DE2111887A1

DE2111887A1 - Verfahren zur Herstellung einer polyolefinbeschichteten Papierbahn

Info

Publication number: DE2111887A1
Application number: DE19712111887
Authority: DE
Inventors: Flynn John Harold
Original assignee: FLYNN JOHN HAROLD
Current assignee: FLYNN JOHN HAROLD
Priority date: 1963-11-20
Filing date: 1971-03-12
Publication date: 1972-09-21
Also published as: DE2111887C3; US3640788A; FR1389238A; GB1030809A; DE2111887B2

Description

Verfahren zur Herstellung einer polyolefinbeschichteten Papierbahn. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung eines Papiermaterials für eine nachfolgende Beschichtung mit einem Polyolefin.
Beim Beschichten von Papier oder Pappe mit einem Polyolefin in herkömmlicher Weise durch direktes Strangpressen von Polyolefin auf das Material ist es üblich, das Material beispielsweise durch Aufbringen einer Verbindungslösung auf die zu beschichtende Oberfläche zu "Grundieren", welche in der Lage sein muß, vor dem Aufbringen der Polyolefinschicht zu trocknen. Lediglich aufgrund dieses Grundierens des Materials ist es möglich, daß die nachfolgend aufgebrachte Polyolefinschicht, fest, gleichmäßig und eben auf dem Material anhaftet, denn es ist bekannt, daß das Anhaften von Polyolefin auf nichtgrundiertem Material so oberflächlich ia @., cla13 es vo i. Lkommen unzure i_chend für die me i.sten Zwecke ist. Während jedoch eine auf grundiertes Material aufgebrachte Polyolefinschicht in vieler Hinsicht einschließlich ihres festen Anhaftens an dem Material und einer zuverlässigen Abdichtung ausreichend ist, tragen die Kosten eines Grundierens des Materials vor dem Beschichten so viel zu den Gesamtkosten des Polyolefin beschichteten Materials bei, daß sich seine Verwendung für viele Zwecke verbietet, für die es sonst mit besonderem Maße geeignet gewesen wäre.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Hauptaufgabe zugrunde, ein polyolefinbeschichtetes Papiermaterial vorzusehen, welches mindestens so fest und gleichmäßig eine'Bindung bzw. Verbindung zwischen Material und Schicht wie die zwischen einem grundierten Material und seiner Schicht eingehen muß und deren Kosten so ausreichend tief liegen müssen, daß es in preislicher Hinsicht für viele Zwecke anziehend ist, für die es bisher zu teuer war. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzusehen, gemäß welchem ein Polyolefin beschichtetes Papiermaterial mit der erwähnten festen- und gleichmäßigen Bindung zwischen Material und Schicht bei den erwähnten niedrigen Kosten hergestellt wird.
Weiterhin soll gemäß der vorliegenden Erfindung bei dem Verfahren zur Herstellung von polyolefinbeschichteten Papiermaterial das erwähnte Grundieren des Materials ausgeschaltet und stattdessen eine Behandlung des Materials vorgesehen werden, welche nicht nur eine Bindung zwischen Material und Schicht vorsieht, welche in jeder Beziehung vollkommen ausreichend ist, sondern deren Kosten ferner um soviel geringer sind als das eines Materialgrundierens, um die erwähnten niedrigen Kosten des beschichteten Materials möglich zu machen. Eine Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei dem Verfahren zum Herstellen eines polyolefinbeschichteten Papiermaterials eine Behandlung des Materials vorzusehen, gemäß welcher ein kurzes Auftreffen von einer Flamme von bestimmter hoher Wärmeintensität auf das Material diesem die Eigenschaft eines direkten Bindens mit einer nachfolgend aufgebrachten Polyolefinschicht mit großer Festigkeit, Gleichmäßigkeit und Ebenheit verleiht. Das Verfahren zur Herstellung von polyolefinbeschichteten-Papiermaterial, welches für diese eben beschriebene Materialbehandlung kennzeichnend ist, welche sich auf ein "Flammengrundieren" des Materials bezieht, ermöglicht somit ein in hohem Maße wirksames, billiges und auch fortlaufendes Verfahren, welches nicht mehr als ein beständiges Vorbeiführen von Papiermaterial an einer Station bei einer Geschwindigkeit einschließt, bei welcher eine Polyolefinschicht auf das Material durch Strangpressen aufgebracht werden kann, und bei dem fortlaufenden Vorbeigang des Material: an der Station eine Flamme von hoher Wärmeintensität gegen die zu beschichtende Oberfläche des Materials gerichtet wird.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage, in welcher ein Papierbahnmaterial mit einem Polyolefin gemäß dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung beschichtet wird.
