DE2121047C3 - Iridiumelektrode für pH-Wert-Messungen von Flüssigkeiten, insbesondere von Blut, und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Iridiumelektrode für pH-Wert-Messungen von Flüssigkeiten, insbesondere von Blut, und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
mehr auf Grund des genannten Standes der Technik strom befindet, ist nur der beschichtete Bereich 2 am
davon ausgehen, daß das Gegenteil der FaU ist. Einführungsende in Verbindung mit den Ionen des
Die Erfindung betrifft weiter Verfahren zur Herstel- Blutes.
hing der erfindungsgemäßen Elektrode wie es in den Um die Möglichkeit, daß der Elektrodendraht 1 das
Ansprüchen 7 und 9 gekennzeichnet ist. Gemäß einem 5 Blutgefäß perforiert, auf einem Minimum zu halten,
bevorzugten Verfahren wird eine Oxydschicht auf der besitzt das körperseitige Ende des Drahtes eine Spitze
Oberfläche von Iridium oder von Legierungen aus 11 aus Polyäthylen. Dieses Material ist fest mit dem
Iridium und Edelmetallen dadurch gebildet, daß vor- Draht verbunden, wenn das Drahtende in geschmolze-
zugsweise ein sauberes Stück Iridium, wie ein feiner nes Polyäthylen getaucht und herausgezogen wird.
Draht, in Natrium- oder Kaliuinhydroxyd ein- oder 10 An dessen Stelle kann auch ein anderes mit dem Körper
mehrmals eingetaucht und anschließend erhitzt wird. verträgliches Material verwendet werden.
Danach tauchi man den behandelten Bereich in Wasser Weder die Größe noch die Form des Elektroden-
ein, um das gebildete Iridat in Iridiumoxyd und ein körpers 1 sind kritisch. Diese physikalischen Eigen-
Alkalioxyd zu überführen, das durch die Einwirkung schäften werden durch die vorgesehene Verwendung
des Wassers in ein lösliches Hydroxyd umgewandelt 15 für die Elektrode bestimmt. Stabile und reproduzier-
wird. Nach dem Herausnehmen des Drahtes aus dem bare Elektroden wurden aus Drähten verschiedener
Wasser zeigt dieser einen blauschwarzen Überzug aus Größe im Bereich von 25,4 bis 500 μΐη und in ver-
einem oder mehreren Oxyden. Der Draht als solcher schiedener Form hergestellt Ein Draht von 254 μπι
stellt eine Halbzelle dar, die vorzugsweise isoliert und Durchmesser bildet einen guten Kompromiß zwischen
zur Verwendung als Elektrode für die pH-Wert- »o der Brüchigkeit, die auftritt, wenn der Draht zu dünn
Messung zusammen mit einer Bezugshalbzelle und ist, und dem nicht angemessenen Aufwand der Verwen-
einer Meßvorrichtung geschaltet werden kann. dung eines größeren Drahtes. Alle langgestreckten
Die vorliegende Erfindung wird an Hand der nach- Elektrodenkörper sollen vom Ausdruck »Draht« um-
folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die faßt werden, der im folgenden verwendet wird, ohne
Zeichnung näher erläutert werden; es zeigt 25 Rücksicht darauf, ob der Körper kreisförmig ist oder
Fig. 1 eine vergrößerte Ansicht, teilweise im einen Querschnitt anderer Form aufweist.
