DE2124018A1 - Verfahren zum Unschädlichmachen von Mullablagerungen, Industrieabfallen und dergl - Google Patents
Verfahren zum Unschädlichmachen von Mullablagerungen, Industrieabfallen und derglInfo
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Description
Hanns Egger in Hagen b. Murnau
Verfahren zum Unschädlichmachen von Müllablagerungen, Industrieabfällen
und dergl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Unschädlichmachen
von Müllablagerungen, Industrieabfällen und dergl.
In letzter Zeit werden die Forderungen nach einem ausreichenden Umweltschutz in verstärktem Maße erhoben, da
man erkannt hat, daß die zunehmende Verschmutzung der Luft und der Gewässer eine ernste Gefahr für die Menschheit
darstellt.
Ein Teil dieser Verschmutzung ist durch Abfälle von Gemeinden, Städten und Industrieabfällen bedingt, welche
bei ihrer Ablagerung nicht nur schädliche Stoffe an die
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Luft abgeben, sondern darüber hinaus auch beispielsweise durch Regen und andere atmosphärische Einflüsse
in das Grundwasser gelangen und somit diese verschmutzen. Bei der üblichen Ablagerung von Müll und Industrieabfällen
auf Müllplätzen bzw. Halden besteht weiterhin noch die Gefahr, daß durch die stattfindenden Fäulnis-
und Gärungsprozesse schädliche Krankheitskeime gebildet bzw. freigesetzt und Ungeziefer, Nagetiere und
dergl. angelockt werden.
Aus all diesen Gründen stellen die derzeit vorliegenden Ablagerungen von Müll und Industrieabfällen eine
ernste Gefahr für die Umweit dar.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Ablagerungen und Abfälle unschädlich zu machen und dabei
insbesondere eine Verunreinigung der Luft und des Grundwassers durch diese Stoffe zu verhindern.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß man die Müllablagerungen mit einem Schaumstoff
durchsetzt und/oder mindestens teilweise damit umhüllt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nimmt man die Umhüllung in der Weise vor, daß man die
Müllablagerungen an der Oberfläche mit einem Schaumstoff überzieht. ·
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
lagert man den Müll und die anderen Abfälle auf einem Bodenstück ab, welches zuvor mit Schaumstoff überzogen
worden ist und überzieht sodann die Oberfläche mit dem Schaumstoff.
Nach einer v/eiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bringt man vor der Umhüllung mit dem Schaumstoff
eine weitere Abdeckung ζ. B. eine Folie auf.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
man die mit Schaumstoff überzogenen Müllablagerungen bzw. Industrieabfälle abbrennt.
Hierzu ist es zweckmäßig in den Schaumstoff ein sauerstoffabgebendes
Mittel einzuarbeiten.
Im einzelnen geht man bei dem Verfahren der Erfindung so vor, daß man die Müllablagerungen bzw. Industrieabfälle
auf einen üblichen Müllabladeplatz bringt, der gegebenenfalls zuvor am Boden mit einer Schaumstoffschicht
versehen worden ist. Hierauf werden, nachdem die Müllhalde zu der vorgesehenen Größe angewachsen ist,
die Ablagerungen mit einer Schaumstoffschicht überzogen. Zuvor, nach oder während dieses Überziehens kann man
auch die Hohlräume der Müllablagerung mit einem Schaumstoff durchsetzen bzw* aufschäumen.
Als Schaumstoffe können alle handelsüblichen Produkte eingesetzt werden, doch werden vorzugsweise solche
verwendet, welche geschlossene Poren besitzen.
