DE2126935B2 - Pressverfahren zur herstellung ungeschliffener spanplatten sowie einrichtung zur durchfuehrung des pressverfahrens - Google Patents
Pressverfahren zur herstellung ungeschliffener spanplatten sowie einrichtung zur durchfuehrung des pressverfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Preßverfalircn zur Herstellung
ungeschliffener Spanplatten mit glatter Oberfläche, bei dem Vliese aus mit Bindemittel versetzten
Holzspänen in einer Presse unter Hitzeeinwirkung zu Spanplatten verpreßt werden.
Bei bekannten Verfahren zum Pressen von Spanplatten werden mit Bindemitteln versetzte Hölzspäne
z. B. auf ein Stahlband gestreut, das in den Spalt zwischen zwei beheizte Preßplatten bewegt wird. Die
Preßplatten werden zum Zusammenpressen der Holzspäne aufeinander zu bewegt, bis ein gegenseitiger
Abstand erzielt ist. der durch Distanzleisten zwischen den Preßplatten bestimmt ist. Da sich während
des Pressens die Schicht der Holzspäne setzt, verringert sich ihr Gegendruck gegen die Preßplattcn. und
demgemäß ist es bekannt, den Preßdruck mit zunehmender Preßdauer zu verringern. Zu keinem Augenblick
erfolgt bei diesem bekannten Verfahren eine Zu ammenpressung der Schicht >'on Holzspänen auf
ein Maß, das geringer ist als die Dicke der herzustellenden Spanplatte. Da die Distanzleisten immer einen
konstanten Abstand g-wahrleisten, wird die Schicht
der Holzspäne während des Pressens auf konstanter Dicke gehalten, bis die Aushärtung des Bindemittels
erfolgt ist. Damit kann auch kein Rückfedern erfolgen, allenfalls in sehr geringem Maß in Abhängigk, it
von den elastischen Eigenschaften der hergestellten, ausgehärteten Spanplatte.
ίο Zur Erzielung glatier und möglichst porenfreier
Oberflächen ist "es^bekannt, beim Streuen der HoIzspäne
zunächst eine Schicht feiner Späne aufzust-euen. die die untere Außenfläche bilden sollen.
dann eine in der Regel dickere Schicht, die die Mittelschicht der herzustellenden Spanplatte bilden soll.
und darauf wird dann wieder eine Schicht feiner Späne gestreut, die die obere Deckschicht bildet. Dk
Verwendung sehr feiner Späne bereitete jedoci: Schwierigkeiten in bezug auf die Vermischung mi:
üo Bindemitteln, und außerdem wird dadurch die Streu einrichtung
wesentlich komplizierter. Außerdem tragen feine Holzspäne zur Erhöhung der Festigkeit,
insbesondere zur Biegefestigkeit, nicht bei.
Durch die britische Patentschrift 1 129 733 ist ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem fertiggepreßte
Spanplatten zur Verbesserung der Oberflächengüte einer anschließenden zweiten Preßoperation zwischen
polierten Preßplatten und bei einer Temperatur von 300 bis 500 C unterworfen werden. Eine
solche zweite Preßoperation macht den Fertigungsvorgang kompliziert und erfordert eine zweite Preßeinrichtung.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß
die Bindungen zwischen den Holzspänen, die durch ein Bindemittel hergestellt sind, wieder aufbrechen
und so das innere Gefiige der Spanplatte zerstört wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, das Verfahren der eingangs genannten
Art so weiterzuentwickeln. daß ohne Nachbehandlung der Spanplatten in einer zweiten Preßoperation
eine verbesserte Oberflächengüte und zusätzlich eine größere Festigkeit erzielt wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vliese am Beginn der Pressung auf eine geringere Dicke als
die gewünschte Enddicke verdichtet und anschließend bei der gewünschten Enddickc fertiggepreßt
werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nunmehr eine größere Porenfreiheit der Plattenoberfläche
bereits durch eine einzige Prcßoperalion erzielen. Gleichzeitig wird durch die am Beginn der Pressung
erhöhte Verdichtung ein besserer Wärmeübergan= in die Späneschicht und ein schnelleres Eindringen
der Wärme in die Außenbezirke der zusammengepreßten Späneschicht erzielt. Der Preßvorgang
kann dadurch schneller ablaufen.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die erhöhte Pressung auf ein Untermaß nur kurzzeitig erfolgt,
federt der innere Teil der Spanplatte, da dort eine Ausartung noch niclit erfolgt ist, wieder auseinander,
und zwar in einem Maß, das durch den bleibenden Preßdruck bzw. die eingestellte Dicke des
Preßspalles bestimmt ist. Durch das Auseinanderfedern
ergibt sich eine geringere Dichte der Späne in der Mittelschicht der Platte, wo bekanntlich die
Späne nur in geringem Maß zur Festigkeit der Spanplatte beitragen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich also eine Platte herstellen, die hohe
Oberflächengüte, hohe Festigkeit und außerdem geringen Materialverbrauch und dadurch geringeres
Gewicht hat.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich mit besonderem Vorteil eine Einrichtung
verwenden, die auf einen älteren Vorschlag zurückgeht und entsprechend weiterentwickelt wurde.
