DE2116613C3 - Piezoelektrisches Oxidmaterial - Google Patents

Piezoelektrisches Oxidmaterial

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DE2116613C3
DE2116613C3 DE19712116613 DE2116613A DE2116613C3 DE 2116613 C3 DE2116613 C3 DE 2116613C3 DE 19712116613 DE19712116613 DE 19712116613 DE 2116613 A DE2116613 A DE 2116613A DE 2116613 C3 DE2116613 C3 DE 2116613C3
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Noboru; Egami Harutoshi; Yokoyama Katsunori; Yamashita Yohachi; Yokohama Ichinose (Japan)
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Tokyo Shibaura Electric Co Ltd
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Description

Die Erfindung betrifft ein piezoelektrisches Oxid- tragern nachteilig bemerkbar.
material, das einen Gehalt an PbTiO3 und PbZrO3 be- Mit der Erfindung soll ein piezoelektrisches Oxidsitzt, material mit sehr stabilen Eigenschaften geschaffen
Piezoelektrische Materialien liefern nach Polari- werden, das nur noch in einem sehr geringen Umfang sation zwischen ihrem positiven und negativen Pol *5 eine alterungsbedingte Verschlechterung des piezoeine hohe Ausgangsspannung (die sogar zu einer elektrischen Effektes zeigt und das bestandig eine ge-Funkenentladung über den Polen führen kann), wenn wünschte hohe Spannung liefern kann, selbst wenn es zwischen ihren Polen ein hoher mechanischer Druck mit einem mechanischen Druck von z. B. 100 bis angelegt wird. Sie werden deshalb seit einiger Zeit mit 2000 kg/cm* betrieben wird.
zunehmendem Ausmaß in der Technik z. B. als Über- 30 Dieses Ziel wird erfindungsgemäß für ein piezoelektrager eingesetzt oder als Oszillationselement zum Er- trisches Oxidmaterial mit einem Gehalt an PbTiO3 zeugen von Überschallwellen oder als Bauteil in einem und PbZrO3 als Grundbestandteil dadurch erreicht, keramischen Filter, einem Tonabnehmer, einem Mi- daß das Material eine ternäre feste Lösung der Zukrofon, einem Vibrator u. dgl. oder auch als Zündvor- sammensetzung
richtung für Gasgeräte und Feuerzeuge. Die piezo- 35
elektrischen Eigenschaften dieser Materialien werden 35,0 bis 57,0 Molprozent PbTiO3,
meistens definiert durch zwei Materialkonstanten, 15,0 bis 55,0 Molprozent PbZrO3,
nämlich den elektromechanischen Kopplungskoeffi- 0,5 bis 50,0 Molprozent Pb(Me1Z1 Te1/2)O3
zienten Kv oder K33 und den mechanischen Gütefaktor Qm. Die beiden Kopplungskoeffizienten Kp 40 ist, wobei Me für Mg und/oder Zn steht,
und K33 sind einander proportional, sie basieren auf Das erfindungsgemäße Material zeigt sehr gute
einer Messung des Vibrationskoeffizienten senkrecht piezoelektrische Eigenschaften und ist den bekannten (Kp) bzw. parallel (K33) zur Polarisationsrichtung. Materialien insbesondere hinsichtlich der Alterungs-
