DE2110268C3 - Zfindimpulsfiberträger für Sprengmittel, Raketen o.dgl - Google Patents

Claims (4)

1 Patentansprüche:

1. Zündimpulsüberträger für Sprengmittel, Raketen od. dgl., bestehend aus einem an sich bekannten mit einem Überzug aus Kunststoff oder Metall versehenen Lichtleitfaserbündel aus hochlichtbrechenden Glasfasern, die jede mit einem dünnen niedriglichtbrechenden Glasmantel überzogen sind.

2. Zündimpulsüberträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er sich an einem Punkt in mehrere Arme aufteilt

Bei der Optimierung von Sprengkörpern ist es häufig erforderlich, das den Impuls auslösende Element von dem den Sprengstoff initiierenden getrennt anzuordnen. Zwischen beiden Elementen muß aber eine Verbindung bestehen. Dies kann mechanisch, z. B. als Stab, pyrotechnisch, ζ. B. als Detonationszündschnur, oder elektrisch als Drahtleitung ausgebildet sein.

Mechanische Systeme übertragen jedoch die Impulse verhältnismäßig langsam. Selbst bei pyrotechnischen Übertragungen sind die Übertragungsgeschwindigkeiten durch die Detonationsgeschwindigkeit in der Sprengstoffseele begrenzt. Elektrische Leitungen gestatten nur die Übertragung von Impulsen, die von elektrischen Gebern ausgehen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Zündimpulsüberträger für Sprengmittel, Raketen od. dgl, bestehend aus einem an sich bekannten mit einem Überzug aus Kunststoff oder Metall versehenen Lichtleitfaserbündel aus hochlichtbrechenden Glasfasern, die jede mit einem dünnen niedriglichtbrechenden Glasmantel überzogen sind. Bezüglich des Aufbaus derartiger Lichtleitfaserbündel vergl. z. B. Feinwerktechnik 71 (1967), H. 3, S. 111 -116.

Wenn mehrere Zündungen gleichzeitig erfolgen sollen, ist es zweckmäßig, daß sich das Lichtleitfaserbündel an einem Punkt in mehrere Arme aufteilt.

Ein Zündimpulsgeber löst z. B. pyrotechnisch oder elektrisch in an sich bekannter Weise einen Lichtimpuls aus. Dieser wird über das Glasfaserbündel mit

Lichtgeschwindigkeit übergeleitet Das Glasfaserbündel kann dabei auch gewunden sein. Das Glasfaserbündel endet in einem Element, das den Lichtimpuls in einen Zündimpuls umwandelt Das kann beispielsweise durch ein Fotoelement erfolgen, das über ein elektronisches Verstärkungselement auf eine Zündpille wirkt

Ein bevorzugter Anwecdungsbereich der Erfindung sind alle die Fälle, bei denen das auslösende Element (Sensor) und die Zündstelle weit voneinander entfernt sind.

Grundsätzlich besteht die Übertragungskette z. B. aus folgenden Gliedern:

1. Der Sensor kann elektrisch/elektronisch arbeiten. Er wandelt ein ankommendes Licht-, Schall- oder mechanisches Signal in einen Lichtblitz, z. B. über ein Blitzlämpchen oder einen pyrotechnisch erzeugten Lichtblitz.

2. Weiterleiten des Lichtblitzes über einen Glasfaserstrang zur Zündstelle.

3. Umwandeln des Lichtblitzes an der Zündstelle in einen elektrischen Impuls, z. B. mit Hilfe eines lichtempfindlichen Halbleiterelementes, in einen elektrischen Impuls.

4. Auslösen einer elektrischen Zündpille.

Beispiele

1. Zündimpulsübertragung über größere Entfernungen im Gelände ohne Zwischenschalten metallischer Leiter.

2. Zündimpulsübertragung im Inneren von Sprengkörpern, wenn eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit verlangt wird, empfindlichere Sprengstoffe als Tetryl aber hinter der Detonatorsicherung im Sensor aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen sind.

3. Gleichzeitige Zündung verschiedener Zündsteilen von einer zentralen Initiierungsstelle aus ohne nennenswerten Zündverzug.

4. Zündimpulsübertragung, wenn z. B. eine Detonationszündschnur oder andere auf Sprengstoffen basierende Übertragungsmittel nicht infrage kommen, da diese bei der Detonation die Umgebung beeinflussen, durch die die Übertragungsladungen geführt werden.