DE2114683C2 - Stabilisiertes, reflektierendes und irisierendes Polymermaterial und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Stabilisiertes, reflektierendes und irisierendes Polymermaterial und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein stabilisiertes, reflektierendes und irisierendes Polymermaterial aus einer dreidimensionalen,
dicht gepackten und regelmäßig angeordneten Struktur gleichmäßiger polymerer Mikrokugeln
und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Gemäß J. W. Vanderhoff et al, Journal of the Optical
Society of America, Bd. 44, S. 603-609 (1954) erfolgt beim Trocknen monodisperser Polyvinyltoluol-latices
mit einem Durchmesser von etwa 100 bis 1000 πιμ die
Bildung einer fragilen Folie, wobei sich die Latex-Teilchen spontan in einem dicht gepackten Kristallgitter
anordnen.
Die resultierende Folie ist durch eine irisierende Oberflächenfärbung gekennzeichnet. Die kristallinen
Proben zeigen bei Bestrahlung mit weißem Licht schöne irisierende Effekte. Leider sind auf diese Weise
hergestellte irisierende Folien zur praktischen Verwendung zu zerbrechlich. Werden die Folien wärmebehandelt,
so wird ihre mechanische Festigkeit beträchtlich verbessert, damit verbunden ist jedoch eine merkliche
Verminderung der Beugungskraft. Wärmebehandelte Proben sind transparenter als unbehandelte Proben.
Indem die Folien klarer werden, wird die Beugungskraft schwächer und nach längerer Wärmebehandlung erhält
man eine transparente, nicht mehr lichtbeugende Folie.
Es gab daher bisher keinen praktizierbaren Weg zur Bereitstellung stabilisierter, dreidimensionaler dicht
gepackter irisierender Strukturen. Die bekannten irisierenden Folien sind zur praktischen Verwendung zu
Dekorationszwecken zu fragil, und bei der Wärmestabilisierung verlieren sie ihre ausgeprägten irisierenden
Eigenschaften.
Aus der US-PS 28 17 118, US-PS 28 56 635 und GB-PS 7 41 022 sind perlglänzende Polymerisat-Gemische
bekannt. Unter »Perlglanz« versteht man jedoch einen silbrig weißen Glanz, der aus der mehrfachen
Reflexion von Licht resultiert, die durch eine abwechselnde Schichtstruktur innerhalb des Körpers eines
Gegenstandes verursacht wird, wie beispielsweise bei einem Stapel dünner Glasplättchen, wie Deckplättchen
zum Mikroskopieren, oder einem Stapel Cellophanpapier. Wenn der Oberfläche und/oder dem ganzen
Körper eines Gegenstandes ein solcher Glanz oder .Schimmer verliehen werden soll, muß man folglich
optische Mehrfachschichten, insbesondere abwechselnde Schichten bilden, wobei mindestens zwei Schichten
unterschiedliche Brechungsindices aufweisen müssen.
Die Bildung solcher Mehrfachschichten innerhalb eines Gegenstandes kann u. a. durch Einarbeitung von
perlartiger oder perlmuttartigen Pigmenten in eine entsprechende Matrix erfolgen oder durch Kombination
aus unterschiedlichen Syntheseharzarten erzielt werden.
So wird in der US-PS 28 17 118 ein Verfahien zur
Herstellung perlglänzender Polystyrolgegenstände beschrieben,
wobei zwei verschiedene Harze (Polystyrol und lsobutylen-isopren-Copolymer), die miteinander
nicht vollständig mischbar sind, verwendet und mit Hilfe des Spritzgußverfahrens zu einer Mehrschichtstruktur
verarbeitet werden. Die beiden unterschiedlichen Harzarten verursachen dann durch ihre unterschiedlichen
Brechungsindtees optische Diskontinuität, wodurch ein guter Perlglanz erzielt wird.
In der US-PS 28 56 635 wird ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Folienmaterial zur Weiterverarbeitung
zu Perlmuttimitat-Knöpfen beschrieben,
bei dem polymerisierbare Harze, denen ein perlartiges Pigment zugemischt wurde, schleudergegossen werden.
Wie in der Beschreibung ausgeführt wird und auch bereits vorstehend ausgeführt wurde, hängt der
maximale Perleffekt bei der Einarbeitung von Perlpigmenten von der parallelen Ausrichtung der dispergierten
Perlpigmentteilchen ab, wodurch sich eine Mehrschichtstruktur innerhalb des Körpers der erhaltenen
Gegenstände bildet Die durch das Schleudern in diesem Verfahren erzeugten Scherkräfte spielen bei dieser
parallelen Ausrichtung eine wichtige Rolle.
In der GB-PS 7 41 022 wird schließlich ein Polystyrolmaterial beschrieben, dem durch Zusatz von Polyvinylacetat
Perlglanz verliehen wurde. Im gewissen Sinne basiert diese Druckschrift auf der gleichen theoretischen
Idee wie die US-PS 28 17 118. Auch hier werden durch zwei unterschiedliche Harzarten optische Diskontinuitäten
innerhalb des Endproeaktes erzeugt, die dann einen Perleffekt ergeben.
Sämtliche nach vorstehend beschriebenen Methoden hergestellten Gegenstände besitzen zwar einen Schimmer,
der demjenigen von natürlichen Perlen oder natürlichem Perlmutt ähnlich ist. Jedoch unterscheiden
sie sich von den natürlichen Produkten und von den erfindungsgemäßen Produkten grundlegend dadurch,
daß sie nicht irisieren, d. h. kein Farbspiel zeigen.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun eine stabilisierte irisierende Struktur bereitgestellt, die zu
Dekorations- und Schmuckzwecken praktisch verwendbar ist.
Dies wird dadurch erreicht, daß
(a) die Mikrokugeln
(1) aus einem Polymerlatex hergestellt worden sind, der beim Trocknen unterhalb 6O0C
nicht-filmbildende Eigenschaften besitzt, ausgewählt
aus Polystyrol, Styrol-Divinylbenzol-Copolymeren, Styrol-Methylmethacrylat-Copolymeren,
Styrol-Acrylsäure-Copolymeren, Polyvinyltoluol, Vinyltoluol-Divinylbenzol-Copolymeren,
Polymethylmethacrylat. Methylmethacrylat-Divinylbenzol-Copolymeren.
Polyvinylchlorid und Polyacrylnitril und
(2) einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser zwischen 1,5 · IO~7 und 4,5 · IO~7 m aufweisen,
und
(b) die Struktur stabilisiert ist durch Wärmebehandlung und Umhüllen der Mikrokugeln mit einem
Polymermaterial, das
(1) hergestellt worden ist aus einem polymerisierbaren Material, das die Mikrokugeln nicht
meßbar löst und
(2) einen Brechungsindex aufweist, der von
demjenigen des Materials der Mikrokugeln um einen absoluten Wert bis zu 0,1 differiert,
ausgewählt aus Styrol, Methylstyrol, Dimethylstyrol, Äthylstyrol, Diäthylstyrol, DivinylbenzoL
Monochlorstyrol, Monochlormethylstyrol,
Monochlordimethylstyrol, Dichlorstyrol, Dich-Iormonomethylstyrol,
Monobromstyrol, Dibromstyrol, Dimethylmaleat, Diäthylmaleat,
Methylacrylat, Äthylacrylat, n-Propylacrylat.
■ n-Butylacrylat, n-Amylacrylat, AJlylacrylat,
Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, AIIyI-methacrylat,
n-Propylmethacrylat, Isopropylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat, n-Amylmethacrylat.
Vinylacetat, Allylacetat. Diallylphalat, Diaüyladipat, DlaUylsebacat, Diallylmaleat, ungesättigten
Polyestern zusammen mit Styrol oder Methylmethacrylat-monomeren.