Schnitt, der neuen pH-Meßelektrode und Legierungen von Iridium mit Edelmetallen, wie
F i g. 2 die Art der Verwendung der Elektrode. Platin und Gold, sind ebenfalls erfindungsgemäß vor-
Gemäß Fig. 1 besteht der Elektrodenkörper aus gesehen. Eine Legierung aus Platin und Gold und nur
einem zentralen Iridiumdraht 1, dessen Oberfläche an 30 5% Iridium sollte etwa das gleiche Potential wie reines
einer frei liegenden Stelle 2 gemäß den nachfolgend Iridium hervorbringen, wenn die Verarbeitung nach
beschriebenen Verfahren behandelt worden ist. Der Verfahren erfolgt, die im folgenden beschrieben wer-
Draht 1 ist an einem Teil seiner Länge mit einer kreis- den. Wenn die genannten Edelmetalle mit Iridium
förmigen flüssigkeitsdichten Isolierschicht 3 verbun- legiert werden, ist es wichtig, daß das später beschrie-
den, die aus Polyäthylen, Tetrafluorpolyäthylen oder 35 bene Verarbeiten der Elektrode nicht bei einer Tempe-
einem anderen, mit dem Körper verträglichen Material ratur ausgeführt wird, die zur Oxydation des Edel-
bestehen kann. Der isolierte Teil des Drahtes 1 er- metalls führt, da sonst die Elektrode nicht richtig
streckt sich bis zu einem Adapter 4. Das einführungs- arbeiten könnte.
seitige Ende des Drahtes endet in einem hülsenartigen Ein wesentliches Kennzeichen der Erfindung beVerbindungsstück
5, in welches das freie Ende eines 40 steht darin, daß die Oberfläche des Elektrodennach
außen führenden Leitungsdrahtes 6 eingeführt drahtes 1 so behandelt wird, daß ein zäher, undurchist.
Das Verbindungsstück 5 verbindet somit den lässiger Oxydüberzug im Bereich 2 erzeugt wird, der
Iridiumdraht 1 und den Anschlußleitungsdraht 6. Eine sich von der Isolierhülle 3 erstreckt und dem Blut aus-Isolierhülle
7 umgibt den Bereich, welcher den Elek- gesetzt wird. Beispiele verschiedener Verfahren zur
trodendraht 1 und den Leitungsdraht 6 miteinander 45 Bildung der Oxydschicht werden im folgenden beverbindet.
Die Hülle7 kann aus wärmeschrumpfen- schrieben:
dem Polyäthylen bestehen. Die Verbindung zwischen . ...
den voneinander verschiedenen Drähten aus Iridium 1 B e 1 s ρ 1 e 1 1
und aus Kupfer 6 muß feuchtigkeitsfrei gehalten wer- Das Ende eines handelsüblich reinen, aber sonst unden, um die Bildung einer elektrolytischen Kupplung 50 behandelten Iridiumdrahtes wird in eine wäßrige zu vermeiden. Die Hülle 7 oder jedes geeignete Isolier- Lösung von entweder Kaliumhydroxyd oder von Namaterial kann für diesen Zweck verwendet werden. triumhydroxyd eingetaucht. Die Hydroxydkonzen-
dem Polyäthylen bestehen. Die Verbindung zwischen . ...
den voneinander verschiedenen Drähten aus Iridium 1 B e 1 s ρ 1 e 1 1
und aus Kupfer 6 muß feuchtigkeitsfrei gehalten wer- Das Ende eines handelsüblich reinen, aber sonst unden, um die Bildung einer elektrolytischen Kupplung 50 behandelten Iridiumdrahtes wird in eine wäßrige zu vermeiden. Die Hülle 7 oder jedes geeignete Isolier- Lösung von entweder Kaliumhydroxyd oder von Namaterial kann für diesen Zweck verwendet werden. triumhydroxyd eingetaucht. Die Hydroxydkonzen-
Das Innere 8 des Adapters 4 kann mit einer geeig- tration ist nicht kritisch und kann von lnormal bis zu
neten Isoliermasse, wie einem Epoxydharz, gefüllt sein. einer gesättigten Lösung reichen. Nach dem Heraus-
Diese dient auch dazu, den Adapter 4 mit den Teilen 55 ziehen aus der Lösung wird der benetzte Teil des
zu verbinden, die durch diesen hindurchführen. Drahtes in einem Ofen auf etwa 8000C in einer Sauer-
Der Adapter 4 ist vorzugsweise ein Teil einer Kupp- stoffatmospähre oder in Luft erhitzt, wobei sich ein
lung, die als »Luer- Verschluß« bekannt ist, die mit Iridat bildet. Die bevorzugte Erhitzungsdauer bei 8000C
Hilfe eines Bajonettverschlusses oder in irgendeiner reicht von 5 bis 30 Minuten. Eine längere Zeit ist ananderen
positiven Weise in einen passenden Teil ein- 60 nehmbar, jedoch ergibt eine kürzere Dauer manchmal
greift, wie das offene körperseitige Ende einer Kanüle. weniger stabile Elektroden. Dieses Verfahren wird
Die F i g. 2 zeigt den Adapter 4, wie er mit dem ein- wiederholt, bis ein blauschwarzer Überzug gebildet ist.