Ais piezoelektrische Materialien sind bereits solche beständigkeit beträchtlich überlegen. Es ist daher sehr des binären Systems PbZiO3-PbZrO3 bekanntge- 45 gut für alle üblichen Anwendungszwecke von piezoworden. Diese Systeme bestehen aus einer festen Lö- elektrischen Materialisn einsetzbar, z. B. als elektrosung mit vorzugsweise gleichen Molverhältnissen an akustisch-mechanisches Übertragerelement oder vor-PbTiO3 und PbZrO3. Sie konnten sich wegen ver- zugsweise als Zündvorrichtung zum Erzeugen von schiedener Mangel jedoch bislang in der Praxis nicht Funkenentladungen für die Zündung von Gasgeräten einbürgern. Es wurde zwar auch schon versucht, Eigen- 50 und Verbrennungsmaschinen geringerer Kapazität,
schäften des Systems PbTiO3 — PbZrO3 durch Zugabe Die Erfindung wird nunmehr eingehend in Ausfüh-
von z. B. CdO oder ZnO zu verbessern, doch das mit rungsbeispielen an Hand der Zeichnungen näher er-CdO oder ZnO modifizierte binäre System hat den läutert. Dabei stellt dar
Nachteil, daß sich die piezoelektrischen Eigenschaften F i g. 1 eine graphische Darstellung zur Erläuterung
stark mit der Temperatur und auch mit der Zeit ändern. 55 der Veränderungen des elektro-mechanischen Kopp-Ein weiterer bekannter Vorschlag zielt darauf, das lungskoeffizienten K33 bei Veränderung der Gehalte an binäre System PbTiO3 — PbZrO3 durch Zufügung allen drei Grundbestandteilen des ternären Systems, eines dritten Bestandteils in ein ternäres System umzu- F i g. 2 eine graphische Darstellung zur Erläuterung
wandeln. Als solcher dritter Grundbestandteil ist der Veränderungen des elektro-mechanischen Kopp-Pb(Mg1Z3 Nb2/3)O3 bekanntgeworden. Ein damit aufge- 60 lungskoeffizienten K33 bei Veränderung der Gehalte an bautes ternäres System hat jedoch bislang auch keinen den beiden Grundbestandteilen PbTiO3 und PbZrO3, durchgreifenden praktischen Erfolg gehabt, weil wobei der Gehalt an dem dritten Grundbestandteil bestenfalls Zi33 nicht über 50% liegt und Qm nur einen Pb(Me1/2 Te112)O3 konstant gehalten ist,
Maximalwert von etwa 600 annimmt. F i g. 3 ein ternäres Diagramm zur Erläuterung des
Von den beiden Materialkonstanten K33 (bzw. Kv) 65 Bereichs der Zusammensetzung des erfindungsge- und Qm der piezoelektrischen Materialien ist Qm in mäßen Materials in Hinsicht auf die drei Grundeiner Anzahl von Fällen, z. B. bei der Anwendung des bestandteile,
Materials als Zündvorrichtung, nicht so wichtig, wo- F i g. 4 eine graphische Darstellung zur Erläuterung
der Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstante für zwei erfindungsgemäße Materialien,
F i g. 5 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der Temperaturabhängigkeit des elektro-mechanischen Kopplungskoeffizienten K33 für die beiden Materialien gemäß F i g. 4 und
F i g. 6 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der Veränderungen des elektro-mechanischen Kopplungskoeffizienten K33 in Abhängigkeit von der Frequenz der angelegten Druckbelastung, und zwar für drei erfindungsgemäße Materialien im Vergleich mit zwei Materialien nach dem Stand der Technik.
Das erfindungsgemäße piezoelektrische Oxidmaterial wird durch Festphasen-Reaktion aus einer Anzahl von Oxiden mit unterschiedlichen Valenzen hergestellt und besteht aus einem ternären Oxidsystem der allgemeinen Zusammensetzung
Pb(Me12 Te1Z2)O3-PbTiO3-PbZrO3.