Diese Einrichtung dient zur Herstellung einer dünnen, endlosen Spanplattenbahn und ist gekennzeichnet
durch ein endloses, durch Spannwalzcn gespanntes und kontinuierlich umlaufendes Stahlband mit
einer über dem waagerecht verlaufenden Teil des Stahlbandes angeordneten Streumaschine für mit
Bindemittel versetzte Holzspäne, mit einer beheizten Preßwalze, die von dem Stahlband teilweise umschlungen
ist. und einer Gegendruckwalze, die die auf dem Stahlband liegende Späneschicht gegen die
l'reßwalze führt und direkt gegen diese anpreßt, wobei der Spalt zwischen der Preßwalze und dem über
gebildet, der vor,
ser und dem Band 3 ein Spalt Jl g
den tiepreßten Holzspänen oder genaugenommen der
bereits teilweise ausgehärteten Spanplatte ausgeh.il·.
ist.
Die W-ite des Spaltes 7 zwischen der Preßv.il/.c 8
und der Gegendruckwalze 9 ist geringer als die Dk L·
der herzustellenden Spanplatte. Seine Weite bet ray ι
die Dicke der herzustellende!;
ζ B 3 8 mm wenn
4,2 mm betraut. Der Spalt 11 hat dann der herzustellenden Spanplatte, üIm
Spanplatte
ίο etwa die Dicke
etwa 4.2 mm.
etwa 4.2 mm.
Durch die übermäßige Zusamniendrückung in dem verengten Spalt 7 wird ein besonders inniger Wärmekontakt
zwischen der Oberfläche des auf der beheiz-
ten Gegendruckwalze1) aufliegenden Bandest und
dem benachbarten Bereic'· der Schicht 6 sow.e de.
Oberfläche der beheizten t'rcUwalze 8 und dem ge-..enüberlieuenden
Oberflächenbereich der Schicht 6 erzielt, so"daß zumindest in den Oberflachenberei-
die Gegendruckwalze geführten Stahlband kleiner ist 20 chen eine schnelle Aushärtung des Bindemittel- der
als die Dicke der herzustellenden Spanplatte. ipäne. vorzugsweise noch im Bereich des bpa.tes /.
Die Preßwalze und die Gegendruckwalze können bewirkt wird. Diese Aushärtung erfolgt bei dem Hmzueinander
verschiebbar nelagert und mit konstantem hen Verdichtungsgrad in dem Spalt 7, so daß emc
Druck gegeneinandergepreßt sein. Durch Vorspan- hohe Dichte im Oberflächenbereich der herzustellenjHing
der Preßwalzen gegeneinander mit bestimmter 25 den Spanplatte gewährleistet ist. ^ ^ ^ Ί ·
Kraft wirken sich Wärmedehnungen der beheizten Nach Austritt aus dem Spalt 7 federt gic tei.weise
Preßwalzen kaum aus. Dadurch gleichen sich War- ausgehärtete Spanplatte im mutleren Bereich, in dem
lnedehnuni-en der Preßwalze selbsttätig aus. ohne noch keine oder eine geringe Aushärtung erfolgt ist.
daß sich dabei der Prcßspalt verändert. wieder auseinander, so daß der mittlere Bereich der
Die Preßwalze und die Gcgendruckwi-1- '-"
1^-1""- π^Μ mMir ^ st:irk verdichtet ist. Damit
auch ortsfest gelagert sein. Dabe
zweckmäßig, die Preßwalze und/oder die Gegen- .-.., —- —- „. - .
druckwalze in bezug zu der anderen beweglich zu Es wird somit Holz eingespart und ein geringeres Gemachen
und durch eine Steuervorrichtung zu steuern. wicht erzielt. Die Aushärtung auch des zentralen Bedic
die Dicke der hergestellten Spanplatte abtastet. 35 reiches der Spanplatte erfolgt dann in deni^ Spalt II
ist z.B. die Dicke der hergestellten Spanplatte zu
groß so bewegt die Steuervorrichtung die beweglich
gelagerte Preßwalze auf die andere zu und verringert
somit in erforderlichem Maß den Preßspalt. Auf
groß so bewegt die Steuervorrichtung die beweglich
gelagerte Preßwalze auf die andere zu und verringert
somit in erforderlichem Maß den Preßspalt. Auf
incieri. wieuei dusLiiiaiiuti, .-»j ViUU w- ---
ndruckwalze können 30 Spanplatte nicht mehr so stark verdichtet ist. Damit
)abei ist es jedoch hat die Spanplatte eine geringere Dichte im zentrand/oder
die Geeen- lcn. für die Festigkeit weniger bedeutenden Bereich.
