DE2123497B2 - Verfahren zur herstellung von sulfatpulpen zur erzielung von pulpen mit einem vorherbestimmten mass an delignifizierung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von sulfatpulpen zur erzielung von pulpen mit einem vorherbestimmten mass an delignifizierungInfo
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- D21C3/22—Other features of pulping processes
- D21C3/228—Automation of the pulping processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ι Sulfatpulpen zur Erzielung von Pulpen mit einem
•herbestimmten Maß an Delignifizierung unter itfähigkeitsmessung der Kochlauge.
Durch Verpulpung werden bekanntlich aus dem Holz llulosefasern gewonnen, wobei dem Cclluloscgehalt
■selben ein möglichst geringer Schaden zugefügt rden soll. Zu diesem Zweck wird das Holz bei hoher
mperatur einer Sulfatverpulpung mit einer alkalischen
Kochflüssigkeit, die im wesentlichen aus Natriumhydroxid und Natriumsulfid besteht, behandelt, um das
Lignin aus dem Holz zu extrahieren und dadurch die Cellulosefasern freizusetzen. Dieser zuletzt genannte
Vorgang wird auch als Delignifizierung bezeichnet. Durch Anwendung der Delignifizierung ist es möglich,
eine starke Cellulosepulpe mit einer ausgeprägten Helligkeit und Dauerhaftigkeit herzustellen, nachdem
die Cellulosepulpe mit bleichenden Chemikalien behandelt worden ist.
Das bei diesem Verfahren erforderliche Maß an Delignifizierung hängt von der vorgesehenen Verwendung
der dabei erhaltenen Sulfatpulpe ab, wobei auch die Kosten der Ausgangsmaterialien eine wichtige Rolle
spielen. So wird beispielsweise bei der Herstellung einer vollständig gebleichten Sulfatpulpe das gewünschte
Maß an Delignifizierung zum Teil durch die Kosten für das Holz und die bleichenden Chemikalien und zum Teil
durch die für die vorgesehene Verwendung erforderlichen technischen Eigenschaften der Pulpe, die beispielsweise
für die Herstellung von Papier verwendet wird, bestimmt. Je größer der im Kocher erzielte Delignifizierungsgrad
ist, um so weniger bleichende Chemikalien sind für die Erzielung einer bestimmten Helligkeit der
Pulpe erforderlich. Die Verringerung des Verbrauchs an Chemikalien führt zu einer geringeren Pulpenausbeute
und zu einer Verminderung der Pulpenfestigkeit. Ist dagegen der Delignifizierungsgrad geringer, so resultiert
daraus eine Erhöhung der Kosten für bleichende Chemikalien und eine Zunahme des Volumens an
Chemikalien enthaltendem Abwasser, was vom Standpunkt des Umweltschutzes aus betrachtet unerwünscht
ist.
Unter Berücksichtigung der gewünschten Pulpenqualität,
der jeweiligen Kosten für die Ausgangsmaterialien und der Belange des Umweltschutzes ist es möglich, den
optimalen Delignifizierungsgrad zu bestimmen, der für die Herstellung einer Pulpe mit maximalen wirtschaftlichen
Vorteilen erforderlich ist. Der Delignifizierungsgrad hängt ab von der Qualität des Holzes, der dem
System pro Tonne getrocknetem Holz zugegebenen Menge an Chemikalien, dem Verhältnis zwischen Holz
und Flüssigkeit und den Verpulpungsbedingungen, d. h. der Verpulpungs- oder Kochzeit und der Verpulpungs-
oder Kochtemperatur.
Die Holzqualität bestimmt in erster Linie, wieviel Alkali für die Üelignifizierung der Pulpe bis zu einem
bstimmten Delignifizierungsgrad (gelegentlich auch Kappa-(if,)zahl genannt) unter Standardbedingungen
erforderlich ist. Die erforderliche Alkalimenge hängt ab von dem Zustand des Holzes, z. B. dem Anteil an
Astlöchern und dem Borkengehalt sowie von der chemischen Zusammensetzung des Holzes. Vor dem
Verpulpen ist es jedoch jeweils schwierig, festzustellen, wieviel Alkali zum Verpulpen eines bestimmten
Holzausgangsmaterials erforderlich ist. Es ist daher auch schwierig, vorher festzulegen, wieviel Alkali für die
Erzielung einer Pulpe mit einem gewünschten Delignifizierungsgrad (d. h. mit einer gewünschten Kappazahl)
erforderlich ist.
Die dem System pro Tonne trockenen Holzes zugesetzte Menge an Chemikalien wird in erster Linie
durch drei Variable bestimmt, nämlich die dem System zugegebene Menge an trockenem Holz, die dem System
zugegebene Menge an Weißlauge und durch deren Zusammensetzung und Stärke. Von diesen Variablen
können die Qualität der dem System zugegebenen
Weißlauge und ihre Zusammensetzung und Stärke
ziemlich genau bestimmt werden, wahrend die Menge
in irockenen Holz in dem Digestor wesentlich
schwieriger genau zu bestimmen ist. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Der wichtigste ist der, daß es
schwierig ist, den Feuchtigkeitsgehalt der Holzchips sowie Dichteschwankungen des Holzes und den Grad
der Füllung des Digestors mit Holzchips zu bestimmen. Es ist daher in der Praxis unmöglich, mit einiger
Genauigkeit zu bestimmen, wieviel trockenes Holz in einem gegebenen Verpulpungsansatz im Digestor
vorhanden ist, so daß man sich diesbezüglich stets mit groben Schätzungen zufriedengeben muß. Der Feuchtigkeitsgehalt
der Holzchips und die Menge des trockenen Holzes in dem Digestor stellen auch eine
wesentliche Fehlerquelle bei der Bestimmung des Verhältnisses von Holz zu Flüssigkeit dar.
