DE2111374A1 - Verfahren zum Schutz von Glas gegen Beschlagen und Anlaufen - Google Patents

Verfahren zum Schutz von Glas gegen Beschlagen und Anlaufen

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DE2111374A1
DE2111374A1 DE19712111374 DE2111374A DE2111374A1 DE 2111374 A1 DE2111374 A1 DE 2111374A1 DE 19712111374 DE19712111374 DE 19712111374 DE 2111374 A DE2111374 A DE 2111374A DE 2111374 A1 DE2111374 A1 DE 2111374A1
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DE19712111374
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Artur Stoy
Renata Dipl-Ing Urbanova
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    • E06B7/00Special arrangements or measures in connection with doors or windows
    • E06B7/12Measures preventing the formation of condensed water
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K3/00Materials not provided for elsewhere
    • C09K3/18Materials not provided for elsewhere for application to surfaces to minimize adherence of ice, mist or water thereto; Thawing or antifreeze materials for application to surfaces

Description

PATENTANWALT
Anw.-Akte: 75.308
9. März 1971
PATENTANMELDUNG
Anmelder; Ceskoslovenska akademie ved, Praha
Titel: Verfahren zum Schutz von Glas gegen Beschlagen und Anlaufen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von anorganischem und organischem Glas gegen Beschlagen und Anlaufen mit Wasser oder Eis aus kondensiertem Wasserdampf der umgebenden Atmosphäre.
Es ist bekannt, das Glas von Fenstern, Brillen u.dgl. durch verschiedene hydrophile Überzüge oder Beläge zu schützen, welche die Fähigkeit besitzen, die Oberflächenspannung von Wasser herabzusetzen. Für einen provisorischen und unvollkommenen Schutz wird z.B. Glyzerinseife oder irgendein anderes Netzmittel angewendet. Diese Mittel werden aber leicht durch Wasser abgewaschen und bieten somit nur einen schlechten Schutz gegen Beschlagen oder Anlaufen, ganz besonders bei niedrigen Temperaturen, bei denen das Wasser gefriert und das Undurchsichtigwerden des Glases durch die Streuung des Lichtes an kleinen Eiskristallen verursacht wird. Es war deshalb schon seit jeher die Aufgabe, einen beständigen Schutz durch das Auftragen eines haltbaren Belages zu erzielen.
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Ein solcher Belag muß jedoch verschiedenen Anforderungen entsprachen. Außer einer selbstverständlichen Transparenz und optischer Isotropie soll er auch wasserbeständig und gegen Verkrotzen, bzw. gegen Abblättern oder Abschuppen auch unter feuchten Bedingungen widerstandsfähig sein. Die Fähigkeit, ein Anlaufen und Beschlagen zu verhindern, muß auch bei niedrigen Temperaturen gewährleistet sein. Je nach Bedarf soll sich ein solcher Auftrag leicht entfernen und durch einen neuen ersetzen lassen.
Die bekannten Schutzbeläge waren bisher nicht in allen Beziehungen befriedigend. Durchsichtige Beläge aus hydrophilen, nicht ionogenischen Polymeren, wie z.B. aus Polyakrylamid, polymeren: Glykolmethakrylat u.dgl., entsprechen zwar in befriedigender Weise in mäßiger Kälte, werden aber nach einer gewissen Zeit mit Wasser gesättigt und schwellen an. Wenn dann die Temperatur bis unter den Gefrierpunkt fällt, trübt sich der Belag mit Eiskristallen und diese Beschlagung dauert ziemlich lange auch nach einer Erwärmung. Der Beschlag läßt sich verständlicherweise nicht durch Abwischen beseitigen, da die Eiskristalle sich innerhalb des polymeren Belages befinden. Feuchte Anstriche dieser Art sind darüber hinaus gegen Verkratzen unbeständig, auch wenn es sich um ein vernetztes Polymer handelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Schutz von anorganischem oder organischem Glas gegen Anlaufen und Beschlagen, insbesondere bei Kälte, zu schaffen, das die Nachteile der bisher bekannten Verfahren durch die Verwendung neuer Mittel in bestimmter Folge ausschaltet. Diese Aufgabe wird erfindungsgetnäß dadurch gelöst, daß das Glas auf einer Seite oder auf beiden Seiten mit mindestens einem Belag versehen wird,
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der ein hydrophiles polymeres Salz als wirksame Komponente enthält, wobei ein Ici dieses Salzes kovalent an die polymere Kette gebunden ist, während das zweite Ion frei ist. Es ist von Vorteil, ein polymeres Salz zu wählen, das den Gefrierpunkt von Wasser vermindert, so daß auch nach Sättigung der polymeren Schicht durch Wasser und bei einem großen Unterschied zwischen der äußeren und inneren Temperatur innerhalb des Belages oder an dessen Oberfläche sich keine sichtbaren Eiskristalle bilden.
