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"Haarpflegemittel mit verbesserter wirkung" Die vorliegende Erfindung
betrifft Haarpflegemittel auf Basis zweier getrennter Komponenten, die beim Zusammenbringen
eine positive Wärmetönung ergeben.
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Bei Haaren, die wiederholt Blondierungen, Kaltwellbehandlungen oder
Färbeverfahren unterworfen werden, treten häufiger ernsthafte Schadigungen auf,
die in einem Brechen der Haare und Glanzverlust. ihren sichtbaren Ausdruck finden.
Mit dieser Schadigung der Haare geht vielfach auch eine Schädigung der Kopfhaut
Hand in Hand. Um derartige Schäden an Haar und Kopfhaut zu beseitigen beziehungsweise
um solchen Schäden vorzubeugen, werden unterschiedliche Haarpflegemittl angewendet,
die allgemein unter der Bezeichnung Haarkur zusammengefaßt werden. Solche Haarpf
legemittel stellen meist dünn- bis dickflüssige Emulsionen dar> die der Verbesserung
des Kopfhautzustandes, dvs allgemeinen Haarzustandes sowie der Kämmbarkeit dienen,
In diese Haarpflegemittel werden vielerlei Wirkstoffe eingearbeitet, die einerseits
die Kopfhaut günstig beeinflussen sollen, zum Beispiel durch Regulierung der Talgdrüsentätigkeit,
Beseitigung der Schuppenbildung und andererseits dem Haar ein gesundes, glänzendes
Aussehen und eine gute Kämmbarkeit vermitteln sollen. Im Hinblick auf den unterschiedlichen
Zustand von Kopfhaut und Haar gibt es
Variationen in den Haarpflegemitteln
wie z.B. solche far normales Haar, für trockenes und brüchiges Haar, für fettendes
Haar, gegen schuppende RopShaut und andere mehr.
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Diese Haarpflegemittel werden im allgemeinen auf das gewaschene und
frottierte Haar aufgetragen, eine langere Zeit- etwa bis zu einer halben Stunde
- einwirken gelassen und danach mit warmem Wasser ausgespült. In den meisten Fällen
läßt man dabei die Haarpflegemittel bei Raumtemperatur auf Haar und Kopfhaut einwirken.
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Da die Behandlung mit diesen Haarpflegemitteln nicht itnrner eufriedenstellend
verläuft und der Erfolg sich häufig erst nach einer längeren Behandlungsdauer einstellt,
war man schon immer bemüht, die Wirkung dieser Mittel zu steigern. Zu diesem Zweck
werden den Haarpflegemitteln neben anderen Wirkstoffen auch durchblutungsfördernde
Substanzen zugegeben, die jedoch bei einer geschädigten Kopfhaut zu Unverträglichkeiten
führen können.
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Eine andere Möglichkeit zur Intensivierung der Wirkung besteht darin,
daß man die Behandlung bei erhöhter Temperatur vornimmt.
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Uiesem Zweck dient die Verwendung einer Plastikhaube, wobei der durch
die Körpertemperatur aùftretende Wärmeeffekt ausgenutzt werden soll. Durch die Verwendung
einer Plastikhaube läßt sich jedoch die Behandlungstemperatur lediglich um einige
Grade steigern, so daß keine nennenswerte Intensivierung der Wirkung eintritt.
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Eine weitere bereits praktizierte Steigerungsmöglichkeit der Be-Handlungstemperatur
besteht darin, daß man die Einwirkung der Haarpflagemittel unter einer Heizhaube
bei einer Temperatur von ca.
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50° ° C stattfinden läßt. Diese Möglichkeit bleibt jedoch vorwiegend
dem Friseur vorbehalten. Für die überwiegende Zahl der Fälle, in
denen
die Haarpflegemittel im Anschluß an eine Haarwäsche vom Verbraucher selbst angewendet
werden, stehen keine Heizhauben zur Verfügung, da diese in der Regel nicht zum Arbeitsgerät
von Heimanwenderinnen gehören.
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Es bestand daher die Aufgabe, die Wirkung der Haarpflegemittel durch
eine ausreichende zusätzliche Wärmezufuhr zu intensivieren, ohne dabei auf die kostspielige
Anschaffung von Heizhauben zurückgreifen zu müssen.
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Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man ein Haarpflegemittel auf
Basis üblicher Grundsubstanzen und Wirkstoffe lverwendet mit einem Gehalt an zwei
getrennten Komponenten, von denen die eine A) ein Reduktionsmittel und die andere
B) ein Oxydationsmittel enthält, bei deren Zusammenbringen eine positive Wärme tönung
auftritt.
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Als Vorteile des erfindungsgemäßen Haarpflegemittels mit Wärmeeffekt
lassen sich in kurzen Worten folgende Eigenschaften und Wirkungen herausstellen.