Die Bedingungen, unter denen ö'is Kochverfahren
durchgeführt wird, beeinflussen ebenfalls die Delignifizierung ganz wesentlich. Es ist daher wichtig, die
Kochtemperatur und die Kochzeit genau zu kontrollieren. Normalerweise werden daher diskontinuierliche
Kochverfahren unter Einhaltung eines genauen Zeit- und Temperaturplans durchgeführt; dabei dient das bei
einer Pulpe in einem Vorversuch unter Anwendung eines spezifischen Kochverfahrens erzielte Maß an
Delignifizierung als Maß zur Bestimmung der für eine Anzahl aufeinanderfolgender Ansätze erforderlichen
Alkalimenge, um den gewünschten Delignifizierungsgrad zu erzielen. Dieses Verfahren hat jedoch den
Nachteil, daß es zu Pulpen mit einer uneinheitlichen Qualität führt, weil das eingesetzte Holz von Ansatz z.u
Ansatz verschieden ist.
Man hat daher versucht, die Reproduzierbarkeit des Delignifizierungsgrades durch eine genauere Kontrolle
der die Delignifizierung beeinflussenden Variablen zu verbessern. Es hat sich jedoch als äußerst schwierig
erwiesen, den Feuchtigkeitsgehalt der Holzchips genau zu bestimmen und außerdem gibt es bis heute kein
geeignetes Verfahren zur Messung der Qualität des Holzausgangsmaterials. Indirekte Verfahren, wie z. B.
die Bestimmung des Ligningehaltes der Kochlauge oder des pH-Wertes derselben, haben nicht zu dem
gewünschten Erfolg geführt wegen der Ungenauigkeit der bisher zur Verfugung stehenden Meßgeräte und
Meßmethoden.
Aus der US-Patentschrift 29 50 177 ist eine Apparatur zur automatischen Bestimmung der Konzentration
eines Elektrolyten in einer Flüssigkeit bekannt, von einer Anwendung dieser Apparatur zur Bestimmung
der Alkalikonzentration der Kochfiüssigkeit bei der Verpulpung von Holz ist darin jedoch nicht die Rede.
Aus der US-Patentschrift 24 66 290 ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Messung des Leitvermögens der
Pulpenlauge direkt in der Kochflüssigkeit zur Steuerung des Kochprozesses verwendet wird. Diese Methode ist
jedoch für die Erzielung zufriedenstellender Kochresultate zu unsicher, was ein Vergleich zwischen den
Leitfähigkeitswerten und den Werten, die durch chemische Analyse in den F i g. 5,6 bzw. 7 und 8 erhalten
wurden, zeigt. Diese Figuren zeigen, daß die Messung der Leitfähigkeit direkt in der Kochfiüssigkeit kein
reproduzierbares Maß für die Alkalikonzentration ergibt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die
Direktmessung der Leitfähigkeit nicht nur Ionen erfaßt, die urller dem Kochgcsichlspunkt aktiv sind, sondern
auch die inaktiven Ionen. Ls ist nun aber allgemein bekannt, daß die Menge der inaktiven Ionen unter den
Verhältnissen, wie sie bei der großtechnischen fabrikmäßigen Herstellung herrschen, derartig verschieden
sind, daß ein akzeptables Steuerungsverfahren auf der Basis einer solchen Direktmessung der Leitfähigkeit
nicht erreichbar ist.
Nach einem Vorschlag in der US-Patentschrift 35 53 075 soll die Kontrolle der Hydroxidionenkonzen
tration einer Pulpenlauge dadurch möglich sein, daß man die differentielle Leitfähigkeit der Pulpenlauge in
bestimmten Zeitabständen des Kochverfahrens bestimmt und die Hydroxidionenkonzentration nach einer
der vorher aufgestellten Kurve, in der die Leitfähigkeit gegen die Hydroxidionenkonzentration aufgetragen ist,
einstellt. Zweck dieser Maßnahme ist es, die Alkalikonzentration während der Verpulpung zu überwachen.
Dabei wird die Leitfähigkeit vor und nach der Neutralisation gemessen und während der gesamten
Verpulpung durch Zugabe von Weiß- oder Schwarzlauge oder durch Einstellung der Kochtemperatur
und/oder Kochzeit auf dem gewünschten Wert gehalten. Dieses Verfahren zur Bestimmung der
differentiellen Leitfähigkeit ergibt jedoch keine besseren Ergebnisse als die direkte Leitfähigkeitsmessung
und dadurch ist es nicht möglich, eine einheitliche Verpulpung zu erzielen, die eine Pulpe mit einem
vorherbestimmten gewünschten Delignifizierungsgrad liefert.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Sulfatpulpen anzugeben, mit dessen
Hilfe es möglich ist, auf technisch einfache und reproduzierbare Weise eine Pulpe mit einem vorherbestimmten
Delignifizierungsgrad herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe bei einem Verfahren zur Herstellung von Sulfatpulpen zur
Erzielung von Pulpen mit einem vorherbestimmten Maß an Delignifizierung unter Leitfähigkeitsmessung der
Kochlauge dadurch gelöst werden kann, daß man während der Verpulpung des Holzes mit den Kochchemikalien,
nachdem die Pulpentemperatur 110 bis 180° C
erreicht hat, eine oder mehrere Proben der Kochlaugc entnimmt, die Proben mit einer Säure auf den Endpunkt
titriert, an welchem die Leitfähigkeit der Probe auf einen relativ konstanten Wert abgenommen hat, und
daß man ausgehend von der in dieser Weise bestimmten Alkalikonzentration in der Probe sowie auf der Basis
von bei früher ausgeführten Verpulpungen mit demselben Ausgangsmaterial, Laufgeschwindigkeit und Zeitpunkt
der Probenentnahme vorbestimmten Zusammenhängen zwischen Delignifizierungsgrad, Alkalikonzentration
der Kochflüssigkeit, Kochzeit und Kochtemperatur, die Alkalikonzentration der Kochfiüssigkeit, die
Kochzeit und/oder die Kochtemperatur während des fortgesetzten Verpulpungsverfahrens in solcher Weise
einstellt, daß man eine Pulpe mit dem gewünschten Delignifizierungsgrad erhält.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals möglich, die für jeden gewünschten Delignifizierungsgrad
erforderlichen Verfahrensbedingungen durch einfache Messungen, vorzugsweise eine einzige
Messung, einzustellen, so daß auf reproduzierbare Weise Sulfatpulpen einer einheitlichen Qualität erhallen
werden können.