Als polymere Salze werden vorzugsweise solche gewählt, die sich nicht in Wasser lösen. Die Löslichkeit wird erfindungsmäßig entweder durch Kopolymerisierung eines hydrophilen, salzbildenden Monomers mit einem Monomer, das ein hydrophobes Polymer bildet, oder durch Vernetzung verhindert. Beide Verfahren können kombiniert werden, z.B. dadurch, daß das salzbildende, in Wasser lösliche Polymer mit einem hydrophoben Polymer vermischt wird, mit dem es sich nachträglich durch kovalente Bindungen oder feste Ionenbindungen verbindet, die durch Wasser nicht zersetzt werden. Dadurch entsteht eine besondere Art eines räumlichen Kopolymers.
Die fest mit dem Polymer verbundenen Ionen können positive oder negative Ionen sein. Deren Gegenionen sind dann solche, die mit ihnen gut hydratisierende Salze bilden, die in Wasser leicht in hohem Maße dissoziieren. Falls Anionen, z.B.
-so", -o.so-, -0.PO3 2-, -coo-, -cfmH
an die Polymerkette kovalent gebunden sind, werden als Gegenionen vor allem Kationen alkalischer Metalle Na , K , Li , Rb , Cs , oder quartenäre Ammoniuskationen, z.B. NH., NR-H bzw. quarternäre von
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Diaminen oder Polyaminen abgeleitete Ammoniumsalze gewählt, die eine lonenvernetzung verursachen. Sind aber im Gegenteil Kationen, insbesondere solche des quartenären Typs, fest am polymeren Skelett gebunden, sind die geeignetesten Gegenionen Anionen von einbasischen oder mehrbasischen anorganischen Säuren, z.B. J , Br, Cl , F , SO, , -PO. / ~^<p-7 1 oder auch von organischen Säuren, wie z.B. Äthansulfon-, Methansulfon-, Äthylendisulfon-, Ameisen-, Essig- und anderer Säuren.
Vernetzung kann entweder dadurch erzielt werden, daß die gesamte Kopolymerisierung in einer konzentrierten monomeren Schicht durchgeführt wird, die auf das gegen Anlaufen zu schützende Glas aufgegossen wird oder so, daß das lineare Kopolymer oder ein Gemisch von Polymeren oder Kopolymeren nachträglich vernetzt wird.
Eine Polymerisierung am Glas ist deshalb nicht sehr vorteilhaft, weil sie in der Regel in einer inerten Atmosphäre durchgeführt werden muß. Das monomere Gemisch muß mit einem geeigneten Polymer konzentriert werden, um thixotrope Eigenschaften zu besitzen und muß am Glas, auch wenn es nicht genau horizontal liegt, ohne Abfliessen bis zum Gelieren haften bleiben.
Eine nachträgliche Vernetzung durch kovalente Bindungen kann durch verschiedene Reaktionen grundsätzlich durch zwei Verfahren erzielt werden:
Gemäß dem einen Verfahren wird ein Kopolymer oder ein Gemisch von Polymeren verwendet, deren Seitengruppen verschiedener Art nachträglich dadurch reagieren können, daß sich die Ketten durch Querbindungen verbinden. Ein Beispiel ist die Mischung eines Polymers
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oder Kopolymers von Glyzidylmethakrylat mit Kopolymeren, die Hydroxyl- oder Ämin-Seitengruppen enthalten, z.B. mit teilweise verseiftem Polyvinylazetat. Eine nachträgliche Erwärmung der Mischung führt zur Reaktion der Epoxydgruppe eines Kopolymers mit der Hydroxylgruppe des anderen Kopolymers unter Bildung von Querbindungen.