führungsseitigen Ende einer Kanüle 9 verbunden ist, Die Wärmebehandlung kann bei irgendeiner Tempedie
sich in ein Blutgefäß in den Arm 10 eines Patienten ratur im Bereich von 700 bis 11000C durchgeführt
erstreckt. In dieser Weise kann die in Fig. 1 darge- 65 werden, obwohl etwa 8000C bevorzugt sind und die
stellte Elektrode in den Blutstrom des Patienten für die gleichmäßigsten Ergebnisse hervorbringen. Iridiumkontinuierliche
Messung des pH-Wertes des Blutes oxyd kann sich oberhalb 1130° C verflüchtigen,
eingeführt werden. Wenn die Elektrode sich im Blut- Ein wie oben behandelter Draht wird dann nach dem
eingeführt werden. Wenn die Elektrode sich im Blut- Ein wie oben behandelter Draht wird dann nach dem
Abkühlen in destilliertes Wasser etwa 24 Stunden ein- ist es zweckmäßig, einen einzelnen Typ regelmäßig zu
getaucht, wobei das Iridat zu Iridiumoxyd und Na- benutzen, um den Umstand zu vermeiden, daß vertrium- oder Kaliumoxyd spaltet. Das Alkalioxyd wird schiedene Elektroden kalibriert werden müssen. Eine
im Wasser in Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd geeignete Bezugselektrode ist eine solche, die gemäß
übergeführt und löst sich auf. Die zurückbleibende 5 der USA.-Patentschrift 3 340 868 aufgebaut ist und aus
Beschichtung besteht aus Iridiumoxyd und einer unbe- Komponenten besteht, die ihr die Eigenschaften einer
stimmten Menge Hydratwasser. Die Elektrode wird Elektrode aus Silber/Stlberchlorid geben. Dies erfordann am körperseitigen Ende mit einer Polyäthylen- dert, daß die Elektrode aus Silber gemacht ist und eine
spitze versehen und gemäß F i g. 1 zusammengebaut. Silberchlorid-Beschichtung aufweist und daß sie zu
ίο sammen mit einer Elektrolytpaste verwendet wird, die
B e ι s ρ ι e 1 2 allgemein aus Natriumchlorid besteht.
hydroxyd und 50 Gewichtsprozent Kaliumnitrat wurde potentiale unmittelbar zu messen, so daß das Potential
in einem Temperaturbereich von 400 bis 5000C ge- der Iridium/Iridiumoxyd-Halbzelle mit dem verglichen
schmolzen, und eine Iridiumelektrode wurde in die 15 wird, das von einer Bezugselektrode erzeugt wird und
Schmelze eingetaucht, wobei sich sofort eine Beschich- daß die Schwankungen der Potentialdifferenzen den
tung bildete. Änderungen des pH-Wertes zugeordnet werden.