Bei der Durchführung des cifindungsgemäßen Verfahrens
werden der Kochfiüssigkeit eine oder mehrere Proben entnommen, wenn diese eine Temperatur
/wischen !!0 und !800C, vorzugsweise zwischen 130
und IbO0C, hat und die I'robe(n) wird (werden) mit
Säure titriert, wobei die Leitfähigkeit gemessen wird. Die Titricrung wird erfindungsgemäß bis zu einem
Umsclilagspiinkt durchgeführt, welcher der Punkt im.
bei dem ein weiterer Säurezusal/. zu der (den) rrobe(n)
keine wesentliche Änderung der l.ciifiihigkcii der
Probe(n) mit sieh bringt, Es hut sich nämlich überraschend gezeigt, daß dieser Punkt ein zuverlässiges
Maß für die Konzentration der Kochflüssigkeit an wirksamem Alkali liefert. Von diesem Wert (diesen
Werten) ausgehend ist es möglich, mit guter Reproduzierbarkeit den weiteren Kochverlauf durch Änderung
der Kochtemperatur und/oder der Kochzeit zu steuern. Es hai sich in der Praxis gezeigt, dall es möglich ist, den
weiteren Kochverlauf auf der Basis nur einer einzigen Messung des Gehaltes der Kuchflüssigkeit an wirksamem
Alkali zu steuern.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das als Ausgangsmaterial eingesetzte Holz, unter Koehbcdingungen
auf das Basis des »H«-Faktors (vgl. die weiter unten folgende Erläuterung) bis zu dem gewünschten
Delignifizierungsgrad (nachfolgend gelegentlich auch als »Kappa-(7(7weri« bezeichnet) vcrpulpt. Der H-Faktor
wird aus einem Diagramm entnommen, in dem der Η-Faktor gegen den Kappa-Wert (Delignifizierungsgrad)
über einen bestimmten Alkalinitätsbcreich (ausgedrückt in g/l NaOH) aufgetragen ist, entsprechend den
Alkalinitäten, die zum Verpulpen der ausgewählten Holzart erforderlich sind. Fine Gruppe solcher Kurven,
nämlich eine für jede Reihe von Alkalinitäten innerhalb dieses Bereiches, dient als Bczugskurvc. Von der jeweils
ausgewählten Kurve wird der zur Erzielung einer Sulfatcellulosepulpe mit vorherbestimmtem Delignifizierungsgrad
(Kappa-Wert) anwendbare H-Faktor abgelesen. Der Η-Faktor bestimmt seinerseits die
Kochzeit und/oder die Kochtemperatur für den gewünschten Delignifizierungsgrad.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit dem Sulfatkochen in
üblicher Weise begonnen, indem man Holzchips und alkalische Kochlauge in den Digestor einführt und
gründlich damit mischt. Bei einer Sulfatkochlauge handelt es sich bekanntlich um eine wäßrige Lösung von
Alkalien in der Regel NaOH und Na^S.
Dann wird die Verpulpung begonnen und für eine anfängliche Kochzeit fortgesetzt, während der mindestens
20% bis zu 85% des anfänglich zugefügten Alkalis, vorzugsweise 40—75%, verbraucht worden sind, worauf
eine Probe der Kochlauge entnommen und mit einer Säure auf den Endpunkt titriert wird, der als
Begrenzungswert der Leitfähigkeit der Probe bestimmt wurde. So kann während des anfängliehen Kochens
gegebenenfalls eine allmählich oder schnelle Temperaturerhöhung angewendet werden, wobei später jedoch
etwa dieselbe Geschwindigkeit der Erhöhung wie vorher angewendet würde. Die Bestimmung gilt
gewöhnlich nur für die anfänglichen ErhitzungsgcschwindigkLr-.n
und Temperaturen, die den zur Erzielung der Probe verwendeten ähnlich sind.
Bei der Herstellung der Vcrpulpungsprobe zur Titration kann die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung
während der anfänglichen Vcrpulpungsstufcn im Bereich von etwa Ο,ΓΟΊτιίη bis etwa 25"C/min, ι
vorzugsweise zwischen etwa 0,5"C7min bis etwa IO"C/min liegen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß die durch
Auftragung der Leitfähigkeit als Funktion der der Probe zugegebenen Säuremenge asymptotisch und sehr ι
charakteristisch ist. Zuerst verringert sich die Leitfähigkeit bei Säurezugabe schnell, nach Zugabe einer
bestimmten Säuremenge (die vor. der Alkaiinitäi der Proben abhängt) wird die Veränderung der Leitfähigkeit
mit Zugabe von weiterer Säure sehr gering oder verschwindet insgesamt. Der Punkt, an welchem die
Veränderung der Leitfähigkeit ganz geringfügig wird oder verschwindet, stellt den Endpunkt dar. und dieser
Punkt ist durch eine Veränderung in der Krümmung der Kurve gekennzeichnet. Dieser Punkt wird als Uegrcnzungswert
der Leitfähigkeit bezeichnet und ist der Punkt, an welchem die Leitfähigkeit relativ konstant
wird.
Eine reproduzierbare und einigermaßen genaue Bestimmung der Alkalikonzentration in der alkalischen
Verpulpungsflüssigkeit bzw. -lauge ist sehr schwer. Bei der erfindungsgemäßen Bestimmung ist es wesentlich,
das beim Verpulpen zum Zeitpunkt, an welchem die Probe entnommen wird, verbrauchtes Alkali feststellen,
dies kann jedoch nicht direkt unter Verwendung eines Konduktivitätsmcsscrs erfolgen. Ein Konduktivitätsmcsser
gibt keine genaue Ablesung als absoluten Wert, da viele Ionen zur Leitfähigkeit beitragen, die die
Verpulpung nicht unterstützen oder diese sogar beeinträchtigen. Daher ist es äußerst überraschend und
unerwartet, daß diese durch Säuietitration zum Endpunkt bestimmt werden kann, an welchem die
Leitfähigkeit einen ungefähr konstanten Wert erreicht, und daß es diese Alkalikonzentration möglich macht,
den zu einer reproduzierbaren und genauen Erzielung einer Sulfatpulpe irgendeines gewünschten Kappa-Wcrtes
erforderlichen »H«-Faktor zu bestimmen. Daher sind das Süurctitralionsvcrfahrcn und <\cv
gewählte Endpunkt erfindungsgemäß sehr wichtige Merkmale.