Das stabilisierte, licht-reflektierende und irisierende
Polymermaterial wird hergestellt, indem man einen nicht-filmbildenden Polymerlatex in ruhendem Zustand
hält, bis Irisation beobachtet wird. Zu diesem Zeitpunkt sind die Teilchen des Latex dicht gepackt und
regelmäßig angeordnet Der Latex besteht im wesentlichen aus gleichmäßigen Teilchen mit durchschnittlichen
Teilchendurchmessern zwischen 1,5 · 10~r und
4,5 · 10~7 m und weist einen Wassergehalt von 20 bis 50
Gewichts.-% auf.
Aus dem verdichteten Latex wird Wasser entfernt, während ersterer sich in ruhendem Zustand befindet.
Die Entfernung des Wassers wird so lange fortgesetzt, bis der Wassergehalt weniger als 5 Gewichts.-%
ausmacht. Dem entwässerten Latex wird dann eine inerte Flüssigkeit zugesetzt, wobei die Hohlräume der
Struktur durch diese Flüssigkeit unter Einfluß von Vakuum oder Druckeinwirkung imprägniert werden.
Das getrocknete Material wird dann wärmebehandelt, wobei es mit überschüssiger inerter Flüssigkeit umgeben
und auf eine Temperatur zwischen 60°C und nahe dem Erweichungspunkt oder der Zersetzungstemperatur
des Materials erhitzt wird, wobei diesem durch Sintern oder Zusammenschmelzen der Teilchen der
Struktur in solchem Ausmaß, daß letztere ihre Unabhängigkeit voneinander bewahren, mechanische
Festigkeit verliehen wird.
Die 1 eilchen des verdichteten Latex werden dann mit
einem polymerisierbaren Material umgeben, welches keinen meßbaren löslichmachenden Effekt auf die
Mikrokügelchen ausübt und einen Brechungsindex besitzt, der von demjenigen der Teilchen bis zu '/io des
absoluten Werts abweicht, wodurch optische Diskontinuität im Endprodukt sichergestellt wird.
Das die Teilchen umgebende Material wird dann polymerisiert, wobei man ein licht-refiektierendes
Polymermaterial erhält, das aufgrund von optischer Interferenz einen intensiven Farbenschiller zeigt.
Das irisierende Material gemäß vorliegender Erfindung wird durch ein Verfahren hergestellt, welches die
folgenden 6 Stufen umfaß! ·
1. Ruhenlassen des Ausgangsmaterials, wobei die Bildung einer dreidimensionalen, (acht gepackten
Struktur regelmäßiger Anordnung erfolgt,
2. Tiocknen, wodurch man eine Seml-Stabilisierung der irisierenden Struktur erhält,
2. Tiocknen, wodurch man eine Seml-Stabilisierung der irisierenden Struktur erhält,
3. Imprägnierung mit einer inerten Flüssigkeit, wodurch die Hohlräume in der Struktur mit dieser
Flüssigkeit für die spätere Wärmebehandlung angefüllt werden,
4. Wärmebehandlung, durch die die mechanische in Stabilisierung der irisierenden Struktur erzielt wird,
5. Substitution, wobei die zur Wärmebehandlung verwendete inerte Flüssigkeit entweder direkt
durch ein polymerisierbares Material mit den geeigneten Eigenschaften hinsichtlich Brechungsindex
und Verträglichkeit ersetzt wird, oder indirekt zunächst durch eine nicht-flüchtige Flüssigkeit und
dann durch das polymerisierbare Material, und
6. Polymerisation, wobei das die dicht gepackten Teilchen umgebende Monomer in konventioneller
?n Weise polymerisiert wird, wodurch man die
irisierende Struktur stabilisiert
Synthetische Latices, die Suspensionen aus ultrafeinen Kügelchen synthetischer Hochpolymeren darstel-
2> Ien, werden zur Behandlung von Textilien, Papier,
Zement, Herstellung von Klebemitteln und dgl. vielfach verwendet. Speziell vorbehandelte Polystyrol-latices
mit sehr gleichmäßiger Teilchengröße werden als Standard zur Kalibrierung der Vergrößerung des
jo Elektronenmikroskops eingesetzt. Zahlreiche Latices
von Hochpolymeren sind im Handel erhältlich, und als typische Vertreter seien Polystyrol, Styrol-Butadien-Copolymere,
Methylmethacrylat-Acrylatester-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Copolymere, Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere,
Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymere, Styrol-Divinylbenzol-Copolymere,
Methylmethacrylat-Divinyibenzol-Copolymere und dgl. genannt. Es ist bekannt, daß die Größe der Mikrokügelchen
in diesen Latices zwischen einem D-irchrnesser von etwa 500 bis 10 000 A liegt.
Die zur Durchführung vorliegender Erfindung geeigneten
synthetischen Latices zeichnen sich durch nicht-filmbildende Eigenschaften beim Trocknen unterhalb
60°C aus, mit anderen Worten, die niedrigste filmbildende Temperatur dieser Latices liegt oberhalb
60aC. Beim Trocknen unterhalb 60°C bilden die Teilchen solcher nicht-filmbildender Latices auf einem
Substrat eine weiße pulverige oder kreidige Masse ohne mechanische Festigkeit. Wird ein filmbildender Latex
% hingegen derart getrocknet, so wachsen die Teilchen
zusammen und bilden auf dem Substrat einen transparenten oder halbtransparenten Film, der ohne Beschädigung
vom Substrat abgezogen werden kann.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Polymere und Mischpolymere, die nicht-filmbildende Latices bilden, sind ausgewählt aus Polystyrol, Styroi-Divinylbenzol-Copolymeren, Styrol-Methylmethacrylat-Copolymeren, Styrol-Acrylscure-Copolymeren, Poiyvinyltoluol, VinyltoIuol-Divinylbenzol-Copolymeren, Polymethylnie':ha-
Die erfindungsgemäß verwendbaren Polymere und Mischpolymere, die nicht-filmbildende Latices bilden, sind ausgewählt aus Polystyrol, Styroi-Divinylbenzol-Copolymeren, Styrol-Methylmethacrylat-Copolymeren, Styrol-Acrylscure-Copolymeren, Poiyvinyltoluol, VinyltoIuol-Divinylbenzol-Copolymeren, Polymethylnie':ha-
bo crylat, Methylniethacrylat-Divinylbenzol-Copolymeren,
Polyvinylchlorid und Polyacrylnitril,
Zwecks Herstellung einer perfekt regelmäßigen, dicht
gepackten Anordnung der Teilchen in einer dreidimensionalen Struktur sollte die Teilchengrößenverteilung so
t>> eng wie möglich sein, und idealerweise sollte die
Abweichung der Teilchengrößen 0 sein. Da es unmöglich ist, einen Latex so perfekter Gleichmäßigkeit
herzustellen, müssen gewisse Abweichungen der Teil-
chengrößen toleriert werden. Eine vernünftige Toleranzgrenze wird darin gesehen, daß 80% der Teilchen
eine Teilchengröße von ± 10% der durchschnittlichen Teilchengröße besitzen. Es wurde gefunden, daß gute
irisierende Effekte nicht erreicht werden, wenn die TeilchengröOenverteilung weniger gleichmäßig ist, als
gemäß obiger Forderung. Die resultierende Struktur wird dann unregelmäßig und die irisierenden Effekte
werden merklich schwächer. Eine streng reguläre Anordnung der Latexteilchen kann auch erzielt werden
ausgehend von einem Latex mit Teilchen weniger gleichmaßiger Größe, indem man die Bedingungen,
unter welchen die dicht gepackte dreidimensionale Struktur erhalten wird, steuert. In diesem Fall sind die
wichtigen Faktoren die Stabilität des Latex, die Konzentration der Latexteilchen, die Geschwindigkeit,
mit der das Wasser aus dem Latex entfernt wird sowie die Temperatur. Steuert man diese Bedingungen
entsprechend, so erhält man eine Gleichmäßigkeit in der dreidimensionalen Struktur, da die größeren Teilchen
sich von den kleineren Teilchen während der Bildung der Mruktur absetzen. Dieser Absetzeffekt führt zu
einer oberen Schicht in der dreidimensionalen Struktur uus kleineren Teilchen und einer unteren Schicht aus
größeren Teilchen. Die Bildung der dreidimensionalen Struktur erfordert hier längere Zeit, verglichen mit der
Bildung einer Struktur aus Latex mit Teilchen gleicher Größe. Wegen dieses Zeitbedarfs wird die Verwendung
eines Latex mit möglichst gleichmäßig großen Teilchen bevorzugt.
