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Schwimmfähige Begrenzungskörper für Schwimmbecken Die Erfindung betrifft
schwimmfähige Begrenzungskörper, mit denen die Abmessungen von Schwimmbecken zeitweise
verändert werden können insbesonders durch Verkürzung oder Unterteilung des Schwimmbeckens
oder durch Bildung von Treppenstufen.
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In vielen Fällen ist' es wünschenswert, Schwimmbecken unterschiedlichen
Betriebsweisen anzupassen, wobei nach bestehenden sportlichen oder behördlichen
Vorschriften oder entsprechend besonderen Komfortwünschen Schwimmt becken jeweils
in ihren Abmessungen verändert, unterteilt oder einzelne Partien des Schwimmbeckens
mit Treppenzugängen versehen werden sollen.
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Die Umstellung muß in kurzer Zeit erfolgen können, damit Ausfallzeiten
im Badebetrieb vermieden werden.
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Es ist nicht bekannt, daß man jemals versucht hätte durch schwimmfähige
Begrenzungskörper unterschiedliche Abmessungen ungeteilter oder geteilter Schwimmbecken
zu erzielen, vielmehr hat man unterschiedliche Becken nebeneinander gebaut, die
auf bestimmte Anforderungen zugeschnitten waren, beispielsweise Sprungbecken, Lehrschwimmbecken,
Streckenschwimmbecken und andere. Auch ist nicht bekannt, daß man bewegliche Treppenanlagen
beispiels weise für die Umstellung normaler Schwimmbecken auf Wellenbetrieb vorgesehen
hat. Bekannt ist dagegen die Unterteilung von Schwimmbecken für unterschiedliche
Zwecke durch Seile, Ketten, Klapp, Stell- und Hängewände, sowie durch Trennwände,
die hydraulisch aus dem Boden des Schwimmbeckens herausgefahren werden können (Zeitschrift
Archiv des Badewesenslt, Jahrgang 1970, Heft 8, Seite 317, Bild 4 und "Archiv des
Badewesens" Jahrgang 1971, Heft 2, Seite 67: Anlagenbau für Wassertechnik).
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Die Verwendung von Ketten und Seilen gibt nicht die Möglichkeit, zwei
Becken völlig zu trennen. Weiterhin können an Ketten und Seilen Schwimmer nicht
anschlagen und nicht wenden, was für Wettkämpfe über mehrere Bahnlängen Voraussetzung
ist.
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Hydraulisch verfahrbare Wände vermeiden diese Nachteile. Ihre Erstellung
und ihr Betrieb ist jedoch durch die hydraulischen Antriebe und Arbeitszylinder
aufwendig,
zumal behördliche Sicherheitsvorschriften die rolle Tragfähigkeit der belasteten
Wand fordern- auch wenn einzelne Arbeitszylinder ausfallen. Gleichzeitig üben die
hydraulischen Stempel einen Druck auf den Schwimmbeckenboden aus, der einer Punktlast
nahe kommt und der damit auch au Beckenboden besonders in der Statik zu berücksichtigende
bauliche Maßnahmen erfordert.
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Weiterhin kann es nachteilig sein, daß durch eine Trennwand aus eine.
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internationalen Norden entsprechenden Großschwimmbecken nicht zwei
in-ihren Abmessungen gleichwertige Becken wiederum von Normmaße entstehen. So würde
aus eine. für Schwimmwettkämpfe geeigneten 50 m langen Becken dureh eine Trennwand,
die größenordnungsgemäß ca. 1 m Breite haben müßte, bestenfalls ein Becken nach
der as r w Norn entstehen, während das zweite Becken nur ca. 24 1 lang ware und
damit beispielsweise für Vorentscheidungskämpfe ausfiele, Die Zugabe der Breite
der beweglichen Trennwand würde bei deren Absenken jedoch ein über die 50 m - Norm
langes Becken entstehen lassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch möglichst einheitliche
bewegliche Begrenzungskörper Schwimmbecken in ihren Abmessungen so zu verändern,
daß unterschiedliche Betriebsweisen möglich sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in ihrem Aufbau
untereinander ähnliche schwimmfähige Begrenzungskörper in Schwimmbecken so angeordnet
werden, daß sie vorzugsweise durch Aufschwimmem oder Versenken die Abmessung des
Sehwimmbeckens in der gewünschten Weise verändern oder daß sie in Konbinationen
Treppen, Abschlußwände oder ähnliches bilden könZ nen.