F i g. 1A bis 1 E sind typische, nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltene Säuretitrationskurven, in welchen die Leitfähigkeit gegen die zugegebene
Säuremenge aufgetragen ist. Der Punkt, an welchem die Leitfähigkeit einen Grenzwert erreicht oder sich diesem
nähert, ist als Endpunkt angenommen und in den Zeichnungen mit P gekennzeichnet. Es gibt eine Figur
für jedes Ausführungsbeispiel IA bis IE. Wie aus der
folgenden Beschreibung ersichtlich, sind die Daten der Figur aus den Beispielen IA bis 1E genommen.
Fig. 2 ist die Kurve des »H«-Faktors gegen den Prozentsatz an Alkali als NaOH.
I'i g. 3 ist eine Bezugskurve, die eine Gruppe von
Kurven des »H«-Faktors gegen die Kappa-Zahl für eine
Reihe von Alkalikonzentrationen zwischen 12,5 g/l bis
40 g/l NaOH zeigt.
F ig· 4 ist die schemalische Darstellung der zur
Durchführung des erfindungsgcmäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung.
Die Vorrichtung oder der Messer, mit welchem die Leitfähigkeit bestimmt wird, ist nicht entscheidend. Es
kann jede übliche Vorrichtung zum Messen der Leitfähigkeit verwendet werden. Ein geeigneter Konduktivitätsmesser
ist mit einer Bezugselektrode, /.. B. einer solchen vom Kcmotron-4-Elektroden-Typ versehen,
die die elektrische Leitfähigkeit bei unterschiedlichen Säurcbcschickungen registriert.
Bei der Titration wird eine anorganische oder organische Säure, vorzugsweise eine anorganische
Säure, insbesondere eine solche, die unter den Titrationsbedingungen nicht oxydierend ist, verwendet.
Die Säure wird in verdünnter wäßriger Lösung verwendet. Die Normalität der Lösung ist nicht
entscheidend und kann zwischen etwa 0,1-6 N betragen. Bevorzugte Säuren sind Schwefelsäure und
Salzsäure. Schwefelsäure hat den Vorteil eines höheren
Schwefelgehaltes, der der Kochhuige entspricht, Es
können auch andere anorganische Säuren, wie Orthophosphorsäure,
Bromwasscrslolfsäure, Jodwasserstoff
säure, Metaphosphorsäurc und Pyraphosphorsäure verwendet werden; weiterhin sind organische Säuren,
wie Essigsäure, Ameisensäure. Trichlorcssigsäure und
Propionsäure geeignet. Unter gewissen Bedingungen können stark oxydierende Säure, wie Persehwefelsäure
und Salpetersäure, verwendet werden, gewöhnlich sollte man sie jedoch vermeiden.
Die während der Titration zum Undpunkt zugefügte Säiircmcngc entspricht der anwesenden Alkalimenge,
und letztere kann daher durch Berechnung aus der Säuremenge bestimmt werden. Der Alkaligehalt wird
als NaOH in g/l berechnet.
Die Alkalikonzentration ermöglicht die Wahl der richtigen Kurve zur Bestimmung des »!!«-Faktors für
einen gegebenen (gewünschten) Kappa-Wert auf der Bezugskurve. Die Bezugskurve besteht aus einer
Gruppe von Kurven, eine für jede Alkalikonzentration (NaOH in g/l), bei welches ein Kochen über den
gesamten Bereich geeigneter Alkalikonzentrationen durchgeführt werden kann. Eine Bezugskurve ist für
jede Art des zu verpulpendcn Holzes aufgestellt, wie z. B. Rottanne, Kiefer, Fichte, Birke, Eukalyptus, Buche.
Eiche, Ahorn, Espe, Zeder, Schierlingstanne, Kirschholz., Kastanienholz, Johannisbrotbaum, Rüster und die
Kurven basieren auf Kappe-Werten für Puppen, die bei gegebenen »H«-Faktoren im zu verwendenden Digestor
behandelt worden sind. So kann jede Anlage ihre eigene Bezugskurve empirisch auf der Basis der
tatsächlichen Verpulpungserfahrung für die zu vcrpulpende Holzart aufstellen.
Nach Feststellung der richtigen Kurve für eine bestimmte Alkalikonzentralion kann der »!!«-Faktor
für den gewünschten Kappa-Wert der Pulpe abgelesen werden, und aus dem »H«-Faktor kann man die
Kochtemperatur und -zeit bestimmen.
Der »H«-Faklor entspricht einer Verpuipungseinhcii und stellt die Anzahl von Stunden der Verpulpung bei
100°C dar. Bei einer höheren Temperatur können
mehrere Verpulpungseinheiten innerhalb einer gegebenen Zeit beendet werden, und bei niedrigerer Temperatur
sind es weniger. So ist der »H«-Faktor ein Maß dafür, wieviel Verpulpung bei 100c'C oder Temperaturen
über oder unterhalb 100"C notwendig ist.
Tatsächlich kann im erfindungsgemäßen Verfahren jede Vcipulpungsiempcratur im Bereich von etwa
1 50— 190"C angewendet werden, und auch die Kochzeiten
können stark variieren, und zwar von etwa 1 Minute bis etwa 10 Stunden, vorzugsweise von etwa
IbO-180"C für etwa 15 Minuten bis etwa 3 Stunden. Der »I !«-Faktor bestimmt, wie lange bei einer
gewählten Temperatur gekocht werden muß und umgekehrt, um bei der in der Titration bestimmten
Alkalikonzentration einen bestimmten Kappa-Wert zu erzielen.
Der »!-!«-Faktor wird von V r ο ο πι, »Pulp and Paper
Magazine of Canada« 1957, S. 228 —23 !,beschrieben.