Die Elektrode wurde aus der Schmelze genommen Geeignete Instrumente wie das Voltmeter 13 mit hoher
und gemäß Beispiel 1 in destilliertem Wasser behan- Impedanz zur Messung von Potentialdifferenzen bedelL Der Iridiumoxyd-Überzug, der gebildet wurde, ao züglich pH-Werten sind im Handel erhältlich. Ein behaftet nicht so fest an dem Iridium an wie bei der vorzugtes Ableseinstrument 13 ist dadurch gekenn-Elektrode gemäß Beispiel 1, und das Potential gegen- zeichnet, daß es eine Eingangsstufe mit einem Verüber einer Elektrode aus Silber und Silberchlorid war stärker hoher Impedanz sowie nachfolgende Stufen zur
etwa 200 Millivolt höher bei allen pH-Werten. Die Er- Einstellung der Steigung und der Amplitude der Kalifahrung zeigt, daß das Verfahren angewendet werden 95 brierungskurve mV gegen pH-Werte aufweist. Die
kann, wenn die Gewichtsmenge Kaliumnitrat 1 bis Kalibrierung wird unter Verwendung von Puffer-60 Gewichtsprozent beträgt, wobei der Rest Kalium- lösungen von bekanntem pH-Wert vorgenommen, in
hydroxyd ist. Diese Mengenverhältnisse ergeben ein welche die Elektrode gebracht wird. Die pH-Werte
Bad, das zwischen 400 und 700° C schmilzt. Bei höheren können kontinuierlich auf einem richtig kalibrierten
Mengenanteilen Nitrat erreicht die Schmelztemperatur 30 Wiedergabegerät 14 bekannter Art aufgezeichnet wer-700° C. den. Die theoretisch vom pH-Wert abhängenden HaIb-
einer stark oxydierenden Flamme erhitzt. Die Elek- 35 und * *+ +
troile wird danach 24 Stunden in Wasser behandelt und ·>τγχ7ηγ»_^ιγγ» j_ α u + _i_ a„-
ist für den Gebrauch fertig. * * '
lung der erfindungsgemäßen Elektrode entspricht Bei- beiden Reaktionen sind E0 = 0,926 Volt bei 25° C
spiel 1. Die elektrochemische Oxydation und die BiI- 40 gegenüber Wasserstoff, so daß
dung einer gebundenen Oxydschicht durch Vermischen F _ ft 0-, n n,Q v „
des Oxyds mit einem sinterungsfähigen Bindemittel, ^'tlT ~ u'yzo υ'υ3ν v ' pH
wie einem Polymerisat, kommen ebenfalls in Betracht, gilt, wobei V Volt bei 25° C bedeutet,
obwohl der Wirkungsgrad dieses Verfahrens und die Das Haibzellenpotential für die Bezugselektrode aus
wirtschaftlichen Vorteile nicht bestimmt worden sind. 45 Silber/Silberchlorid/gesättigtes NaCl beträgt
werden, Iridiumoxyd zu verdampfen oder auf eine *'*
11300C zu versprühen, bei welcher Temperatur das nung
wurde als das am wirtschaftlichsten zur Bildung der p ^"** ^***
elektrode gemäß F i g. 1 ist in F i g. 2 dargestellt Wie zeichnet. Hierbei wird angenommen, daß die obigen
bereits erwähnt, wird eine Kanüle 9 in den Blutstrom 55 Reaktionen vollständig die pH-abhängige Chemie
eingeführt. Die zusammengebaute Elektrode wird definieren. Die neue Elektrode bildet jedoch typisch
dann durch die Kanüle geführt and datin verankert, etwa 63 Millivolt je pH. ADe tsen Berech-
so daß der Spitzenbereich 2, der mit Iridiumoxyd be- nungen gehen von Nonnbedmgungen des Drucks und
schichtet ist, m dem Blut eingetaucht ist der Temperatur ans. Der Temperaturkoeffizient für
sammen mit einer Bezugselektrode verwendet, die all- Iridiumoxyd wurde perimell mit —1,035 MiIIigemern mit 12 bezeichnet ist und an dem Arm IO des volt/°C bestimmt
jedoch an der Schutter der Extremität befestigt ist in flüssigkeiten, insbesondere im Blut beträgt 6,8 bis 7,8.