6 Figur 2 ist ein Schnitt durch ein polyolefinbeschichtetes Papierbahnmaterial, welches nach der Erfindung hergestellt worden ist.
Figuren 3 und 4 sind Kopien-von_Fotomikrografien von identisch vergrößerten geschnitten Rändern von polyolefinbeschichteten Papierbahnen, von denen die beschichtete Bahn nach Fig. 3 die vorliegende Erfindung verkörpert, während die beschichtete Bahn nach Fig. 4 das Ergebnis von einer direkten Polyolefinaufbringung auf die Bahn ohne ein vorheriges Grundieren irgendwelcher Art ist.
Figur 5 zeigt schematisch eine Anlage, in welcher Papiermaterial mit Polyolefin gemäß einem abgeänderten Verfahren nach der Erfindung aufgebracht wird.
In-den Figuren; insbesondere in den Fig. 1 und 2 ist mit 10 eine Anlage zum Herstellen von polyolefinbeschichtetem Papiermaterial s durch das Verfahren nach der Erfindung bezeichnet. Die Anlage 10 enthält bei diesem Ausführungsbeispiel einen feststehenden Extruder 12, einen feststehenden Flammenbrenner 14, sich drehende Führungsrollen 16 - 22, über welche das als Beispiel angenommene, zu beschichtende Papierbahnmaterial w. an einer Flamme F vorbei von dem Brenner 14 zu einer Anwendungswalze 24 geführt wird, von welcher das beschichtete Material abgezogen wird. Die Walze 22 dient auch als Klemm- oder Druckwalze, welche das Bahnmaterial unmittelbar gegen die Aufbringungswalze 24 hält, wobei der Extruder 12 geschmolzenes Polyolefin p in Film- oder Folienform in den Einzugsspalt der Walzen 22 und 24 und von dort gegen die zu beschichtende Oberfläche f des Bahnmaterials w liefert.
Mit Ausnahme des Brenners 14 ist die Anlage 10 vollkommen herkömmlich und wird bei einer fortlaufenden Beschichtung von Bahnmaterial benutzt, welches früher durch die Aufbringung eines Bindemittels auf seine zu beschichtende Oberfläche wie oben beschrieben grundiert worden ist, wobei das ununterbrochen zugeführte Bahnmaterial seine Polyolfinschicht in dem Einzugsspalt der WalZH122 und 24 aufnimmt , wo seine grundierte Fläche das stranggepresste Polyolefin berührt. Die Aufbringungswalze 24 und auch die Klemm-oder Druckwalze 22 kann in diesem Ausführungsbeispiel zur Zuführung des Bahnmaterials w in Richtung der Pfeile 26 zu und über die Beschichtungsaufbringungsstation A kraftangetrieben werden. Gemäß einem wesentlichen Merkmal der vorliegenden Erfindung wird das Papierbahnmaterial w für eine feste, gleichmäßige und ebene Bindung zwischen seiner zu beschichtenden Oberfläche f und dem an der Station A aufgebrachten, geschmolzenen Polyolefin dadurch grundiert, daß die Materialoberfläche f bei dem Vorbeigang der Bahn an der Station A zu der Flamme F von dem Brenner 14 ausgesetzt wird. Die Flamme F,welche insofern eine besondere Flamme bildet, als sie bestimmte noch zu beschreibende Eigenschaften hat, ist in diesem Ausführungsbeispiel ein einzelnes Flammenband, welches sich mehr oder weniger mit seiner Spitze auf die Materialoberfläche f über die ganze Breite der Bahn w erstreckt und darauf auftrifft, und der Brenner 14 kann und soll vorzugsweise ein industrieller Gasbrenner von hoher Kapazität und Leistung sein, welcher in einem Brennerschlitz mit einer Mehrzahl von Brennerscheiben versehen ist, aus denen eine Mehrzahl von gesteuerten Gebrauchsflammen von regelbarer Hitzeintensität heraustreten, welche zusammen das Flammenband F bilden, wobei der