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Weiterhin ist es auch möglich, die Hülle durch Umwickeln mit feinen
Kunststoffäden zu erzeugen, die durch eine geeignete Wärme- oder Lösungsmittelbehandlung
an der Oberfläche leicht klebrig gemacht worden sind.
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Inzwischen durchgeführte Untersuchungen und Verbraucherbefragungen
haben gezeigt, daß so hergestellte Tampons tatsächlich erhebliche Gebrauchsvorteile
aufweisen. Bei ihrer Herstellung macht sich jedoch nachteilig bemerkbar, daß das
Aufbringen der porösen Hülle auf den Tamponrohling recht beachtliche Zeit in Anspruch
nimmt. Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen,
mit der diese Zeit abgekürzt und die Produktionsgeschwindigkeit des Tampons erhöht
werden kann. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Herstellen von kunststoffumhüllten
stäbchenförmigen Tampons aus Zellwolle, Baumwolle od. dgl., bei dem zunächst der
Ausgangswerkstoff durch Wickeln, Pressen, Falten oder ähnliche Verfahren zu einem
Rohling geformt, auf diesem eine poröse Hülle aus wasserunlöslichem Kunststoff erzeugt
und der Rohling mitsamt der Hülle sodann zum Tampon verpreßt wird, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Hüllenwerkstoff in Form einer porösen Haut auf einer sich
mit dem Werkstoff nicht dauerhaft verbindenden Oberfläche eines Zwischenträgers
abgelegt und von dieser auf den Tamponrohling durch Abrollen übertragen wird.
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Dadurch, daß die poröse Hülle nicht unmittelbar auf dem Tamponrohling
erzeugt, sondern zunächst auf einem Hilfsträger niedergelegt und dann erst auf den
Rohling übertragen wird, ist es möglich, wesentlich schneller zu arbeiten. Die Übertragungsgeschwindigkeit
der vorher erzeugten porösen Haut kann nämlich auf ein Vielfaches derjenigen Geschwindigkeit
gesteigert werden, mit der die Haut selbst hergestellt wird.
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Auch beim hier vorgeschlagenen Verfahren kann der Hüllenwerkstoff
als Lösung oder Schmelze auf die sich mit dem Werkstoff nicht verbindende Ober fläche
des Hilfsträgers aufgespritzt oder aufgesponnen werden. Je nachdem, ob von einer
Kunststofflösung oder einer Kunststoffschmelze ausgegangen wird, kann die so erzeugte
poröse Haut dann durch eine Trockenvorrichtung, die beispielsweise mit Hilfe von
Infrarotstrahlen beheizt sein kann, geführt und schließlich sogar noch abgekühlt
werden. Alles dies kann mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit geschehen, wenn
nur die einzelnen Behandlungsvornchtungen räumlich ausgedehnt genug sind, um auch
bei verhältnismäßig hoher Durchwanderungsgeschwindigkeit eine hinreichende Verweilzeit
in den jeweiligen Verfahrens abschnitten zu gewährleisten.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Hüllenwerkstoff
auf der sich mit dem Werkstoff nicht verbindenden Oberfläche des Hilfsträgers in
Abschnitten solcher Länge abgelegt wird, die etwa dem Umfang des Tamponrohlings
entsprechen, vorzugsweise 10 bis 20 O/o länger als dieser sind.
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In diesem Fall entstehen auf dem Hilfsträger fertig vorbereitete Hüllabschnitte,
deren Dimensionen gerade ausreichen, um den Rohling völlig zu umhüllen und deren
Kanten sich sogar noch ein wenig überlappen. Einzelheiten hierzu werden im folgenden
in der Zeichnungsbeschreibung näher erläutert.
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Die hier beschriebene Verfahrenskonzeption läßt sich auf verschiedenen
Wegen verwirklichen. Einer der möglichen Wege ist der, daß der Hüllenwerkstoff in
Form einer Lösung oder einer Schmelze wie beschrieben auf dem Hilfsträger in Abschnitten
niedergelegt, getrocknet und gegebenenfalls gekühlt und unmittelbar danach, vorzugsweise
in der gleichen
Vorrichtung, auf die Tamponrohlinge aufgebracht wird. Es ist aber
auch möglich, den Hilfsträger, der beispielsweise die Form eines sehr langen zu
Rollen aufgewickelten Bandes hat, in einer besonderen Vorrichtung mit Abschnitten
des porösen Werkstoffes zu bedecken und dann wieder zu Rollen aufzuwickeln.
