DE211707C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— JiS 211707 KLASSE 42 c. GRUPPE

Nordpol mit Hilfe drehbarer Zeiger.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. März 1908 ab.

Für diese Anmeldung ist .bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

=-^—.—= —

14. Dezember 1900

auf Grund der Anmeldung in England vom 25. März 1907 anerkannt.

die Priorität

Um auf einem sich auf dem Meer befindlichen Schiff den geographischen Nordpol zu bestimmen, ist es nötig, die Abweichung des Kompasses in jedem Augenblick ermitteln zu können.

Zur Bestimmung des geographischen Nord-. poles können folgende zwei Wege eingeschlagen werden. Die Bestimmung kann entweder durch astronomische Beobachtungen und durch mathematische Berechnung oder durch Beobachtung von sichtbaren Punkten am Lande erfolgen. Diese Bestimmungen sind jedoch zuweilen unmöglich.

Vorliegende Erfindung betrifft eine einfache Vorrichtung, durch welche die Gesamtabweichung der Magnetnadel rasch und leicht jederzeit bestimmt werden kann.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung. Fig. 1 zeigt diese Vorrichtung in Verbindung mit einem gewöhnlichen Schiffskompaß im Querschnitt, und Fig. 2 zeigt den Grundriß derselben.

Das Kompaßgehäuse 1, welches in geeigneter Weise befestigt sein kann, ist mit der Pinne 2 versehen, auf welcher die die Windrose 4 tragende Magnetnadel 3 aufgehängt ist. Nahe an der Windrose 4 ist ein Gradring 5 angeordnet, dessen Teilung genau mit der Teilung der Windrose übereinstimmt. Oberhalb der Windrose 4 und des Gradringes 5 ist genau konzentrisch mit der Magnetnadel 3 und der Windrose 4 eine drehbare Spindel 6 angeordnet, welche an ihrem oberen Ende zwecks leichter Drehung mit einem gerändelten Kopf 7 versehen ist. An dem unteren Ende der Spindel 6 sind drei Zeiger 8, 9 und 10 derart angebracht, daß jeder Zeiger unabhängig von den übrigen gedreht werden kann. Durch eine Schraubenmutter il können diese Zeiger in einer bestimmten gegenseitigen Lage festgelegt werden. Die äußeren Enden der Zeiger erstrecken sich bis über den Gradring 5. Jeder Zeiger ist am äußeren Ende mit einer öffnung 12 versehen, in welcher ein Haar 13 radial eingespannt ist, durch welches eine genaue Ablesung ermöglicht wird. Die Spindel ist mit den an ihr angebrachten Teilen zweckmäßig an einer Glasplatte 14 befestigt, welche die Teile des Kompasses bedeckt. Der Gradring 5 und die Zeiger 8, 9 und 10 können auch oberhalb der Glasplatte angeordnet sein.

Die Verwendungsweise des Instrumentes ist folgende: Wenn sich das Schiff an einem Landungsplatz oder an sonst einem geeigneten Platz befindet, an dem der Schiffer die genauen Richtungen kennt, kann er ganz genau die magnetische Richtung des Schiffskopfes

und die wirkliche Richtung des Schiffskopfes bestimmen, wodurch die Deviation ermittelt werden kann. Nachdem diese Bestimmung ausgeführt ist, werden die Zeiger derart eingestellt, daß der Zeiger 8 nach dem Schiffskopf, der Zeiger 9 nach dem magnetischen Norden und der Zeiger 10 nach dem geographischen Norden zeigt. Hierauf wird die Schraubenmutter 11 angezogen, wodurch die Zeiger in ihrer gegenseitigen Lage festgehalten werden, so daß sie sich nicht mehr unabhängig voneinander bewegen können, während sie zusammen gleichzeitig durch den Kopf 7 gedreht werden können.

Zum leichteren Verständnis der Verwendungsweise des Instrumentes wird folgendes Beispiel angeführt. Es werde beispielsweise angenommen, daß der Schiffskopf gegenüber dem magnetischen Norden 45 ° nach Westen und der genaue Norden gegen den magnetischen Norden um 45° nach Osten abweicht bzw. die Deviation 45 ° nach Westen beträgt. Werden nun die Zeiger 8, 9 und 10 in ihre, genauen Lagen gestellt, .so daß sie 45° voneinander abweichen, so schließen die Zeiger 8 und 10 einen rechten Winkel ein und der Zeiger 9 kommt in der Mitte zwischen den beiden anderen Zeigern zu liegen. Setzt nun das Schiff seinen Kurs weiter und wird beim Ablesen des Kompasses gefunden, daß er sich auf 90 ° westlich bewegt hat, so hat die Richtung augenscheinlich eine Änderung von 45 ° nach Westen erfahren. Durch den Kopf 7 werden nun die Zeiger gegen Norden um 45 ° zurückgedreht, wobei die Größe der Drehung durch den Gradring 5 bestimmt wird. Wenn nun während dieser Bewegung des Schiffes die ursprüngliche Abweichung vermehrt oder vermindert worden ist, werden die drei Zeiger ihre Lage der Windrose 4 nicht wieder einnehmen, was ohne weiteres daran zu erkennen ist, daß der Zeiger 9 nicht mehr mit der Stellung der Magnetnadel sich deckt.

Diese Veränderung in der Stellung des Zeigers 9 gegenüber der Magnetnadel kann direkt abgelesen werden und aus der Differenz der Stellungen die ganze Abweichung rasch berechnet und angenähert der geographische Norden bestimmt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Bestimmung der Abweichung der Kompaßnadel vom geographischen Nordpol mit Hilfe drehbarer Zeiger, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Magnetnadel und der Windrose drei drehbare und unabhängig voneinander feststellbare Zeiger und eine am Rande des Kompaßkessels vorgesehene ringförmige Skala konzentrisch zur Windrose angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.