DE2126504A1 - Reinigung von Halogenalkylnitrilen - Google Patents
Reinigung von HalogenalkylnitrilenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/38—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C17/383—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by distillation
- C07C17/386—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by distillation with auxiliary compounds
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- Organic Chemistry (AREA)
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Description
DR L MAAS
8 MÜNCHEN 23
UNGMBRERSTR. 25 - TEL 39 OSt 3§
Reinigung von Halogenalky!nitrilen Zusammenfassung
HalogenalkylennitriIe der Formel X-CH2-CHR-CN können destillativ
durch Einhalten einer Konzentration von 1 bis 5 Molprozent CH2=CRCN in der Destillationszone während der Destillation
gereinigt werden. R kann Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest und X Chlor, Jod oder Brom sein.
Die Erfindung bezieht sich auf die Reinigung von rohen Halogenalkylcyaniden, zum Beispiel 3-Brompropionitril.
Erfindungsgemäß werden Halogenalkylcyanide in Gegenwart
von ungesättigten Nitrilen destilliert.
Alkylendinitrile, zum Beispiel Adiponitril, können vorteilhaft
durch reduktive Kupplung von Halogenalkylcyaniden hergestellt werden. Diese Umsetzung ist ausführlich in
Patent (P 20 53 207.4) beschrieben.
109850/1957
Das aus dieser Umsetzung erhaltene Reaktionsprodukt besteht beispielsweise bei der Herstellung von Adiponitril
aus Acrylnitril, einem Halogenpropionitril, Adiponitril, hochsiedenden Nebenprodukten und einem Metallhalogenide
Diese verschiedenen Komponenten werden zur Gewinnung des Adiponitrile, von nicht umgesetztem Halogenpropionitril
und in das Verfahren zurückführbaren Nebenprodukten durch eine Reihe von Destillationsstufen getrennt. Nachteiligerweise
kann unter üblichen Destillationsbedingungen nur eine begrenzte Menge des nichtumgesetzten Halogenpropionitrils
infolge Zersetzung des Halogenpropionitrils zurückgewonnen werden. Die Zersetzungsprodukte haben nur
verhältnismäßig geringen Wert.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Halogenalkylcyanide
mit einem minimalen Ausmaß an Zersetzung durch Destillation gereinigt werden können, wenn man eine Konzentration
von wenigstens 1 Mol und vorzugsweise 1 bis 5 Mol eines ungesättigten Nitrils auf jeweils 1OO Mol Halogenalkylcyanid
in den Destillationszonen aufrecht erhält.
Die Halogenalkylcyanide, die erfindungsgemäß gereinigt werden können, haben die Formel X-CH2-CHR-CN, worin
X Jod, Brom oder Chlor und R Wasserstoff oder einen nie- *
deren Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet. ™ Dazu gehören beispielsweise 3-Brompropionitril, 3-Chlorpropionitril,
3-Jodpropionitril, 3-Brom-2-methylpropiönitril, 3-Chlor-2-methylpropionitril und 3-Jod-2-propylpropionitril.
Die ungesättigten Nitrile haben die Formel CH2=CR-CN,
worin R Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet. Beispiele dafür sind
unter anderem Acrylnitril, Methacrylnitril und alpha-Propy!acrylnitril. Das ungesättigte Nitril, das der
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-3- 21265QA
Destillationszone zugesetzt wird, soll dem Halogenalkylcyanid
entsprechen, d.h. das ungesättigte Nitril soll die gleiche Anzahl Kohlenstoffatome enthalten wie das Halogenalkylcyanid.
Um die Destillation von 3-Brompropionitril zu verbessern, wird es deshalb bevorzugt, Acrylnitril zuzusetzen.
Wenn das Halogenalkylcyanid durch Hydrobromierung des entsprechenden
ungesättigten Nitrile erzeugt wird oder aus dem Produkt der reduktiven Kupplung, die in dem oben genannten
Patent beschrieben ist, abgetrennt wird, kann das Rohprodukt bereits gewisse Mengen des ungesättigten
Nitrils enthalten. Dadurch wird selbstverständlich die Menge an ungesättigtem Nitril, die zugesetzt werden muß,
verringert. Wenn eine absatzweise arbeitende Destillation angewandt wird, muß das ungesättigte Nitril der Kolonne
zugesetzt werden, um die erforderliche Mindestmenge aufrechtzuerhalten. Wenn das Rohmaterial bereits eine beträchtliche
Menge des ungesättigten Nitrils enthält, muß nach dem Anfangsabschnitt der Destillation nur Ergänzungsmaterial zugesetzt werden, wenn der Gehalt an ungesättigtem
Nitril unter einen bestimmten Prozentsatz dieses Materials in der Kolonne sinkt. Das Ergänzungsmaterial kann mit
konstanter oder veränderlicher Geschwindigkeit oder in regelmäßigen "Schüben" während der Destillation zugesetzt
werden.
Alternativ kann die Reinigung kontinuierlich durchgeführt werden und das erforderliche ungesättigte Nitril
kann zusammen mit dem Rohmaterial oder als Teil davon oder an einer tieferen Stelle in die Kolonne als die
Beschickung eingeführt werden.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert:
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- 4 - - 2 Ί 26504
Rohes 3-Brompropionitril wird hergestellt, indem HBr
in Acrylnitril in einem bei 10 bis 15 Grad C gehaltenen Gefäß eingeleitet wird und die Umsetzung abgebrochen wird,
bevor das gesamte Acrylnitril verbraucht ist. Das rohe 3-Brompropionitril enthält 1,4 Gewichtsprozent Acrylnitril.