20
Dieses ternäre System entsteht dadurch, daß von dem binären System PbTiO3 — PbZrO3 ein Anteil durch den zusätzlichen Grundbestandteil Pb(Me1/2 Te112 )03 ersetzt wird, wobei Me für Mg und/oder Zn steht. Kristallographisch besitzt das Material die Perowskit-Struktur. Die Zusammensetzung des Materials läßt sich auch durch die Formel
a- · PbTiO3-J · PbZrO3-Z · Pb(Me112 Te112)O3
ausdrücken, wobei
a- = 35,0 bis 57,0 Molprozent,
y = 15,0 bis 55,0 Molprozent,
ζ = 0,5 bis 50,0 Molprozent und
x 4- y 4- ζ = 100 Molprozent
Die Herstellung des erfindungsgemäßen piezoelektrischen Oxidmaterials kann ohne weiteres durch übliche pulvermetallurgische Techniken erfolgen. Dazu genügt es, die einfachen Oxide wie PbO, TiO2, ZrO2, TeO3 sowie MgO und/oder ZnO als Ausgangsmaterialien zu verwenden. Diese Ausgangsmaterialien werden dabei genau in den vorgeschriebenen Mengenanteilen ausgewogen und dann innig miteinander vermischt, und zwar z. B. in einer Kugelmühle. An Stelle der Oxide können auch andere Verbindungen wie Hydroxide, Karbonate oder Oxalate eingesetzt werden, sofern diese beim Erhitzen in die Oxide umgewandelt werden. Die innige Mischung der Oxide oder äquivalenten Substanzen wird dann zunächst bei einer relativ geringen Temperatur von etwa 600 bis 900° C vorgesintert und danach erneut in einer Kugelmühle behandelt, wobei ein Pulver mit einer kontrollierten Partikelgröße von etwa 1 bis 2 μπι entsteht. Zu diesem Pulver wird anschließend ein Bindemittel gegeben, wie z. B. Wasser oder Polyvinylalkohol. Daraufhin wird die Masse unter einem Druck von etwa 0,5 bis 2 t/cm2 preßgeformt und bei einer Temperatur von etwa 1000 bis 1270'C ausgesintert. Da das in der Masse enthaltene PbO leicht verdampft und dadurch ein Teil verlorengehen kann, wird das Sintern zweckmäßig in einem abgedichteten Ofen vorgenommen, wobei die maximale Sintertemperatur zweckmäßig über eine Zeit von etwa 0,5 bis 3 Stunden aufrechterhalten wird.
Die Polarisation des so gebildeten piezoelektrischen Oxidmaterials kann durch bekannte Methoden erfoleen. beispielsweise dadurch, daß das Material zwischen ein Elektrodenpaar gebracht wird und ein Gleichspannungsfeld von 20 bis 30kV/cm auf das Material zur Einwirkung gebracht wird, und zwar etwa 1 Stunde lang in Silikonöl bei einer Temperatur von etwa 140 bis 16O0C.
Nunmehr seien die Gründe für die Auswahl der weiter vorn angegebenen Grenzen der Mengenverhältnisse der drei Grundbestandteile des erfindungsgemäßen ternären Systems kurz erläutert:
Wenn der Gehalt an Pb(Me?,2 Te1/2)O3 über 50 Molprozent ansteigt, ergibt sich kein Material, bei dem der elektromechanische Kopplungskoeffizient K33 den für die Verwendung als Zündvorrichtung notwendigen Wert von mehr als 50% besitzt. Dies ergibt sich aus den in Fig. 1 niedergelegten Untersuchungen an Materialien mit unterschiedlichen Gehalten an Pb(Me1^2Te12)O3, PbTiO3und PbZrO3. In Fig. 1 ist zu erkennen, daß immer dann, wenn der Gehalt an Pb(Me12Te12)O3 die Grenze von 0,5% nach unten bzw. die Grenze von 50,0% nach oben übersteigt, der AT33-Wert kleiner als 50% und damit also zu klein wird. In F i g. 1 gilt die Kurve α für ein Material mit Me = Mg und die Kurve b für ein Material mit Me = Zn.