Die erste Stufe in der Entwicklung des »H«-Fakiors durch V room war die Feststellung relativer Reaklionsgesehwindigkeitswerte
entsprechend einem Bereich von Temperaturwerten. V room wählte willkürlich
die Reaktionsgeschwindigkeit bei 100"C als Einheit, und die Geschwindigkeiten bei allen anderen Temperaturen
wurden auf diesen Standardwert bezogen. Die Arrhenius-Gleichung wurde in folgender Form verwendet:
In Ar= «- ,4/7
Dabei ist
k = Reaktionsgeschwindigkeit,
T = Temperatur in absoluten Graden und
in Wund A sind Konstanten.
T = Temperatur in absoluten Graden und
in Wund A sind Konstanten.
Der Wert für A basiert auf der Arbeit von
Larocque und Maass, »Canadian Journal of
Research«, B 19, 1 — 16 (1941). Dann wird bei der
r> willkürlich gewählten Geschwindigkeit der Einheit bei
100"C die Gleichung wie folgt:
O = O-! 6 113/373
und die relative Geschwindigkeit bei jeder anderen in Temperatur wird gegeben durch
In-'(43,20-16 133/7)
Für jeden gewünschten Temperaturbereich können dann Tabellen dieser Reaktionsgeschwindigkeitswerte
t". hergestellt werden:
Relative Geschwindigkeitswerte für den »I !«-Faktor im Sulfatvcrpulpcn
Relative Temperatur Relative Temperatur Relative Temperatur
(icscliwintlig- (iesehwindig- (ioschwindig-
kcit ( C) keil ( C) keil ( C)
100 | 25 |
101 | 28 |
102 | 31 |
10.1 | 34 |
104 | 37 |
105 | 41 |
106 | 45 |
107 | 4l> |
K)H | 54 |
10<> | 60 |
135
136
137
1.18
139
136
137
1.18
139
401
435
471
511
563
435
471
511
563
610
661
716
661
716
777
8:S 5
8:S 5
160
161
162
163
164
161
162
163
164
165
166
167
168
169
166
167
168
169
709 547/14
IO
I'Orlsct/unii
Rchitivc I | temperatur | Relative | Temperatur | Relative | Temperatur |
Geschwindig | Geschwindig | Geschwindig | |||
keit ( | η | keit | ( C) | keit | ( Ο |
3 1 | 10 | 66 | 140 | 927 | 170 |
3 1 | ill | 73 | 141 | 1005 | 171 |
4 I | 112 | 79 | 142 | 1089 | 172 |
4 1 | 113 | 87 | 143 | 1180 | 173 |
5 I | 114 | 96 | 144 | 1279 | 174 |
5 | 115 | 105 | 145 | 1387 | 175 |
6 | 116 | 114 | 146 | 1503 | 176 |
7 | 117 | 126 | 147 | 1629 | 177 |
7 ! | 118 | 138 | 148 | 1766 | 178 |
8 | 119 | 150 | 149 | 1914 | 179 |
9 | 120 | 165 | 150 | 2024 | 180 |
IO | 121 | 182 | 151 | 2213 | 181 |
11 | 122 | 197 | 152 | 2398 | 182 |
12 | 123 | 217 | 153 | 2600 | 183 |
14 | 124 | 236 | 154 | 2818 | 184 |
15 | 125 | 260 | 155 | 3054 | 185 |
17 | 126 | 281 | 156 | 3258 | 186 |
18 | 127 | 305 | 157 | 3531 | 187 |
20 | 128 | 336 | 158 | 3827 | 188 |
22 | 129 | 364 | 159 | 4082 | 189 |
Durch Verwendung dieser relativen Geschwindigkeitswerte kann eine Kurve der Geschwindigkeit gegen
die Zeit in Std. für jeden Kochzyklus· aufgetragen werden, und das Gebiet unter dieser Kurve wird als
»H«-Faktor bezeichnet.
Der »H«-Faktor stellt die Anzahl von Verpulpungseinheiten pro Stunde bei 1000C dar. Die gesamte Anzahl
notwendiger Verpulpungseinheiten, nämlich der »H«-Faktor-Wert aus der Bezugskurve kann unter
Verwendung der obigen Tabelle als Vielfaches der niedrigeren Anzahl von Einheiten pro Stunde bei
niedrigeren Temperaturen oder als Bruchteil der höheren Anzahl von Einheiten pro Stunde bei höheren
Temperaluren erhalten werden.
Als vereinfachtes Beispiel sei angenommen, daß der durch die Bezugskurvc angegebene »H«-Faktor 401 sei.
Dann erhält man den gewünschten Kappa-Wert nach dem Äquivalent eines einstündigen Kochens bei 160"C
oder eines zweistündigen Kochens bei 152"C oder eines
dreistündigen Kochens bei 147°C oder schließlich eines halbstündigen Kochens bei 168°C. Dies ist eine starke
Vereinfachung, da in der Praxis das Kochen nicht nur bei der Tabellentemperatur, sondern durch ein allmähliches
Erhitzen auf die Kochtemperaiur durchgeführt wird und der »H«-Faktor die Verpulpungseinheiten
über den gesamten Kochzyklus darstellt. Daher ist die Umrechnung etwas komplizierter, und tatsächlich ist
der »H«-Faktor für jeden Kochzyklus die Fläche unter der Kurve der relativen Reaktionsgeschwindigkeit
gegen die Zeit. Somit bestimmt der »H«-Faktor die Form jeder einzelnen Kurve aus einer unendlichen
Anzahl von Kurven, die für ein gegebenes Kochen angewendet werden können.
Als weiteres Beispiel sei angenommen, daß der
»H«-Faktor 1594 ist. Zur Erzielung eines solchen »H«-Faktor-Wcrtes kann man einen Kochzyklus vor
1,5 Stunden bei steigender Temperatur von 80"C aiii
1700C und 1,5 Stunden bei 170°C in der abschließender
Kochstufe verwenden. Dies wird durch die folgende Umrechnung dargestellt:
/eil vom Temperatur Relative Durchschnitts- χ /eiiinierva
Beginn Keaktions- geschwindigkeit
(Stil.) ( <■') geschwindigkeit (SuI.)
