DE2110309A1 - Verfahren zur Herstellung von Papier mit hohem Weißgehalt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Papier mit hohem WeißgehaltInfo
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Description
2110309 PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KÖLN-LINDENTHAL PETER-KINTGEN-STRASSE 2
Köln, den J. März 1971 ///
Centre Technique de !'Industrie des Papiers, Cartons et
Celluloses, Domaine Unlversltair.e, Cedex No. 175* Isere,
Grenoble-Gare (Frankreich)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Materialien,
insbesondere Druck-, Schreib- und Reproduktionspapieren, die einen Füllstoff auf Basis von Methylenharnstoff-Fällungen
enthalten.
Die DT-PS (Patentanmeldung P 20 26 965.0) der Anmelderin
beschreibt eine neue Anwendung von weißen Fällungen von Methylenharnstoffen von geringem Polymerisationsgrad, sogenannten
"Goldschmidt-Produkten", die durch Umsetzung von
Harnstoff und Formaldehyd in stark saurem Medium gebildet v/erden.
Diese Methylenharnstoff-Fällungen, deren Bildung man bisher
bei der, üblichen Herstellung von Verbindungen wie Harzen, Klebstoffen, Zusatz- und Füllstoffen usw. durch Reaktionen
zwischen Harnstoff und Formaldehyd zu vermeiden suchte, haben besondere Eigenschaften in bezug auf Weiße, Opazität im sichtbaren
Bereich, Durchlässigkeit für Ultraviolettstrahlung, Lieht- und Wärmebeständigkeit, Unlöslichkeit und leichtes Gewicht,
durch die sie besonders interessant als Füllstoffe insbesondere in Spezialpapieren für die Reproduktion, den Druck
oder in Saugpapieren werden.
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Gemäß dem oben genannten Patent werden zur Herstellung
des Endproduktes, z.B. eines Spezialpaoierbiattes, die
Methylenharnstoff-Fällungen in Form einer Dispersion
vorher hergestellter feiner Teilchen entweder dem Vorprodukt, z.B. einer Fasersuspension, das zur Bildung eier
eigentlichen mechanischen Struktur des Materials bestimmt
war oder den Streichmassen zugesetzt, die auf die Oberfläche des Materials nach der Blattbildunc aufgetragen
wird.
Diese beiden Verfahren zur Herstellung des Endproduktes haben jedoch Nachteile. Das Überziehen der Oberfläche
des Endproduktes erfordert verhältnismäßig komplizierte
Anlagen und Arbeitsgänge, die den Herstellungspreis erheblich steigern. Dagegen vereinfacht der Zusatz der
Methylenharnstoff-Fällungen zum Vorprodukt vor der Bildung des Endprodukts die Herstellung, wobei die Herstellung
eines in der Masse gefüllten Produkts möglich ist. Im letzteren Fall geht jedoch bei der Herstellung
des Endprodukts ein verhältnismäßig großer Teil der Fällung verloren, und der im gebildeten Produkt verbleibende
Anteil ist ziemlich gering, nämlich etwa 20 bis JO %,
bezogen auf die dem Vorprodukt insgesamt zugesetzte Menge der Fällung. Dies ist insbesondere der Fall bei der
Herstellung von Papier aus einer wässrigen Fasersuspension. Das Papierblatt wird bekanntlich gebildet, indem
der Stoffbrei auf ein Sieb einer Papiermaschine gegossen
und das überschüssige V/asser durch das Sieb durch Absaugen oder Zentrifugieren entfernt wird. Das hierbei
mit einer gewissen Kraft ablaufende V/asser trägt eine gewisse Menge der Teilchen der Methylenharnstoff-Fällung
mit sich.
1 ft ö ο ο
!ι y <ί ö -j
!ι y <ί ö -j
Das Verfahren remäß der Erfindung; ermöglicht es, diesen
Nachteil zu vermeiden und ein Endprodukt herzustellen, bei dem der im Papier verbleibende Anteil der -Fällung
ungefähr doppelt so hoch ist, wie oben angegeben.