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Diese Vorratsrollen können nun in einem anderen Verfahrens abschnitt,
der beispielsweise erheblich später durchgeführt wird, abgerollt und die dabei freigelegten
Abschnitte auf die Tamponrohlinge mit hoher Geschwindigkeit übertragen werden. In
diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn der abgelegte Hüllenwerkstoff vor dem Aufbringen
auf die Tamponrohlinge oberflächig durch Behandeln mit Wärme oder Lösungsmitteln
klebrig gemacht wird. Das sehr lange und zu Rollen aufgewickelte Hilfsträgerband
kann dabei gegebenenfalls mehrmals verwendet werden.
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Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren kann auf verschieden
gestalteten Vorrichtungen durchgeführt werden. Eine besonders bevorzugte Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß sich ein im Gebrauchsfall fortbewegter Hilfsträger,
dessen Oberfläche aus einem Werkstoff besteht, an dem der Hüllenwerkstoff nur wenig
haftet, im Wirkungsbereich wenigstens einer Spritzvorrichtung einerseits sowie einer
Abrollvorrichtung andererseits befindet.
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Der Hilfsträger kann dabei ein oberflächig mit einem haftmindernden
Stoff beschichtetes endloses Band oder auch eine Trommel sein. Dem Band ist hierbei
in der Regel der Vorzug zu geben, da dieses wegen seiner Länge besser geeignet ist,
sich den unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten bei der Produktion anzupassen.
So gestattet es das Band beispielsweise, durch verhältnismäßig lange Sprüh-, Trocknungs-und
gegebenenfalls Kühlzonen geführt zu werden, was den Vorteil mit sich bringt, daß
das Band mit höherer Geschwindigkeit laufen kann, ohne daß die Verweilzeit in den
einzelnen Zonen ungebührlich vermindert wird. Dies führt nun wieder dazu, daß das
Überrollen der Hüllenabschnitte auf die Tamponrohlinge mit höherer Geschwindigkeit
durchgeführt und die Gesamtproduktionsgeschwindigkeit dadurch gesteigert werden
kann.
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Andererseits ist es aber auch möglich, dem Hilfsträger die Form einer
Trommel zu geben, deren Drehachse beispielsweise horizontal angeordnet ist.
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Die Aufsprühvorrichtung könnte sich dabei oberhalb der Trommel befinden;
die Trockenvorrichtung könnte sich dann in Umfangsrichtung betrachtet anschließen
und die Abrollvorrichtung könnte schließlich unterhalb der Trommel angeordnet sein.
Welche der in Frage kommenden Möglichkeiten im Einzelfall gewählt wird, richtet
sich nicht zuletzt nach der Natur und dem physikalischen Zustand des verwendeten
Hüllenwerkstoffes und der damit verbundenen unterschiedlichen Trocknungs- und Filmbildungseigenschaften.
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Haftmindernde Stoffe, aus denen zumindest die Oberfläche des verwendeten
Bandes oder der Trommel bestehen, sind hinreichend bekannt. In Frage kommen beispielsweise
Silicone, aber auch Fluorelastomere, also Polymere des Tetrafluoräthylens oder des
Chlortrifluoräthylens.
