DE2124937C - Medikament zur percutanen Behandlung von lokalen Ödemen - Google Patents

Medikament zur percutanen Behandlung von lokalen Ödemen

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DE2124937C
DE2124937C DE19712124937 DE2124937A DE2124937C DE 2124937 C DE2124937 C DE 2124937C DE 19712124937 DE19712124937 DE 19712124937 DE 2124937 A DE2124937 A DE 2124937A DE 2124937 C DE2124937 C DE 2124937C
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DE
Germany
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acetazolamide
edema
ointment
drug
mixture
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Expired
Application number
DE19712124937
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English (en)
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DE2124937A1 (de
Inventor
Claude Paul Paris Torossian Dieran Robert Montrouge Hauts de Seine Roux (Frankreich)
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Jouveinal SA
Original Assignee
Jouveinal SA
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Description

IO
Die Erfindung betrifft ein Medikament zur percutanen Behandlung von lokalen Ödemen. Insbesondere betrifft sk die Anwendung von Acetazolainid auf percutanem Wege und die Vorteile, die mit dieser Verabreichungsart des Medikaments verbunden sind.
Es ist allgemein bekannt, daß die orale Verabreichung eines diuretischen Medikaments zur Behändlung von lokalisierten Ödemen Stoffwechselbeschwerden, wie z.B. die Veränderung des Ionengleichgewichts, mit sich bringt, ohne eine ausgeprägte therapeutische Wirkung auf das lokale ödem auszuüben.
Im Falle des Acetazolamids löst die orale Verabreichung eine erhebliche Acidose aus (festgestellt durch die Verminderung des Alkaligehalts im Blut) sowie einen Verlust an Kalium (festgestellt durch eine Abnahme des Kaliumgehalts im Serum).
Eine erhebliche Verbesserung des Heilverfahrens besteht in der Erhöhung der lokalen therapeutischen Wirkung des Acetazolamids auf die Ödeme und in der Verminderung der schädlichen Wirkungen (Acidose, Hyperkaliämie).
Nun hat die Asmeldenn entdeckt, daß durch percutane Verabreichung des Acetazolamids in Form von Salbe oder Creme eine Rückbildung der lokalisierten Ödeme ohne Rückwirkung auf die Blutkonstanten erreicht Wv rden kann.
1. Im ersten Fall stellte man fest, daß Acetazolamid im Gegensatz zu anderen diuretischen Wirkstoffen die Eigenschaft besitzt, die epidermale Barriere zu durchdringen.
Diese Eigenschaft kann dii'ch folgendes Experiment nachgewiesen werden (nach Lipschitz und Mitarbeiter — J. Pharm. Exp. Therap., 1943, 79, S. 97):
Ratten, in drei gleichartige Gruppen eingeteilt, erhalten eine wäßrige Uberdosis von 5% ihres Körpergewichts in Form einer intraperitonealen Injektion von isotonischer Natriunrchloridlösung.
Bei einer Vergleichsgruppe wird ausschließlich die Trägersubstanz der Salbe appliziert.
Eine Gruppe von Versuchstieren (Ratten) wird durch Applikation einer Salbe behandelt, die 10% Acetazolamid enthält
Eine Gruppe von Versuchstieren wird durch orale Verabreichung von Acetazolamid behandelt.
Versuchsreihen
Oral verabreichtes
Acetazolamid in einer
Dosis von
2 mg/kg
5 mg/kg
10 mg/kg
20 mg/kg
Acetazolamid als
Salbe in einer Dosis
von
IO mg/kg
