Reaktorsicherlieitsgebäude mit vergleichsweise
geringem baulichem Aufwand herstellen. /-■■
Zweckmäßig werden neben dem Reaktor auch die ν
energieumwandelnden Anlagen in der Schale untergebracht. Das Reaktorsicherheitsgebäude kann auch
die Hilfs- und Nebenanlagen einschließlich der Abklingbehälter aufnehmen.
Eine Fundieruiigskosten sparende Ausführung
wird erreicht, wenn der untere Teil der rotationssym*
metiischen Schale als Griindungskörper für den Reaktor und die sonstigen Einbauten ausgebildet ist,
die wenigstens zum Teil strahliingshemmende Wände aufweisen.
Ist das Reaktorsicherheitsgebäude etwa zur Hälfte in den Untergrund eingesetzt, kann die Wandstärke
der Schale etwa bis zu einem Winkel von 45°, vom Horizont des Reaktors aus gesehen, für die im Gefahrensfall
benötigte Strahlungsabschirmung verstärkt werden. Dies bedeutet, daß nur der Wandungsteil
der Schale, der oberhalb eines vom Reaktor ausgehenden räumlichen Winkels von 45° liegt,
in seiner Dicke durch die Statik bestimmt ist.
Baukosten können eingespart werden, wenn ein frei tragendes Netzwerk aus Stahlstäben errichtet
wird, das die Betonschalung für die Schale trägt. Bei diesem Verfahren kann man zunächst nur eine vergleichsweise
dünne Schicht der Schale betonieren;
diese Schicht wird nach der Erhärtung als Unterrüsiiing
für den übrigen Teil der Schale verwendet. In mehreren Arbeitsgängen kann man so auch mit
einem relativ schwachen Netzwerk aus Stahlstäben eine massive und entsprechend schwere Schale herstellen.
Zur Vereinfachung kann ferner die übliche, aus Blechen bestehende gasdichte Innenauskleidung
ties Reaktorsicherheitsgebäudes an dem Netzwerk befestigt und als die Betonschallung verwendet werden.
Weitere Einzelheiten ,der Erfindung ergeben sich
aus der nachstehenden Beschreibung einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform eines
Reaktorsicherhcitsgebäudes mit eingebautem Kernreaktorkraftwerk.
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Längsschnitt durch
das Reaktorsicherheitsgebäude;
Fig.2 ist ein horizontaler Schnitt etwa in Höhe
der Arbeitsebene bzw. in Höhe der Geländeoberfläche;
.
Fig. 3 gibt einen Querschnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2 wieder, und -
Fig.4 zeigt eine Außenansicht des Reaklorsicher-
!leitsgebäudes in perspektivischer Darstellung.
Das Reaktorsicherheitsgebäude besitzt als Außenwandung eine aus Spannbeton bestehende rotationssymmetrische
Schale 1, eieren bogenförmige Mantellinie hier die Form eines Kreisbogens mit einem Radius
von etwa 40 m hat. Das Gebäude besitzt eine Gesamtlänge von etwa 70 m und senkrecht zur Achse
A einen größten Durchmeser von 45111. Die Wandstärke beträgt an der'Oberseite der Schale 1
etwa 60cm, im Abschirmbereich, d.h. in der Nähe der Arbeitsebene, dagegen etwa 1 m. Auch über die
Längsrichtung der Schale 1 sind Dickeniinterschiede vorhanden, die sich aus der Statik sowie aus bautechnischen
Gründen ergeben. Die genannten Zahlen sind keine Absolutwerte, sie sollen lediglich einen
Hinweis für die Größenordnung des Bauwerkes geben. '
Das dargestellte Gebäude ist etwa zur Hälfte in den Untergrund eingelassen, und der untere Teil der
Schale! ist mit einer Isolationsschicht 12 versehen.