Falls die Teilchengrößenverteilung merklich von der 8O';'bigen Einheitlichkeit abweicht, ist die Herstellung
einer regulären dreidimensionalen Struktur und damit die Erzielung eines irisierenden Effekts nicht möglich.
Die erfindungsgemäß verwendeten Latices werden durch konventionelle Emulsionspolymerisation hergestellt.
Falls eine solche, aus einem konventionellen Verfahren resultierende Latexsuspension die geforderten
Bedingungen von Teilchengröße und Gleichmäßigkeit der Teilchengröße nicht erfüllt, können konventionelle
Methoden wie hydraulisches Abschwemmen oder Zentrifugieren eingesetzt werden, mit denen ein Latex
mit den erforderlichen physikalischen Eigenschaften hergestellt werden kann.
Wie aus Journal of the Optical Society of America 44, 603 — 609 (loc. cit.) bekannt, lagern sich die Teilchen
einer mehrere Stunden in einem Glasbehälter ruhenden oder auf eine Glasplatte aufgestrichenen Latexsuspension,
die langsam getrocknet wird, in einem regulären dicht gepackten Muster an. Solche Suspensionen oder
getrockneten Filme r:igen schön schillernde Färbung an der Grenzfläche zwischen Behälter-Suspension und
Luft-Suspension bzw. an der Oberfläche der Folie. Es wurde nun gefunden, daß die Bildung einer derartigen
Struktur durch die Kolloidstabilität und die Teilchenkonzentration
in der Latexsuspension stark beeinflußt wird. Die Bildung einer Struktur mit regulärem Gitter
aus einer Teilchensuspension beruht auf der kolloidalen Zwischenwirkung zwischen den Teilchen. Diese gegenseitige
Beeinflussung hängt von der Kolloidstabilität der Suspension und der Teilchenkonzentration ab. Im
allgemeinen werden gleichmäßigere, dicht gepackte dreidimensionale Strukturen aus Latexsuspensionen mit
höherer Kolloidstabilität und höherer Teilchenkonzentration erhalten.
Gemäß vorliegender Erfindung kann die Stabilität der Suspension leicht durch direkte Messung der
Ionenkonzentration oder durch die Menge einer
.Standardlösung mehrwertiger Ionen bestimmt werden, die der Suspension ohne Koagulieriing zugesetzt
werden kann. Die lonenkonzentration kann direkt über die elektrische Leitfähigkeit gemessen werden. Bei der
Herstellung einer hochregulären irisierenden Struktur werden mit niedrigeren lonenkonzentrationen bessere
Ergebnisse erzielt. Vorzugsweise sollte die lonenkonzentration weniger als etwa 3 χ 10- 'Mol/l oder
vorzugsweise 3 χ 10 4 Mol/l, gemessen als KCI, betragen.
Zur Erzielung eines irisierenden Farbeffekts muß die Stabilität der Latexsuspension mit der Teilchenkonzentration,
bei niedriger Teilchenkonzentration, in Beziehung gebracht werden. Beträgt die Teilchenkonzentration
beispielsweise zwischen 10 und 20 Gewichts-%, so muß die lonenkonzentration entsprechend
niedrig sein, damit Irisierung erzielt wird.
Das Problem der lonenkonzentration kann bis zu einem gewissen Grad überspielt werden, indem man ein
hochpolymere* Sehut/kolloid orlpr pin ohprflächpngWtjves
Mittel zusetzt, um die Kolloidstabilitiit der Suspension aufrechtzuerhalten. Die Suspensionsstabilität
kann in einem Standardtest bestimmt werden, bei welchem eine Standardlösung in Form einer 0,5gewichtsprozentigen
wäßrigen Calciumchloridlösung zugegeben wird. Suspensionen, denen mindestens 5 ml der Standardlösung
pro 100 ml Suspension ohne Koagulierung zugesetzt werden kann, sind für die Zwecke vorliegender
Erfindung brauchbar. Der Grad der Koagulation wird bestimmt, indem man die Probe unter einem
Ultramikroskop beobachtet. Vorausgesetzt, daß zwischen lonenkonzentration und Teibhenkonzentration
in der Latexsuspension die richtige Beziehung besteht, ist die Teilchenkonzentration an sich nicht besonders
kritisch. Bei sehr niedrigen Konzentrationen muß jedoch beim späteren Trocknen darauf geachtet
werden, daß das richtige Verhältnis zwsichen lonenkonzentration und Teilchenkonzentration erhalten bleibt.
Vorzugsweise sollte die Teilchenkonzentration zunächst 20 bsi 50 Gewichts-% betragen, damit eine
reguläre Anordnung der Teilchen beim späteren Trocknen erfolgt.
Zur Steuerung der Bedingungen hinsichtlich Kolloidstabilität und Teilchenkonzentration können konventionelle
Methoden angewandt werden, nämlich Dialyse, Deionisierung unter Verwendung von lonenaustauscherharzen.
Zusatz von Stabilisatoren, Einengung durch Abdunsten von Wasser. Zentrifugieren und dgl.
Eine Suspension, die die geforderten Bedingungen hinsichtlich Teilchenkonzentration und Kolloidstabilität
aufweist, wird in einen geeigneten Behälter gegeben und ruhig s.ehen gelassen. Die Suspension trocknet durch
langsames Abdunsten des Wassers. Mit fortschreitender Trocknung tritt eine irisierende Region auf und Stellen
mit verstärktem Farbenschimmer werden an der Grenzfläche zwischen Behälter und Suspension und an
der Grenzfläche Luft-Suspension sichtbar. Dieses Phänomen zeigt an, daß die Teilchen in der Suspension
sich in regelmäßiger, dreidimensionaler, dicht gepackter Struktur angeordnet haben. Die resultierende Anordnung
kann als kubisch flächenkonzentrierte, dicht gepackte Struktur klassifiziert werden. Die irisierende
Region an der Grenzfläche wird als die Fläche (111)
parallel zur Grenzfläche angenommen. Die Farbänderungen durch die irisierende Struktur sind von der
Größe der die Struktur aufbauenden sphärischen Teilchen, dem Einfallswinkel des Lichtstrahls und dem
mittleren Brechungsindex der die Struktur aufbauenden Stoffe abhängig. Es kann angenommen werden, daß
dieses Irisierungsphänomen niif der durch die reguläre
Anordnung verursachten Braggschen Reflexion beruht. Die Beziehung zwischen beobachteter Rirbung und
Teilchengröße. Einfallswinkel und Brechungsindex ist wie folgt:
2 η «sin θ -
Il = .V //, + VIh.
(I)
In den obigen Gleichungen bezeichnet /; den
mittleren Brechungsindex der das Material bildenden Komponenten. n\ den Brechungsindex eines Teilchens,
n2 den Brechungsindex des die Hohlräume ausfüllenden
Materials, a den Gitterabstand (in diesem Fail
bezeichnet »a« den Gitterabstand der (111)-Ebene einer
kubisch flächenzentrierten Struktur), θ den Einfallswinkel, m die Interferenzzahl (eine ganze positive Zahl, z. B.
1.2.3), A die Wellenlänge, c/den Teilchendurchmesser in
Angström-Einheiten. ν den Anteil des spezifischen Voiumens sphärischer Teilchen in der Struktur und y
den Anteil des spezifischen Volumens des Hohlräume ausfüllenden Materials in der Struktur.