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Um derartige Begrenzungskörper beim Meben und Senken nicht als zusätzliche
Belastung auf dem Beckenboden abstützen zu müssen, werden sie als selbsttragende
ganz oder teilweise hohle Schwimmkörper ausgebildet, in die vorzugsweise von unten
her oder seitlich eingeführte Leitungen Luft transportieren oder durch die Luft
abgelassen werden kann. Di. Leitungen können auch aus Schieberohren oder flexiblen
Schläuchen nit schwimmend gehaltenen Öffnungen oberhalb des Wasserspiegels bestehen.
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Weiterhin besteht die Mögltubkeit, die schwimmfähigen Begrenzungskörper
an Seilen, Ketten, Stangen, Gewinden oder ähnlichen Maschinenelementen teilweise
oder ganz herabzuziehen. Auch Kombinationen zwischen Schwimmzustand und mechanischem
Absenken sind möglich.
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Die Schwimmkörper können zu mehreren nebeneinander angeordnet auf
unterschiedlichen Höhen verriegelt werden, so daß Treppenstufen entstehen oder sie
können, bs Hallenflurhöhe oder Beckenrandhöhe angehoben und dort verriegelt,- Hallenboden-
oder Schwimmbeckenbegrenzung bilden. In völlig abgesenkter Zustand kannen sie eine
Tasche in Schwimmbecken füllend den Bekkenboden verlängernd ein zusätzliches Stück
des Schwinnbeckens freigeben.
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Weiterhin können ein oder mehrere der Begrenzungskörper zu Unterteilen
des Schwimmbeckens benutzt werden, indes sie in abgesenktes Zustand einen Teil des
Beckenbodens über der entsprechenden Tasche bilden, in aufgeschwommenem Zustand
jedoch auf der gewünschten Höhe Teil des Hallenflures oder der Schwimmbeckenumrandung
bilden. Die Begrenzungskörper sollten ein genügend großes Wasservolumen als Dämpfung
gegen seitliche dynamische Beanspruchung einschließen, sofern sie nicht genügend
Bigengewicht besitzen.
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Die Kombination von versenkter Treppe an einen Schwimmbeckenrand und
hoch gofahrener Trennwand gleicher Breite ermöglicht es beispielsweise aus einen
50 m - Schwimmbecken zwei normgerechte 25 m - Schwimmbecken zu machen. Soll das
gleiche Schwimmbecken zu anderer Zeit beispielsweise als Wellenbecken verwendet
werden, so wird die Trennwand in die Tasche des Schwinnbeckenbodens abgesenkt und
aus den übrigen Begrenzungskörpern eine Treppe in der beschriebenen Weise gebildet.
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Die schwimmfähigen Begrenzungskörper werden beispielsweise als Rohrkonstruktionen,
Kasten@räger sit selbsttragenden Außenwänden oder ähnlichen Profilen hergestellt.
Die Unterteilung in Einzelelmente und die nachträgliche Verbindung durch Schweißen,
Nieten, Kleben, Schraubern oder andere übliche Techniken erlaubt erfindungsgemäß
die Herstellung und den Transport in leicht zu handhabenden Abmessungen. Die schwimmfähigen
Begrenzungskörper können auch ganz oder teilweise aus Beton, beispielsweise aus
dünnwandigen, vorgespanntem Leichtbeton hergestellt werden. Damit sind auch unelastische
Begrenzungswände
zu erzielen.
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Die seitliche Führung der schwimnifähigen Begrenzungskörper kann in
allen bekannten Techniken erfolgen also beispielsweise seitliche Führungen durch
Rillen, Schienen oder ähnliches oder auch in untenliegenden Gelenkverbint dungen,
etwa wie Scherenstromabnehmer geführt sind.
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Schleppschürzen beispielsweise unterhalb der Begrenzungskörper oder
in sie hineinschiebbar oder gefaltete Schleppschürzen ermöglichen die Verwendung
von kleineren Begrenzungskörpern und kleineren Taschen im Schwimmbeckenboden.
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Es sind auch Schwimmbeckenkombinationen denkbar, bei denen auf die
Aus; bildung einer Tasche im Schwimmbeckenboden verzichtet werden kann, beispielsweise
bei Wechsel von Schwimmbetrieb mit hochgefahrenen schwimmfähigen Begrenzungskörpern
und Wellenbetrieb mit Treppe.
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Die beispielsweise genannten Veränderungen der Betriebsweise von Schwimmbecken
erfordern noch weitere Maßnahmen wie Anheben oder Senken des Wasserstandes, Einbau
von Hubböden oder andere Kombinationen, die jedoch nicht Gegenstand der -vorliegenden
Erfindung sein können.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß.