In Hinsicht auf die Grenzen des Gehalts des Materials an PbTiO3 gilt, daß dessen Mengenanteile zwischen 35,0 und 57,0 Molprozent liegen sollten. Außerhalb dieser Grenzen ergibt sich kein piezoelektrisches Material mit ausreichend großem AT33-WeH, wie den in F i g. 2 niedergelegten Untersuchungsergebnissen entnommen werden kann. Bei der Darstellung der F i g. 2 ist der Gehalt des Materials an Pb(Me1Z2 Te112)O3 mit 10,0 Molprozent konstant gehalten, und nur die Gehalte an den beiden anderen Grundbestandteilen sind geändert. Dabei steht die Kurve c für ein Material mit Me = Mg und die Kurve d für ein Material mit Me = Zn. Aus F i g. 2 und auch aus F i g. 1 ist erkennbar, daß unterhalb 35 Molprozent PbTiO3 der ÄT33-Wert zu klein wird. Analog stellt sich auch bei einem Gehalt oberhalb 57,0 Molprozent PbTiO3 kein Material mit ausreichend guten piezoelektrischen Eigenschaften ein, und seibst wenn in diesem Bereich oberhalb 57,0 Molprozent der A"33-Wert noch brauchbar sein sollte, bekommt das Material kerne ausreichend gute Stabilität der Eigenschaften mehr.
Die Grenzen für den Gehalt an PbZrO3, dem dritten Grundbestandteil des ternären Systems, ergeben sich aus den Grenzen für den Gehalt an den beiden anderen Grundbestandteilen zu 15,0 bis 55,0 Molprozent. In der F i g. 3 sind die für das erfindungsgemäße piezoelektrische Material bestehenden Grenzen der Zusammensetzung in der üblichen ternären Dreieck-Darstellung angegeben. Das erfindungsgemäße Material besitzt eine Zusammensetzung, die in der Darstellung der F i g. 3 innerhalb des gestrichelten Gebietes liegt,
Zu erwähnen ist noch, daß das Pb(Me1(2 Te12)O3 als Mineralbildner wirkt und das Sintern erleichtert, wodurch sich eventuell die Sintertemperatur vermindern läßt. Dies hat eine entsprechend verminderte Gefahi der Verdampfung von PbO zur Folge, und außerderr eihebt sich beim Sintern ein gut kompaktes Endpro· dukt.
Durch Röntgenuntersuchung wurde festgestellt, daC das erfindungsgemäße piezoelektrische Oxidmaterial wie schon erwähnt, die Perowskit-Struktur besitzt, wo bei PbO, TiO2, ZrO2, TeO3 sowie MgO und/oder ZnC in Form einer festen Lösung gleichförmig verteilt sind Wenn man das Material durch die allgemeine Forme ABO3 beschreibt, läßt sich sagen, daß es aus eine:
Anzahl von Elementen mit unterschiedlichen Wertigkeiten besteht, wobei A zweiwertiges Pb und B zweiwertiges Me, sechswertiges Te und vierwertiges Ti bzw. Zr bedeutet. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das erfindungsgemäße Material wesentlich von den Materialien nach dem Stand der Technik, bei denen im allgemeinen ein Sauerstoff-Oktaeder vorhanden ist und bei denen die Zusammensetzung so beschaffen ist, daß bei Zugrundelegung der allgemeinen Formel A'B'O3 die durch das Symbol A' dargestellten Elemente zweiwertig und die durch das Symbol B' dargestellten Elemente vierwertig sind bzw. die durch das Symbol A' dargestellten Elemente einwertig und die durch das Symbol B' dargestellten Elemente fünfwertig sind. Mit anderen Worten bedeuten bei den bekannten Materialien die Symbole A' bzw. B' eine Kombination von Elementen mit der gleichen Valenz. Somit unterscheidet sich das erfindungsgemäße Material auch im Bautyp von den bekannten Materialien, was mit eine Ursache dafür sein mag, daß das erfindungsgemäße Material ausgezeichnete piezoelektrische !Eigenschaften besitzt, die sich sowohl mit der Zeit als auch mit der Temperatur nur sehr wenig ändern und damit stets die gewünschte Leistungsfähigkeit des Materials sicherstellen.