Das Abdunsten oder Trocknen in ruhendem Zustand wird beendet, sobald der Wassergehalt der Suspension
auf unter 5 Gewichts-% gesunken ist. Mit fortschreitender Verdunstung wird die Suspension dicker und dicker.
Beträgt der Wassergehalt weniger als etwa 20%, so wird aus der Suspension eine kreideartige Masse, mit
nur geringer oder keiner mechanischen Festigkeit. Das getrocknete Material zeigt auf der Oberfläche einen
matten irisierenden Effekt der dominierenden Irisierungsfarbe (der vertikal bsi vertikaler Belichtung
beobachteten Farbe), mit diffusem weißem Licht.
Bei weiterem Trocknen wird die Struktur semi-stabilisiert
aufgrund einer schwachen Sinterung bzw. Zusammenschraeizung
von Teilchen durch die aus der Oberflächenspannung des Wassers herstammenden Kräfte. Das gesinterte Material, das zwar zur praktischen
Verwendung nicht genügend mechanische Festigkeit aufweist, ist immerhin beständig genug zur
Weiterverarbeitung in den folgenden Stufen gemäß vorliegender Erfindung.
Es wird angenommen, daß in der Suspension während des Trocknens folgendes geschieht: Während der
Wassergehalt der Suspension zwischen etwa 50 und 80% liegt, sind die Teilchen im sie umgebenden Medium
ohne Berührung miteinander suspendiert und unterliegen den kolloidalen Zwischenkräften, so daß sie sich von
selbst in einer regulären Struktur anordnen. Bei weiterer Verminderung des Wassergehaltes werden die
Teilchen konzentrierter, und bei einem Wassergehalt von etwa 20% berühren sie sich. Bei weiterem Trocknen
sintern sie teilweise zusammen, wodurch Dispergiermittel wie oberflächenaktive Mittel oder Schutzkolloide
durch die Oberflächenspannung des umgebenden Mediums ausgetrieben werden. Die Struktur erreicht
damit einen semi-stabilen Zustand. In diesem Zustand
nimmt man an, daß Wasser und Dispergiermittel in den Hohlräumen der Struktur ein die ganze Struktur
durchdringendes unabhängiges Netzwerk bilden.
In der letzten Stufe, in der der Wassergehalt auf unter
5% reduziert wird, wird der Grad der Zusammensinte-
rung der Teilchen größer als bei Beginn der Trocknung,
und das entwässerte Material weist eine irisierende Färbung mit überlagertem diffusem weißem Licht auf
der Oberfläche auf. Dieses Material ist zu zerbrechlich, um mechanischer Beanspruchung oder Veränderungen
der Umgebung während der praktischen Verwendung zu widerstehen.
Wie in journal of the Optical Society of American
(1954). loc. cit. bereits beschrieben, ist clas durch
Trocknen der Suspension hergestellte lichtbeugende Material sehr zerbrechlich, und daher wurde versucht,
die mechanische Festigkeit durch Wärmebehandlung im getrockneten Zustand zu verbessern. Durch diese
Wärmebehandlung wurde jedoch die Beugungskraft stark vermindert und die Transparen/ erhöht. Es wurde
daher angenommen, daß die mechanische Festigkeit durch Erhöhung der Sinterflächen benachbarter Teilchen
bei der Wärmebehandlung hervorgerufen wurde, und daß der Verlust an Beugungskraft entweder auf
dem Verlust an optischer Diskuiiiinüiiäi der Struktur
oder der Störung der regulären Anordnung der Struktur begründet war.
Das einen Wassergehalt von weniger als 5% aufweisende, getrocknete Material wird dann entweder
in eine organische Flüssigkeit eingetaucht, die die verdichteten Teilchen nicht meßbar löst, oder nochmals
in Wasser, um die Hohlräume in der Struktur durch Vakuum- oder Druckimprägnierung mit Flüssigkeit
anzufüllen. Geeignete inerte Flüssigkeiten sind z. B. Wasser, flüssige Paraffine, chlorierte Paraffine, aliphatische
Alkohole wie Butanol. Pentanol, Hexanol, Octanol und deren Isomere, Stearylalkohol, sowie Polyole wie
Äthylenglycol, Polyäthylenglycol, Propylenglycol. Glycerin und dgl.
In der Praxis kann man innerhalb einer Vielzahl von Flüssigkeiten wählen, wobei die jeweilige Flüssigkeit die
verdichteten Teilchen nicht merklich lösen sollte und einen entsprechend den Bedingungen der Wärmebehandlung
geeigneten Siedepunkt aufweisen sollte.
Falls die Flüssigkeit die verdichteten Teilchen in gewissem Ausmaß löst, redispergieren sich diece
Teilchen wieder in der Flüssigkeit. Werden beispielsweise getrocknete irisierende Flocken aus Styrol-Divinylbenzol
(95/5 Gewichts.-%)Copolymer zur Flüssigkeitsimprägnierung in Benzol eingetaucht, so dispergieren
die Teilchen von der Oberfläche des verdichteten Materials und die Flüssigkeit wird trübe. Die irisierende
Färbung verschwindet damit. Besitzt die Flüssigkeit einen stark löslich machenden Effekt auf die Teilchen,
wie im Fall von Polystyrolteilchen und Benzol, so lösen sich die Teilchen nach Imprägnierung mit der
Flüssigkeit in letzterer und bilden eine transparente homogene Lösung, die selbstverständlich keinen irisierenden
Effekt aufweist
Die Imprägnierung mit Flüssigkeit erfolgt durch Eintauchen des getrockneten Materials in eine geeignete
Flüssigkeit. Wie oben beschrieben, besteht das getrocknete irisierende Material aus Polymerteilchen
und den Hohlräumen dazwischen, die untereinander durch enge Kanäle submikroskopischer Größe verbunden
sind. Wird als Imprägnierflüssigkeit Wasser verwendet, so empfiehlt sich der Zusatz eines
geeigneten oberflächenaktiven Mittels, da die Polymerteilchen häufig beim Trocknen ihre hydrophilen
Oberflächeneigenschaften verlieren. Enthält das Wasser kein oberflächenaktives Mittel, so ist sein Eindringen in
die Hohlräume durch diese engen Kanäle fast unmöglich, da die in diesen Hohlräumen und Kanälen
vorhandene Luft das Eindringen von Wasser verhindert.
Wird das Material in eine geeignete Flüssigkeit eingetaucht, so wandert diese aufgrund der Kapillarkraft
durch die Kanäle in die Hohlräume. Um eine vollständige Imprägnierung innerhalb erträglicher Zeiträume
sicherzustellen, wird die Imprägnierung mit Hilfe von Überdruck oder Vakuum durchgeführt, d. h. als
Druckimprägnierung bei Normaldruck bis 3 Atmosphären
oder vorzugsweise bis 5 Atmosphären, während die Vakuumimprägnierung bei Normaldruck bis
IO -'mm Hg. vorzugsweise bis zu 10 'mm Hg durchgeführt
wird.
Nachdem das getrocknete Material in die Flüssigkeit eingetaucht wurde, wird es im Lauf der Zeit allmählich
von den Außenflächen her undurchsichtig und die dominierende Irisierungsfarbe verlagert sich nach
längeren Wellenlängen, entsprechend dem Brechungsindex der verwendeten Flüssigkeit. Diese Veränderungen
hinsichtlich Transparen/, und Irisierungsfarbe zeigen an. daß die Hohlräume der Struktur ohne
Zerstörung der regulären Anordnung der Struktur durch die Flüssigkeit ausgefüllt wurden.