»II«-
!•'aklor'l
!•'aklor'l
0,00
0,25
(1.50
0,25
(1.50
80
95
95
0
3
0 2 9
X
X
X
T3£v&5j
23
I oitscl/imii
Zeit vom
liegin ii
(SUl.)
liegin ii
(SUl.)
0,75
1,00
1,25
1,50
3,00
1,00
1,25
1,50
3,00
Temperatur Relative Durchschniits-
Reaktions- geschwindigkeit
( C) geschwindigkeit
125
140
155
170
170
140
155
170
170
15
65
260
927
927
260
927
927
41 163 594 927
*) Berechnet auf die nächste ganze Zahl.
x Zeilintervall | „||<,- |
l-akloi* > | |
(Ski ) | |
X '.4 | IO |
χ '/, | 41 |
X -'.t | 149 |
χ 11 X 1 h |
- 1391 |
insgesamt | 1594 |
In der obigen Berechnung wurden im ansteigenden Temperaturstadium des Zyklus die Durchschnittswerte
der relativen Geschwindigkeitswerte über ein Zeitintervall von einer Viertelstunde ermittelt. Obgleich dies
selbstverständlich nur ein angenäherter Wert ist, ist er für die meisten Zwecke zufriedenstellend. Genauere
Werte erhält man, indem man kleinere Zeitintervalle annimmt oder andere Verfahren, wie z. B. die Simpsonsche
Regel oder die Trapezoidregel anwendet.
So können alle Bedingungen von Kochtemperatur und -zeit, die den festgestellten »!!«-Faktor ergeben,
angewendet werden.
Zur Berechnung des »H«-Faktors und der Kochbedingungen aus dem »H«-Faktor kann eine elektronische
Rechenanlage verwendet werden; der Computer kann auch so programmiert sein, daß er das Kochen
automatisch regelt, indem er direkte Signale, die die Kochbedingungen einstellen, zum Kontrollpult sendet.
In einem kontinuierlichen oder absatzweisen Verfahren
ist es möglich, das Verfahren zur Erzielung der Probe dem besonderen Digestor anzupassen, wobei z. 13.
kontinuierliche Sulfatdigestoren mit zwei Kochzonen verwendet werden, bei denen die Kochfolge in den
Zonen geregelt ist. Selbst beim absatz-· eisen Kochen kann gegebenenfalls mehr als eine Probe entnommen
werden, um eine bessere Kontrolle über die Kochfolge zu haben. Es wurde jedoch gefunden, daß die Kochfolge
vollständig aus den Ergebnissen einer einzigen, erfindungsgemäß gemessenen Probe aufgestellt werden
kann.
Bei der üblichen Pulpcnverpulpung wird in allen Kochvorgängen, beim absatzweisen oder kontinuierlichen
Arbeiten, jeden Tag derselben Temperatur- und Zeitplan wiederholt. Dagegen werden im erfindungsgemäßen
Verfahren die Kochbedingungen für jeden Ansai/. beim absatzweisen Arbeiten oder kontinuierlich
im kontinuierlichen Arbeiten entsprechend dem »H«-Faktor variiert, der durch die Probe für den
besonderen, zu verpulpenden Ansatz bestimmt wurde.
Diese Änderung kann sich in der Kochtemperatur und/oder Kochzeil zeigen, was die übliche Änderung
darstellt; man kann jcdoc!) auch die Alkalikonzcnlration
durch Zugabe von Wasser, Schwarzlauge oder Alkali in Richtung auf eine andere Alkalikonzentrationskurve in
der Bezugszeichnung einstellen, so daß man einen günstigeren oder zweckmäßigeren »!!«-Faktor erhält.
Es kann zweckmäßig sein, ist jedoch nicht entscheidend, eine andere Probe zu entnehmen, wenn weiteres Alkali
zugegeben wird, da die Anwesenheit einer höheren Alkalikonzentration das Holz in unterschiedlicher
Weise beeinflussen kann. Wird jedoch in einem späteren Verpulpungsstadium weiteres Alkali zugefügt, so ist die
Wirkung minimal, und die Entnahme einer weiteren Probe ist nicht notwendig.
Die in Fig.4 dargestellte Vorrichtung ist für ein kontinuierliches Verpulpungsverfahrcn bestimmt. Die
Chips werden durch einen Vorerhitzer 2 geführt, wo sie durch Wasserdampf und heiße Gase durch Leitungen 25
und 22 erhitzt werden. Dann werden sie kontinuierlich über den Hochdruckbeschicker 10 und Leitung 3 durch
Entnahme der in Leitung 11 zirkulierenden Lauge in den
Digestor 1 geleitet. Der Digestor 1 ist ein langer Reaktor, durch welchen die Chips und Lauge bei stetiger
Geschwindigkeit hindurchlaufen, während die Temperatur an der mit Wasserdampf erhitzten Heizvorrichtung
4 des durch Leitung 6, 7, 8 und 9 zirkulierten fließbaren Materials so eingestellt wird, daß man die
gewünschte Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung und Kochtemperatur erzielt. Leitungen zur Probenentnahme
der Lauge führen durch Leitung 8 und 9 zu einer (nicht gezeigten) Analysevorrichtung für Alkali, die in
der obengenannten Weise arbeitet. Die Meßvorrichtiing
gibt Signale an einen (nicht gezeigten) Computer, dei programmiert ist, die Temperatur der mit Wasserdamp!
erhitzten Heizvorrichtung 4 einzustellen, und auf diese Weise das Kochen durch die vorgeschriebenen Ände
rungen in der Kochtemperatur regelt.
Weiterhin kann die Alkalikonzentration gegebenen falls durch Zugabe von Weiß- oder Schwarzlauge durcr
die Leitungen 14 und 15 eingeslellt werden.
Die Pulpe wird vom Bogen des Digestors entfernt unc über Leitung 17 zu einem Blastank geführt. Dii
verbrauchte Schwarzlauge wird über die Leitungen Ii und 19 und die Verdampfer 20 und 21 zu einei
Rückgewinnungsanlage geführt, während die heißet Gase aus den Verdampfern durch die Leitungen 22,1
und 24 zu den Kühlern und Vorerhitzer geführt weiden.