welche der pH-Fühler eingeführt wird. Der Körper 65 Der statistisch bestimmte normale oder durchschnittdient als ionisch leitender Weg zwischen dem Fühler liehe pH-Wert für Blut eines lebenden Tieres beträgt
und der Bezugselektrode. Es gibt viele geeignete Be- 7,42. Um für medizinische Zwecke für die kontincier-
zugselektroden, die verwendet werden können, jedoch liehe Blutmessung in vivo brauchbar zu sein, muß eine
Elektrode in der Lage sein, eine pH-Wertänderung von
0,01 abzutasten. Da die pH-Werte im menschlichen Blut im wesentlichen um den pH-Wert 7,4 schwanken,
ist.es möglich, das Instrument durch Eintauchen des Fühilers in eine Pufferlösung mit diesem pH-Wert zu
kalibrieren und dadurch einen Punkt auf der Potentialkurve mV gegen pH festzulegen. Es wird kein erheblicher Fehler dadurch eingeführt, daß die Steigung der
Kalibrierungskurve vernachlässigt wird, wie man es tun muß, wenn nur ein Punkt bekannt ist, weil Messungen gewöhnlich innerhalb eines schmalen Schwankungsbereichs der pH-Werte auf jeder Seite des
Punktes aufgenommen werden. Tatsächlich kann eine Schwankung eines pH-Wertes von 0,5 oberhalb oder
Die Steigung einer Kurve, wobei Millivolt gegen pH-Wert aufgetragen waren, betrug in diesem Beispiel
63,2 mV je pH, was typisch für Elektroden ist, die gemäß Beispiel 1 hergestellt sind. Eine kleine nichtlineare Abweichung in der Kalibrierungskurve auf
Grund dieser Werte stammt, wie angenommen wird, aus den handelsüblichen genormten Pufferlösungen,
die bis auf einen pH-Wert von plus oder minus 0,05 von den Nominalwerten genau waren.
i# Als Beispiel für die Anwendung der erfindungsgemäßen Elektroden in vivo wurde eine Kanüle in die
rechte Schenkelarterie eines Hundes eingeführt, die eine gemäß Beispiel 1 hergestellte iridium/IridiumoxydpH-Elektrode aufnahm. Auf einer rasierten Fläche auf
unterhalb 7,4 sehr wahrscheinlich für das gemessene 15 dem Bein des Tieres über einer Beschichtung aus Na-Subjekt tödlich sein, so daß Messungen nur über einem triumchloridpaste einer Sorte, die üblicherweise in der
engen Bereich erwartet werden können. Ohne Rück- Elektrokardiographie verwendet wird, wurde eine besieht auf den Wegfall der Korrektur der Steigung ist wegliche Bezugselektrode aus Silber/Silberchlorid bees unwahrscheinlich, daß Fehler einen pH-Wert von festigt. Vor der Einführung der pH-Elektrode in das
0,2 über den gesamten zu erwartenden Bereich über- ao Blutgefäß schreiten.
Die genaue Steigung kann natürlich dadurch festgelegt werden, daß Vergleichsmessungen mit zwei Puffer
lösungen mit bekanntem pH-Wert im erwarteten r
pH-Bereich des Bluts oder der anderen zu prüfenden a5 durch die Kanüle eingeführt, so daß das körperseitige
Testflüssigkeit vorgenommen werden. Hierdurch wer- Ende unmittelbar in Berührung mit dem strömenden
den zwei Punkte auf der Kalibrierungskurve erhalten,
die durch eine gerade Linie bekannter Steigung verbunden werden können, welche mit geeigneten Ver-
gleichsmessungen an dem Ableseinstrument festge- 30 Coramin verabreicht, ein Anregungsmittel für das
stellt werden kann. Die neue Iridium/Iridiumoxyd- Atmungssystem, wobei der pH-Wert wieder auf 7,43
Elektrode ist jedoch auch in einem pH-Bereich von 10 anstieg. Eine künstliche Beatmung wurde mit einem