20 mg/kg
100 mg/kg
% Erhöhung der Diurese
nach 4 Stunden
Wahrscheinlichkeit
/\rj2 < " < 0,05
ρ < 0,001
ρ < 0,001
ρ < 0001
gering
0,Ol < ρ < 0,02
ρ < 0,0ÖI
Das gleiche Experiment, bei dem andere Diuretica, wie Triamteren, Spironolacton, Mercaptomerin, TheopHyllin als Salbe appliziert wurden, zeigte, daß diese Präparate keine erhöhte Diurese bewirkten.
2. In einem zweiten Fall wurde untersucht, ob als Salbe verabreichtes Acetazolamid die Bildung von idealisierten, bei Tieren hervorgerufenen Ödemen inhibieren kann und bei welcher Dosis.
Es wurde eine Methode angewendet, bei der ein ödem an der Rattenpfote durch Injizieren von Kaolin in die Plantarsehne der Fußsohle hervorgerufen wird (Methode nach Millebrech'.J. — Arzneimittel-Forschung 1954, 4, 607).
Es wurde festgestellt, daß Acetazolamid in beträchtlichem Maße der Ödembildung entgegenwirkt:
schon ab einer Dosis von IO mg/kg bei Verabreichung als Salbe, u
erst ab einer Dosis von 50 mg/kg bei oraler Verabreichung.
3. Dann wurden die Dosen, bei denen eine erhöhte diuretisdie oder eine schützende Wirkung gegenüber der ödembildung zu beobachten war, hinsichtlich der beiden Verabreichungsarten verglichen.
Daraus ergibt sich die folgende Tabelle:
Verabreichungsart
Oral.
Percutan
Dosis in mg/kg, bei der man in beträchtlichem Maße feststellt:
. eine erhöhte diuretische Wirkung
eine Anti-udemwirkung Diese Verfahrensweise ist notwendig, um eine spontane Besserung des Ödems auszuschalten, die vor allem durch die erste Verabreichungsart begünstigt wird.
Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
50
10
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß Acetazo'imid ίο bei percutaner Verabreichung eine Anti-Ödemwirkung bei niedriger Dosierung lange vor der diuretischen Wirkung ermöglicht.
4. Es wurde in klinischen Versuchen bestätigt^ daß als Salbe appliziertes Acetazolamid in der Tat eine angemessene therapeutische Wirkung zeigt, ohne schädliche Nebenwirkungen auszulösen.
Zu diesem Zweck wählte man zwei Gruppen von Patienten mit lokalisierten Ödemen:
a) posttraumatische Ödeme,
b) cellulitische Ödeme.
Acetazolamid wurde als 10% Salbe appliziert, und die Ergebnisse wurden wie folgt klassifiziert:
Sehr gut: Die Körpermaße sind wieder normal ge- *5 (SG) worden, die Schmerzen sind verschwunden, die Beweglichkeit der Gelenke ausgezeichnet.
Gut: Das Weiterbestehen des Ödems in ge-
(G) wissem Grade hat keine Funktionsstörung zur I^olge, uie Schmerzen sind bdinahe ganz versch .vunden.
Zufrieden- Teilweise Besserung des Ödems mit einstellend: zelnen Funktionsstörungen, Schmerzmil-(Z) derung bei Weiterbestehen leichter Be
schwerden.
Durchschnittliche
ödemvenninderung
Tabletten Salbe Wahrscheinlich
keit
Tabletten, dann
Salbe
0,68 0,77 10 < ρ < 50
Salbe Tabletten
Salbe, Hann
Tabletten
1,81 0,63 1 <p<2
Die Verabreichung von Salbe erweist sich folglich als wirksamer gegenüber Tabletten mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 bis 99%.
Die Erfindung kann nach den herkömmlichen Verfahren angewendet werden, wobei Acetazolamid in eine für dl; percutane Verabreichung geeignete Trägersubstanz aufgenommen wird.
Auf diese Weise kann es als Suspension oder Emulsion in den herkömmlichen Formen, wie Lotion, Milch, Creme, Salbe usw., dargestellt werden.