Das zweite Verfahren zur Bildung von Querbindungen besteht darin, daß ein mehrfunktioneller, gewöhnlich niedermolekularer Stoff beigegeben wird, der mit gewissen Seitengruppen der beiden Arten von Makromolekülen in der Mischung reagieren kann. Ein Beispiel ist die Reaktion des Polymers oder Kopolymers von Glyzidylmethakrylat f mit Äthylendiamin oder einem anderen Polyamin, oder die Reaktion von Amidgruppen mit Formaldehyd oder dessen Derivaten, z.B. mit Dimethylolharnstoff. Weiter die Reaktion von Hydroxylseitengruppen mit Polyisozyanat u.dgl..
Eine feste Ionenvernetzung erfolgt auch durch Einwirkung mehrwer-
3+ 3+ 3+
tiger Ionen, z.B. Fe ,Cr oder Al auf Kopolymere, die saure Seitengruppen (Anionen), z.B. Karboxyl- oder Sulfogruppen enthalten. Bedingung fUr eine permanente Vernetzung ist, daß mehrwertige Kationen mit polymeren Anionen unlösliche Salze bilden, die im Wasser nicht dissoziieren. Eine solche Ionenvernetzung bewirkt dann in gewissem Maße eine Verminderung der Hydrophilie und des Schwellens des Kopolymers, was in manchen Fällen auch wünschenswert sein kann. Ionenvernetzung durch Chrom(IIl)-Salze gibt dem Kopolymer eine schwache grUnlich-blaue oder bläulich-violette Färbung, was ebenfalls oft erwünscht ist. Vernetzung mit Eisenkationen färbt das Polymer schwach gelb, während mit Aluminiumionen vernetzte Schichten farblos sind.
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Es können auch Polymere und Kopolymere oder Mischungen von Polymeren oder Kopolymeren verwendet werden, die sowohl sauere, als auch basische Seitengruppen enthalten. Um eine Übermäßige Vernetzung durch Bindungen zwischen Gruppen mit entgegengesetzter Ladung auf Kosten der Hydrophilie zu verhindern, ist es empfehlenswert, Gruppen einer Art im Überschuß vorzusehen.
Ein hoher Vernetzungsgrad steigert die Härte, Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb und gegen Wasser und wässrigen Lösungen, bzw. die chemische Beständigkeit im allgemeinen, aber vermindert die Sorptionsfähigkeit fUr kondensiertes Wasser und Hydrophilie. Es muß deshalb ein geeigneter Kompromiß gewählt werden. Im allgemeinen gilt, daß der Vernetzungsgrad nicht extrem hoch sein soll; geeignet ist ein mittlerer bis niedriger Vernetzungsgrad, der 1 bis 10 /o des verbrauchten Vernetzungsmittels entspricht. Es hängt aber der Vernetzungsgrad auch von der Art des Polymers und seiner Anwendung ab.
Es kann auch eine Schicht verwendet werden, die neben den hydrophoben Gruppen, die die physikalische Festigkeit und das Anhaften am Glas sichern, auch genügend hydrophile, salzbildende Gruppen enthält. Ein Beispiel ist das Kopolymer von Akrylnitril oder mit Methakryl- oder Akrylsäure, die sich nach beendeter Kopolymerisierung in Polymere, Ammonium- oder quartenäre Ammoniumsalze alkalischer Metalle umwandeln, oder das Polymer von Glyzidylmethakrylat oder Akrylat. Eine nachträgliche Vernetzung wird herbeigeführt z.B. durch Beigabe einer kleinen Menge von Diamin oder Glykol vor Auftragung des Belags. Beim Trocknen im warmen Zustand erfolgt die Reaktion der Epoxygruppe «it der Amingruppe oder Hydroxylgruppe und dadurch auch Vernetzung. Die übrigen Epoxygruppen können dann auf an sich bekannte Weise, z.B. durch Essigsäure geöffnet werden.