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Um die erwähnten abschnittweise auf dem Hilfsträger angeordneten
Stücke des porösen Hüllenwerkstoffes zu erzeugen, wird vorgeschlagen, daß die Spritzvorrichtung
eine steuerbare intermittierend arbeitende
Düse ist. Derartige
Düsen sind an sich bekannt. Sie weisen beispielsweise elektromagnetisch oder hydraulisch
zu öffnende und zu schließende Ventile auf, die in beliebigen Zeitabschnitten und
mit verhältnismäßig hoher Arbeitsfrequenz den zu verdüsenden Stoff freigeben oder
absperren können.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist jedoch nicht an die Verwendung
derartiger steuerbarer Düsen gebunden. Es ist auch möglich, kontinuierlich arbeitende
Düsen einzusetzen und im Sprühbereich dieser Düsen umlaufende oder hin- und hergehende
Blenden zu verwenden. Allerdings haben diese Blenden den Nachteil, daß sie fortlaufend
gereinigt werden müssen, da sie in denjenigen Zeitabschnitten, in denen sie den
Sprühstrahl vom Hilfsträger fernhalten, selbst den kontinuierlich ausgesprühgen
Stoff aufnehmen und forttransportieren müssen. Intermittierend arbeitende Düsen
weisen demgegenüber zahlreiche Vorteile auf, jedoch ist die Verwendung von Blenden
nicht grundsätzlich auszuschließen.
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Die Abrollvorrichtung besteht vorzugsweise aus einem schrittweise
drehbaren Magazin mit mehreren Aufnahmeöffnungen für die Tamponrohlinge. Den Öffnungen
sind jeweils Lager zugeordnet, in die Dorne od. dgl. eingelegt werden können, welche
die Tamponrohlinge tragen. Die diesem Teil der Erfindung zugrunde liegende Vorrichtung
ist so gestaltet, daß das Magazin durch eine entsprechend gesteuerte Antriebsvorrichtung
schrittweise gedreht werden kann, und zwar jeweils so, daß der zu bearbeitende Rohling
im Kontakt mit dem Hilfsträger bzw. den auf diesem Hilfsträger angeordneten Hüllenabschnitten
steht. Der Hilfsträger seinerseits wird nun fortbewegt, wodurch der im Magazin enthaltene,
jeweils im Bearbeitungszustand sich befindende Rohling durch Reibung mitgenommen
wird und seinerseits um den Trägerdorn umläuft. Sobald der Hilfsträger so weit vorgeschoben
worden ist, daß der gerade bearbeitete Rohling ringsum mit Hüllenwerkstoff bedeckt
ist, wird das Magazin um einen weiteren Schritt fortbewegt, so daß der nächste Rohling
in die Bearbeitungsstellung gelangt. Einzelheiten hierzu sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen.
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Damit die erfindungsgemäße Vorrichtung kontinuierlich arbeiten kann,
ist dem Magazin der Abrollvorrichtung eine Zuführeinrichtung für die zu bearbeitenden
Rohlinge und eine Abführeinrichtung für die bearbeiteten Rohlinge zugeordnet. Diese
Einrichtungen können beispielsweise Transportbänder oder auch Kastenmagazine od.
dgl. sein. Vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung eine Synchronisiereinrichtung
enthält, die sowohl mit der Antriebsvorrichtung des Hilfsträgers als auch mit der
Spritzvorrichtung und der Abrollvorrichtung in Wirkverbindung steht. Eine derartige,
beispielsweise elektronisch, aber möglicherweise auch mechanisch funktionierende
Synchronisiereinrichtung zu konstruieren, liegt heute im Bereich der Möglichkeit
des Fachmannes.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im folgenden an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Es stellt dar F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, F i g. 2 einen schematischen Querschnitt durch
die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform entlang der Linie II-II.
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In F i g. 1 ist zunächst der Hilfsträger 1 zu erkennen, der dort
die Form eines endlosen, in Richtung des Pfeiles 2 fortbewegten umlaufenden Bandes
hat.
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Das Band ist um die Antriebswalze3, die Brustwalze 4, die Spannwalze
5 sowie die Umlenkwalze 6 geführt. Mit Hilfe dieser an sich bekannten Anordnung
ist es möglich, dem Band einen exakten Lauf zu erteilen und es dauerhaft unter hinreichender
mechanischer Spannung zu halten.
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Das Band selbst kann dabei aus einem geeigneten Werkstoff, beispielsweise
einem Gewebe, einem Kunststoff od. dgl. bestehen und seine Oberfläche 7 ist mit
einem Werkstoff, beispielsweise einem Siliconharz beschichtet, an dem der Hüllenwerkstoff
nur wenig haftet.