Die Pulpe hat aufgrund der crfindungsgemüßei
Regelung der Kochbedingungen eine praktisch kon stante Kappa-Zahl.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorlie gcnde Erfindung, ohne sie zu beschränken.
B c i s ρ i e I 1
Fünf verschiedene Ansätze A bis /-.'aus Kieferholz
chips wurden zusammen mit einer üblichen NaOII NajS-Sulfatkochlauge in einen absat/.weisen Koche
gegeben. Die in jedem Ansatz dem Kocher zugegcbe nen Mengen an Holz und Chemikalien wurden genai
bestimmt und gemessen. Änderungen in der I lolzqiiali
tat wurden nicht berücksichtigt.
Alkalibeschickung
fiulfidität
1 lolz-zu-Flüssigkeits-
Verhältnis
Geschwindigkeit der
Temperaturerhöhung in der
Anfangsstufe von
80° bis 170" C
20% aktives Alkuli (als NaOH) 30%
1 : 3.5 kg/l
0,5"C7min bestimmt werden. Die Formel ist jedoch für alleverwendbaren
Kochbedingungen anwendbar.
Unter Verwendung der obigen Formel wurden die »H«-Faktoren zur Erzielung einer Pulpe mit einer
■ Kappa-Zahl von 33 bei dieser Alkalinität für jeden Ansatz A bis E bestimmt. Aus den so erhaltenen
»HcVaktoren wurde gemäß folgender Tabelle die Kochzeit bei 17011C in Minuten berechnet
Als der Kocher auf etwa 1400C erhitzt war. wurde
eine 100-cem-Probe der Kochlauge entnommen und mit
2,5 N wäßriger Schwefelsäure titriert, wobei die Leitfähigkeit mit einem Konduktivitätsmesser gemessen
wurde. Die Säurezugabe wurde fortgesetzt, bis die Leitfähigkeit einen konstanten Wert erreicht hatte. Die
Leitfähigkeiten wurden graphisch dargestellt, und der Begrenzungswert wurde als Stufenänderung bei Erreichen
des Endpunktes Pgezeigt (vgl. F i g. 1A bis 1 E).
Die Alkalinität (als NaOH, g/l) wurde in fünf Kochlaugen wie folgt bestimmt:
Ansät/
Λ H C D
Ansatz | C | Λ | B | C | D | Γ. |
»11 «-Faktor Zeil bei 170 |
1740 1K) |
1870 98 |
2160 117 |
2300 126 |
2650 172 |
|
NaOH; g/l 21,0 19,7 17,5 16,6 15,0
Dieser absatzweise Kocher war vorher zur Bestimmung der in Fig. 2 und 3 dargestellten Bezugskurven
verwendet worden, indem man' eine Reihe von Verpulpungcn unter Verwendung von Kiefernholzchips
unter denselben Kochbedingungen, d. h. ein Verhältnis von Kochlauge zu Holz von 3 : 5, eine Geschwindigkeit
der Temperaturerhöhung von 80° C bis zur Kochtemperatur
von 0,5°C/min und einer endgültigen Kochtemperatur von 170°C, durchführte und die Kappa-Zahlen der
erhaltenen Pulpen feststellte. Die Kappa-Zahl wurde graphisch gegen den »H«-Faktor für jede Alkalikonzentration
von 12,5 g/l bis 40 g/l NaOH dargestellt, und die Bezugskurve erscheint als Fig. 3. Die Alkalikonzentralion
wurde auch gegen den »H«-Faktor aufgetragen, und diese Kurve erscheint als Fig. 2. Die Kochbedingungen
für jeden Ansatz A bis E wurden zur Herslellung einer Pulpe mit der gewünschten Kappa-Zahl leicht
bestimmt, indem man in F i g. 3 die der AlkalikonzeiUration
des Ansatzes entsprechende Kurve auswählte, die Kappa-Zahl auswählte und den »!-!«-Faktor dann von
der Kurve ablas.
Das Verhältnis der Kurven von F i g. 3 entspricht der empirischen Formel:
A-, A2 +
Kappa-Zahl = --.j-
Hk,
IO5
Dabei bedeuten
A-, = 0,180b
A. = 80,7
A, = 0,9388
A = Alkalikonzentration als NaOII in g/l
// = »!-!«-Faktor
Die Werte von k\, k; und k>
hängen ab von der Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung vor Entnahme
der Proben und der Kochtemperatur und -zeit, bei welchen die Probe entnommen wurde; sie müssen
emnirisch für jedes Schema von Kochbedingungen in min
Dann wurden die angegebenen Bedingungen angewendet
Das-Kochmatcrial wurde auf die maximale
Temperatur von 170DC erhitzt, und diese Temperatur wurde für die fünf getrennten Ansätze 90, 98, 117, 126
und 172 I iinuten aufrechterhalten. Dann wurde das Kochverfahren unterbrochen und die erhaltenen Pulpen
gesiebt und gewaschen. Danach wurden ihre Kappa-Zahlen bestimmt, wobei die folgenden Ergebnisse
erzielt wurden:
Ansät/.
1)
Kappa-Zahl 32,1 33,3 32 32,8 «,5
Wie ersichtlich ist in jedem Fall die erhaltene r. Kappa-Zahl der geplanten Kappa-Zahl von .33 sehr
nahe.
Vergleichsweise wurde eine zweite Reihe von fünf Verpulpungen unter Verwendung derselben Chips und
derselben Kochbedingungen, wie sie im beschriebenen
.ίο Test angewendet wurden, durchgeführt, wobei jedoch
das Kochmaterial in jedem Fall 120 Minuten auf der maximalen Temperatur gehallen wurde, wie dies
normalerweise in Abwesenheit der erfindungsgemäßen Berechnungen erfolgen würde. Nach beendetem Koch-
4-, verfahren wurden die erhaltenen Pulpen gesiebt und gewaschen, dann wurde ihre Kappa-Zahl mit den
folgenden Ergebnissen bestimmt:
-,ο Ansät/.