Bei einer Untersuchung der Veränderungen der erzeugten Spannung bei Druck-Beaufschlagung eines als Zündelement verwendeten Materials wurde gefunden, daß ein Material nach dem Stand der Technik, wenn es eine Million mal angestoßen wurde, in der erzeugten Spannung um etwa 15% abfiel, während ein erfindungsgemäßes Material unter den gleichen Bedingungen nur ein Absinken der Spannung um etwa 5% zeigte. Da die bei diesem Standfähigkeitstest bei dem bekannten Material beobachtete Abnahme der Spannung eventuell die Zuverlässigkeit einer durch das Zündelement zu bewirkenden Zündung beeinträchtigen kinn, muß das erfindungsgemäße Material in dieser Hinsicht als außerordentlich vorteilhaft und überlegen angesehen werden.
Nachfolgend werden zur weiteren Erläuterung der Erfindung einige detaillierte Zahlenbeispiele beschrieben.
Es wurden durch Auswiegen der erforderlichen Mengen an PbO, TiOj, ZrOs, TeO3 sowie MgO und/ oder ZnO insgesamt 67 Proben (einschließlich Vergleichsproben) hergestellt, von denen die erfindungsgemäßen Proben die schon weiter vorn erläuterten Grenzen der Zusammensetzung hatten. Zur Herstellung der Proben wurden die abgewogenen Oxide in einer Kugelmühle innig miteinander vermischt, bei einer Temperatur von 8500C vorgesintert und dann erneut in einer Kugelmühle fein zermahlen, d. h. auf eine Partikelgröße von 1 bis 2 μπι konditioniert. Zu dem so erhaltenen Pulver wurde Polyvinylalkohol als Bindemittel gegeben. Das Material wurde dann mit einem Druck von 1 t/cm2 geformt und anschließend 1 Stunde lang bei einer Maximumtemperatur von 1000 bis 12800C ausgesintert. Dabei ergaben sich Scheibchen von 1 mm Dicke und 13 mm Durchmesser sowie kleine Säulen von 7 mm Durchmesser und 15 mm Länge.
Von allen Proben wurde die Dichte d und die Dielektrizitätskonstante ε ermittelt. Weiterhin wurde jede Probe polarisiert, und zwar dadurch, daß Elektroden an der Probe angebracht wurden und ein Gleichspannungsfeld von 30 kV/cm 1 Stunde lang in Silikonöl bei einer Temperatur von 1400C angelegt wurde. Die Bestimmung der piezoelektrischen Eigenschaften de polarisierten Proben erfolgte nach den Standard Methoden, wie sie z. B. in Proc. IRE, 137, (1949 S. 1378 bis 1395, beschrieben sind. Die Ergebnissi dieser Untersuchungen sowie die Zusammensetzunj der einzelnen Proben und deren Sintertemperatur sine in der Tabelle 1 niedergelegt. Dabei dedeuten die ii der Kopfspalte der Tabelle 1 angegebenen Symbolf folgendes:
Τ, = Sintertemperatur (°C)
d = Dichte, gemessen bei 230C
ε = Dielektrizitätskonstante, gemessen bei
1 kHz und 23°C
K33 = elektro-mechanischer Kopplungskoeffizienl
AL = Alterung in % nach einer Million Anstößen (prozentuale Abnahme des AT33-Wertes)
Zur weiteren Erläuterung der Eigenschaften der in Tabelle 1 definierten Proben sei auf die Zeichnungen Bezug genommen, von denen F i g. 1 bis 3 schon kurz besprochen wurden.