Brenner mit einem brennbaren Gasgemisch versorgt wird, welches aus einer Gasluftmischung besteht. in Betrieb der vorliegenden Anlage 10 wird das Papierbahnmaterial w ständig und fortlaufend über die Rollen 16 und 20 in den Einzugsspalt der Aufbringungs- und Klemmwalzen 24 und 22 zugeführt und von der Aufbringungswalze 24 abgezogen, wobei die Führungswalze 18 das Bahnmaterial in ausreichend dichter Näher zu dem Flammenband F führt, damit es diesem gleichmäßig und gerade ausgesetzt ist. Das beschichtete Material s, welches somit ständig von der Aufbringungswalze 24 läuft, ist in vergrößertem Maßstab in Fig. 2 dargestellt, wobei die Polyolefinschicht c mit der Oberfläche f des Bahnmaterials w verbunden ist. Bei einer solchen Behandlung des Papierbahnmaterials w mit der Spezialflamme F vor dessen Beschichtung kann man sagen, daß das Bahnmaterial und insbesondere seine zu beschichtende Oberfläche f "flammengrundiert" wird, denn es hat sich herausgestellt, daß sich eine so flammenbehandelte Papierbahnoberfläche mit der nachfolgend aufgebrachten Polyolefinschic ht mindestens so fest und gleichmäßig verbindet, wie es bei einer früheren "lösungsgrundierten" Bahnmaterialverbindung mit einer nachfolgend aufgebrachten Polyolefinschicht der Fall war. Es hat sich ferner herausgestellt, daß eine solche Flammenbehandlung die Bahnoberfläche weit mehr aufnahmefähig für die nachfolgend aufgebrachte Polyolefinschicht als eine früher.überhaupt nicht grundierte, d.h. weder flammengrundierte noch lösungsgrundierte Bahnoberfläche macht. Polyolefinbeschichtetes Papierbahnmaterial in der beispielsweise in Fig. 1 dargestellten Anlage wird somit nach einem Verfahren hergestellt, welches ein Beschichten einer Oberfläche einer ständig zugeführten Bahn durch Berührung mit geschmolzenem Polyolefin enthält, und welches vor dem Beschichten der Bahnoberfläche durch ein Grundieren der Bahn für eine feste und gleichmäßige Bindung seiner Oberfläche unmittelbar mit der hinterher aufgebrachten Polyolefinschicht dadurch gekennzeichnet ist, daß die zu beschichtende Oberfläche der ständig zugeführten Bahn der besonderen Flamme ausgesetzt wird.
Um ein besseres Verständnis des Verfahrens zum Beschichten eines Bahnmaterials mit einem Polyolefin nach der vorliegenden Erfindung zu bekommen, werden beispielsweise die folgenden Daten eines tatsächlichen &iaterialbeschichtens in einer Anlage wie der nach Fig. 1 gegeben. So wurde ein Bahnmaterial in der Form einer Papierbahn von ungefähr lmm Dicke bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 300 m /min. an dem Band F der Spezialflamme in den Einzugsspalt der Walzen 24, 22 zugeführt, wo geschmolzenes Polyäthylen bei einer normalen Strangpresstemperatur auf die zu beschichtende Oberfläche der Papierbahn aufgebracht wurde, wobei die Polyäthylenschicht eine Dicke von ungefähr 0,23 mm hatte. Das Flammenband traf auf das vorbeilaufende Bahnmaterial auf seiner ganzen Breite auf. Die sich daraus ergebende polyäthylenbeschichtete Papierbahn hatte eine so feste Bindung zwischen Papier und Schicht, daß sie sich praktisch allen Anstrengungen eines Abziehens der Schicht von der Papierbahn widersetzte, wozu bei der gegebenen Zuführungsgeschwindigkeit der Papierbahn das äußerst kurze Auftreffen des Flammenbandes von gegebener Temperatur auf die Bahn diese ausreichend grundierte.
