DE2111610C3 - Verfahren zur Herstellung von Salzen von Pyrimidyl-pyridiniumderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Salzen von Pyrimidyl-pyridiniumderivatenInfo
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Description
15
worin X Cl oder Br bedeutet, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Pyrimidinessigsäure-derivat der allgemeinen Forme! II
20
H V-CH-
A λ
M ^
COOR
(Π)
NH2 · HX
worin X die oben angegebene Bedeutung hat und R Wasserstoff oder Alkyl bedeutet.
in Anwesenheit eines organischen Lösungsmittels mit a-PicoIin umsetzt, das erhaltene quaternäre
Pyridinium-pyrimidyl-carbonsäure-derivat der allgemeinen
Formel III
CH-COOR
NH2 HX
(ΠΙ)
worin X und R die oben angegebene Bedeutung haben,
gegebenenfalls nach Überführung von R = Alkyl in R = H, bei einer Temperatur oberhalb von 100° C
decarboxyliert und — falls gewünscht — in dem erhaltenen Endprodukt das Halogenanion X in an
sich bekannter Weise austauscht
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Umsetzung des Pyrimidinessigsäurederivats
der Formel II mit Λ-Picolin als Lösungsmittel Dimethylformamid einsetzt.
Salze der Pyrimidyl-pyridinium-derivate der allgemeinen Formel I
P-C3H7
HX
(D
worin X Cl oder Br bedeutet, stellen wertvolle Produkte für die Veterinäre Therapie, insbesondere zur Bekämpfung
der Coccidose dar.
Coccidose ist eine weitverbreitete Gcflügelkrankheit, die durch verschiedene Arten von Protozoenparasiten
des Genus Eimeria, wie E. teneila, E. necatrix, E. acervulina, E. maxima, E. hagani und E. brunetti,
verursacht wird. E. teneila verursache eine schwere und oft tödlich verlaufende Infektion des Blinddarms von
Hühnern, die sich durch starke Blutungen. Ansammlung von Blut im Blinddarm und Übergang von Blut in den
Stuhl zu erkennen gibt. E. necatrix und einige andere Arten greifen den Dünndarm von Hühnern an und
verursachen Darmcoccidiose. Verwandte Arten von Coccidien, wie E. melagridis und E. adenoides. sind für
Coccidose bei Puten verantwortlich. Läßt man die Coccidose unbehandelt, so führt sie zu schlechter
Gewichtszunahme, vermindertem Wirkungsgrad des Futters und hoher Sterblichkeit des Geflügels. Die
Ausrottung oder Bekämpfung der Coccidose ist daher für den Geflügelzüchter von größter Bedeutung.
Zur Herstellung dieser Verbindungen sind bereits mehrere Verfahren vorgeschlagen worden, von denen
sich jedoch keines zur Anwendung in größerem Maßstab eignet. So erfordert die z. B. aus der DE-OS
15 45 721 bekanntgewordene Umsetzung zwischen dem 5-Hydroxymethylderivat des 2-Methyl-4-amino-pyrimidinsund«-Picolin
10 Stunden; bei der z. B. in der GB-PS 9 53 875 beschriebenen Umsetzu··^ zwischen dem
r>o 5-Methoxymethylderivat des 2-Propyl-4-amino-pyrimi-
>'ins und Λ-Picolin in Gegenwart von wasserfreier
Chlorwassers'.offsäure ist zwar nur ein 6-Stunden-Erhitzen unter Rückfluß notwendig, aber das Umsetzungsprodukt weist nur einen ungenügenden Reinheitsgrad
auf, und bei der z. B. aus der DE-PS 11 49 010 bekannten
Umsetzung zwischen dem 5-Brommelhylderivat des
2-n-Propyl-4-amino-pyrimidins und Λ-Picolin steht die schwere Zugänglichkeit des Ausgangsmaterials:
2-n-Propyl-4-amino-5-brommethyl-pyrimidin, dessen
M) Herstellung aus Butyramidin und Ätnoxymethylen-malonsäurenitril
in vier Stufen, die nur in einer Konzentration von < 1% durchführbare Hydrierung des 2-n-Propyl-4-amino-5-cyanpyrimidin
zum 2-n-Propyl-4-amino-5-aminomethylpyrimidin-Dihydrochlorid
umfaßt (vgl. J.