F i g. 4 zeigt den Temperaturgang der Dielektrizitätskonstanten am Beispiel der Probe 13 (Curie-Punkt 345°C) und der Probe 31 (Curiepunkt 320"C). Dabei bezeichnen die Ziffern 13 bzw. 31 die zu diesen beiden Proben gehörenden Kurven. Für diese beiden Proben wurde auch noch der Temperaturgang des elektromechanischen Kopplungskoeffizienten AT33 ermittelt. Die dabei gewonnenen Ergebnisse sind in F i g. 5 niedergelegt, und es ist zu erkennen, daß, infolge der hohen Curiepunkte, der Ä^-Wert in einem Temperaturbereich von -100 bis +2000C praktisch konstant bleibt. Damit besitzen diese Proben einen sehr stabilen ATM-Wert, der außerdem auch einen ausgezeichnet hohen Absolutwert hat. In F i g. 5 sind die zu den beiden Proben gehörenden Kurven mit der gestrichenen Nummer der betreffenden Probe bezeichnet. Weiterhin wurden aus den Materialien gemäß den Proben 19, 43 und 52 piezoelektrische Zündeinheiten hergestellt. An diesen Zündeinheiten wurde die abgegebene Spannung ermittelt, und zwar nach einer unterschiedlichen Anzahl von Anstößen, d. h. von Druckbeaufschlagungen. Dabei ergab sich die in der Tabelle 2 gezeigte Tendenz. Entsprechende Untersuchungen wurden auch mit Zündeinheiten durchgeführt, die mit
einem bekannten piezoelektrischen Material hergestellt waren. Dieses Material ist in der Tabelle 2 mit cc bezeichnet und hatte die Zusammensetzung
Pb(Ti0117Zr0153)O3
mit 1,0 Gewichtsprozent Nb2O5 als Additiv. Aus der Tabelle 2 läßt sich die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Proben bezüglich der Alterungsbeständigkeit deutlich entnehmen.
Schließlich wurde noch ein Druck-Alterungstest durchgeführt, um die Verminderung des elektro-mechanischen Kopplungskoeffizienten K33 durch wiederholtes Anlegen eines Druckes von 1 t/cm2 zu ermitteln.
Dazu wurden Materialien gemäß den Proben 4, 25 und 47 verwendet, die mit zwei bekannten Materialien, als β und γ bezeichnet, zum Vergleich gebracht wurden. Das Material β hatte dabei die Zusammensetzung
Pb(Ti0,leZr0,M)O3 mit 0,7 Gewichtsprozent Nb2O5 als Additiv, und das Material γ hatte die ähnliche Zusammensetzung Pb(Ti047Zr0163)O3 mit 0,8 Gewichtsprozent La2O3 als Additiv. Aus F i g. 6 ergibt sich, daß nach fünfmaligem Anlegen des hohen Druckes der Abfall des A'33-Wertcs bei dem erfindungsgemäßen Material weit unter 10% liegt, bei den bekannten Materialien dagegen fast eine Zehnerpotenz größer ist. In Fi g. 6 sind die zu den jeweiligen Materialien
gehörenden Kurven mit der Nummer der betrefTendei Probe bzw. mit fi und γ bezeichnet.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß das erfin dungsgemäße piezoelektrische Material hervorragendi piezoelektrische Eigenschaften hat, die auch wie durcl die Temperatur-, Standfähigkeits- und Druckbsan spruchungs-Untersuchungen bewiesen, außerordent lieh stabil sind. Damit besitzen die Materialien gemäl der Erfindung eine überlegene Leistungsfähigkeit.