Dac Verfahren ijemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß man einem Vorprodukt in vrässrigem Medium, das zur Bildung des eigentlichen mechanischen Gefüges
des herzustellenden Produktes bestimmt ist, eine Lösung von Harnstoff und Formaldehyd in einem neutralen Medium
bei einem Ilolverhältnis von Formaldehyd zu Harnstoff von 1 oder weniger als 1 zusetzt, dem hierbei erhaltenen _
Gemisch einen stark sauren Katalysator zusetzt, der den ™
pH-Uert auf weniger als 2 einstellt und die Fällung un-1'JsIicher
Teilchen eines Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensats bewirkt, und anschließend den Säureüberschuß neutralisiert
und hierbei ein Produkt mit einem pH-Wert über k erhält.
3ei dieseu Verfahren werden somit die chemischen Reaktionen zwischen Harnstoff und Formaldehyd unmittelbar auf
der Faser durchgeführt, woraus sich zahlreiche Vorteile ergeben. Es vrurde festgestellt, daß das Korn der bei diesem
Verfahren in situ gebildeten Teilchen der KethyIenharnstoff-Fällung
feiner ist als das Korn der ex situ, λ
d.h. bei gesonderter Umsetzung von Harnstoff und Formaldehyd gebildeten Teilchen ist. Es wurde ferner festgestellt,
daß diese feinen Teilchen, die in dem Gemisch aus Vorprodukt und Lösung der Reaktionsteilnehmer gebildet
werden, stark an den Fasern verankert oder sogar darin eingeschlossen sind. Diese Verankerung oder Bindung ergibt
sich aus mechanischen und chemischen Effekten. Da
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BAD
die Teilchen besonders fein sind, können sie sich in den
Rauhigkeiten, Hohlräumen und Zwischenräumen der Fibrillen bilden und einschließen, wodurch sich die mechanische Verankerung
oder Bindung ergibt. Da ferner die Fasern in ihrer Struktur freie Hydroxylgruppen enthalten, erfolgt eine
chemische Verankerung oder Bindung über den Formaldehyd während der Bildung der Fällung.
Die Gesamtheit dieser Faktoren, d.h. Bildung von Kondensationsbindungen,
gegenseitige physikalische Durchdringung der Teilchen und der Fibrillen sowie die Feinheit der Fällung,
ermöglicht somit die Erzielung einer hohen Ausbeute, d.h. eines im Papier verbleibenden hohen Anteils und demzufolge
eine erhebliche Verbesserung der Wirkung des Füllstoffs vom Standpunkt der Opazität und des Weißgrades der
behandelten Fasern und der Endprodukte.
Der für die Zwecke der Erfindung verwendete Säurekatalysator, der die Umsetzung des Harnstoffs und des Formaldehyds
bewirkt, ist eine starke Säure, die einen pH-Wert unter 2 ergibt. Geeignet zu diesem Zweck sind Salzsäure
und Schwefelsäure. Die Verwendung von Schwefelsäure wird insbesondere im Falle von klassischen Papierprodukten bevorzugt.
Diese Produkte enthalten im allgemeinen ein saures Produkt, nämlich Aluminiumsulfat, das in Verbindung
mit Abietinsäuren die Aufgabe hat, die hydrophilen Eigenschaften des Papiers herabzumindern. Mit anderen V/orten,
diese Produkte haben die Aufgabe, das Papier zu "leimen".
Da der pH-Wert .bei der Papierhersteilung etwa 4,5 bis 5
betragen muß, muß somit die überschüssige Schwefelsäure
neutralisiert v/erden. Dies wird vorteilhaft durch Einführung
von Aluminiumoxyd oder Aluminat erreicht, wodurch
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das zur Leimung notwendige Aluminiumsulfat gebildet und
gleichzeitig die Schwefelsäure neutralisiert wird. Bei
dieser Arbeitsweise bleiben somit die Reaktionsteilnehmer
und die Reaktionsprodukte maximal im Papierprodukt erhalten.