V G H I J
Kappa-Zahl 26,1 28,5 32,0 34,5 39,2
V) Aus diesen Tests ist ersichtlich, daß die Pulpen sehr
unterschiedliche Kappa-Zahlen hatten, was anzeigt, daO die standardisierten Bedingungen keine einheitlicher
Ergebnisse erzielen konnten. Dagegen macht da: erfindungsgemäße Verfahren die Überwindung solchci
Wi Unterschiede möglich, und man kann in jedem Fall eim
einheitliche Pulpenqualitäl mit einem vorherbeslimm ten Maß an Delignifizierung herstellen.
ir> Kiefernholzchips aus demselben Ansatz, und dicscibi
Kochlauge wurden in den in Beispiel 1 verwendetet absalzweisen Kocher eingeführt uiid unter den folgen
den Bedingungen gekocht:
15 | Alkalibeschickung | O 2 |
24%Alkali | ||
Sulfidität | (als NaOH) | |
Holz-zu-Flüssigkeits- | 30% | |
Verhältnis | ||
Geschwindigkeit der | 1 :3,5 kg/l | |
Temperaturerhöhung | ||
von 80° auf 17O0C | ||
Maximale Temperatur | 0,5°C/min | |
170° C |
23 497
Nachdem das Kochmaterial 140cC erreicht hatte,
wurde eine Probe der Kochlauge entnommen und der Alkaligehalt der Lauge durch konduktonmetrisches
Titrieren als 29,5 g NaOH pro 1 bestimmt. Unter Verwendung der obigen Formel wurde dann der
»H«-Faktor zur Erzielung einer Kappa-Zahl von etwa 33 als 1200 bestimmt, was einer Kochzeit von 61
Minuten bei 170°C entspricht. Nach beendetem Kochen unter den vorgeschriebenen Bedingungen wurde die
Pulpe gewaschen und gesiebt. Ihr Kappa-Wert betrug 31,5, was dem geplanten Wert sehr nahe kommt.
Vergleichsweise wurden Kiefernholzchips aus demselben Ansatz 2 Stunden bei einer maximalen
Temperatur von 1700C gekocht. Sonst waren die Bedingungen gleich den oben beschriebenen. Die
Kappa-Zahl der erhaltenen Pulpe betrug 19,9, was vom gewünschten Wert weit entfernt war.
Dies zeigt, daß dis erfindungsgemäße Verfahren eine Kontrolle über die Änderungen der Alkalibeschickung
gibt, die u. a. durch die Uneinheitlichkeit der Holzqualität und des Alkalis bewirkt werden. Beim Kochen nach
einem Standard-Plan erhielt man eine Kappa-Zahl von 19,9, was bedeutet, daß die Festigkeit/(Stärke) der Pulpe
sehr stark beeinträchtigt war, wobei gleichzeitig die Pulpenausbeute abgenommen hatte.
Beispiel 2 wurde unter Verwendung von Miefernholzchips
aus demselben Ansatz wiederholt, wie er in Beispiel 2 verwendet wurde. Nachdem das Kochmaterial
140°C erreicht hatte, wurde eine Probe der Kochlauge entnommen; der zur Erzielung einer Pulpe
mit einer Kappa-Zahl von 33 notwendige »H«-Faktor wurde unter Verwendung der obigen Formel als 1300
bestimmt. Dieser »H«-Faktor entspricht einer Kochzeit
von 120 Minuten bei einer maximalen Temperatur von 1640C. Dann wurde das Verfahren in beschriebener
Weise durchgeführt und nach Erreichen einer Temperatur von 164°C wurde das Kochmaterial 120 Minuten auf
dieser Temperatur gehalten, dann wurde das Kochen unterbrochen. Die so erhaltene Pulpe hatte eine
Kappa-Zahl von 32, was dem geplanten Wert von 33 zufriedenstellend nahe ist.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Sulfatpulpen zur Erzielung von Pulpen mit einem vorher1 mmten
Maß an Delignifizierung unter Leitfäh Ausmessung der Kochlauge, dadurch gekennzeichnet,
daß man während der Verpulpung des Holzes mit den Kochchemikalien, nachdem die Pulpentemperatur
110 bis 180°C erreicht hat, eine oder mehrere Proben der Kochlauge entnimmt, die
Proben mit einer Säure auf den Endpunkt titriert, an welchem die Leitfähigkeit der Probe auf einen
relativ konstanten Wert abgenommen hat, und daß man ausgehend von der in dieser Weise bestimmten
Alkalikonzentration der Probe sowie auf der Basis von bei früher ausgeführten Verpulpungen mit
demselben Ausgangsmaterial, Laufgeschwindigkeit und Zeitpunkt der Probenentnahme vorbestimmten
Zusammenhängen zwischen Delignifizierungsgrad, Alkalikonzentration der Kochflüssigkeit, Kochzeit
und Kochtemperatur, die Alkalikonzentration in der Kochflüssigkeit, die Kochzeit und/oder die Kochtemperatur
während des fortgesetzten Verpulpungsverfahrens in solcher Weise einstellt, daß man
eine Pulpe mit dem gewünschten Delignifizierungsgrad erhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der fertigen Sulfatpulpe aus der
Alkalikonzentration den Zusammenhang zwischen Delignifizierungsgrad, Alkalikonzentration der
Kochflüssigkeit, Kochzeit und Kochtemperatur bestimmt und daraus das Verhältnis von Kochzeit
und Kochtemperatur ermittelt, das zur Erzielung einer Pulpe mit dem gewünschten Delignifizierungsgrad
erforderlich ist.
3. Verführen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Probe herstellt durch
Mischen von Holzchips und alkalischer Sulfatkochlauge unter Fortsetzung der Verpulpung für eine
anfängliche Kochperiode, bis das Alkali zu einer Menge zwischen 20 und 85% des anfänglich
zugefügten Alkalis verbraucht worden ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säure für die Titration eine
starke anorganische Säure verwendet, die unter den Titrationsbedingungen nichtoxydierend ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Säure in verdünnter wäßriger
Lösung mit einer Normalität zwischen 0,1 und 6 verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säure Schwefelsäure
oder Salzsäure verwendet.
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