Um weiterhin die feste und gleichmäßige Verbindung zwischen dem Papier und dem Polyäthylen der beschriebenen beschichteten Papierbahn zu demonstrieren, wurden saubere Schnittkanten unter dem Mikroskop bei 100facher Vergrößerung beobachtet und eine Fotomikrografie von einer von ihnen gemacht, wovon Figur 3 eine Kopie in genauen Umrissen und in der größtmöglichen Nähe der Grenzlinie zwischen dem Papier und dem Polyäthylen an der Verbindung zwischen ihnen ist, welche trotz dieser starken Vergrößerung schwer auf der tatsächlichen Fotomikrografie zu sehen war. Somit zeigt Fig. 3 die Papierbahn w und die Polyäthylenschicht c, wobei die Grenzlinie zwischen ihnen roh entlang der gezackten Linie L gezeichnet ist. Alle mikroskopischen Untersuchungen von Schneidkanten der beschichteten Papierbahn einschließlich der fotografierten und in Figur 3 dargestellten zeigten klar, daß mit Ausnahme von sehr wenigen und sehr kleinen wie auch gänzlich unwichtigen Feinlunkern oder Poren zwischen dem Papiermaterial und dem Polyäthylen das Papiermaterial und das Polyäthylen bemerkenswert frei von dazwischen liegenden Feinlunkern waren, denn es waren keinerlei Feinlunker oder Poren mit Ausnahme von den wenigen erwähnten bei 100facher Vergrößerung wahrnehmbar, und die in Fig. 3 kopierte Fotomikrografie zeigte sogar nicht. einmal eins einzige von diesen sehr kleinen Poren oder Feinlunkern. Diese verbunden mit dem beschriebenen großen Widerstand der Polyäthylenschicht gegen ein Abschälen oder Abblättern von dem Papiermaterial zeigt deutlich ein lOOR2iges Anhaften der Polyäthylenschicht an dem Papiermaterial und eine in gleicher Weise bemerkenswerte Festigkeit und Gleichmäßigkeit der Bindung zwischen dem Papiermaterial und der Schicht darauf.
Um weiter die bemerkenswerte Wirksamkeit eines flammengrundierten Materials für seine später aufgebrachte Polyäthylenschicht zu demonstrieren, wurde genau das gleiche Papiermaterial von einem Milimeter Dicke ohne ein Grundieren mittels Flamme oder auf andere Weise mit Polyäthylen in der gleichen Weise beschichtet, wie es mit der flammengrundierten Papierbahn beschrieben ist. Sauber geschnittene Ränder von Mustern von dem auf diese Weise beschichteten aber nicht vorgrundierten Material wurden unter dem Mikroskop bei 100facher Vergrößerung untersucht und eine Fotomikrografie hergestellt, wovon Figur 4 eine genaue Kopie ist. Die in Figur 4 kopierte Fotomikrografie gibt eine typische Darstellung von der mikroskopischen Untersuchung aller dargestellten Musterkanten. So zeigt Figur 4 das Papiermaterial w und die aufgebrachte Polyäthylenschicht c, wovon die letztere mit der ersteren an einzelnen Stellen pt verbunden oder verklebt ist; wobei die abgelöste Polyäthylenschicht typische Blasen b dazwischen bildet. Eine weitere Untersuchung brachte zu Tage, daß sich ungefähr 54 von solchen Blasen pro 2,5cm linearer Kante von dem beschichteten Material ergab,und daß ungefähr 38'i von der Polyäthylenschicht daran befestigt und 6296 davon losgelöst waren. Während es kaum notwendig ist, zu erwähnen, daß das beschichtete Material nach Fig. 4 für die meisten praktischen Zwecke nutzlos und nicht verwendbar ist, da seine Schicht keinen Ablösewiderstand gegenüber einem Ablösen oder Abblättern hat und die Blasenbildungen der Schicht bei einem leichtesten Reiben aufbrechen, zeigt dieses beschichtete Material mit höchstens 38% eines Anhaftens an dem Papiermaterial unmißverständlich die bemerkenswerte Wirksamkeit einer Flammengrundierung des Grundmaterials vor dem Beschichten, welche allein für ein löo°/.iges Anhaften der später aufgebrachten Schicht an dem Grundmaterial verantwortlich ist.
