DE2118229B2 - Gleitfuehrung fuer einen in laengsrichtung verschiebbaren fahrzeugsitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitführung für einen in Längsrichtung verschiebbaren Fahrzeugsitz mit einem Paar von am Sitz befestigten Gleitschienen und einem Paar von diesen zugeordneten, fahrzeugfesten Führungsschienen, wobei Gleitschienen und Führungsschienen ineinandergreifen und relativ zueinander verschiebbar s:nd und jeweils eine Schiene mit wenigstens einem die jeweils zugeordnete Schiene übergreifenden Bügel versehen ist.

Bei einer bekannten Gleitführung dieser Art (US-PS 32 58 240) sind die am Sitz befestigten Gleitschienen je als ein in Längsrichtung geschlitztes, zylindrisches Rohr ausgebildet, das die ebenfalls als Rohr ausgebildete, zugeordnete, fahrzeugfeste Führungsschiene längsverschiebbar aufnimmt. Mit der Gleitschiene fest verbunden sind zwei je aus einem Flachstab hergestellte Bügel, welche von unten her auf die Gleitschiene im Abstand vom einen bzw. anderen Ende aufgesetzt sind und den unten liegenden Schlitz der Gleitschiene übergreifen.

Die Belastbarkeit der Verbindung zwischen Gleitschiene und zugeordneter Führungsschiene ist sehr gering, weil die Weite des Schlitzes nur wenig kleiner ist als der Außendurchmesser des die Führungsschiene bildenden Rohres und damit letzteres auf den Schlitz die Wirkung eines Keiles mit sehr kleinem Keilwinkel hat, so daß schon relativ geringe Kräfte genügen, um die Weite des Schlitzes auf den Außendurchmesser der Führungsschiene zu vergrößern. Nur die beiden Bügel verhindern dann noch eine Trennung von Gleitschiene und Führungsschiene. Diese Bügel sind aber relativ schmal, so daß die von ihnen übertragbaren Kräfte entsprechend gering sind.

Die Belastbarkeit der Verbindung zwischen Gleitschiene und Führungsschiene ist deshalb noch geringer als bei den üblichen Gleitführungen (DT-PS 5 26 151), bei denen jeweils die eine der beiden Schienen einen seitlich vorspringenden, im Querschnitt U-förmigen Flansch aufweist, der sich über die gesamte Schienenlänge erstreckt und in den ein sich ebenfalls über die gesamte Schienenlänge erstreckender, seitlich vorspringender Flansch der anderen Schiene eingreift. Diese aus Stahlblech bestehenden Schienen vermögen die normalerweise angreifenden Kräfte ohne Verformung aufzunehmen. Sofern am Sitz jedoch sehr hohe Kräfte wirksam werden, womit bei einem Unfall gerechnet werden muß, kann es jedoch zu einer Verformung der Schienen kommen, die so weit gehen kann, daß sie sich voneinander lösen. Um dies zu verhindern, wäre es natürlich möglich, die Laufschienen so weit zu verstärken, daß eine Verformung ausgeschlossen ist. Der Aufwand hierfür wäre aber sehr erheblich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gleitführung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der mit einfachen Mitteln die Verformung der

hi Schienen bis zu einem die Gefahr eines Trennens in sich bergenden Ausmaße verhindert werden kann.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an sich bekannter Weise jeweils eine der beiden

einander zugeordneten Schienen mindestens einen seitlich vorspringenden Flansch aufweist, der mit einem im Querschnitt U-förmig gebogenen und ebenfalls seitlich angeordneten Flansch der anderen Schiene formschlüssig in Eingriff steht, wobei sich die beiden Flansche über die gesamte Länge di;r einander zugeordneten Schienen erstrecken, ur;d daß der Bügel den U-förmig gebogenen Flansch der anderen Schiene als verstärkendes Bauteil übergreift.

Die Belastbarkeit der Gleitführung ist hieibei to wesentlich größer als bei den bekannten Gleitführungen, da zusätzlich zu der sich über die gesamte Schienenlänge erstreckenden Flanschverbindung noch die Verbindung durch den Bügel vorhanden ist. Der Bügel ist ein äußerst einfaches und billiges Bauteil, das is überdies ohne Schwierigkeiten an übliche Laufschienenkonstruktionen angebracht werden kann. Es ist deshalb auch möglich, nachträglich Laufschienen mit einem solchen Bügel im erforderlichen Maße zu verstärken.

Um das Gewicht und den Materialbedarf für den Bügel gering zu halten, ist es zweckmäßig, ein L-förmiges oder U-förmiges Querschnittsprofii für den Bügel vorzusehen. Der Bügel kann dann mit geringen Kosten aus Stahlblech hergestellt werden.

Um sicherzustellen, daß bei einer Belastung der Schienen im Sinne des Trennens nicht nur der Bügel die auftretenden Kräfte aufnimmt, sondern auch die Flansche voll belastet werden, kann man das Spiel der durch den Bügel gebildeten Verbindung zwischen den beiden Schienen etwas größer als das Spiel der Flansche vorsehen. Die beiden Schienen verformen sich dann bei einer hohen Belastung zunächst, geringfügig, bis ai?ch der Bügel zum Tragen kommt.