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ein einziges Schwimmbecken durch die schwimmfähinen Begrenzungskörper
den unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich der Abmessungen angepaßt werden
kann. Zusammen mit anderen Maßnahmen, wie Hubböden oder Wasserstandsveränderungen
Kann erfindungsgemäß mit wenigen zusätzlichen im Prinzip gleichartigen Bauelementen
das Becken unterteilt, verkürzt oder verlängert werden oder es können Treppenstufen,
Sitzbänke und ähnliches über und unter Wasser gebildet werden. Damit ist es-moglich,
mehrere unterschiedliche Besuchergruppen zu interessieren und damit die Benutzungsdauer
und die Benutzerzahlen zu erhöhen.
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Die Schwimmfähigkeit der Begrenzungskörper vermeidet zusätzliche Lasten
auf dem Schwimmbeckenboden. Gleichzeitig entfallen Verschleiß, Wartung und Instandhaltung
beispielsweise hydraulischer odir mechanischer Antriebe
innerhalb
des Schwimmbeckens.
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Im ersten Ausführungsbeispiel ist ein Schwimmbecken mit den Normmaßen
50 x 21 m in ein Doppelbecken von 2 x 25 x 21 m zu verwandeln. In Fig. 1 ist ein
Längsschnitt durch den Schwimmbeckenkörper dargestellt, in dem die beispielsweise
zu verändernden -Abmessungen eingetragen sind.
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Zwei im Prinzip gleichartige schwimmende Begrenzungskörper 2 und
3 können erfindungsgemäß durch Luftzufuhr gehoben und durch Luftauslaß versenkt
werden.
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Der schwimmfähige Begrenzungskörper 2 ist im aufgeschwommenen Zustand
dart gestellt, in dem er das Schwimmbecken unterteilt, wie es beispielsweise mit
den Maßangaben in Fig. 1 dargestellt ist. Den dann an der Gesamtlänge fehlenden
Anteil von in diesem Falle 1,2 m für den Begrenzungskörper 2 gibt der gleichartig
aufgebaute abgesenkte Begrenzungskörper 3 frei, der im gezeichneten Zustand den
Abschluß des Beckenbodens über der Tasche bildet.
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Die schwimmfähigen Begrenzungskörper 2 und 3 bestehen erfindungsgemäß
vorzugsweise aus freitragenden Kasten- oder Rohrprofilen, wobei natürlich noch andere
technisch vorteilhafte Konstruktionen die gleiche Wirkung ergeben können, beispielsweise
teilausgeschäumte Kunststoffkörper.
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Die schwimmfähigen Begrenzungskörper 2 und 3 sind im Beispiel 1 aus
zwei durch Abstandsstützen 4 verbundenen Kästen gebildet, zwischen denen eine Wassermenge
einfließen kann, die als Dämpfung bei seitlichen Impulsen dient.
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Gleichzeitig können diese Abstandsstutzen 4 den Druckausgleich zwischen
den beiden Kästen bewirken.
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Die Abdeckungen 5 bilden im Falle 2 Fig. 1 ein Teil des Hallenbodens,
im Falle 3 einen Teil des Schwimmbeckenbodens.
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Durch Schleppschürzen 6 in Fig. 1 können die Bauhöhen der schwimmfähigen
Begrenzungskörper und damit die Tiefen der Taschen im Schwimmbeckenkörper 1 verringert
werden, fall-s das von Vorteil ist.
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Im zweiten Ausführungsbeispiel ist die Verwandlung eines Schwimmbeckens
beliebiger NormmaBe in ein Wellenbecken mit Stufen an der Brandungsseite beschrieben.
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Fig. 2 zeigt den im ersten Beispiel beschriebenen Begrenzungskörper
2 im abgesenktem Zustand. Der Begrenzungskörper 3 des ersten Beispieles besteht
hier jedoch beispielsweise aus den drei Teilen 7, 8 und 9, wobei die einzelnen Teile
7, 8 und 9 der Höhe nach gehoben und dann gegeneinander und/oder am Schwimmbeckenkörper
verriegelt sind. Mit derartigen Anordnungen sind wie gezeichnet beispielsweise drei
Stufen zu bilden, wobei eine vierte Stufe durch den Schwismbeckenrand entsteht.
Weiterhin können mit den schwimmenden Begrenzungskörpern 7, 8 und 9 im vollaufgeschwommenen
Zustand, wie in Ausführungsbeispiel 1 beschrieben, Beckenbegrenzung in Hallenflurhöhe
oder Beckenverlängerung ja vollabgesenkten Zustand erreicht werden. Andere Möglichkeiten
bestehen beispielsweise in der Bildung von Unterwassersitzbänken für therapeutische
Zwecke oder Unterwassertreppen für Lehrschwimmbecken und anderes mehr.