Die als Ausgangsprodukt verwendeten Fasern können roh
sein und nach Bildung der Fällung veredelt werden, oder die Veredelung kann vor der Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung erfolgen. Ebenso kann die Lösung des
Harnstoffs und Formaldehyds frisch, d.h. unmittelbar nach ' der Vermischung der Bestandteile verwendet werden, oder %
sie kann eingesetzt werden, nachdem sie während einer Zeit bis zu einigen Stunden in einem neutralen Medium bei Umgebungstemperatur
gehalten worden ist.
Die Reaktion hängt natürlich im wesentlichen von der Konzentration
der Reaktionsteilnehmer und des Säurekatalysators
im 'Endgemisch, vom Formaldehyd/Harnstoff-Molverhältnis,
von der Reaktionszeit im sauren Medium und von der Temperatur ab, bei der die Reaktion stattfindet. Das Molverhältnis
von Formaldehyd zu Harnstoff wird vorteilhaft unterhalb von 1 oder bei 1 gehalten.
Die Erfindung umfaßt ferner Faserstoffe für die Herstel- "
lung von Produkten wie Druckpapier oder Reproduktionspapier, in denen die Teilchen der Methylenharnstoff-Fällung
an den Fasern sowohl mechanisch als auch chemisch durch Bindung des Formaldehyds und der in der Faserstruktur vorhandenen
freien Hydroxylgruppen verankert und gebunden sind.
Ferner umfaßt die Erfindung ein Material, in dem der Füllstoff
auf Basis von Methylenharnstoffen Im Gefüge des Ma-
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terials eingeschlossen und gleichmäßig verteilt ist.
Druck- oder Reproduktionspapiere können aus einem Faserstoff
gemäß der Erfindung hergestellt werden, indem der Faserbrei auf ein laufendes Sieb gegossen und filtriert
v/ird. Diese Papiere v/eisen nach der Blattbildung eine Ausbeute, d.h. einen im Papier verbliebenen Anteil an
Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensat von βθ Gew.-$ und
mehr auf, bezogen auf das im Faserbrei enthaltene PoIykondensat.
Zwei Verfahren zur Herstellung eines Produkts gemäß der Erfindung werden in den folgenden Beispielen beschrieben.
Zu 333 S einer wässrigen Suspension von gebleichten Fasern
von Nadelhölzern (vorher auf 35° Shopper-Riegler gebrachter gebleichter Kraftpapierbrei), die 21 Gew.-fi
Fasern (7C g) in neutralem Medium enthält, gibt man 131*3 S einer Lösung A, die 13,33 % (17,5 c) Harnstoff
und 6,67 % (8,75 g) Formaldehyd (Formaldehyd/Harnstoff-Molverhältnis
=1), verdünnt mit 172,1 ml Wasser, enthält. Die Lösung A von Harnstoff und Formaldehyd wird
aus technischem Harnstoff und technischem Formaldehyd hergestellt. Die Fasersuspension hat nun folgende Konzentrationen
in Gew.-^, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Gemisches:
Fasern 11 %
Harnstoff 2,75 %
Formaldehyd 1,375 $
Harnstoff 2,75 %
Formaldehyd 1,375 $
03338/1571
COPY
ilach kräftigen Rühren zur Homogenisierung des Gemisches
überläßt man dieses der Reaktion im neutralen Medium bei Raumtemperatur (etwa 20° C) für ^O Ilinuten, um die Diffusion
und das Eindringen der Reaktionsteilnehmer in die Faserrnasse zu begünstigen. T)as Fasergemisch wird anschließend
mit l4l ml 0,721Jn-Salzsäure auf pH 1,25 angesäuert.