Es ist erwähnt worden, daß eine verhältnismäßig hohe Wärmeintensität der besonderen Flamme für das Plammengrundieren des Papiermaterials für seine feste und gleichmäßige Bindung mit der später aufgebrachten Polyolefinschicht wesentlich ist. Mehr im einzelnen muß die hohe Wärmeintensität der Flamme nicht nur an ihrer Spitze sein, welche den Teil der Flamme bildet, welcher dem Papiermaterial am nächsten ist und häufiger nicht auf das Papiermaterial auftrifft und somit das Flammengrundieren des Materials bewirkt, sondern es hat sich herausgestellt, daß, um das Papiermaterial mittels Flamme zu grundieren, die Flamme mit einem Gasluftgemisch bei einem Verhältnis zugeführt werden mua, bei welchem vorzugsweise das meiste, und sogar die gesamte Mischung in der Flammenspitze einer Verbrennung unterliegt, wobei solch eine Flamme das charakteristische Aussehen, eine verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit und auch Spitzentemperatur einer mehr oder weniger steifen oder "scharfen" Flamme hat.
Es sind Versuche durchgeführt worden, um die genaue Änderung in einer Papierbahnoberfläche gemäß dem Unterwerfen einer scharfen Flamme herauszufinden, und diese Versuchsverfahren wurden unter-Verwendung einer oberflächenmikroskopie, einer infraroten Reflektanzspektrometrie und einer oberflächenabsorption durchgeführt. Diese Versuche haben gezeigt und bewiesen, daß sich bei einer solch einer scharfen Flamme unterworfenen Papierbahn die Polarität der Zellulosestruktur der flammenunterworfenen Bahnoberfläche merklich verringert hat, was natürlich das Anhaften des nachfolgend stranggepressten, relativ nicht polaren Polyolefins an dieser Bahnoberfläche fördert. Wie bereits erwähnt worden ist, hat eine scharfe Flamme ein charakteristisches Aussehen, wofür es lediglich notwendig ist, das Verhältnis von Gas und Luft zu verändern, bis eine Flamme das charakteristische Aussehen einer scharfen Flamme hat, welche daraufhin vollkommen für den Zweck eines Plammengrundierens einer Papierbahn geeignet ist. Es gibt natürlich nicht ein einziges genaues Verhältnis von Gas zur Luft, welches für eine scharfe, für den Zweck geeignete Flamme eingehalten werden muß, denn dieses Verhältnis kann sich sogar für das gleiche Gas verändern und wird sich für verschiedene Gase wie beispielsweise natürliches Gas und hergestelltes Gas ändern, solange als die sich daraus ergebende Flamme das Aussehen von einer mehr oder weniger scharfen Flamme hat. Eine Verbrennung der Luft- Gasmischung in der Flammenspitze ist ausreichend vollständig,-um eine Papierbahnfläche zu flammengrundieren, d.h., verursacht eine Herabsetzung in der Polarität der Zellulosestruktur der Bahnoberfläche und fördert dadurch ein Anhaften des später auf diese Bahnoberfläche aufgebrachten Polyolefins. Um gerade eine Angabe von Luft- Gasverhältnissen von scharfen Flammen zu geben, wird beispielsweise und ohne die Absicht einer Begrenzung ein Beispiel von solch einem Luft- Gasverhältnis gegeben, welches für eine für den Zweck geeignete Flamme verwendet wurde. Hierbei betrug das Verhältnis von 9,6 zu 1 für ein bestimmtes natürliches Gas, d.h., 9,6 Volumenanteile Luft zu einem Volumenanteil von einem besonderen Gas.