Das mit der Flüssigkeit imprägnierte Material wird dann wärmebehandelt, indem man es mit überschüssiger
Flüssigkeit in einem geeigneten Behälter, beispielsweise einem Glasbehälter oder einer Druckflasche, mit
überschüssiger Flüssigkeit umgibt, bei einer Temperatur /wischen der niedrigsten filmbildenden Temperatur des
jeweiligen Polymeren (mindestens 600C) und dem Schmelzpunkt oder der Zersetzungstemperatur, wobei
die Behandlung mehrere Minuten bis mehrere Stunden dauert. Beispielsweise wird eine mit flüssigem Paraffin
imprägnierte irisierende Probe aus Styrol-Divinylbenzol-Copolymer-Kügelchen
bei 115 bis 125°C 1.5 bis 3 Stunden lang in einem Ölbad behandelt. Dauer und
Temperatur dieser Behandlung hängen vom jeweiligen Polymer und der Imprägnierflüssigkeit ab.
Das so behandelte Material weist Irisierung und eine
hinreichende mechanische Festigkeit, die seine Einarbeitung in synthetische Harze erlaubt, auf. Die
Wärmebehandlung gemäß vorliegender Erfindung erfolgt somit erfolgreich ."nd ohne Zerstörung der
regulären Anordnung der Struktur.
Im allgemeinen nimmt die Behandlungsdauer mit höheren Temperaturen ab. Wird die Probe auf eine
Temperatur unterhalb des geeigneten Temperaturbereichs erwärmt, so bleibt lediglich die irisierende
Struktur erhalten, eine Verbesserung der mechanischen Festigkeit tritt jedoch nicht ein. Liegt die Behandlungstemperatur jedoch oberhalb dem geeigneten Temperaturbereich,
so nimmt die mechanische Festigkeit der Probe beträchtlich zu, die Probe verliert jedoch ihre
Irisierung und wird transparent oder durch teilweise Zersetzung unerwünscht gefärbt.
Vergleicht man die erfindungsgemäße Wärmebehandlung mit der in Journal of the Optical Society of
American (1954), loc. cit beschriebenen, so ersieht man.
daß die in der Literatur erwähnte Abnahme des irisierenden Effekts bei Verbesserung der mechanischen
Festigkeit erfindungsgemäß nicht eintritt
Um den Effekt des bei der Wärmebehandlung verwendeten umgebenden Mediums festzustellen, wurden
zwei Versuche unter gleichen Temperaturbedingungen und bei gleicher Versuchsdauer durchgeführt. In
einem Fall wurde das umgebende Medium weggelassen. Dann wurden die beiden irisierenden Probe*1, aus
Styrol-Divinylbenzol-Copolymerkügelchen 3 Stunden
lang auf 115° C erhitzt, wobei die mechanische
Festigkeit beider Proben beträchtlich zunahm. Die mit imprägnierter Flüsigkeit gesinterte Probe war irisierend,
während die !rocken gesinterte Probe transparent war und keine Inserting zeigte.
Die erfindungsgemäß verwendete Immersionsflüssigkeit spielt daher eine wichtige Rolle bei der Verzögerung
der Sinterungsgeschwindigkeit benachbarter Teilchen während der Wärmebehandlung. Sie dient zur
Aufrechterhaltung der optischen Diskontinuität durch die Struktur hindurch, u:id fördert eine gleichmäßige
Erhitzung. Wegen des Verzögeriingseffekts auf die Sinterung wird es möglich. Temperaturbereich und
Dauer für die Wärmebehandlung nach Belieben zu wählen. Damit kann man den Grad der Sinterung so
steuern, daü mechanische Festigkeit erzielt und ein Irisierungseffeki aufrechterhalten wird.
Die Immersionsflüssigkeit innerhalb der regulären Polymerstruktur wird erfindungsgemäß entweder direkt
durch ein polvmerisierbares Material ersetzt, welches die Teilchen umgeben soll, oder man ersetzt sie
zunächst durch eine inerte, nicht-flüchtige organische Flüssigkeit, welche die Teilchen mit einem ölbestäncligen
Film umgibt, worauf diese mit dem polymerisierbar ren Material umhüllt werden.
Die zum Ersatz der Immersionsflüssigkeit verwendete Flüssigkeit darf die verdichteten mikrosphärischen
Teilchen der irisierenden Struktur nicht meßbar lösen. Jeder Lösungseffekt führt zur Zerstörung der irisierenden
Struktur. Das ersetzende Polymermaterial muß '·" einen Brechungsindex aufweisen, der sich vom Material
der Polymerstruktur im absoluten Wert um bis zu 0,1 unterscheidet, damit das Endprodukt eine optische
Diskontinuität erhält.
Wird die Immersionsflüssigkeit direkt durch ein
'"■ polymerisierbares Monomer ersetzt, so müssen die
Bedingungen hinsichtlich des Brechungsindex nach beendeter Polymerisierung dieses Monomeren erfüllt
sein. Der Unterschied im Brechungsindex zwischen der verdichteten Struktur und dem sie umgebenden
■'" polymersierten Material wird durch folgende Beziehung
ausgedrückt:
0.1 aI Πι — n2 1>0,
in der n, den Brechungsindex der dreidimensionalen und
dicht gepackten Struktur und κ den mittleren Brechungsindex
des zum Ausfüllen der Hohlräume verwendeten Polymermaterials bezeichnet.
Das in der obigen Stufe verwendete Monomer sollte die vorhandene Struktur nicht meßbar lösen. Auch die
durch die Polymerisation erfolgende Veränderung des Brechungsindex muß erwogen werden. Die Differenz
zwischen den Brechungsindices des die reguläre Struktur aufbauenden Polymermaterials und des die
Hohlräume ausfüllenden Materials ist einer der wichtigsten Faktoren, welcher die dominierende Reflexionsfarbe
und die Transparenz des Endprodukts bestimmt. Es wurde gefunden, daß sowohl Irisierungseffekt
wie Transparenz des Endprodukts besser sind, wenn die Differenz zwischen dem Brechungsindex der
Mikrosphären und dem Brechungsindex des sie umgebenden Materials gleich oder weniger als 0,1 in
absolutem Wert ist, und selbstverständlich mehr als 0 beträgt Beträgt die "Differenz mehr als 0,1 in absolutem
Wert so funkelt die Oberfläche des Materials irisierend; die Lichtundurchlässigkeit ist jedoch beträchtlich höher,
so daß das einfallende Licht nicht tief eindringt und damit der irsierende Effekt stark vermindert wird.
Beträgt andererseits die Differenz der Brechungsindices
O, s^ wird das Material einfach transparent und wegen
fehlender optischer Diskontinuität erhält man keinen irisierenden Effekt.
Im allgemeinen sind bei der praktischen Verwendung die Anforderungen an die Transparenz, dominierende
irisierende Farbe und Art der Farbschimmereffekte etwas subjektiv. Die Kombination dieser Eigenschaften
hängt vom Verwendungszweck und vom Geschmack des Verbrauchers ab. Der erforderliche Brechungsindex
kann erreicht werden durch die günstige Wahl eines einzigen Materials, welches die Immersionsflüssigkeit
ersetzen soll, oder, falls damit befriedigende Ergebnisse nicht erzielt werden, durch Verwendung eines Gemischs
aus Stoffen mit verschiedenen Brechungsindices.
Zum Ersetz der ImmersionsfÜissigkeit verwendbare
Monomere sind ausgewählt aus
Styrol,
Methylstyrol,
Dimethylstyroi.
Äthy'styrol,
Diäthylstyrol,
Divinylbenzol,
Monochlorstyrol,
Monochlormethylstyrol,
Monochlordimethyistyrol,
Dichlorstyrol,
Dichlormonomethylstyrol,
Monobromstyrol,
Dibromstyrol,
Dimethylmaleat,
Diäthylmaleat,
Methylacrylat,
Äthylacrylat,
n-Propylacrylat,
n-Butylacrylat,
n-Amylacrylat,
Ailyiacryiai,
Methylmethacrylat,
Äthylmethacrylat,
Allylmethacrylat,
n- Propylmethacrylat,
Isopropylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat,
n-Amylmethacrylat,
Vinylacetat,
Allylacetat,
Diallylphthalat,
Diallyladipat,
Diallylsebacat,
Diallylmaleat,
ungesättigten Polyestern
zusammen mit Styrol und
Methylmethacrylat-monomeren.