Die Acetazolamidkonzentration beträgt zwischen \ und 50% und wird vorzugsweise auf 10% festgelegt.
Beispiele
1. Wasserfreie Salbe
Formel
Nicht Keinerlei oder unzureichende Wirkung bei
zufrieden- fortdauernder erheblicher Funktionsstö-
stellend: rung, unzureichende oder keinerlei Ein-
(NZ) fiuß auf Schmerzen.
Gesamt SG G Z NZ % SG + G
Posttraumatische
Ödeme
78 45 15 9 9 78
Cellulitische
Ödeme
92 25 39 12 16 70
Die Wirkung auf den Alkali- und Natriumgehalt des Blutes wurden untersucht:
Alkaligehalt: 56 Beobachtungsfälle, alle im Bereich normaler Werte.
Ionogramm: 30 Beobachtungsfalle, alle im Bereich normaler Werte.
5. Es wurde klinisch bewiesen, daß die Applikation von Acetazolamid als Salbe τα besseren therapeutischen Ergebnissen führt als die orale Verabreichung.
Zu diesem Zweck wurde Acetazolamid nacheinander auf die eine oder andere Weise verabreicht:
bei der ersten Gruppe von Kranken:
8 Tage oral. 8 Tage lokal,
bei der /weiten Gruppe:
8 Tage lokal. 8 Tage oral.
Acetazolamid 10
Poiyoxyäthylenglykol 1500 75
PoJyoxyäthylenglykol 300 15
in einem restfreien Gefäß mit Doppeltnantel wird das Polyoxyäthylenglykolgemisch bei 48° C geschmolzen. Unter Umrühren wird das feinpulyerisierte Acetazolamid langsam zugesetzt. Danach wird unter Umrühren auf 20° C abgekühlt und das Gemisch in geeignete Gefäße gefüllt.
2. Hautcreme
Formel
Acetazolamid iö
Po1 voxyäthylenglyceride 10
Poij äthylenglykol-300-Stearat 10
Konservierungsmittel 0,1
Chemisch reines Wasser 100 g
In einem rostfreien Gefäß wird das Gemisch aus Polyoxyäthylenglyceriden und Polyäthylenglykol-300-Stearat bei 380C geschmolzen. Acetazolamid, feinpulverisiert, wird zugesetzt und- bis zur vollständigen Dispersion gerührt. Langsam wird eine wäßrige Lösung des Konservierungsmittels hinzugegeben und auf 38 C erhitzt. Bis zur Homogenisierung wird gerührt Unter Umrühren wird langsam auf 20°C abgekühlt. Dann wird das Gemisch in geeignete Gefäße abgefüllt.
124 937
3. Suspension zur Hautbehandlung Formel
Acetazolamid 10
Stearinsäure 5
Vaselinöl 3,5
Konservierungsmittel 3
Chemisch reines Wasser 100 g
In einem rostfreien Gefäß wird das Gemisch aus PoIyäthyIenglykol-300-StearaL Stearinsäure und Vaselinöl bei 400C geschmolzen. Feinpulverisiertes Acetazolamid wird zugesetzt und bis zur vollständigen Dispersion gerührt.
Eine wäßrige Lösung des Konservierungsmittels wird langsam hinzugegeben und auf 38° C erhitzt. Bis zur Homogenisierung wird gerührt. Dann wird unter Umrühren langsam auf etwa 200C abgekühlt
ίο und das Gemisch in geeignete Geiäße abgefüllt.

Claims (1)

124937
Patentanspruch:
Medikament zur percatanen Behandlung von lokalen Ödemen^ dadurch gekennzeichnet, daB es als Wirkstoff Äceiazofainid und eine für die percutane Verabreichung geeignete Trägersubstanz enthält
DE19712124937 1971-04-15 1971-05-19 Medikament zur percutanen Behandlung von lokalen Ödemen Expired DE2124937C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7113326 1971-04-15
FR7113326A FR2133505B1 (de) 1971-04-15 1971-04-15

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2124937A1 DE2124937A1 (de) 1972-07-06
DE2124937C true DE2124937C (de) 1973-02-08

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