β5 Chem. Soc. 1954, S. 3057 — 62), einer Anwendung in
großem Maßstab entgegen.
Es wurde gefunden, daß die mit den vorbekannten Verfahren verbundenen Schwierigkeiten in einfacher
21 Π 610
Weise umgangen und die Salze der Pyrimidyl-pyridinium-derivate
der allgemeinen Formel:
NH2 · HX
worin X Cl oder Br bedeutet,
in guter Ausbeute, gutem Reinheitsgrad bei kurzer Reaktionsdauer erhalten werden, wenn man ein
Pyrimidinessigsäurederivat der allgemeinen Formel:
N X
CH-COOR
NH2-HX
worin X die oben angegebene Bedeutung hat und R Wasserstoff oder Alkyl ist,
in Anwesenheit eines organischen Lösungsmittels mit «-Picolin umsetzt, das erhaltene quaternäre Pyridiniumpyrimidyl-carbonsäure-derivat
der allgemeinen Formel:
·* / CH3
N®
1U Λ-CH—COOR
N NH2 HX
N NH2 HX
(III)
worin X und R die oben angegebene Bedeutung haben,
gegebenenfalls nach Überführung von R = Alkyl in R = H, bei einer Temperatur oberhalb von 100*C decarboxyliert und — falls gewünscht — in dem erhaltenen Endprodukt das Halogenanion Xs in an sich bekannter Weise austauscht.
gegebenenfalls nach Überführung von R = Alkyl in R = H, bei einer Temperatur oberhalb von 100*C decarboxyliert und — falls gewünscht — in dem erhaltenen Endprodukt das Halogenanion Xs in an sich bekannter Weise austauscht.
Die gemäß Erfindung verwendeten Ausgangsverbindungen sind teilweise neu. Sie können durch Chlorieren
oder Bromieren der (2-n-Propyl-4-amino-pyrimidyl-5)-essigsäure oder einer ihrer Säurederivate hergestellt
werden. Die Halogenierung wird zweckmäßig in Gegenwart von wasserfreiem Tetrachlorkohlenstoff
oder konzentrierter wäßriger Bromwasserstofflösung durchgeführt.
Die (2-n-Propyl-4-amino-pyrimidyl-5)-essigsäure läßt sich in einfacher Weise durch Umsetzung von
Butyramidin mit Formylbernsteinsäureäthylester und nachträglicher Überführung der 4-Hydroxygruppe in
dem zunächst erhaltenen ^-n-Propyl^-hydroxy-pyrimidyl-5)-essigsäureäthylester
in die 4-Aminogruppe herstellen, wobei die einzelnen Reaktionsstufen sich in 80-bis
90°/oiger Ausbeute durchführen lassen.
Die gemäß Erfindung verwendeten Ausgangsverbindungen können auch durch Ersatz der Hydroxylgruppe
der (2-n-Propyl-4-aminopyrimidyl-5)-hydroxy-essigsäure bzw. einer ihrer Säurederivate durch Chlor oder
Brom erhalten werden.
Die quaterniren Pyridinium-pyrimidyl-earbonsäurederivate
der ungemeinen Formel III sind neu. Sie können aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden. Für
die erfolgreiche Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist aber die Isolierung dieses Zwischenproduktes
nicht notwendig.
Die quaterniiren Pyridinium-pyrimidyl-carbonsäurederivate
können auch als Betain vorliegen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Umsetzung mit
der freien Carbonsäure und mit überschüssigem «-Picolin durchgeführt wird.