12,2 kg des rohen 3-Brompropionitrils werden in einen
Rundkolben übergeführt und mit einer 20-bödigen "Oldershaw"-Kolonne
mit einem Durchmesser von 5 cm (2") destilliert. Die Destillation wird bei einem Druck von IO mm Hg und
einem Rücklaufverhältnis von 3 : 1 durchgeführt, bis eine Kopftemperatur von 78 Grad C erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt
hat sich ein Vorlauf von 142 g, der praktisch das gesamte Acrylnitril in der Destillationsbeschickung enthält,
angesammelt.
Das Rücklaufverhältnis wird auf 1 : 3 eingestellt und die ersten 50 ecm Destillat werden zu dem Vorlauf gegeben.
Dann wird die Hauptfraktion aus reinem 3-Brompropionitril aufgefangen. Nach 2 Stunden sind 110 g Hauptfraktion
überdestilliert und es erfolgt Entwicklung kondensierbarer Gase, wodurch der Druck und die Temperatur ansteigen.
In der Destillationsblase scheiden sich gelbweiße Feststoffe ab. Es ist nicht möglich, die Destillation
fortzuführen. Die Ausbeute an reinem 3-Brompropionitril aus rohem 3-Brompropionitril beträgt nur 17,3 %.
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Rohes 3-Brompropionitril, das 2 % Acrylnitril enthält, wird in dem Vakuumsystem von Vergleichsbeispiel A mit
der Ausnahme destilliert, daß das rohe 3-Brompropionitril nicht auf einmal in die Destillationsblase gegeben wird,
sondern kontinuierlich zugeführt wird* Diese Betriebsweise gewährleistet, daß in der Destillationsblase und
in der Destillationskolonne stets etwas Acrylnitril vorhanden ist.
Es werden folgende Destillationsbedingungen angewandt:
Rücklaufverhältnis = 1/3
Kopfdruck = 8 mm Hg
Kopftemperatür * 65 bis 69 Grad C
Blasentemperatur = 103 bis 106 Grad C.
In einer Zeit von 30 Stunden werden insgesamt 29,55 kg
rohes 3-Brompropionitril zugeführt. Es gibt weder Schwierigkeiten, das Vakuum aufrechtzuerhalten, noch bilden sich
irgendwelche Feststoffe. Die Ausbeute an reinem 3-Brom- Λ
propionitril beträgt 87 %.
In eine Reihe von vier Kupplungsrührreaktoren wird ein
Strom mit folgender Zusammensetzung eingeführt:
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Komponente | Mol/stde. |
Acrylnitril | 500 |
Propionitril | 6476 |
3-Brompropionitril | 1285 |
Kupfer | 667 |
Cuprobromid | 71 |
Ferrobromid | 80 |
Die Kupplungsreaktoren werden bei einer Temperatur von 160 Grad C betrieben. Das Produkt aus dem letzten Reaktor
hat folgende Zusammensetzung:
Komponente | Mol/Stde. |
Acrylnitril | 325 |
Propionitril | 5267 |
3-Brompropionitril | 632 |
Kupfer | 27 |
Cuprobromid | 711 |
Ferrobromid | 80 |
Adiponitril | 288 |
Das Kupplungsprodukt wird in eine Verdampfertrommel geführt/ die zur Entfernung eines Teils der niedrig siedenden
Komponenten dient. Das aus der Verdampfertrommel abströmende Gut hat folgende Zusammensetzung;
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Acrylnitril 160
Propionitril 2590
3-Brompropionitril 632
Kupfer 27
Cuprobromid 711
Ferrobromid 80
Adiponitril 288
Dieser Strom wird in eine Destillationskolonne mit 15 Siebboden geführt. Die Beschickung tritt in die Kolonne
am sechsten Boden vom unteren Ende ein. Die Kolonnenheizblase wird mit einem Druck von 250 mm Hg und einer Temperatur
von 200 Grad C betrieben. In die Heizblase wird Acrylnitril injiziert, so daß die Konzentration von Acrylnitril
in dem Sumpfstrora 1 Mol pro 100 Mol 3-Brompropionitril beträgt. Von dem dieser Kolonne zugeführten 3-Brompropionitril
werden 316 Mol/Stunde über Kopf abgezogen. Der Sumpf aus dieser ersten 3-Brompropionitrilkolonne wird in
eine zweite 3-Brompropionitrilkolonne, die ebenfalls 15 Siebboden aufweist, am sechsten Boden von unten eingeführt.
Acrylnitril wird am dritten Boden von unten eingespeist, so daß das Kopfprodukt, das praktisch das gesamte
3-Brompropionitril der Beschickung enthält, ebenfalls 1 Mol Acrylnitril/100 Mol 3-Brompropionitril enthält. Die Heizblasentemperatur
beträgt 260 Grad C und der Druck 75 mm Hg.
Die Kopfprodukte aus den beiden 3-Brompropionitri1-kolonnen
werden vereinigt und in die Kupplungsreaktoren zurückgeführt.
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Claims (4)
- PatentansprücheVerfahren zur Reinigung von Halogenalkylcyaniden der FormelX-CH2CHR-CN,worin R Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest und X Chlor, Brom oder Jod bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man das Halogenalkylcyanid destilliert und während der Destillation eine Konzentration von wenigstens 1 Hol CH?=CRCN pro 100 Mol des Halogenalkylcyanids in der Destillationszone aufrechterhält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-Halogenpropionitril reinigt und als Zusatz in der Destillationszone Acrylnitril verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man der Destillationszone Acrylnitril kontinuierlich in Mengen zuführt, die ausreichen, un eine Konzentration von 1 bis 5 Mol Acrylnitril pro 100 Mol des Halogenalkylcyanids aufrechtzuerhalten.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Hydrohalogenierung von CH2=CRCN erhaltenes Halogenalkylcyanid reinigt.109850/1957
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