bis 14 brauchbar, in welchem Bereich die Glaselektrode Inhalationsgerät mit einer Geschwindigkeit von 20Eineine erhebliche Korrektur wegen des Einflusses von und Ausatmungen je Minute verabreicht Nach 3 Mi-Natriumionen erfordert, die die Wirkung der geringen 35 nuten wurde auf dem Meßgerät der pH-Wert mit 7,51
Zufuhr von Wasserstoffionen überlagern. bestimmt. Die Elektrode wurde 25 Minuten nach dem
wurde ein einzelner Kalibrierungspunkt unter Verwendung eines Röhrchens mit Pufferlösung
mit bekanntem pH-Wert von 7,42 erhalten gemäß der Verfahrensweise, nach der die in Tabelle 1 angegebenen
Werte erhalten wurden. Die neue pH-Elektrode wurde
Blut war. Der pH-Wert des Tieres wurde nach 2 Minuten mit 7,43 bestimmt. Nach 9 Minuten betrug der
pH-Wert 7,41. An dieser Stelle wurde dem Tier 1 ecm
Es wurde eine lridium/lridiumoxyd-Elektrode von 254 μηι Durchmesser gemäß Beispiel 1 hergestellt und
nach einem Zeitraum von 24 Stunden, in dem sie in destilliertem Wasser belassen wurde, zur Demonstration der Elektrode in halbklinischer Weise wie
folgt verwendet:
Es wurde an dem rechten Arm unmittelbar unterhalb des Schultermuskels eine !bewegliche Silber/Silber-
Implanliercn herausgezogen, und es wurde
gefunde·., daß sich keine Blutklumpen daran befanden.
Die Zeit, die bei der lridium/lridiumoxyd-Elektrode
erforderlich ist, stabile Ausgangswerte zu ergeben, wenn sie in eine Test-Pufferlösung oder im Blut eingetaucht ist, beträgt etwa 25 bis 30 Sekunden. Die Elektrode folgt Änderungen der pH-Werte des Blutstrom·
chlorid-Elektrode angebracht. Ein Zylinder wurde um 45 sehr gut, weil diese Änderungen nicht schneller als
das Handgelenk dieses Arms angepflastert, so daß ein über Intervalle von einer bis 3 Minuten im Körper aufoffenes Ende in Berührung mil der Haut war und einen treten. Die ausgeprägtesten Änderungen werden danr
offenen Becher bildete. Verschiedene Pufferlösungen erzielt.jvenn die Elektrode arterielles Blut abtastet, weil
wurden bei Raumtemperatur nacheinander in diesen diese Änderungen in Beziehung zur Atmung stehen
Becher gebracht und die pH-Meßelektrode aus Iridium/ 50 Änderungen in venösem Blut sind langsamer und vor
Iridiumoxyd wurde in den Becher eingesteckt Der Änderungen im Stoffwechselsystem verursacht, insbe
lebende Arm wurde als ionisch leitfähiger Weg ver- sondere der Nierenfunktion. Das kontinuierliche Mes
wendet Die erhaltenen Werte sind in der folgenden sen von pH-Werten des Bluts bei Operationen unc
mV gegen | |
pH-Wert | Annbezugs- |
elektrode | |
4,0 | 520 |
6,2 | 377 |
6,6 | 355 |
7,0 | 326 |
7,4 | 306 |
8,0 | 265 |
8,4 | 241 |
nach Operationen wird gewöhnlich so durchgeführt
daß die Elektrode in die Arterie eingeführt wird, wei die Atmungsfunktion unter solchen Bedingungen en»
kritische Information liefert Die neue Eiektrode kani
dadurch stabil gemacht werden, daß sie in einer ge eigneten temperaturgeregehen Pufferlösung aufbe
wahrt wird, bevor sie in ein Blutgefäß eingeführt wird in welchem Fall wenig oder keine Zeit zwischen de
Einführung und der Bildung stabiler and zuverlässige
Ablesungen verstreicht
einer Iridium/Iridiumoxvd-Elektrode beschrieben, di
besonders für die kontinuierliche Messung von pH
ist klein und kann in den Blutstrom mit minimale
Körperverletzung eingeführt werden. Die Elektrode ist kompakt und besitzt keine bekannten zum spontanen
Versagen führenden Fehler. Elektroden, die gemäß den geschilderten Verfahren hergestellt sind, sind
von gleichmäßiger Qualität und bieten keine Schwierigkeiten bei der Anpassung an ein gegebenes Ableseinstrument.