Die Reaktion zwischen dem Pyrimidin-essigsäure-derivat der allgemeinen Formel II und dem Λ-Picolin wird
in Anwesenheit eines organischen Lösungsmittels iJurchgeführt Als Lösungsmittel können polare Lösungsmittel,
wie Alkohole, Acetonitril, Dimethylformamid, Nitromethan verwendet werden. Die Verwendung
von Dimethylformamid wird bevorzugt
Die Decarboxylierung der quaternären Pyridiniumpyrimidyl-carbonsäurederivate
der allgemeinen Formel I!I wird durch Erwärmen auf Temperaturen von
oberhalb 1000C bis 136° C, vorzugsweise auf 120" C
durchgeführt Die Decarboxylierung geht leicht, schnell und in guter Ausbeute vor sich. Das gewünschte
Produkt läßt sich aus dem Reaktionsgemisch leicht isolieren.
Bei Verwendung von Pyrimidinessigsäurederivaten der allgemeinen Formel II, in denen R eine Alkylgruppe
bedeutet, werden die gebildeten quaternären Pyridinium-pyrimidyl-essigsäureester
der allgemeinen Formel III vor der Decarboxylierung unter schonenden Umständen z. B. einer sauren Hydrolyse unterworfen.
Aus J. Am. Chem. Soc. 87, 3780 (1965) ist es bereits
bekannt, «-Bromphenylessigsäure durch Umsetzung
j5 mit Pyridin in Benzol unter Rückflußbedingungen bei
Kohlendioxydentwicklung in N-Benzyl-pyridinium-bromid
überzuführen. Hiervon unterscheidet sich die Decarboxylierung des quaternären Pyridinium-pyrimidyl-carbonsäure-derivats
der allgemeinen Formel III zu dem Pyrimidyl-pyridinium-derivat der allgemeinen
Formel I dadurch, daß gemäß Erfindung die Decarboxylierung bei einem durch einen Pyrimidinring, d. h. durch
einen Heterocyclus, substituierten Essigsäurederivat durchgeführt wird und daß sich in unmittelbarer
Nachbarschaft zu der Stelle, an der die Decarboxylierung der zum Essigsäurerest gehörenden Carboxylgruppe
stattfinden soll, eine Aminogruppe befindet, die gemäß ]. Chem. Soc. 3057 (1954) eine starke Neigung
zur Lactambildung mit der zum Essigsäurerest gehörenden
Carboxylgruppe aufweist, so daß eine Konkurrenz zwischen Lactambildung und Decarboxylierung vorhandm
ist.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich wegen der leichten Zugänglichkeit der Ausgangsverbindungen der
kurzen Reaktionsdauer, der guten Ausbeuten und des Reinheitsgrades der erhaltenen Produkte in großtechnischem
Maßstab durchführen.
Weitere Einzelheiten des Verfahrens der Erfindung sind in den nachfolgenden Beispielen zu entnehmen.
.
3,3 g (2-Propyl-4-amino-pyrimidyl-5)-brom-essigsäure-äthylester-Hydrochlorid
werden in 20 ml Acetonitril gelöst, zu der Lösung 2 ml A-Picolin gegeben, das
Reaktionsgemisch über Nacht stehengelassen und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird in IO ml
IO%iger Salzsäure aufgenommen, 3 Stunden erwärmt, die Lösung eingedampft und der so erhaltene Rückstand
wird in 10 ml Dimethylformamid 30 Minuten auf 130 bis
135" C erwärmt, Die Lösung wird wiederum eingedampft
und der Rückstand 5 Stunden mit 15 ml Isopropanol verrührt. Den ausgefallenen weißen
Niederschlag filtriert man ab und trocknet ihn.
Das Produkt kann durch Kristallisation aus Aceton gereinigt werden. Es wird 1-[(2'-Propy|-4'-amino-pyri-
midyl-5')-methyl]-2-methyl-pyridinium-ehlorid-Hydrochlorid
erhalten. Smp. 256-259° C. Ausbeute: 70%.