Ein Schenkel des Bügels kann dabei an der einen bzw. anderen nach außen weisenden Fläche des U-förmigen Flansches anliegen. In diesem Falle bildet der Bügel eine Verstärkung des Flansches. Er kann dabei fest mit der diesen U-förmigen Flansch bildenden Schiene verbunden sein. Der Bügel kann aber auch fest mit derjenigen Schiene verbunden sein, deren Flansch in den U-förmigen Flansch eingreift. In diesem Falle gleitet der Bügel bei einer Längsverschiebung des Sitzes über den von ihm übergriffenen Flansch.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform, bei der die mit dem Sitzgestell verbundene Schiene ein' U-Profil mit horizontal liegenden Schenkeln hat, dessen erster Schenkel als Flansch in den U-förmigen Flansch der fahrzeugfesten Führungsschiene eingreift, übergreift der Bügel außer dem U-förmigen Flansch der fahrzeugfesten Schiene den zweiten Schenkel der mit dem Sitzgestell verbundenen Schiene. Es sind dann nicht nur die Flansche verstärkt, sondern die gesamte, mit dem Sitzgestell verbundene Gleitschiene. Hierbei kann der Bügel entweder fest mit der fahrzeugfesten Schiene oder fest mit dem Sitzgestell verbunden sein. Je nachdem, wo er befestigt ist, gleitet der Bügel bei einer Längsverschiebung des Fahrzeugsitzes auf dem ersten Schenkel der Gleitschiene oder dem U-förmigen Flansch.

Im folgenden ist die Erfindung anhand verschiedener in der Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele im einzelnen erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels,

F i g. 2 eine Vorderansicht des ersten Ausführungsbei- t» spiels,

F i g. 3 eine unvollständig dargestellte Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels,

Fig.4 eine unvollständig dargestellte Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels,

Fig. 5 eine unvollständige Vorderansicht einer Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels,

Fig. 6 eine unvollständige Vorderansicht einer Abwindiung des Ausführungsbeispiels gemäß den F i g. 1 und 2.

Ein Fahrzeugsitz 1 weist an seinem Sitzgestell 2 auf dessen Unterseite zwei Gleitschienen 3 auf, die parallel zueinander liegen und sich in Sitzlängsrichtung erstrekken. Beide Gleitschienen 3 besitzen ein U-förmiges Profil, das nach außen hin geöffnet ist. Der oben liegende Schenkel ist mit dem Sitzgestell 2 fest verbunden. Der untere, horizontal liegende Schenkel der beiden aus Stahlblech bestehenden Gleitschiene 3 bildet einen seitlich vorspringenden Flansch 3', der in eine U-förmige, nach innen offene Nut eines ebenfalls seitlich vorspringenden, U-förmig gebogenen Flansches 4' eingreift.

Die beiden Flansche 4' werden durch den oben liegenden Schenkel von zwei Führungsschienen 4 gebildet, weiche sich wie die Gleitschienen 3 in Sitzlängsrichtung erstrecken und zusammen mit diesen zwei Schienenpaare bilden. Der untere Schenkel der ebenfalls aus Stahlblech bestehenden Führungsschienen 4 ist mit dem Fahrzeugboden verbunden.

Wie insbesondere F i g. 2 zeigt, übergreift ein Bügel 5, der im Ausführungsbeispiel ein U-förmiges Querschnittsprofil besitzt und aus Stahlblech besteht, den Flansch 4' der Führungsschiene 4. Die beiden Schenkel des Bügels S liegen dicht am Flansch 4' an und sind mit diesem fest verbunden. Dadurch wird der Flansch 4' gegen ein Aufbiegen infolge einer auf den eingreifenden Flansch 3' gegen das Sitzgestell 2 hin wirkenden Zugkraft gesichert. Der Bügel 5 kann aber auch so dimensioniert werden, daß er sich selbst verformt und dabei auch eine gewisse Verformung der Flansche 3' und 4' zuläßt, dennoch aber ein Außereingriffkommen verhindert. Es kann dann zumindest ein Teil der auf die Rückenlehne des Sitzes einwirkenden Energie absorbiert werden.

Bei dem in den F i g. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Gleitschienen 103 bzw. Führungsschienen 104 in gleicher Weise ausgebildet wie die Gleitschienen 3 bzw. Führungsschienen 4 des Ausführungsbeispiels gemäß den F i g. 1 und 2. Der dem Bügel 5 entsprechende Bügel 105, der ebenfalls ein U-förmiges Querschnittsprofil besitzt, liegt jedoch nicht mit beiden Schenkeln am Flansch 104' an. Vielmehr liegt lediglich der untere Schenkel an der nach unten weisenden Außenfläche des Flansches 104' an, während der obere Schenkel den oberen Schenkel der mit dem Sitzgestell verbundenen Gleitschiene 103 übergreift. Der Bügel 105 ist fest mit der unteren Führungsschiene 104 verbunden. Bei einer Verschiebung des Sitzes in Längsrichtung bewegt sich deshalb der obere Schenkel der oberen Gleitschiene 103 relativ zum Bügel 105. Dessen oberer Schenkel könnte am oberen Schenkel, der Gleitschiene 103 verschiebbar anliegen, im Ausführungsbeispiel ist jedoch das Spiel zwischen diesen beiden Schenkeln etwas größer gewählt als das Spiel der Flansche 103' und 104'. Der Bügel 105 kommt deshalb erst zum Tragen, wenn sich die beiden Schienen geringfügig verformt haben.

Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von demjenigen gemäß den Fig.3 und 4 lediglich dadurch, daß der Bügel 205 fest mit der Gleitschiene 203 und damit mit dem nicht dargestellten

Sitzgestell verbunden ist. Es ist deshalb zwischen dem Flansch 204' der Führungsschiene 204, in den der Flansch 203' eingreift, und dem diesem Flansch zugeordneten Schenkel des Bügels 205 ein gewisses Spiel vorgesehen.

Das in Fig. 6 dargestellte Ausführungsbeispiel stellt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß den Fi g. 1 und 2 dar. Die Abwandlung betrifft lediglich den Bügel 305, der hier an seinem oben liegenden Schenkel einen Fortsatz 305' aufweist, welcher am Jochteil der Gleitschiene 303 anliegt und mit dieser verschweißt ist. Damit trotzdem eine Längsverschiebung der Gleitschiene 303 in der Führungsschiene 304 möglich ist, ist ein geringer Spalt zwischen den einander zugekehrten Flächen des Bügels 305 und des Flansches 304' vorgesehen, in den der Flansch 303' eingreift.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche:

1. Gleitführung für einen in Längsrichtung verschiebbaren Fahrzeugsitz, mit einem Paar von am S;itz befestigten Gleitschienen und einem Paar von diesen zugeordneten, fahrzeugfesten Führungsschienen, wobei Gleitschienen und Führungsschienen ineinandergreifen und relativ zueinander verschiebbar sind und jeweils eine Schiene mit wenigstens einem die jeweils zugeordnete Schiene übergreifenden Bügel versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise jeweils eine der beiden einander zugeordneten Schienen (jeweils Gleitschiene 3, Führungsschiene (4; 103,104; 203,204; 303,304; 403,404; 503,504) mindestens einen seitlich vorspringenden Flansch (3'; 103'; 203'; 303') aufweist, der mit einem im Querschnitt U-förmig gebogenen und ebenfalls seitlich angeordneten Flansch (4'; 104'; 204'; 304'; 404'; 504') der anderen Schiene (Führungsschiene 4; 104; 204; 304; 404; 504) formschlüssig in Eingriff steht, wobei sich die beiden Flansche (3', 4'; 103', 104'; 203', 204'; 303', 304') über die gesamte Länge der einander zugeordneten Schienen (jeweils Gleitschiene 3, Führungsschiene 4; 103,104; 203,204; 303, 304; 403, 404; 503, 504) erstrecken, und daß der Bügel (5; 105; 205; 305; 405; 505) den U-förmig gebogenen Flansch (4'; 104'; 204'; 304'; 404'; 504') der anderen Schiene (Führungsschiene 4; 104; 204; 304; 404; 504) als verstärkendes Bauteil übergreift.

2. Gleitführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (5; 105; 205; 305; 405; 505) ein L-förmiges oder U-föriniges Querschnittsprofil besitzt.

3. Gleitführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (5; 105; 205; 305; 405; 505) aus Stahlblech besteht.

4. Gleitführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spiel der durch den Flügel (105; 205; 305; 405) gebildeten Verbindung zwischen den beiden Schienen (jeweils· Gleitschiene 103, Führungsschiene 104; 203, 204; 303,304; 403,404) etwas größer ist als dasjenige der beiden Flansche(103', 104';203',204';303',304).

5. Gleitführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Schenkel des Bügels (5) an einer der nach außen weisenden Flächen des U-förmigen Flansches (4') anliegt.

6. Gleitführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (5) fest mit der diesen U-förmigen Flansch (4') bildenden Schiene (4) verbunden ist.

7. Gleitführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (305) fest mit derjenigen Schiene (303) verbunden ist, deren Flansch (303') in den U-förmigen Flansch (304') eingreift.

8. Gleitführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die mit. dem Sitzgestell verbundene Schiene ein U-Profil mit horizontal liegenden Schenkeln hat, dessen erster Schenkel in den U-förmigen Flansch der fahrzeugfesten Schiene eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (105; 205; 405; 505) außer dem U-förmigen Flansch der fahrzeugfesten Schiene den zweiten Schenkel der mit dem Sitzgestell verbundenen Schiene (Gleitschiene 103; 203; 403; 503) übergreift.

9. Gleitführung nach Anspruch 8, dadurch

gekennzeichnet, daß der Bügel (105) fest mit der fahrzeugfesten Schiene (Führungsschiene 104) verbunden ist.

10. Gleitführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (205) fest mit dem Sitzgestell verbunden ist.