Die Konzentrationen der verschiedenen eingesetzten Realctionsteilnehmer im sauren Medium in Gew.-^, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gemisches, sind nachstehend angegeben:
Fasern 9 %
Harnstoff 2,25 #
Formaldehyd 1,125 %
Salzsäure 0,48 fs
Das Gemisch wird durch kräftiges Rühren homogenisiert und
9C Iiinuten der Reaktion bei 20° C überlassen und dann filtriert. Dann wird der Faserbrei neutral gewaschen oder
die Säure mit einer Base neutralisiert. Unter diesen Bedingungen v/erden aus 70 g Fasern, 17,5 G Harnstoff und
8,75 G Formaldehyd durch Polykondensation in situ 86,6 g behandelter Stoffbrei erhalten. Dies entspricht einer Ausbeute
an Trockenmasse von 65,2 Gew.-^, bezogen auf das
ursprüngliche Gewicht von eingesetztem Harnstoff plus Formaldehyd. Unter Berücksichtigung der Bildung von Wasser
während der Polykondensationsreaktion beträgt die Ausbeute praktisch etwa 80 %.
Der gegebenenfalls erneut dispergierte behandelte Faserbrei
wird anschließend mit V/asser auf 3 g/l verdünnt und mit einer Laboratoriumsapparatur "Rapid Köthen" zu einem
Papierblatt mit einem Flächengewicht von 70 g/m verarbeitet. Der Schopper-Riegler Wert des Papierbreies beträgt
560 SR. Der Anteil des Harnstoff-Formaldehyd-Poly-
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kondensats, der in dem auf dem Sieb der Rapid-Kö'then-Apparatur
hergestellten Papiers verbleibt, beträgt 58,2 c/j.
Dies bedeutet, daß ein Teil der Teilchen des Methylenharnstoffes durch das Sieb der Apparatur hindurchgegangen
ist.
Im Vergleich hierzu beträgt bei einem Papierblatt, das unter den gleichen Bedingungen, aber mit der gesondert
hergestellten Methylenharnstoff-Fällung hergestellt worden
ist, der mit der gleichen Apparatur im Papier verbliebene Anteil des Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensats
etwa 20 bis j50 c/j. Es ist zu bemerken, daß der oben genannte
Verlust an Polykondensat bei der Papierherstellung auf einer großtechnischen Papiermaschine geringer sein würde.
Der Stickstoffgehalt des hergestellten Papiers (Papier A in der folgenden Tabelle 1) beträgt Ψ,4 fj. Dies entspricht
12,6 'ja -Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensat. Unter den Bedingungen
dieses Beispiels beträgt somit die Gesamtausbeute an Harnstoff-Formaldehyd-Polykoridensat, das im Papierblatt
gebunden ist, 36,8 #, bezogen auf da.s Gewicht
der eingesetzten Reaktionsteilnehmer (Gewicht des Harnstoffs
plus Gewicht des Formaldehyds).
Die hauptsächlichen physikalischen Eigenschaften des Papiers
A, das aus den Fasern hergestellt worden ist, die durch Polykondensation von Harnstoff und Formaldehyd in
situ unter den Bedingungen dieses Beispiels hergestellt worden ist, sind nachstehend in Tabelle 1 genannt. Zum
Vergleich sind die Eigenschaften eines Papiers B, das aus den gleichen, aber nicht modifizierten Fasern hergestellt
worden ist, und die Eigenschaften eines Papiers C genannt,
das aus den gleichen Fasern wie das Papier B hergestellt worden ist, wobei jedoch die Fasern des Papiers C in einem
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solchen Maße veredelt worden sind, daß die Festigkeitseigenschaften
der Papiere A und C in der gleichen Größenordnun0 liegen.