Die gleichen Versuche haben gezeigt und die überraschende Tatsache bewiesen, daß eine für ein Flammengrundieren einer Papierbahnoberfläche geeignete scharfe Flamme, d.h., welche eine Herabsetzung in der Polarität ihrer Zellulosestruktur hervorruft, die Zellulosefasern intakt läßt, welche von der Bahnoberfläche vorspringen. Die gleichenVersuche haben ferner gezeigt und bewiesen, daß derart vorspringende Zellulosefasern nur dann wegbrannten oder schmolzen, wenn sie einer Flamme unterworfen wurden, welche von einer scharfen Flamme sich stark unterscheidet und am besten als "weiche" Flamme bezeichnet wird. Solch eine weiche Flamme ist in ihrem Aussehen sichtbar unterschiedlich von einer scharfen Flamme, und sie ist weiterhin durch ein Nichtverbrennen von einem ganz erheblichen Anteil von dem Luftgasgemisch in der Flammensitze gekennzeichnet. Es hat sich herausgestellt, daß eine weiche Flamme, welche vorstehende Zellulosefasern auf einer Papierbahnoberfläche wegbrannte oder zum Schmelzen brachte, eine Erhöhung in der Polari tät der Zellulosestruktur der Oberfläche hervorrief und somit ein schlechteres Anhaften der stranggepressten Polyolefinschicht an der Bahnoberfläche zur Folge hatte. Um ein Beispiel von solch einer weichen Flamme zu geben, welche vorstehende Zellulosefasern wegbrannte oder zum Schmelzen brachte und dadurch die Polarität der Zellulosestruktur der Bahnoberfläche erhöhte, wurde eine Flamme mit einer Mischung von Gas und Luft bei einem Verhältnis von 3 Volumen anteilen Luft zu einem Volumenanteil Gas zugeführt, wobei das Gas aus dem gleichen für eine scharfe Flamme oben erwähnten natürlichen Gasbestand.
Es ist für ein ausreichendes Grundieren einer Papierbahn zwingend, daß die scharfe Flamme auf die Bahnoberfläche im wesentlichen auftrifft. in dieser Verbindung haftet bei den praktisch hohen, für ein Flammengrundieren einer Bahn gemäß der Erfindung beabsichtigten Bahngeschwindigkeiten, das sind Bahngeschwindigkeiten innerhalb eines Bereiches, welcher bei einem Minimum von ungefähr 120 m pro Minute anfängt und sich bis-800 m pro Minute erstreckt, eine Schicht von Luft an der Bahn an und wandert mit ihr zusammen. Diese Luftschicht erhöht sich in der Dicke mit zunehmender Bahngeschwindigkeit und wirkt als ein wirksamer Hitzeisolator auf der Bahn, und diese Luftschicht muß durch die Flammenspitze durchdrungen werden, bevor die letztere die Bahnoberfläche zu deren Grundierung erreicht. Demgemäß muß bei verschiedenen Bahngeschwindigkeiten die Geschwindigkeit der Flamme geändert werden, um das Ziel zu erreichen. Dies wird in einfacher Weise dadurch getan, daß der Druck der brennbaren Luft- Gasmischung für den Brenner in bekannter Weise geändert wird, ohne daß Luftgasverhältnis der Mischung zu ändern, um die scharfe Eigenschaft der Flamme beizubehalten.
Es hat sich herausgestellt, daß sich bei Bahngeschwindigkeiten von ungefähr 120 m pro Minute bis ungefähr 360 m pro Minute eine Flamme von einem einzelnen Brenner ausreichend die Bahnflammengrundiert, wenn man die Flammengeschwindigkeit entsprechend den Notwendigkeiten verändert. Bei Bahngeschwindigkeiten über 360 m pro Minute wird die Spitze einer einzelnen Flamme offensichtlich ganz erheblich durch die anhaftende Luftschicht an der Bahn gekühlt, und es hat sich für ein gutes Flammengrundieren von Bahnen als geeignet erwiesen, die Flammen von zwei Brennern zu verwenden.