55
Soll die Immersionsflüssigkeit zunächst durch eine nicht-flüchtige organische Flüssigkeit ersetzt werden, so
seien zu diesem Zweck folgende Flüssigkeiten empfohlen: Dialkylphthalate mit Alkylgruppen bis zu 8
Kohlenstoffatomen wie Dimethylphthalat, Diäthylphthalat,
Dibutylphthalat und Dioctylphthalat; Tributylphosphat Tricresylphosphat Dibutyladipat, Dibutylsebacat
Glycerintriacetat, gesättigte Polyester und dgl.
Während der Immersion quillt die wärmebehandelte Struktur gelegentlich, je nach dem eingesetzten65
polymerisierbaren Monomer oder der nicht-flüchtigen
Flüssigkeit und dem Material selbst Diese Quellung kann toleriert werden, vorausgesetzt, daß das Monomer
45
50 oder die nicht-flüchtige Flüssigkeil die regu'jre
Anordnung der Teilchen nicht zerstören.
Wird die verdichtete irisierende Struktur in das polymerisierbar Monomer oder die nicht-flüchtige
organische Flüssigkeit eingetaucht, so wird sie dabei transparenter und die irisierende Farbe verlagert sich
nach längerer Wellenlänge wegen der Änderung der Beziehung der Brechungsindices und wegen der
Volumenänderung der Mikrosphären durch Quellung.
Sobald die Quellung aufgehört hat, werden die ük.
irisierende Struktur umgebenden Teilchen in konventioneller Weise unter Verwendung eines frei radikalischen
Katalysators, beispielsweise von Benzoylperoxyd, Acetylperoxyd,
Methyläthylketonperoxyd, Azo-bis-isobutyronitril od. dgl. polymerisiert. Nach der Polymerisation
erhält man ein festes, beständig irisierendes Produkt. Wird andererseits anstelle des polymerisieruaren
Monomeren zunächst eine nicht-flüchtige Flüssigkeit zum Ersatz der Immersionsflüssigkeit verwendet, so
wird das irisierende fviäiciiai näCii beendeter Queüung
durch Dekantieren abgetrennt, dann läßt man die nicht-flüchtige Flüssigkeit abtropfen und beschichtet
anschließend durch Eintauchen in eine wäßrige Lösung eines wasserlöslichen Hochpolymeren mit niedrger
Permeabilität, d. h. eines Produkts, welches mit der nicht-flüchtigen Flüssigkeit nicht mischbar ist. Derartige
wasserlösliche Hochpolymere sind z. B. Gelatine, Polyvinylalkohol, Argininsäure, Gummi arabicum, Agar-Agar,
Carboxymethylcellulose, lösliche Stärke. Casein und dgl.
Durch Behandlung mit einem derartigen Polymer wird die irisierende Zusammensetzung vorübergehend
stabilisiert, indem sich auf der Oberfläche während des Trocknens ein ölbeständiger Film bildet. Dieses
Material wird dann in polymerisierbare Monomere wie Methylmethacrylat-monomer, monomeres Styrol, ungesättigte
Polyester od. dgl. eingebettet und danach wird die Zusammensetzung durch konventionelle Polymerisation
permanent stabilisiert.
Die erfindungsgemäßiTi irisierenden Massen ergeben
schöne und verschiedenfarbig schimmernde Stellen, die die Farbe mit dem Betrachtungswinkel verändern.
Wegen der Transparenz der Massen kann einfallendes Licht tiefer in die Struktur eindringen, sr· daß auch
Reflexionen von einer anderen Ebene, z. B. der (220)-Ebene beobachtet werden können, die zu unerwartet
schönen schillernden Effekten führen.
Eine Styrol-Divinylbenzol-Copolymersuspensior (95/5 Gewichtsteile) mit einer Gleichmäßigkeit der
Teilchengrößen von mehr als 80% (siehe obige Erläuterung) und mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmessser
von etwa 2,0 · 10~7 m (Feststoffgehalt 20 Gewichts-%, anorganische Elektrolytkonzentration
weniger als 3 χ 10-4 Mol/l) wurde auf eine Glasplatte gegossen und bei Raumtemperatur ruhig
stehengelassen. Nachdem eine irisierende Färbung an der Grenzfläche zwischen Luft und Suspension
beobachtet wurde, wurde das Wasser langsam aus der Suspension abgedunstet, bis ein Wassergehalt unterhalb
1 Gewichts-% erzielt war. Das resultierende Material war weiß und kreideartig. Beim Bestrahlen mit weißem
Licht wurde eine violette Irisierungsfarbe mit übergelagertem diffusen weißem Licht beobachtet Das trockene
Material war sehr zerbrechlich und mußte äußerst sorgfältig gehandhabt werden.
Es wurde dann sorgfältig in flüssiges Paraffin
eingetaucht und die Imprägnierung mit dieser Flüssigkeit erfolgte bei 10~3 mm Hg. Mit fortschreitender
Imprägnierung wurde das Material von den Außenflächen her transparent und die dominierende Irisierungsfarbe verlagerte sich nach längeren Wellenlängen.
Sobald das gesamte t.Material imprägniert war, wurde es zusammen mit überschüssiger Flüssigkeit in einen
Glasbehälter überfuhrt und 3 Stunden lang in einem Ölbad auf 1030C erhitzt. Dabei traten keine Veränderungen der Transparenz auf, die mechanische Festigkeit
wurde jedoch beträchtlich verbessert und das Material war zur Weiterverarbeitung hinreichend stabil. Es
wurde dann mit einem Gemisch aus 80 Teilen monomerem Styrol und 20 Volumenteilen Diallylphthalat vermischt und mehrere Stunden lang stehen
gelassen, um das Paraffin durch das Monomergemisch zu ersetzen. Nach Entfernung von überschüssigem
Monomergemisch wurde ein Gemisch aus monomerem Styrol und Diallylphthalat der obigen Art zugegeben.
Zu diesem Gesamtgemisch wurden 2 Gewichts-% Benzoylperosyd zugesetzt und die Polymerisation
erfoigte bei 75°C Man erhielt ein transparentes und grün irisierendes Produkt, dessen Irisierungseffekte 3ich
durch das Material hindurch mit wechselndem Betrachtungswinkel veränderten.
Das Produkt wies einen schönen kräftigen Irisierungseffekt sowohl in direkt vergossener Form wie in
Polymere eingearbeitet auf.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt und man erhielt ein kreideartiges irisierendes Material. Nach
der Imprägnierung unter Ausfüllung der Hohlräume der Struktur bei 10~2 mm Hg wurde 2 Stunden lang auf
120° C erhitzt Das so behandelte Material wies eine
mechanische Festigkeit auf, die mit derjenigen des Materials gemäß Beispiel 1 vergleichbar war, die
Transparenz des Produkts war jedoch erhöht Nach Entfernung des flüssigen Paraffins durch Substitution
durch ein geeignetes Lösungsmittel wurde das Material in ein Gemisch aus Styrolmonomer und Diallylphthalat
(80/20 Volumenteile) eingetaucht und die Polymerisation erfolgte bei 75° C unter Verwendung von 2%
Benzoylperoxyd unter konventionellen Polymerisationsbedingungen. Man erzielt ein Produkt mit einem
angenehmen irisierenden Effekt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt und man erhielt ein kreideartiges zerbrechliches Material
mit irisierendem Effekt Dieses wurde in eine 3gewichtsprozentige wäßrige Natriumdodecylsulfatlösung eingetaucht und im Autoklaven unter etwa 1,4 Atmosphären
3 Stunden lang bei 110° C wärmebehandelt Das so erhaltene Material reflektierte bei Bestrahlung mit
weißem Licht ein blaues Licht und war undurchsichtig.