Die Art des verwendeten Schaumstoffs und die Stärke der Schaumstoffschicht die als Überzug wirkt, können
weitgehend variiert und den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden. Im einzeten ist es durch Durchführung
einiger orientier-ender Versuche leicht möglich, den optimalen Schaumstoff aufzusuchen und die optimale
Stärke der Schicht zu bestimmen. Dabei spielt auch die Art des vorliegenden Abfalls eine Rolle. Bei der Durchsetzung
des Abfalls mit dem Schaumstoff d. h. der Ausschäumung
des darin enthaltenen Hohlraumes kann man so vorgehen, daß man die Ausspritzdüsen der Verschäumungs-
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vorrichtung, zweckmäßigerweise an mehreren Stellen in das Innere der Ablagerungshalde führt und den
Schaumstoff durch Anwendung von Druck in das Innere hineinpresst.
Durch die erfindungsgemäß erfolgende Überziehung der MUllablagerungen bzw. der Industrieabfälle mit den
Schaumstoffen, wird eine dichte Abdeckung von der Außenwelt bewirkt, welche einerseits den Zutritt
der Luft und des Regenwassers zu den Ablagerungen und andererseits das Entweichen schädlicher Gase daraus
verhindert.
Insbesondere bei der Ausführungsform der Erfindung,
bei welcher der Boden vor dem Beschichten mit dem Müll mit einem Schaumstoff überzogen wird, wird zuverlässigerweise
verhindert, daß auf der Müllablagerung beispielsweise durch Regenwasser etc. schädliche
Stoffe in das Grundwasser überführt werden und dort zu einer Verschmutzung Anlaß geben.
Obgleich die erfindungsgemäß erfolgende Umhüllung des Mülls mit dem Schaumstoff bereits eine genügende
Absicherung von Verunreinigungen mit sich bringt, ist es jedoch in manchen Fällen zweckmäßig, die gesamte
Müllablagerung abzubrennen, um die darin enthaltenen organischen Stoffe bzw. Keime zuverlässig
zu vernichten und die Bildung von Fäulnisgasen im Inneren der Ablagerung zu verhindern.
Dies kann bei dem Verfahren der Erfindung leicht in der Weise bewerkstelligt werden, daß man die mit
Schaumstoff überzogenen Müllablagerungen bzw. Indus trie abfalle anzündet. Die Bereitstellung des
notwendigen Verbrennungssauerstoffs kann z. B. in der Weise geschehen, daß man in den Schaumstoff be-
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reits geeignete Oxydationsmittel ζ. B. Kaliumchlorat
oder Salpeter einmischt oder daß man der Müllhalde durch Einstecken von Lanzen und dergl. den Sauerstoff
in gasförmiger Form zuführt.
Durch Abbrennen wird die gesamte organische Substanz der Müllhalde verbrannt und es bleiben lediglich
anorganische Bestandteile Ruße und dergl. übrig, welche keine Bedrohung für die Umwelt mehr darstellen.
Schließlich ist es möglich, anschließend an das Verbrennen einen weiteren Schaumstoffüberzug aufzubringen,
um den Anblick der häßlichen Reste der stattgefundenen Verbrennung zu verhindern. Dieser Schaumstoffübazug
kann dann in an sich bekannter Weise bepflanzt werden, sodaß die stillgelegte Müllablagerung ein
ästhetisch zufriedenstellendes Aussehen aufweist.
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Claims (6)
- Patentansprüche1 J Verfahren zum Umschädlichmachen von Müll ablagerungen, Industrieabfällen und dergl., dadurch gekennzeichnet, daß man die Müllablagerungen bzw. Industrieabfälle mit einem Schaumstoff durchsetzt und/oder mindestens teilweise damit · umhüllt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umhüllungen in der Weise vornimmt, daß man die Müllablagerungen an der Oberfläche mit einem Schaumstoff überzieht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Müll und die anderen Abfälle auf einem Bodenstück ablagert, welches zuvor mit Schaumstoff überzogen worden ist und daß man sodann die Oberfläche mit dem Schaumstoff überzieht
- 4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Umhüllung mit dem Schaumstoff eine weitere Abdeckung z.B. eine Folie aufbringt.
- 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit dem Schaumstoff überzogenen Müllablagerungen bzw. Industrieabfälle verbrennt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Schaumstoff ein Sauerstoff abgebendes Mittel einarbeitet.209849/0219
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