Die Elektrode ist durch die niedrigen
10
Kosten gegenüber gegenwärtig verfügbaren und medizinisch annehmbaren pH-Elektroden ausgezeichnet.
Die Elektrode kann verwendet werden, um den pH-Wert vieler Flüssigkeiten zu messen, wenn diese
Flüssigkeiten kein Wasserstoffgas enthalten und keine löslichen Oxydations-Reduktions-Bestandteile enthalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Indiumelektrode für pH-Wert-Messungen von ~" '
Flüssigkeiten, insbesondere Blut, deren Halbzellen- 5
Flüssigkeiten, insbesondere Blut, deren Halbzellen- 5
potential sich mit dem pH-Wert der Flüssigkeit, in .
die sie eingetaucht ist, ändert, dadurch ge- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Indiumelek-
kennzeichnet, daß wenigstens an dem mit trode für pH-Wert-Messungen von Flüssigkeiten, insder
Flüssigkeit in Berührung stehenden TeU der besondere Blut, deren Halbzellenpotential sich mit dem
Iridiumelektrode eine Beschichtung aus Iridium- io pH-Wert der Flüssigkeit, in die sie eingetaucht ist,
oxyd aufgebracht ist. ändert
2. Iridiumelektrode nach Anspruch 1, dadurch Es ist bereits aus der USA.-Patentscnrift 2 416 949
gekennzeichnet, daß die Iridiumelektrode in Form eine Iridiumelektrode für die pH-Wert-Messung von
eines Drahtes ausgebildet ist, daß ein Teil des Flüssigkeiten bekannt Bei Verwendung dieser beDrahtes
mit einem Isoliermaterial bedeckt ist und 15 kannten Iridiumelektrode hat sich jedoch selbst nach
der frei ble&ende Teil mit dem Oxydüberzug ver- einer Zeit von mehreren Minuten noch kein stabiles
sehen ist Potential eingestellt Dies macht die Verwendung der
3. Iridiumelektrode nach Anspruch 1 oder 2, da- bekannten Iridiumelektrode dort unmöglich, wo es auf
durch gekennzeichnet, daß die Iridiumelektrode eine raschere Einstellung des zu messenden Endwertes
mit einer abgerundeten Spitze aus einem Kunst- *o ankommt. Dies gilt insbesondere für die pH-Wertstoffmaterial
versehen ist. Messungen von Blut in vivo. Darüber hinaus sind die
4. Iridiumelektrode nach Anspruch 2 oder 3, da- Versuchsergebnisse mit der bekannten Iridiumelekdurch
gekennzeichnet, daß der Draht mit einer trode nicht reproduzierbar.
Querschnittsfläche entsprechend der Querschnitts- Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine
fläche eines runden Drahtes von 0,0254 bisO,5O8 mm »5 Iridiumelektrode zu schaffen, mit der rasch und repro-Durchmesser
ausgebildet ist duzie:bai ein stabiler Endwert gemessen werden kann.
5. Iridiumelektrode nach den Ansprüchen 1 bis 4, Diese Elektrode sollte weiter kompakt und dünn sein,
dadurch gekennzeichnet, daß die Iridiumelektrode um leicht und sicher in ein Blutgefäß für die kontiaus
einer Legierung von Iridium mit Platin und/ nuierliche pH-Wert-Messung in vivo eingeführt zu
oder Gold mit wenigstens 5% Iridium besteht. 30 werden. Schließlich sollte die Elektrode leicht und
6. Iridiumelektrode für die Messung des pH- billig herzustellen sein, so daß sie auch nach ein-Wertes
von Blut in vivo nach den Ansprüchen 1 maligem Gebrauch weggeworfen werden kann, und sie
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Adapter sollte reproduzierbare Eigenschaften der Empfindlichzum
Einstecken der Elektrode in eine Kanüle oder keit, Linearität, Stabilität usw. aufweisen. Schließlich
der gleichen Vorrichtung zur Einführung der 35 sollte die Elektrode außer als feiner Draht auch in verElektrode
in ein Blutgefäß in Einsteckrichtung vor- schiedenen anderen Formen hergestellt werden können
gesehen ist und eine Dichtung um den isolierten und trotzdem reproduzierbare Eigenschaften haben