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Der Hilfsträger 1 liegt im Wirkungsbereich wenigstens einer Spritzvorrichtung
8 einerseits sowie einer Abrollvorrichtung 9 andererseits. Im dargestellten Beispiel
befindet sich zwischen der Spritzvorrichtung 8 und der Abrollvorrichtung 9 noch
eine Trokkenvorrichtung 10, die dort durch zwei Infrarotstrahler symbolisch dargestellt
ist. Außerdem kann noch - falls erforderlich - eine Kühlvorrichtung vorhanden sein.
Diese Vorrichtungen sind an sich bekannt und brauchen deshalb nicht näher hier erläutert
zu werden.
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Die Spritzvorrichtung 8 ist vorzugsweise eine steuerbare intermittierend
arbeitende Düse, die über die Steuerleitung 11 mit der Synchronisiervorrichtung
12 verbunden ist. Die Synchronisiervorrichtung ist weiter über die Steuerleitung
13 mit dem Antrieb der Walze 3 und über die Steuerleitung 14 mit dem Schrittschaltantrieb
der Abrollvorrichtung 9 verbunden. Ihr Zweck ist es, die Bewegungen sowohl des Hilfsträgers
1 wie auch der Spritzvorrichtung 8 wie auch der Abrollvorrichtung 9 aufeinander
abzustimmen.
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Der Spritzvorrichtung 8 wird über die Zuleitung 15 Spritzmittel,
beispielsweise die Lösung eines geeigneten Kunststoffes oder auch eine Kunststoffschmelze,
zugeführt. Der aus diesem Stoff erzeugte Sprühstrahl 16 legt sich sodann auf der
Oberfläche des Hilfsträgers 1 ab und bildet dort Abschnitte 17, die aus einer dünnen
porösen Kunststoffschicht bestehen.
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Die Abschnitte 17 werden nun vom Hilfsträger 1 in Richtung des Pfeiles
2 bewegt, passieren dabei die Trockenvorrichtung 10 sowie gegebenenfalls auch noch
eine nicht dargestellte Kühlvorrichtung und gelangen schließlich in den Wirkungsbereich
der Abrollvorrichtung 9.
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Diese Abrollvorrichtung 9 besteht im dargestellten Beispiel aus einem
drehbaren Magazin 18 mit mehreren Aufnahmeöffnungen 19 für die Tamponrohlinge 20.
Diese Tamponrohlinge weisen jeweils einen in Richtung ihrer Längsachse verlaufenden
Dorn 21 auf, mit dessen Hilfe sie in Lager 22 eingelegt werden, die sich jeweils
im Bereich der Öffnungen 19 des Magazins 18 befinden. Die Lager 22 sind in Fig.
1 nicht zu erkennen, jedoch in F i g. 2 schematisch dargestellt. Sie sind so ausgebildet,
daß die Rohlinge 20 im Verlauf des schrittweise erfolgenden Umlaufs des Magazins
18 nicht aus den Aufnahmeöffnungen 19 herausfallen können. Die Zuführung der Rohlinge
20 wird durch ein Transportband 23 bewirkt.
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Gelangt jeweils ein Rohling 20 in die mit 25 be zeichnete Position,
so wird er durch Einwirkung des sich fortbewegenden Hilfsträgers etwas mehr als
einmal um seine Achse gedreht. Dabei wird einer der in beschriebener Weise erzeugten
Abschnitte 17 aus dünnem porösen Kunststoff von der Oberfläche des
Hilfsträgers
1 auf die Oberfläche des Rohlings übertragen. Der nunmehr mit einer porösen Hülle
umgebene Rohling wandert bei der schrittweisen Umdrehung des Magazins 18 weiter
und gelangt schließlich in die Position 26. In dieser Stellung öffnen sich die
Lager
22 wieder; der fertigbearbeitete Rohling fäll aus der Öffnung heraus und rollt in
Richtung de Pfeiles 27 auf die Abführeinrichtung 28, die in de.
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Zeichnung ebenfalls symbolisch durch ein Transport band angedeutet
ist.