zwischen dem Band 3 und der Preßwalze 8. Um im Bereich des Spaltes 11 eine gleichmäßige Temperatur
quer zur Spanplatte zu erzielen, kann es zweckmäßig sein, das Band 3 im Umschlingungsbereich der Preß-
diese Weise können Wärmeausdehnungen der Preß- 40 walze 8 zusätzlich zu beheizen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Gegendruckwalze 9 mit Lagern 12 ausgestattet, die
auf einer Führung 13 im wesentlichen in Richtung auf die Preßwalze 8 verschieblich gelagert sind. Auf
diese Weise ist der Spalt 7 zwischen der Preßwalze 8 und der Gegendruckwalze 9 einstellbar. Die Einstellung
kann durch entsprechende Bemessung eines bestimmten Druckes auf das Lager 12 in Richtung auf
die Preßwalze 8 erfolgen, wobei dann die Weite des Spaltes 7 auch von der Dicke der Schicht 6 abhängig
ist. die sich jedoch leicht sehr konstant hallen läßt, so
daß dann talsächlich eine konstante Weite des Spaltes
7 erzielt ist.
- j,- ... _ _, Hs ist auch möglich, die Lager 12 durch eine nicht
roßten Teil der Preßwalze 8 55 dargestellte Steuervorrichtung zu bewegen, und zwar
Umlenkwalze 10. Im Um- in Abhängigkeit von der Weite des Spaltes 11 und
walzen und auch Materialbcschaffenheitsändcrungen kompensiert werden.
An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles soll die Erfindung nachfolgend
näher erläutert werden.
Muteis einer Streumaschine 1 werden mit einem
Bindemittel versetzte Späne 2 auf ein Band 3 gestreut, das kontinuierlich in Richtung eines Pfeiles 4
über einen Tisch 5 läuft. Es entsteht so eine gleichmäßige Schicht 6 von Spänen.
Diese Späneschicht wandert auf dem Stahlband 3 in einen Spalt 7 zwischen einer großen Preßwalze 8
und einer kleinen Gegendruckwalze 9, die beide beheizt sind. Das Band 3 umschlingt in Laufrichtung
hinter dem Spalt 7 den g
und läuft dann um eine
und läuft dann um eine
schlingungsbereich der Preßwalze 8 ist zwischen die- damit derTjicke der herzustellenden Spanplatte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Preßverfahren zur Herstellung ungeschliffener Spanplatten ir.it glatter Oberfläche, bei dem
Vliese aus mit Bindemittel versetzten Holzspänen in einer Presse unter Hitzeeinwirkung zu Spanplatten,
verpreß', werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vliese am Beginn der Pressung auf eine ge-:'gere Dicke als die gewünschte
Enddicke verdichtet und anschließend bei der gewünschten Enddicke fertiggepreßt werden.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung einer endlosen
dünnen Spanplattenbahn, gekennzeichnet durch ein endloses, durch Spannwalzen gespanntes
und kontinuierlich umlaufendes Stahlband, mit einer über :iem waagerecht verlaufenden Teil
des Stahlbandes angeordneten Streumaschine für mit Bindemittel versetzte Holzspäne, mit einer
beheizten Preßwalze, die von dem Stahlband teilweise umschlungen ist. und einer Gegendruckwalze,
die die auf dem Stahlband liegende Späneschicht gegen die Preßwalze füiirt und direkt gegen
diese anpreßt, wobei der Spalt zwischen der Preßwalze und dem über die Gegendruckwalze
geführten Stahlband kleiner ist als die Dicke der herzustellender Spanplatte.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßwalze (8) und die Gegendruckwalze (9) zueinander verschiebbar gelagert
und mit konstantem D mc κ gegeneinander gepreßt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßwalze (8) und die Gegendruckwalze (9) mit festem Abstand zueinander
angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßwalze (8) und/oder die Gegendruckwalze (9) gegeneinander beweglich sind und daß ihr Abstand voneinander durch eine
Steuervorrichtung in Abhängigkeit von der Dicke der hergestellten Spanplatte gesteuert ist.
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