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Manchmal ist es von Vorteil, zwei Schichten anzuwenden, von denen die untere gut am Glas haftet und hydrophob ist, während die obere gut an der unteren Schicht haftet und hydrophil ist. Zur Bildung der unteren, gut am Glas haftenden Schicht eignet sich z.B. Poly-(Glyzidylmethakrylot), während die obere hydrophile Schicht z.B. aus einem Kopolymer von Akrylnitril mit Methakrylsäure besteht. Zwei Schichten sind deshalb von Wichtigkeit, weil das Anhaften am Glas und Hydrophilie, nötigerweise mit einem gewissen Grad von Schwellung verbunden, entgegengesetzte Forderungen darstellen, die stets durch einen Kompromiß gelöst werden müssen, falls eine einzige Schicht verwendet wird. Hingegen können bei An- ^ wendung von zwei Schichten beide Forderungen in den einzelnen Schichten gut zur Geltung kommen, allerdings unter der Voraussetzung, daß sich die beiden Schichten gut miteinander verbinden. Diese Voraussetzung kann aber verhältnismäßig leicht erfüllt werden, wie es bereits dargelegt wurde.
Verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den folgenden Beispielen angeführt, die jedoch noch weiter abgewandelt und erweitert werden können unter Anwendung der Kenntnisse eines durchschnittlichen Chemikers auf dem Gebiet
der makromolekularen Chemie und Technologie. i
Beispiel T
In einem geschlossenen 1 Liter-Gefäß mit Ankerrührer 100 U/Min. wird eine Lösung von Zinkchlorid d = 1.90, mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Vfert Ί.7 angesäuert, 5 Gewichtprozente Akrylnitril gelöst und als Polymerisierungsinitiator o.2 Masseprozente (auf ein Monoeer umgerechnet) Kaliumpyrosulfit und Masseprozente Asmoniueperoxysulfat in der Form einer 1 Obigen
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Lösung beigefügt. Nach Erreichung einer annähernd 50^igeri Konversion, was sich durch eine merkliche Zunahme der Viskosität der Lösung äußert, werden fortschreitend binnen 10 Minuten weitere 5 % Akrylnitril beigemischt und das Rühren bis zur Beendigung der Polymerisierung fortgesetzt, d.h. bis zur Erreichung einer Konversion von mindestens 90 %. Die Temperatur steigt inzwischen spontan auf 35 bis 40 C an. Durch Einschaltung einer äußeren Erwärmung steigt die Temperatur der gerührten Lösung allmählich bis auf 120 C an (gemessen in der Lösung) und wird während 10 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Das Kopolymer wird unter Rühren in einem dünnen Strom in eine überschüssige kalte IJ&ige Chlorwasserstoffsäure ausgelassen und nach Beseitigung des überwiegenden Teils der Zink(ll)lonen zuerst in reinem Wasser gewaschen und dann in einer Natriumhydroxydlösung N/20 in Wasser gelöst, die während des Rührens allmählich nur in einer solchen Menge beigefügt wird, daß die Reaktion noch unter einem pH-Wert 7 verbleibt, vorzugsweise zwischen einem pH-Wert 5.5 und 6.5. Das Kopolymer, das neben Einheiten von Akrylnitril auch Einheiten von Äkrylamid und Akrylsäure enthält, wird teilweise gelöst, der Rest schwillt stark an. Durch Beifügung von 10 bis 15 Gewichtsprozenten Dimethylformamid wird auch der Rest des Kopolymers gelöst. Die viskose Lösung wird im warmen Zustand über eine Glasfritte gefiltert.
Auf das gegen Beschlagen zu schützende Glas wird zuerst eine dünn« Schicht Poly(Glyzidylmethakrylat), die in Dimethylformamid auf eine 5/£ige Lösung gelöst wird, aufgetragen. Nach Trocknung, die z.B. durch Erwärmung «it infraroter Strahlung beschleunigt werden kann, wird die oben erwähnte Lösung des Kopolymers aufgetragen und getrocknet. Die fast trockene Schicht wird gehärtet, indem sie im warnen Zustand der Wirkung von gasförmigen Formaldehyd in einem geschlossenen Raum ausgesetzt wird.