Nach der Entwässerung durch Eintauchen in Methylalkohol wurde dieses Material in ein Gemisch aus
Styrolmonomer und Diallylphthalat (35/65 Volumenteile) eingetaucht und die Polymerisation erfolgte wie oben
beschrieben Unter Verwendung von 1 Gewichts-% Benzoylperoxyd bei einer Polymerisationstemperatur
von 800C. Man erhielt ein Produkt, das sowohl
hinsichtlich Irisierungseffekt wie Transparenz günstig war.
Beispiel 4
Eine Polystyrollatex-Suspension mit im wesentlichen
gleichmaßiger Teilchengroße von etwa 2JS- 10~7m
(Fesistoffgehalt 25 Gewichtsprozent, anorganische Elektrolytkonzentration weniger als 10-* Mol/I) wurde
in einen Glasbehälter gegossen und ruhig stehen
gelassen. Sobald Irisierung sichtbar war. wurde das
Wasser langsam aus der Suspension bei 500C unter gestenerten Bedingungen der Atmosphäre entfernt Die
Verdunstung wurde beendet, sobald der Wassergehalt der Suspension unterhalb 1 Gewichts-% gefallen war.
Man erhielt ein Material von kreideartigem Aussehen
mit einem mattblau irisierenden Effekt
Dieses Produkt wurde in flüssiges chloriertes Paraffin eingetaucht und die Hohlräume der Struktur wurden
durch Vakuumimprägnierung bei 10-3mmHg mit
'5 dieser Flüssigkeit gefüllt Dabei wurde das Material
transparent und die Irisieningsfarbe verschob sich nach rot Dann wurde des Produkt in überschüssigem
chloriertem Paraffin 2 Stunden lang auf 1000C erhitzt Danach war es nahezu transparent mit einer rot
irisierenden Färbung und mit ausreichender Festigkeit zur praktischen Verwendung ausgestattet Das wärmebehandelte Material wurde in ein Gemisch aus
Styrolmonomer und Diallylphthalat eingebracht, welches die erforderlichen Bedingungen hinsichtlich Bre-
chungsindex erfüllt dann erfolgte die Polymerisation wie oben beschrieben. Man erhielt ein Produkt mit
starkem Irisierungseffekt sowohl bei direktem Guß wie auch bei Einarbeitung in andere Kunstharze.
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt und man erhielt ein wärmebehandeltes irisierendes Material.
Nach Entfernung des in der letzten Stufe verwendeten Lösungsmittels durch geeignete Lösungsmittelsubstitu-
-5 tion wurde das Material in ein Gemisch aus 90 Teilen
Diphenylchlorid und 10 Teilen Dibutyladipat (Volumenteile) eingebracht, um mit diesem Gemisch die
Hohlräume der Struktur auszufüllen. Nach dem Entfernen überschüssiger Flüssigkeit wurde in 2%ige
wäßrige Polyvinylalkohollösung eingetaucht Überschüssige Lösung wurde einige Minuten lang abtropfen
gelassen, dann wurde das Produkt einige Minuten lang getrocknet, worauf sich ein dünner Film aus Polyvinylalkohol auf der Oberfläche gebildet hatte. Durch
■»' Wiederholung wurde dieser Film dicker und stärken
Das mit dem ölbeständigen Film beschichtete irisierende Material wurde in verschiedene Kunstharze einschließlich Polymethylmethacrylat, Polystyrol und gesättigte Polyester und deren Monomere eingearbeitet.
Daraus hergestellte gepreßte und gegossene Formkörper zeigten starke und schöne irisierende Effekte.
Eine Styrol-Methylmethacrylat-Copolymersuspension mit sehr gleichmäßigen Teilchendurchmessern von
etwa 2,2 ■ 10~7 m wurde in einen Glasbehälter verbracht und ruhig stehen gelassen. Sobald eine
irisierende Färbung an der Grenzfläche zwischen Suspension und Behälter beobachtet werden konnte,
wurde Wasser langsam durch Verdunsten aus der Suspension entfernt, bis der Wassergehal« unter etwa 1
Gewichts-% gefallen war. Das trockene Material war undurchsichtig und zerbrechlich und zeigte an der
Oberfläche eine Irisierung. Es wurde sodann nach der h~>
Methode des Beispiels 1 wärmebehandelt. Nach der Wärmebehandlung wies das Material befriedigende
mechanische Festigkeit auf, war jedoch nur schwach irisierend. Die bei der Wärmebehandlung verwendete
308 135/19
Flüssigkeit wurde dann unter Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels ersetzt, danach wurde das
Material in ein Gemisch aus, 90 Volumenteilen Diallylphthalat und 10 Volumenteilen Methylmethacrylat
eingetaucht. Die Polymerisation wurde wie oben beschrieben durchgeführt, und man erhielt ein Produkt,
das sowohl hinsichtlich Transparenz wie Irisierungseffekt befriedigend war.
Eine Polyvinyltoluolsuspension mit sehr gleichmäßiger Teilchengröße (mehr als" 80% gemäß obiger
Definition) wurde zur Herstellung des entwässerten irisierenden Materials eingesetzt. Das getrocknete
Produkt wurde dann in eine 3gewichtsprozentige wäßrige Natriumdodecylsulfatlösung eingetaucht und
etwa 2 Stunden lang bei 2 Atmosphären in einer Druckflasche bei 1200C wärmebehandelt Das Produkt
dieser Stufe wies an der Oberfläche eine Irisierungsfarbe auf und war im übrigen undurchsichtig. Die
mechanische Festigkeit war beträchtlich erhöht worden. Nach der Entwässerung unter Verwendung von
Methylalkohol wurde dieses Material in ein Gemisch aus Styrolmonomerund Diallylphthalat eingetaucht und
die Polymerisation erfolgte wie in den vorangehenden Beispielen beschrieben. Man erhielt ein Produkt, daß
sowohl hinsichtlich Transparenz und Irisierungseffekt befriedigend war.
Das Verfahren von Beispiel 7 wurde wiederholt, wobei man ein wärmebehandeltes Material erhielt, das
ebenfalls wie in Beispiel 7 beschrieben entwässert wurde. Dann wurde das Produkt in ein Gemisch aus
Styrolmonomer und ungesättigtem Polyester eingetaucht
und die Polymerisation erfolgte wie oben beschrieben. Man erhielt ein Material mit etwas
schlechterer Transparenz wie beim Produkt von Beispiel 7, der Irisierungseffekt war jedoch außerordentlich
schön.
Eine Copolymersuspension (99 Gewichtsteile Styrol
und 1 Gewichtsteil Divinylbenzol) mit sehr gleichmäßiger Teilchengröße wurde in ruhendem Zustand
getrocknet und man erhielt ein weißes, undurchsichtiges zerbrechliches Material, wie in Beispiel 1 beschrieben.
ίο Dieses wurde in flüssiges Praffin eingetaucht und dann
bei 10-3 mm Hg und 1030C 3 Stunden lang wärmebehandelt
Nach Entfernung überschüssiger Flüssigkeit wurde das Material in ein Gemisch aus Methylmethacrylat
Styrol und Diallylphthalat eingetaucht Nach einiger Zeit wurde das Produkt von den Außenflächen
her durchsichtig, femer erfolgte Quellung unter entsprechender Verlagerung der dominierenden Irisierungsfarbe
nach längeren Wellenlängen.