Tabelle 1 PbTiO3 PbZrOj Pb(Mc111Te1J)O1 : Mg 10,0 T, d r 853 40,6 AL
: Zn 10,0 907 45,8
Bezugsprobe 60,0 40,0 0 Mg 20,0 1280 7,41 956 47,2 20,8
1 60,0 30,0 Me Zn 20,0 1260 7,49 784 44,8 11,3
2 60,0 30,0 Me 1260 7,50 805 43,8 10,7
3 60,0 20,0 Me Mg 0,5 1240 7,48 12,6
4 60,0 20,0 Me Zn 0,5 1240 7,45 950 50,3 10,2
5 Mg 6,0 1003 51,0
Beispiel 57,0 42,5 Me Zn 6,0 1270 7,50 1102 59,5 4,2
1 57,0 42,5 Me Mg 13,0 1270 7,53 1087 58,6 4,6
2 57,0 37,0 Me Zn 13,0 1250 7,56 1221 62,2 3,3
3 57,0 37,0 Me Mg 23.0 1250 7,54 1202 60,1 2,9
4 57,0 30,0 Me Zn 23,0 1230 7,60 1144 55,8 5,1
5 57,0 30,0 Me Mg 28,0 1230 7,61 1098 54,5 4,9
6 57,0 20,0 Me Zn 28,0 1210 7,58 991 51,6 3,8
7 57,0 20,0 Me Mg 0,5 1210 7,57 976 51,8 4,0
8 57,0 15,0 Me Zn 0,5 1190 7,53 943 52,1 2,6
9 57,0 15,0 Me Mg 6,0 1190 7,51 958 51,7 2,5
10 50,0 49,5 Me Zn 6,0 1240 7,57 1083 60,5 4,3
11 50,0 49,5 Me Mg 13,0 1240 7,55 1146 61,4 4,7
12 50,0 44,0 Me Zn 13,0 1220 7,62 1251 70,5 5,0
13 50,0 44,0 Me /Mg 6,0
\Zn 7,0
1220 7,65 1238 70,0 4,4
14 50,0 37,0 Me Mc 23,0 1200 7,68 1270 71,2 3,9
15 50,0 37,0 Me Zn" 23,0 1200 7,64 1143 63,5 4,2
16 50,0 37,0 Me Mg 30,0 1200 7,70 1185 64,0 4,5
17 50,0 27,0 Me Zn 30,0 1180 7,62 1101 60,8 3,3
18 50,0 27,0 Me Mg 35,0 1180 7,63 1125 60,1 3,7
19 50,0 27,0 Me Zn 35,0 1160 7,60 1086 52,4 4,2
20 50,0 27,0 Me /Mg 20,0
\Zn 15,0
1160 7,61 1053 51,8 3.8
21 50,0 15,0 Me Mg 0,5 1130 7,55 1100 52,8 2,2
22 50,0 15,0 Me Zn 0,5 1130 7,54 974 51,1 2,8
23 50,0 15,0 Me Mg 6,0 1130 7,56 983 52,0 3,0
24 45,0 54,5 Me Zn 6,0 1220 7.58 1112 61,7 1,8
25 45,0 54,5 Me Mg 11,0 1220 7,57 1101 60,8 2,0
26 45,0 49,0 Me Zn 11,0 1200 7,62 1340 73,5 2,7
27 45,0 49,0 Me Mg 18,0 1200 7,61 1306 71,8 2,1
28 45,0 44,0 Me Zn 18,0 1180 7,70 1215 67,7 3,6
29 45,0 44,0 Me Mg 25,0 1180 7,72 1204 68,5 4,0
30 45,0 37,0 Me Zn 25,0 1150 7,66 1147 62,1 3,5
31 45,0 37,0 Me Mg 35,0 1150 7,62 1102 62,5 3,2
32 45,0 30,0 Me Zn 35,0 1130 7,60 1018 59,3 2,6
33 45,0 30,0 Me Mg 40,0 1130 7,59 1006 59,8 2,5
34 45,0 20,0 Me Zn 40,0 1100 7,53 924 52,7 U
35 45,0 20,0 Me Mg 5,0 1100 7,54 908 51,4 2,0
36 45,0 15,0 Me Zn 5,0 1080 7,51 886 52,6 1,5
37 45,0 15,0 Me Mg 15,0 1080 7,50 912 53,3 2,1
38 40,0 55,0 Me Zn 15,0 1200 7,53 1041 61,1 1,9
39 40,0 55,0 Me /Mg 10,0
\Zn 5,0
1200 7,56 1033 60,8 2,4
40 40,0 45,0 Me 1160 7,60 1072 61,6 2,8
41 40,0 45,0 Me 1160 7,61 2,5
42 40,0 45,0 Me 1160 7,59 2,2
43 609 650/179
ίο
(Fortsetzung Tabelle 1)
PbTiO3 Zahl PbZrO, 10= Pb(Me1Z1Tc1)O, Mg 25,0 T, d 10° ε κ» AL AL
Beispiel 1 Zn 25,0 CU)
44 40,0 35,0 Me Mg 35,0 1120 7,53 1214 54,3 3,(
45 40,0 35,0 Me Zn 35,0 1120 7,55 1183 55,4 2,i