Papier A | Papier B | Papier C | |
Zugesetzte Reaktionsteilnehmer in Gew.-Jo, bezogen auf die Fasern: Harnstoff Formaldehyd |
25 12,5 |
- | - |
Im Papier enthaltene Menge an Harnstoff-Formaldehyd-Polykon- densat, r;O Gesamtausbeute an Harnstoff und Formaldehyd, fo |
12,6 36,8 |
- | - |
Schopper-Riegler-Wert des Faserbreies |
56 | 35,5 | 19 |
Flächengewicht des kqnditio- nierten Papiers, g/m Feuchtigkeit, % |
9,6 | 70 9,1 |
70 9,0 |
Dicke, lo~^ cm Massenvolumen cnr/g |
lo5,4 1,506 |
lol,5 1,452 |
Ho,1 1,572 |
Berstwi-derstand | 56,6 | 72,4 | 57,3 |
Weißgehalt Opazität des Papiers ? Diffusionskoeffizient S, m /kg Absorptionskoeffizient,K, m2/kg |
89', 8 79,7 4o,8 0,130 |
84,4 65,1 19,7 o,l47 |
86,7 68,6 23,8 o,l22 |
Es ist festzustellen, daß die optischen Eigenschaften
(Weißgehalt, Opazität, Lichtdiffusionskoeffizient S) des Papiers A deutlich besser sind. Insbesondere ist
das Papier A weißer (Steigerung des Weißgehaltes um 3 Einheiten) und Opaker (Steigerung der Opazität um
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- Io -
Einheiten) als das Papier C bei gleichem Berstwiderstand.
Der Versuch wird in der gleichen V/eise, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt, jedoch wird Schwefelsäure
anstelle von Salzsäure verwendet, und ein Teil dieser Säure wird mit Natriumaluminat neutralisiert. Auf diese
Weise wird das für die "Leimung" der Pasern erforderliche Aluminiumsulfat gebildet.
Zu 555,5 g einer wässrigen Suspension von rohen Nadelholzfasern (roher Bisulfitzellstoff, vorher auf 55° SR
veredelt), die 18,5 Gew.-^ (lo^ g) Fasern in neutralem
Medium enthält, werden 15o g einer mit 294*5 cnr V/asser
verdünnten Lösung gegeben, die 13,j5j5 Gew.-^ (2o g)
Harnstoff und 6,67 Gew.-% (Io g) Formaldehyd enthält
(Formaldehyd/Harnstoff-Molverhältnis =1). Das Gemisch
enthält Fasern und Reaktionsteilnehmer in folgenden
Konzentrationen (in Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches):
Fasern
Harnstoff 2 %
Formaldehyd 1 %
Das Gemisch wird durch kräftiges Rühren homogenisiert und J)O Minuten in neutralem Medium bei 21,80C der
Reaktion überlassen, um die Diffusion und das Eindringen der Reaktionsteilnehmer in die~Fasermasse zu
Fasersuspension wird anschließend durch
Zusatz von 250 ml o,672n-Schwefeisäure auf pH 1,3 angesäuert.
Die Konzentrationen der verschiedenen Ausgangsprodukte im sauren Medium sind nachstehend in Gew.-,^,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, angegeben.
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Fasern 8,2 ,1
Harnstoff Ι,ί 1
Formaldehyd o/c ~ό
Schwefelsäure ο,οϋ^
Das Gemisch v.ird durch kräftiges Rühren homogenisiert
un^i 3o Minuten unter häufigem Rühren der Reaktion überlassen.
Durcli die exotherme Polykondensationsreaktion
steigt die Temperatur des Faserbreies, die nach Zusatz
der Säure Ll,J0J beträgt, nach Jo Minuten auf 2^,4°C.
nach 9o I'inuten beträgt sie 22,5 C.
Der Faserbrei wird anschließend bis auf einen Trockengehalt von 19 /J abge-iutscht, um überschüssige Schwefelsäure
zu entfernen. Das Filtrationswasser wird aufbewahrt. sis kann zur Einstellung des pH-V.Tertes des Verdünnungsvvassers
der 3 to ff suspension vor der Blattbildung verwendet
oder nach Anreicherung mit Säure erneut verwendet wenden, ur.i das Reaktionsmedium bei einer anschliessenden
Polykondensationsreaktion anzusäuern.
Der Faserbrei mit einem Trockengehalt von 19 /J wird
anschließend in IcJ Litei»*gewöhnlichem V/asser dispergiert.