Bei der anfänglichen Herstellung von polyolefinbeschichtetem Papiermaterial nach der Erfindung wurden Feinlunker oder Gasporen in der Schicht bemerkt. Diese Feinlunker oder Gasporen in diesen Schichten wurden jedoch schnell insgesamt ausgeschaltet, indem man herausfand, daß sie durch Brüche oder Risse aufgrund einer unzureichenden Strangpressgeschwindigkeit des Polyolefins und somit ohne ein Ausschalten von Dehnungsneigungen in dem aufgebrachten Polyolefin beim Abkühlen auf Raumtemperatur verursacht wurden. Die einfache Abhilfe zum Ausschalten solcher Feinlunker insgesamt bestand in einer leichten Erhöhung der Strangpressgeschwindigkeit des Polyolefins auf die vorbeilaufende Bahn.
Das Bahnmaterial wird nach der Erfindung vorzugsweise in dem gleichen fortlaufenden Arbeitsgang flammengrundiert, in welchem die Polyolefinschicht aufgebracht wird, wie es in Fig. 1 und in der Beschreibung dargestellt ist. Es ist jedoch nicht zwingend, daß die Papierbahn in dem gleichen Arbeitsgang flammengrundiert und polyolefinbeschichtet wird, denn die flammengrundierte Bahn kann für mehrere Tage beiseitegelegt und dann mit Polyolefin beschichtet werden, wobei die Bindung zwischen beiden genau so fest und gleichmäßig ist wie die, welche durch ein F lammengrundieren der Bahn und Beschichten in demselben Arbeitsgang erreicht wird. Figur 5 zeigt eine Anlage 10' für ein Plammengrundieren einer Papierbahn wII mit einer Flamme F von zwei Brennern 14 aus bei den erwähnten Bahngeschwindigkeiten von über 360 m pro Minute. Während in der Beschreibung auf das Flammengrundieren von Papier Bezug genommen worden ist, soll der Ausdruck "Papier" so verstanden werden, daß er ein Materiafmit einschließt, welches allgemein als Pappe oder ein anderes Material bezeichnet wird, welches die charakteristischen Eigenschaften von Papier hat.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e Verfahren zum Grundieren einer Papierbahnoberfläche für ein nachfolgendes Beschichten mit stranggepresstem oder gespritztem, geschmolzenem Polyolefin, wobei die Bahn ständig an einer Station vorbeigeführt und die Spitze einer Flamme von einem Hochleistungsbrenner gegen die Bahnoberfläche quer zur Zufü$rungsrichtung der Bahn gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brenner eine Mischung aus Gas und Luft von einem Verhältnis zugeführt wird, bei welchem die Flamme einer im wesentlichen vollständigen Verbrennung des Gemisches an der Flammenspitze unterliegt und eine Verminderung der Polarität in der Zellulosestruktur der Bahnfläche-hervorruft und dadurch ein Anhaften des nachfolgend stranggepressten Polyolefins auf die Bahnfläche fördert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn bei einer Geschwindigkeit innerhalb eines Bereiches von ungefähr 120 bis annähernd 260 m pro Sekunde zugeführt wird, bei welcher an der Bahnoberfläche eine Luftschicht anhaftet, und die Geschwindigkeit der Flamme so geregelt wird, daß sie die Luftschicht bei jeder Bahngeschwindigkeit innerhalb dieses Bereiches durchdringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn bei einer Geschwindigkeit oberhalb 360 m pro Sekunde zugeführt und einem zweiten Hochleistungsbrenner an der Brennerstelle eine Mischung aus Gas und Luft bei einem Verhältnis zugeführt wird, so daß eine weitere steife Flamme mit im wesentlichen vollständige Verbrennung des Gemisches an der Flammenspitze erzeugt wird und die andere Flamme von der ersten Flamme einen Abstand hat und mit ihrer Spitze gegen die Bahnoberfläche quer zur Zuführungsrichtung gerichtet ist.