Draht bildet. und ein Potential entwickeln, das praktisch von der
7. Verfahren zum Herstellen einer pH-Meßelek- physikalischen Form unabhängig ist.
trode nach den Ansprüchen 1 bis 5, bestehend aus 40 Gemäß der Erfindung wurden diese Aufgaben bei
einem Formkörper aus Iridium oder einer Iridium- der eingangs genannten Iridiumelektrode dadurch ge-Edelmetallegierung,
dadurch gekennzeichnet, daß löst, daß wenigstens an dem mit der Flüssigkeit in Berührung
stehenden Teil der Iridiumelektrode eine Be-
a) der Formkörper in eine wäßrige Kalium- oder schichtung aus Iridiumoxyd aufgebracht ist.
Natriumhydroxydlösung eingetaucht und wie- 45 Es war überraschend, daß eine solche, mit einer der herausgezogen, Iridiumoxydschicht versehene Iridiumelektrode für
Natriumhydroxydlösung eingetaucht und wie- 45 Es war überraschend, daß eine solche, mit einer der herausgezogen, Iridiumoxydschicht versehene Iridiumelektrode für
b) der benetzte Formkörper in einer oxydierenden eine stabile rasche pH-Wert-Messung in Flüssigkeiten,
Atmosphäre auf eine Temperatur von 700 bis insbesondere in Blut, geeignet ist Denn auf Grund der
11000C bis zur Bildung eines kontinuierlichen, deutschen Patentschrift 701788, in der eine Metallblauschwarzen
Überzugs erhitzt und 50 elektrode zur pH-Messung beansprucht ist, die da-
c) die Elektrode vor dem Gebrauch mindestens durch gekennzeichnet ist, daß die wirksame Ober-24
Stunden im Wasser eingetaucht wird. fläche derselben aus einem Kristallgitter besteht, in
welches Verbindungen des Elektrodenmaterials mit
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn- Metalloiden, z. B. Oxyde, eingebaut sind, wird der
zeich&et, daß der benet/te Formkörper in dar oxy- 55 Fachmann davon ausgehen, daß zumindest eine mit
dierenden Atmosphäre auf etwa 8000C erhitzt wird. einem Oxydbelag versehene Antimonelektrode für die
9. Verfahren zur Herstellung einer pH-Meßelek- pH-Wert-Messung, insbesondere des Blutes, als übertrode
nach den Ansprüchen 1 bis 5, bestehend aus holt anzusehen ist (vgl. S. 1, rechte Spalte, Zeilen 25 bis
einem Formkörper aus Iridium oder einer Iridium- 32, S. 2, linke Spalte, Zeilen 11 bis 22 ff., der DT-PS
Edelmetallegierung, dadurch gekennzeichnet, daß 60 701 788). Auch dem Buch »pH-Meßtechnik« von Kurt
Schwabe, Verlag Theodor Steinkopf, 3. Auflage
a) der Formkörper in eine Schmelze aus einem von 1963, S. 97 bis 99, kann entnommen werden, daß
Gemisch aus 1 bis 60 Gewichtsprozent Kalium- sich keine Metall-Metalloxyd-Elektrode für pH-Wertnitrat,
Rest Kaliumhydroxyd, die auf 400 bis Messungen habe durchsetzen können. Nach alldem
7000C bis zum Schmelzen des Nitrats erhitzt 65 war es für den Fachmann nicht zu erwarten, daß eine
ist, eingetaucht und mit einer Iridiumoxydschicht versehene Iridiumelek-
b) der Formkörper nach dem Abkühlen an der trode für die pH-Wert-Messung, insbesondere von
Luft und vor dem Gebrauch als Elektrode Blut, geeignet sein würde; der Fachmann würde viel-
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