11,7 g (2-Propyl-4-amino-pyrimidyl-5)-brom-essigsäure-Hydro-bromid
werden in 70 ml Dimethylformamid gelöst, der Lösung 20 ml a-Picoüp. zugegeben, das
Reaktionsgemisch bei 900C gerührt und nach Beginn der Kristallinausfällung in zwei Teile geteilt.
Die eine Hälfte wird 10 Stunden gerührt, mit eiskaltem Wasser gekühlt und filtriert, wobei man
1 -[ (2'-Propyl-4'-amino-pyrimidyl-5')-carboxy-methyl]-2-methyl-pyridinium-bromid-Hydrochlorid
erhält
Die andere Hälfte des Reaktionsgemisches wird auf
116°C erhitzt, wobei die Kristalle in Löiung gehen. Bei
etwa 108° C entweicht Kohlendioxyd, das in wäßriger Bariumhydroxydlösung aufgefangen wird. Nach Beendigung
der Kohlendioxydentwicklung wird das Reaktionsgemisch abgekühlt, wobei man 1-[ (2'-Propyl-4'-
amino-pyrimidyl-5')-methyl]-2-methyl-pyrimidiniumbromid-Hydrobromid
in kristalliner Form erhält. Smp. 236° C. Ausbeute: 75%.
Zu 11,3 g(2-Propyl-4-amino-pyriiiiidy!-5)-brom-essig-
säure-Hydrobromid werden 10 ml Butanol und 10 ml Λ-Picolin gegeben. Es entsteht eine klare Lösung, die
nach kurzem Rühren opalisiert. Das Gemisch wird zum Sieden erhitzt, wobei etwa 108"C Kohlendioxyd
entweicht und in der Bariumhydroxyd-Falle Trübung eintritt, die sich zu einem weißen Niederschlag
verdichtet.
Nach 20 Minuten wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und filtriert, das erhaltene Produkt in 12 ml
wäßriger Salzsäure gelöst, kurz erwärmt, unter vermindertem
Druck auf die Hälfte eingedampft und in Aceton gegossen. Das Produkt ist l-[]2'-Propyl-4'-amino-pyri-
midy!-5')-methyl]-2-methyl-pyridinium-chlorid-Hydrochlorid.
Smp. 254° C. Ausbeute: 85%.
22/ g 1-[(2'-Propyl-4'-amino-pyrimidyl-5')-carboxy-
methyl]-2-methyl-pyridiriiurr'iomid-Hydrobromid
(hergestellt nach Beipsic! 2} werden in 100 m! trockenem Dimethylformamid 20 Minuten auf 125 bis 130°C erhitzt, danach das Reaktionsgemisch langsam abgekühlt, nach Zugabe von 15 ml wasserfreiem Äthanol über Nacht im Kühlschrank gehalten, filtriert, mit i-Propanol bedeckt, abgcnutscht und getrocknet. Das erhaltene Produkt ist 1-[(2'-Propyl-4'-amino-pyrimidyl-5')-methyl]-2-methyl-pyridinium-bromid-Hydrobroinid.
(hergestellt nach Beipsic! 2} werden in 100 m! trockenem Dimethylformamid 20 Minuten auf 125 bis 130°C erhitzt, danach das Reaktionsgemisch langsam abgekühlt, nach Zugabe von 15 ml wasserfreiem Äthanol über Nacht im Kühlschrank gehalten, filtriert, mit i-Propanol bedeckt, abgcnutscht und getrocknet. Das erhaltene Produkt ist 1-[(2'-Propyl-4'-amino-pyrimidyl-5')-methyl]-2-methyl-pyridinium-bromid-Hydrobroinid.
Smp.236°C.Ausbeute:94%.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Salzen der Pyrimidyl-pyridinium-derivate der allgemeinen Formel
I
NH2 · HX
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