Dann wurde 1% Benzoylperoxyd zugesetzt und die Polymerisation wurde wie oben beschrieben bei 800C
durchgeführt Man erhielt ein Produkt mit befriedigender Transparenz und schönem Irisierungseffekt
Eine Latexsuspension aus einem Copolymer aus 95 Gewichtsteilen Methylmethacrylat und 5 Gewichtsteilen
Divinylbenzol mit gleichmäßiger Teilchengröße wurde getrocknet, das kreideartige und zerbrechliche
Material wurde dann in 3°/oiger wäßriger Natriumdodecylsulfatlösung
bei 1100C und 1,4 Atmesphären in einer
Druckflasche 2 Stunden lang wärmebehandelt. Nach Entfernen der Lösung des oberflächenaktiven Mittels
unter Verwendung eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels wurde das Produkt in ein Gemisch aus
Methylmethacrylat und Diallylphthalat eingetaucht und die Polymerisation erfolgte wie in den vorangehenden
Beispielen beschrieben. Man erhielt ein Produkt mit guter Transparenz und schönem Irisierungseffekt.
Claims (11)
1. Stabilisiertes, reflektierendes und irisierendes Polymermaterial aus einer dreidimensionalen, dicht
gepackten und regelmäßig angeordneten Struktur gleichmäßiger polymerer Mikrokugeln, dadurch
gekennzeichnet, daß
(a) die Mikrokugeln
(1) aus einem Polymerlatex hergestellt worden sind, der beim Trocknen unterhalb 60° C
nicht-filmbildende Eigenschaften besitzt,
ausgewählt aus Polystyrol, Styrol-Divinylbenzol-CopoIymeren,
Styrol-Methylmethacrylat-Copolymeren, Styrol-Acrylsäure-Copolymeren,
Polyvinyltoluol, Vinyltoluol-Divinylbenzol-Copolymeren,
Polymethylmethacrylat, Methylmethacrylat-Divinylbenzol-CopoIymeren,
Polyvinylchlorid und Polyacrylnitril und
(2) einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser zwischen 1,5 - 10~7 und
43 - 10~7 m aufweisen, und
(b) die Struktur stabilisiert ist durch Wärmebehandlung und Umhüllen der Mikrokugeln mit
einem Polymermaterial, das
(1) hergestellt worden ist aus einem polymerisierbaren Material, das die Mikrokugeln
nicht meßbar löst und
(2) einen Brechungsindex aufweist, der von demjenigen des Materials der Mikrokugeln
um einen absoluten Wert bis zu 0,1 differiert, ausgewählt aus Styrol, Methylstyrol,
Dimethylstyrol, Äthylstyrol. Diäthylstyrol. Divinylbenzol, Monochlorstyrol.
Monochlormethylstyrol, Monochlordimethylstyrol, Dichlorstyrol, Dichlormonomethylstyrol.
Monobromstyrol, Dibromstyrol. Dimethylmaleat. Diäthylmaleat, Methylacrylat, Äthylacrylat, n-Propylacrylat,
n-Bulylacrylat. n-Amylacrylat, Allylacrylat.
Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat. Allylmethacrylat, n-Propylmethacrylat, Isopropylmethacrylat.
n-Butylmethacrylat. n-Amylmethacrylat, Vinylacetat, Allylacetat.
Diallylphalat, Diallyladipat. Diallylsebacat. Diailylmaleat, ungesättigten Polyestern
zusammen mit Styrol oder Methylmethacrylat-monomeren.
2. Reflektierendes irisierendes Polymermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Poiymerlatex ein Styrol-Divinylbenzol-Latex ist.
3. Reflektierendes irisierendes Polyniermaterial r.
gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerlatex ein Polyst>rollatex ist.
4. Reflektierendes irisierendes Polymermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polymerlatex ein Methylmethacrylat-Divinylbenzol- «> Copolymeriatex ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines stabilisierten
reflekiiercndon irisierenden Polymermatcrials gemäß
Anspruch !,dadurch gekennzeichnet.daß man
(a) einen kolloidal beständigen Poiymerlatex. der heim Trocknen unterhalb 60'C keine filmbil-(lcnden
Eigenschaften aufweist, ausgewählt aus Polystyrol, Styrol- Divinylbenzol-Copolymeren,
Styrol-Methylmethacrylat-Copolymeren, Styrol-Acrylsäure-CopoIymeren,
Polyvinyltoluol, Vinyltoluol-Divinylbenzol-Copolymeren, PoIymethylmethacrylat,
Methylmethacrylat-DivinylbenzoI-Copolymeren,
Polyvinylchlorid und Polyacrylnitril, in ruhendem Zustand hält, bis
Irisierung beobachtet wird, wobei der Latex aus
(1) im wesentlichen gleichmäßigen Teilchen mit durchschnittlichem Teilchendurchmesser
zwischen 1,5 - 10~7 und 43 - 10-7m
besteht und
(2) einen Wassergehalt von 50 bis 80 Gew.-% aufweist,
(b) aus dem verdichteten Latex in ruhendem Zustand Wasser entfernt, bis der Wassergehalt
weniger als 5 Gew.-% beträgt,
(c) die Hohlräume zwischen den Mikrokugeln durch Imprägnieren mit einer inerten Flüssigkeit
ausfüllt, welche die Mikrokugeln nicht meßbar löst.
(d) das imprägnierte Material auf eine Temperatur unterhalb dem Schmelzpunkt der Kugeln
erhitzt,
(e) die Teilchen der verdichteten Struktur mit einem polymerisierbaren Material umgibt, das
(1) die Mikrokugeln nicht meßbar löst und
(2) bei der Polymerisation ein Polymer mit einem Brechungsindex liefert, welcher vom
Brechungsindex der Teilchen um einen absoluten Wert bis zu 0,1 differiert ausgewählt aus Styrol, Methylstyrol, Dimethylstyrol.
Äthylstyrol, Diäthylstyrol, Divinylbenzol, Monochlorstyrol, Monochlormethylstyrol,
Monochlordimethylstyrol, Dichlorstyrol. Dichlormonomethy'.styrol.
Monobromstyrol, Dibromstyrol, Dimethylmaleat. Diäthylmaleat. Methylacrylat. Äthylacrylat, n-Propylacrylat, n-Butylacrylat,
n-Amylacrylat, Allylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Allylmethacrylat,
n-Propylmethacrylat, Isopropylmeihacrylat, n-Butylmethacrylat, n-Amylmethacrylat,
Vinylacetat, Allylacetat, Diallylphalat. Diallyladipat, Diallylsebacat, Diailylmaleat.
ungesättigten Polyestern zusammen mit Styrol oder Methylmethacrylat-monomeren.
und
(f) das die Teilchen umgebende Material polymerisiert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die zur Wärmebehandlung verwendete inerte Flüssigkeit direkt durch das zur
Umhüllung der Teilchen dienende polymerisierbare Material ersetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet,
daß man die zur Wärmebehandlung verwendete inerte Flüssigkeit durch eine inerte,
nicht-flüchtige organische Flüssigkeit ersetzt und die verbundenen Mikrokugeln
(a) von der inerten, nicht-flüchtigen organischen Flüssigkeit trennt.
(b) mit einem wasserlöslichen Hochpolymeren. das
mit der nicht-flüchtigen Flüssigkeit nicht mischbar ist. beschichtet.
(c) trocknet.
(d) in das polymerisierbare Material eintaucht und
(e) das polymerisierbare Material polymerisiert.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Latex verwendet, dessen
Kolloidstabilität in ruhendem Zustand derart ist, daß
der Zusatz von 5 ml einer 0,5%igen wäßrigen Calciumchloridlösung zu 100 ml des Latex keine
Koagulierung bewirkt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn- m zeichnet, daß man als nicht-filmbildenden Polymerlatex
einen Styrol-Divinylbenzol-Latex verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Copolymer mit bis zu 10 Gew.-% Divinylbenzol verwendet. ' ·
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Teilchen der verbundenen
Mikrokugeln im polymerisierbaren Material
quellen läßt und das polymerisierbare Material nach Beendigung des Quellvorganges polymerisiert 2»
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