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Der Schutzanstrich schützt z.B. das Glas von Skibrillen gegen Anlaufen bis zu äußeren Temperaturen -15 C auch während einer unbeschränkten Zeit, solange fUr eine wirksame Lüftung Sorge getragen
Beispiel 2
Reines Glas wird zuerst mit einer dUnnen Schicht des Kopolymers von Akrylnitril mit Natriumäthylensulfonat (Molarverhältnis 6*1) aus einer Lösung von Dimethylformamid und Wasser (Molarverhältnis 9:1) bedeckt. Nach Trocknung wird eine Lösung eines Kopolymers von Akrylnitril mit Natriumäthylensulfonat (Molarverhältnis 2:1) in Dimethylformamid und Wasser (Masseverhältnis 3:1) aufgetragen.
Beispiel 3
Lineares Polystyrol von durchschnittlichem Molekulargewicht ca. 30.000 wird durch Chlormethylierung, Aminierung und Quartärnisierung in ein Polymer umgewandelt, dessen meiste Phenylkerne durch quartenäre Ammoniumgruppen substituiert wurden.
Auf das gereinigte Glas wird zuerst das Kopolymer von Akrylnitril mit Natriumäthylensulfonat (Molarverhältnis 3:1) aus einer Lösung von Dimethylformamid und Wasser (Gewichtsverhältnis 4:1) aufgetragen und nach Trocknung wird die Schicht fUr 10 Minuten in eine 5/Sige Salzsäure getaucht, mit destilliertem Wasser gewaschen und nach teilweiser Trocknung wird eine Schicht des obenerwähnten Derivates des Polystyrols in Form einer viskosen wässrigen Lösung des entsprechenden Halogenide aufgetragen. Nach Trocknung, die nicht allzu heftig sein soll, wird Halogenwasserstoff (Jodwasser-, stoff im Falle von Jodid der quartenären Base) durch Reaktion der freien Sulfogruppe mit dem Halogenid der Base freigesetzt.
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Beispiel 4
Ein Kopolymer von Methakrylnitril mit Methakrylsäure, gewonner« durch Fällungskopolymerisierung in einem 3O/Sigen Dimethylformamid mittels eines Initiators aus Redox, bestehend aus 0,2 % Natrium-Thiosulfat, 0,4 $ Kalium-Peroxodisulfat und 0,0001 ^ Kupfer(l)~chlorid (Dihydrat), umgerechnet auf die Masse der beiden Monomere, enthaltend beide Monomereinheiten im Verhältnis 3:1, wird auf Glas aufgetragen aus einer Lösung in einer Mischung von Dimethylsulfoxyd, Äthanol und Azeton (3:1:1). Die noch feuchte Schicht wird durch Ammoniakgas neutralisiert und getrocknet.