Die Suspension hat einen pH-Wert von 2,6. Der
Überschuss der Schwefelsäure wird durch Zusatz von Ij25 g Natriumaluminat neutralisiert. Erhalten wird
eine Fasersuspension, die durch Polykondensation des Harnstoffes 4inä—Fornialdeljid^ modifiziert worden ist,
einen pH-Wert von 4,5 hat und die für aie-J^eimung^__
der Fasern notwendige Aluminiumsulfatmenge enthält. Schließlich werden zur Suspension 1,5 g Leim (auf Basis
von modifizierten Abiethinsäuren) gegeben, worauf die
sen
Suspension mit Wasser, des/pH-V,rert mit einem Teil des
Suspension mit Wasser, des/pH-V,rert mit einem Teil des
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vorher gewonnenen sauren Filtrationswassers auf pH 4,5
eingestellt worden ist, auf 3 g/Liter verdünnt. Die Fasersuspension ist nun bereit für die Blattherstellung.
Unter diesen Bedingungen werden aus loj g Fasern, 2o g
Harnstoff und Io g Formaldehyd 119*6 S. modifizierte
Fasern erhalten. Dies entspricht einer Ausbeute an Trockenmasse von 56,5 %, bezogen auf das Gewicht von
eingesetztem Harnstoff plus Formaldehyd. Unter Berücksichtigung des während der Polykondensationsreaktion
gebildeten V/assers beträgt die Ausbeute praktisch etwa To fa. Mit dem in dieser Weise hergestellten Faserbrei
wird anschließend ein Papierblatt gebildet, wozu zwei Typen von Laboratoriumsapparaturen verwendet werden:
einerseits die bereits genannte Apparatur "Rapid Köthen"
und andererseits eine Apparatur, die Gegenstand des französischen Patents 1 332 o92 der Anmelderin ist. Die
letztgenannte Apparatur ist unter der Bezeichnung "Formette Dynamique" bekannt.
In der folgenden Tabelle II sind die hauptsächlichen physikalischen Eigenschaften der verschiedenen Papiere
D, E, F und G genannt, die mit der einen oder anderen dieser Apparaturen erhalten wurden. Die Papiere D und E
wurden aus rohen Nadelholzfasern hergestellt, die gemäß
der Erfindung durch Polykondensation von Harnstoff und Formaldehyd in situ unter den oben genannten Bedingungen
modifiziert worden waren. Zum Vergleich sind in der Tabelle die Eigenschaften von Papieren genannt, die
unter gleichen Bedingungen aus nicht modifizierten Fasern hergestellt wurden. Die Papiere Γ und F mirden rait der
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"Rapid-Kö'then" -Apparatur -und die Papiere E und G mit der
"Formette Dynamique" hergestellt.
Der im Papierblatt D (hergestellt .jait 'der- "Rapid~Köthen"-Apparatur)
verbliebene? Anteil an Harnstoff-Formaldehyd-Polykoiidenaatbetrug
71,5 £&. Diesem Anteil steht ein
Anteil von 84,5 # beim Papier E (hergestellt mit der
"Formette Dynamique") gegenüber. Unter diesen Bedingungen beträgt die Gesamtausbeute an Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensat
4o,5 %, für das Papier D und 48 ρ für
das Papier E, bezogen auf das eingesetzte Gesamtgewicht
an Harnstoff und Formaldehyd. · {|
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Papier Papier Papier Papier D FEG
Zugesetzte Reaktionsteilnehmer
in fo, bezogen auf die Pasern
Harnstoff 19,5 - 19,5
Formaldehyd 9,75 - 9,75 -
Zur Blattbildung verwendete Rapid_Köthen Formette
Apparatur » Dynamique
Schopper-Riegler-Wert des geleimten Papierbreies 42 j5o 42
Gehalt an Harnstoff-Formaldehyd-Po lykondensat im Papier, ,^ ο 1O ι,
of
XO, O — Ld. }"r —
1°
Gesamtausbeute an Harnstoff und Formaldehyd, % |
4o,5 | - | 48, ο | - |
Flächengewicht des konditio- nierten Papiers, g/m^ Feuchtigkeit, % |
7o lo,3 |
7o 9,9 |
7o 9,6 |
7o 9,9 |
Dicke, lo~4 cm Massenvolumen, cnr/g |
Io8,o 1,544 |
Io2,2 l,46o |
Io4,3 1,491 |