Der Verbraucher bringt ein warmes Produkt auf dem Kopf zur Anwendung, das nach der
warmen Haarwäsche angenehmer empftmden wird als die bisherige Aufbringung eines
höchstens Raumtemperatur aufweisenden Produktes. Die Wärme des Haarpflegemittels
regt die Durchblutung der Kopfhaut an und fördert damit die Ernährung des Haarbodens.
Als weiterer Effekt der Wärme werden die Hautporen enseitert, wodurch dem gegebenenfalls
im Überfluß produzierten Sebum die Möglichkeit zum Abfließen gegeben wird. Die Wirkstoffe
des Haarpflegemittels können sowohl in das Haar wie in die Kopfhaut besser eindringen,
wodurch eine gesteigerte Wirkung erzielt wird.
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Als Grundlage der erfindungsgemäßen verbesserten Haarpflegemittel
dienen übliche, wässrige Emulsionen von Fettalkoholen, Wollfettalkoholen, längerkettigen
Guerbetalkoholen, Fettsäuremono- und -diglyceriden, die als Emulgatoren anionische,
kationische, in erster Linie aber nichtionogene, oberflächenaktive Produkte enthalten
können. Als Wirkstoffe können den Maarpflegemitteln antiseptische Zusätze, Aminosäuren,
Vitamine, schwache organische Säuren, Lecithin sowie Bestandteile, die die Schuppenbildung
vermindern sollen, beigegeben-werden. Zur Erzielung einer besseren Kämmbarkeit werden
neben den avivierend wirkenden Fettalkoholen häufig längerkettige, quartäre Ammoniumverbindungen
eingesetzt.
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Von wesentlicher Bedeutung ist weiterhin, daß das Haarpflegemittel
in der Endmischung einen sauren pH-Wert aufweist.
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Als Reduktionsmittel werden in den erfindungsgemäßen Haarpf legemitteln
beispielsweise Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Thioharnstoff, Amino-imino-methansulfinsaureJThiobarbitursäurederivate,
Äthylenthioharnstorr, Kaliumsulfid eingesetzt.
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Als Oxydationsmittel finden in erster Linie Wasserstoffperoxid oder
eines seiner zahlreichen Anlagerungsprodukte an organische Verbindungen wie z.B.
Harnstoffperhydrat oder Melaminperhydrat Verwendung.
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Die Menge der eingesetzten Reduktions- und Oxadationsmittel bewegt
sich, bezogen auf die gesamte Endmischung des Haarpflegemittels in den Grenzen von
2 - lo Gew.-, vorzugsweise 3 - 8 Gew.-%. Durch eine Veränderung der Konzentrationen
an Reduktions- und Oxydationsmitteln läßt sich eine bestimmte gewünschte Wärmetönung
einstellen.
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Im allgemeinen wird man die Konzentrationen so wählen, daß eine Erwärmung
um 20 - 30° C erfolgt, so daß sich die Anwendungstemperatur in den Grenzen von 40
- 500 C bewegt.
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Für die Applikation-der erfindungsgemäßen Haarpflegemittel bestehen
mehrere Möglichkeiten. Gemäß der ersten Anwendungsform bringt man das Reduktions-
und das Oxadytionsmittel in zwei getrennten Emulsionen beziehungsweise Lösungen
unter, die erst kurz vor der Anwendung gemischt werden. Hierbei können zwei getrennte
Packungen gewählt werden, aus denen die Komponenten ih ein Gefäß gegeben und dort
miteinander vermischt werden. Man kann aber auch die beiden getrennten Emulsionen
bzw. Lösungen in einer sogenannten Biaerosoldose unterbringen und mittels eines
Co-dispensing-Ventils auf das Haar bringens wobei die Vermischung in der Mischkammer
des Ventilgehäuses stattfindet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß man-das
Haarpflegemittel als zu als Einkomponentenprodukt ausbildet, wobei das Reduktionsmittel
oder dasOxydationsmittel oder auch beide in Mikrolcapseln untergebracht und so voneinander
getrennt werden. Nach dem Aufbringen auf Haar und Kopfhaut werden die Mikrokapseln
durch leichte Massage der Kopfhaut zerstört, wodurch nunmehr die Reduktions- und
Oxydationsmittel zusammenkommen und den Wärmeeffekt auslösen können.
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Die erfindungsgemäßen verbesserten Haarpflegemittel werden wie üblich
auf das gewaschene und frottierte Haar aufgebracht und einige Zeit, etwa bis zu
einer halben Stunde, einwirken lassen.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern,
ohne sie jedoch hierauf zu beschränken.
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Beispiele 1.) Es wurde zunächst in-üblicher Weise die Komponente A
des Haarptlegemittels, die das Reduktionsmittel enthält, aus den nachstehend aufgeführten
Ingredienzien hergestellt.