Beispiel 5
10 Gewichtsteile Äkrylnitril werden in 90 Gewichtsteilen weißer Salpetersäure (d s 1.65) gelöst, entgast und 0,03 Teile Kalium-Peroxodisulfat und 0,05 Teile Dimethylaminoäthylazetat beigefügt. Das Ganze wird bei einer Temperatur von 25 C in einem inerten Gas stehengelassen. Nach 2 Tagen ist die Polymerisierung beendet. Die Lösung wurde während 12 Stunden auf 45 C erwärmt und dann in einem dünnen Strom in Wasser mit einer Temperatur von 70 C gegossen. Des ausgefällte Kopolymer wurde gründlich in kaltem Wasser gewaschen bis zur vollständigen Beseitigung der Säure und in einer 0,2/£igen wässrigen Lösung von Kaliumhydroxyd bis zur vollständigen Neutralisierung (pH 6) unter Beifügung von 10 Volumenprozenten Dimethylformamid gelöst. Vor Auftragung wird 1 % Dimethylolharnstoff beigefügt. Die Lösung wird auf eine untere Schicht Poly(Glyzidylmetha» krylat) aufgetragen, das durch Polymerisierung von Glyzidylmethakrylat (8Teile) in Dimethylformamid (92 Teile) mit 0,1 T Dibenzoylperoxyd gewonnen wird. Die durch Polymerisierung gewonnene Lösung wird unmittelbar zur Bildung der Grundschicht verwendet. Nach Auf« tragung der beiden Schichten werden sie getrocknet und der Leck wird während 20 Minuten auf 120 C durch einen Infrarotstrahler erwärmt«
- 11 -109839/1596
In 250 ml destillierten Wassers aus dem der Sauerstoff entfernt wurde, wurden in einem inerten Gas 17 ml Akrylnitril, 10 ml Methakrylsäure und 3 ml Vinylazetat gelöst. Der beigefügte Initiator wrde aus 1 ml· einer IQ/Sigen wässrigen Lösung von Natrium-Pyrosulfit, 1 ml einer 1Obigen Lösung von Ammonium-Peroxosulfat und 2 Tropfen einer 0,I^Sigen Lösung von Kupfer(ll)-sulfat (Pentahydrat) zusammengesetzt. Die Mischung wurde in einer inerten Atmosphäre gelassen und von Zeit zu Zeit bei Raumtemperatur umgerührt. Am zweiten Tag wurde dos ausgeschiedene Kopolymer abgefiltert und mit warmen Wasser gewaschen. Nach teilweiser Trocknung wurde die Mischung in einer 0,2/^igen Natronlauge bis zur unvoll- A
kommenen Neutralisierung gelöst und es wurden 10 Volumenprozente Dimethylformamid beigefügt. Die filtrierte Lösung wurde suf Glas aufgetragen, das vorher mit einer dUnnen Schicht von Poly(Glyzidylmethakrylat), wie im Beispiel 5, versehen wurde. Die getrocknete Schicht war nicht hygroskopisch, aber schützte das Glas beständig gegen Anlaufen bis zu äußeren Temperaturen -10 C.
Beispiel 7
Der in Beispiel 6 beschriebene Prozeß wurde wiederholt, »it dem Unterschied,daß 0,1g Chromazetat in die Lösung des Kopolymers
beigefügt wurde. Der getrocknete Anstrich war schwach bläulich- I
grün gefärbt und besaß eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Wasser und Verkratzung.
- 1.2 -
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Claims (6)

PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zum Schutz von anorganischem und organischem Glas gegen Beschlagen und Anlaufen mit Wasser oder Eis aus kondensiertem Wasserdampf der umgebenden Atmosphäre, dad.urch gekennzeichnet, daß das Glas auf der einen oder auf beiden Seiten mit mindestens einem Belag versehen wird, der ein hydrophiles, polymeres Salz als wirksame Komponente enthält, wovon ein Ion kovalent an das polymere Skelett gebunden ist, und das zweite Ion frei ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar auf das Glas ein hydrophobes Polymer, das gut am Glas haftet und auf diese Grundschicht ein Belag aufgetragen wird, der ein hydrophiles, polymeres Salz enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Lösung zur Auftragung des hydrophilen, polymeren Salzes eine kleinere Menge eines höher siedenden Lösemittels beigemischt wird, in dem auch das hydrophobe, die Grundschicht bildende Lösemittel löslich ist, wobei jedoch die ursprungliche Lösung des hydrophilen, polymeren Salzes als Ganzes die Grundschicht nicht löst.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundschicht durch Poly(Glyzidylmethakrylat) gebildet wird, während die obere Schicht als wirksame Hauptschicht ein alkalisches Ammonium- oder quartenäres Ammoniumsalz des Kopolymers von Akrylnitril oder Methakrylnitril mit Akryl- oder Methakrylsäure, bzw. mit Äthylen- oder Styrolsulfonsäure enthält.
- 13 -
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5. Verfahren nach Anspruch 1 bis A, dadurch gekennzeichnet, daß die ein polymeres hydrophiles Salz enthaltende Schicht nach Auftragung auf das Glas nachträglich vernetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzung durch dreiwertige Chrom-, Aluminium- oder Eisenionen durchgeführt wird.
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