An den beiden Enden der Schale 1 sind die sich ergebenden Spitzen sozusagen weggeschnitten, so 'daß
Öffnungen! entstehen. Iu der einen Öffnung! ist
eine Schleuse 3 eingesetzt, die wenigstens so groß ist, ;!aß ein Einbringen auch der schwersten Teile möglich
ist. Die andere Öffnung! wird nicht ständig während des Betriebes begangen und ist mit einer
Stahlplatte 15 abgeschlossen, die auf Grund ihrer gewölbten Form im Schadensfall an den Rand der Öff-'
nung2 angedrückt wird, so daß diese abgedichtet wird. Der Kernreaktor 4 ist nahezu, an der tiefsten
Stelle des Gebäudes angeordnet. Um ihn herum befinden sich Wärmetauscher 5, die den Arbeitsdampf
für den Turbogenerator 6 liefern. Oberhalb des Kernreaktors4 ist die Lademaschine? an der Laufkatze eines Krane;; 71 befestigt. Dieser Kran 7.1 be^
streicht mit der Lademaschine7.auf der einer! Seite
den Reaktorraum und auf der anderen Seite'...das
Brennstofflagerbecken II, in das die dem Kernreaktor
4 entnommenen verbrauchten Brennelemente zum Abklingen ihrer Radioaktivität eingesetzt werden.
Zwischen Wänden 9 und 10, die in Längsrichtung des Gebäudes angeordnet sind, läuft ein großer
Brückenkran 8, der für die Montage dfes Kernreaktors 4 und der übrigen Kraftwerksanlagen notwendig
ist. Die dargestellten Wände 9 und 10 sind bis nahe an die Decke des Gebäudes geführt. Sie können als
tragende Bauelemente für weitere nicht dargestellte Einbauten, wie'z.B. zur Kondensation austretenden
Wasserdampfes dienende Sprüheinrichtungen als Sicherheitseinrichtungen, herangezogen werden. Die
übrige Raumaufteilung des Reaktorsicherheitsgebäudes ergibt sich aus den drei Figuren und braucht
nicht näher erläutert zu werden.
Die Innenseite der gesamten Schale 1 wird mit einer gas- und korrosionsfesten, dichten Auskleidung,
z. B. aus Kunststoff oder Blech, versehen, die auch den Beanspruchungen in einem Schadensfall gewachsen sein muß. Zwischen dieser Auskleidung.und der
Schale 1. können auch Zwischenräume zur Überprüfung der Dichtigkeit sowie zur Absaugung der bei
einem Unfall eventuell eingedrungenen schädlichen Stoffe vorgesehen werden. ■■"..
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Reaktorsicherheitsgebäude mit rotationssymmetrischer,
eine liegende Achse aufweisender Stahlbeton-Schale und mit einer druckfest verschließbaren
Schleuse, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schale (1) von der Mitte der Längserstreckung nach beiden Seiten stetig
abnehmende Durchmesser aufweist und in Umfangsrichtung senkrecht zur Rotationsachse (/I)
und von zwei öffnungen (2) im Bereich der Rotationsachse (A) aus in Richtung der Mantellinie
vorgespannt ist und daß die Schleuse (3) in einer der öffnungen (2) angeordnet ist.
2. Reaktorsicherheitsgebäude nach Anspruch
I, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Kernreaktor (4) auch die energieumwandelnden
Anlagen (Wärmetauscher5, Turbogenerator 6) in der Schale (I) untergebracht sind.
3. Reaktorsicherheitsgebäude nach Anspruch 1 oiler 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Teil der rotationssymmetrischen Schale (I) als Griindungskörper für den Reaktor (4) und die
sonstigen Hinbauten, die wenigstens zum Teil strahliingshemmende Wände aufweisen, ausgebildet
ist.
4. Reaktorsicherheitsgebäude nach einem der Ansprüche I bis3, das etwa zur Hälfte in den
Untergrund einges-etzt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke der Schale (I) etwa bis zu einem Winkel von 45 ;, vom Horizont des
Reaktors (4) aus gesehen, für die im Gefahrensfall benötigte Strahlungsabschirmung verstärkt
ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Reaktorsicherheitsgebäudes
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein frei tragendes
Netzwerk aus Stahlstäben errichtet wird, das die Betonschalung für die Schale (I) trägt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst nur eine vergleichsweise dünne Schicht der Schale (1) betoniert wird
und daß diese Schicht nach ihrer Erhärtung als Unterrüstung für den übrigen Teil der Schale (1)
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die übliche, aus Blechen bestehende
gasdichte Innenauskleidung des Reaktorsicherheitsgebäudes an dem Netzwerk befestl·.1
und als die Betonschalung verwendet wird.
Applications Claiming Priority (2)
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