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Cetylalkohol 2,o Gew.Tle.
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Mono-Diglyceridgemisch von C16-18-Fettsäuren 8,0 Wollfettalkohol
1,5 Paraffinöl l,5 Cetyl-trimethyl-ammoniumchlorid 4,0 Anlagerungsprodukt von 4o
Mol Äthylenoxid an 1 Mol Rizinusöl 1,0 " Amino-imino-methansulfinsäure 3,0 " Monoäthanolamin
3,0 " Parfumöl 0,3 " Leeithin 0,5 " Wasser 75,2 " loo,o Gew.Tle.
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Als Komponente B diente folgende Lösung: Wasserstoffperoxid 30 %ig
13,3 Gew.Tle.
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Wasser 86,7 100,0 Gew.Tle.
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Durch Vermischen der Komponenten A und B im Verhältnis 1:1 wurde
ein gebrauchsfertiges, warmes Haarpflegemittel erhalten, das eine Wärmetönung von
ca. 250 C liefert und bei einer Ausgangstemperatur der Komponenten von 20° C eine
Anwendungstemperatur von 450 C besitzt.
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2.) Für die Durchführung dieses Beispiels wurde die Komponente A in
üblicher Weise aus folgenden Bestandteilen hergestellt.
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Cetylalkohol 2,o Gew.Tle.
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Mono-Diglyceridgemisch von C16-18-Fettsäuren Wollfettalkohol Paraffinöl
1,5 Cetyl-trimethyl-ammoniumchlorid ftnlagerungsprodukt von 40 Mol -Äthylenoxid
an 1 Mol Rizinusöl 1,0 Amino-imino-methansulfinsäure 2,0 Natriumsulfit 4,0 Monoäthanolamin
2,o Parfumöl o,3 Lecithin 0,5 Wasser loo,o Gew.Tle.
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Als Komponente B diente wie in Be-ispiel 1 eine Lösung aus Wasserstoffperoxid
30 %ig 13,3 Gew.
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Wasser 86,7 loo,o Gew.Tle.
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Das Vermischen dieser Komponenten A und B im Verhältnis 1:1 lieferte
ein gebrauchsfertiges, warmes Haarpflegemittel mit einer positiven Wärmetönung von
250 C.
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5.) Bei diesem Beispiel diente als Komponente A ein in üblicher Weise
aus nachstehenden Ingredienzien hergestelltes Produkt.
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Detylalkohol 2,o Gew.Tle.
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Mono-Diglyceridgemisch von C16-18-Fettsäuren 8,0 Wollfettalkohol
1,5 Paraffinöl 1,5 Cetyi-trimethyl-ammoniumchlorid 4,o Anlagerungsprodukt von 40
Mol Athylenexid an 1 Mol Rizinusöl 1,0 Thioharnstoff 3,5 Parfümöl ° o,5 Lecithin
o,5 Wasser 77,7 loo,o Gew.Tle.
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Die Komponente B hatte die gleiche Zusammensetzung wie in den vorstehenden
Beispielen 1 und 2.
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Durch Vermischen der Komponenten A und B im Verhältnis 1:1 wurde
ein gebrauchsfertiges, warmes Haarpflegemittel erhalten, das eine positive Wärmetönung
von 250 C lieferte.
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4.) Für dieses Beispiel wurde die Komponente A in üblicher Weise aus
nachstehend aufgeführten Bestandteilen hergestellt.
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Cetylalkohol 2,o Gew.-Tle.
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Mono-Diglyceridgemisch von C16-18-Fettsäuren 8,0 Wollfettalkohol
1,5 Paraffinöl 1,5 Übertrag: 13,o Gew.Tle.
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Übertrag: 13,o Gew.Tle.
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Cetyl-trimethyl-amrnoniumchlorid 4,0 Anlagerungsprodukt von 40 Mol
Athylenoxid an 1 Mol Rizinusöl 1,0 Natriumsulfit 6,o Parfumöl 0,3 Lecithin Wasser
75,2 " loo,o Gew.Tle.
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Als Komponente B wurde die gleiche Wasserstoffperoxidlösung wie in
den vorstehenden Beispielen 1 - 3 verwendet.
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Durch Vermischen der Komponenten A und B im Verhältnis 1:1 wurde ein
gebrauchsfertiges warmes Haarpflegemittel erhalten, das eine positive Wärmetönung
von 25° C lieferte.
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Der erzielbare Vorteil besteht darin, da es durch die erfindungsgemäßen
Kompositionen gelingt, die Behandlungstemperatur der Haarpflegemittel anzuheben
und auf diese Weise die Wirkung an sich bekannter Zusätze und Wirkstoffe zu steigern.