46 40,0 25,0 Me Mg 45,0 1080 7,50 1080 53,8 2,1
47 40,0 25,0 Me Zn 45,0 1080 7,52 1059 52,9 1,4
48 40,0 15,0 Με Mg 10,0 1050 7,48 901 51,0 1,2
49 40,0 15,0 Me Zn 10,0 1050 7,50 917 50,8 l.C
50 35,0 55,0 Me Mg 20,0 1200 7,60 1140 52,7 1,8
51 35,0 55,0 Me Zn 20,0 1200 7,58 1200 53,1 2,0
52 35,0 45,0 Me Mg 30,0 1160 7,57 1414 58,3 2,2
53 35,0 45,0 Me /Zn 30,0
\Mg 15,0
1160 7,55 1394 57,5 2,4
54 35,0 35,0 Me Zn 15,0 1120 7,51 1206 54,9 2,6
55 35,0 35,0 Me Mg 40,0 1120 7,52 1191 55,0 2,3
56 35,0 35,0 Me Zn 40,0 1120 7,53 1205 56,2 2,0
57 35,0 25,0 Me Mg 50,0 1060 7,50 1084 52,7 1,4
58 35,0 25,0 Me Zn 50,0 1060 7,51 1033 53,0 1,3
59 35,0 15,0 Me 1020 7,46 918 50,1 1,0
60 35,0 15,0 Me Mg 52,0 1020 7,43 906 50,0 0,9
Bezugsprobe Zn 52,0
6 34,0 14,0 Me 1000 7,40 881 47,4 5,6
7 34,0 14,0 Me 1000 7,39 876 46,8 6,0
Tabelle 2 10*
der Anstöße
10»
Beispiel
Bezugsprobe
15,8 15,3 15,0
15,5
15,7 15,2 15,0
15,0
15,5
15,2
14,9
14,3
15,3 15,0 14,7
13,7
15,1
14,8
14,6
13,0
4,4 3,3 2,7
15,6
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. w gegen allgemein K33 (bzw. Kv) so groß wie möglich
    Patentanspruch: sein sollte. Daneben ist aber auch noch eine möglichst
    gute Alterungsbeständigkeit sehr wichtig. Es hat sich Piezoelektrisches Oxidmaterial mit einem Gehalt nämlich gezeigt, daß bei einem wiederholten Anlegen an PbTiO3 und PbZrO3, dadurchgekenn- 5 eines hohen Druckes im Laufe der Zeit die Ausgangszeichnet, daß das Material eine ternäre feste spannung abnimmt (begleitet von einer Verminderung Lösung der Zusammensetzung des elektro-mechanischen Kopplungskoeffizienten K33),
    wodurch sich bei der Anwendung des Materials z. B.
    0,5 bis 50,0 Molprozent Pb(Me1,, Te1/t)O3, als Zündvorrichtung erhebliche Probleme ergeben 35,0 bis 57,0 Molprozent PbTiO3, « können. Es ist daher allgemein notwendig, bei der Ver-
    15,0 bis 55,0 Molprozent PbZrO3 wendung der piezoelektrischen Materialien außer den
    Materialkonstanten auch noch den zeitlichen Verlauf
    ist, wobei Me für Mg und/oder Zn steht. der Verminderung der Ausgangsspannung also die
    Alterung, mit in Betracht zu ziehen. Die Alterung ist
    15 dabei auch nicht auf die mechanische Seite, nämlich
    die Druck-Charakteristik des Materials beschränkt,
    sondern tritt auch in Hinsicht auf die elektrischen
    Eigenschaften des Materials auf und macht sich damit
    z. B. auch bei der Verwendung des Materials in Uber-
    20 schalkinnchtungen oder in piezoelektrischen Uber-
DE19712116613 1970-04-01 1971-03-31 Piezoelektrisches Oxidmaterial Expired DE2116613C3 (de)

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DE2116613B2 DE2116613B2 (de) 1976-04-29
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