Io9,5 1,565 |
Berstwi^derstand | 39,4 | 42, ο | 46,3 | 43,7 |
Weißgehalt 56,9 48,6 57,9 48,7
Opazität ρ 85,7 82,3 87,5 82,0
Diffusionskoeffizient S, nr/kg '28,2 2o,1 31,1 2o,6
Absorptionskoeffizient K,m2/kg l,fo 2,14 1,77 2,00
Die vorstehenden V/erte zeigen, daß die optischen Eigenschaften
(Weißgehalt und Opazität) der Papiere D und E deutlich besser sind ohne wesentliche Veränderung des
Berstwiderstandes.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren eignet sich auch zur Behandlung von Rohfasern oder sehr wenig veredelten
Fasern, die anschließend veredelt werden können. Die zu Beginn erzielte Steigerung des Weißgehaltes und der
Opazität bleibt im Verlauf der Veredelung erhalten, v;ie die Kurven in der Abbildung zeigen, in der die
Milderungen der Opazität des behandelten Stoffs (Kurve A)
und des unbehandelten Stoffs (Kurve B) in Abhängigkeit von Veredelungsgrad (Schopper-Riegler-Wert) graphisch
dargestellt ist.
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Claims (5)
- Pat entansprücheVerfahren zur Herstellung eines Materials, insbesondere für die Herstellung von Druckpapieren, Reproduktionspapieren usw., das einen Füllstoff auf Basis einer Methylenharnstoff-Fällung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man zu einem Vorprodukt, insbesondere einer Fasersuspension in einem wässrigen Medium, die das eigentliche mechanische Gefüge des herzustellenden Materials bildet, eine Lösung eines Gemisches von Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis von 1 oder weniger als 1 in einem neutralen Medium gibt, dem so erhaltenen Gemisch einen stark sauren Katalysator zusetzt, der den pH-Wert auf weniger als 2 einstellt und die Abscheidung unlöslicher Teilchen eines Polykondensats von Harnstoff und Formaldehyd bewirkt, und anschließend die überschüssige Säure so neutralisiert, daß eine Masse mit einem pH-V/er t von mehr als 4 erhalten wird.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Reproduktionspapier gemäß Anspruch 1, wobei Schwefelsäure als Säurekatalysator verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Reaktion im Gemisch Aluminiumoxyd oder Aluminat zusetzt, die die überschüssige Schwefelsäure unter Bildung von Aluminiumsulfat neutralisieren, das an der Leimung des Papiers unter Herabminderung seiner hydrophilen Eigenschaften tBilnimmt.
- 3. Pasermasse für die Herstellung von Materialien wie Druck- oder Reproduktionspapieren, dadurchgekennzeichnet, daß an den Fasern Teilchen einer Methylenharn-109838/1578stoff-Fällung teilweise mechanisch durch Einschluss der Teilchen in den Fibrillen der Fasern und teilweise chemisch durch Bindung des Formaldehyds und der in der Struktur der Fasern enthaltenen freien Hydroxylgruppen verändert sind.
- 4. Druck- und Reproduktionspapiere, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff auf Basis von Methylenharnstoff ira Gefüge des Papiers selbst eingeschlossen und gleichmäßig verteilt ist.
- 5. Aus einer Fasermasse gemäß Anspruch 1 durch Ablage und Filtration für Fasermasse auf einem Sieb hergestellte Druck- und Reproduktionspapiere, dadurch gekennzeichnet, daß der nach der Blattbildung im Papier verbliebene Anteil an Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensat 6o Gew.-^ und mehr beträgt, bezogen auf das Gewicht des im eingesetzten Faserbrei enthaltenen Polykondensats.H) 0 0 J 8 / 1 5 7 8Leerseite
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1971
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1974
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