DE2107447C - Sportschuh mit angespritzter Laufsohle - Google Patents
Sportschuh mit angespritzter LaufsohleInfo
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Description
Das Anspritzen von Kunststofflauisohlen an Sportschuhe
bietet fertigungstechnische Vorteile. Die Zahl der zum Anspritzen verwendbaren Kunststoffe war
jedoch bisher ; «besondere deswegen beschränkt, weil
eine bei Kunststoffen unvermeidliche Volumenänderung nach dem Anspritzen die Paßform des Schuhes
und dessen Gebrauchseigenschaften erheblich beeinträchtigt. So sind beispielsweise bereits Sportschuhe
mit einer angespritzten Laufsohle aus Kunststoff, beispielsweise Polyurethan, bekanntgeworden. Diese
Sportschuhe konnten jedoch bisher wegen der Eigenschaften des zur Herstellung vorwendeten Kunststoffes
nur für spezielle Anwendungsfälle befriedigen. Nach einer weiteren bekannten Ausführung (deutsches
Gebrauchsmuster 1 848 148) wird für Hausschuhe als Sohlenwerkstoff ein spezieller Butadien-Nitril-Kautschuk
verwendet, um das bisher bei Verwendung von PVC-Foüen als Sohlenwerkstoff auftretende
Schwinden zu beseitigen. Auch diese Lösung ist jedoch für Sportschuhe nicht akzeptabel, da sich
der vorgeschlagene Sohlenwerkstoff auf Grund seiner mechanischen Eigenschaften für Sportschuhe, die in
der Regel zur Halterung von Spikes oder Stollen geeignet sein müssen, als nicht fest genug erwiesen hat. '
Es hat sich nun gezeigt, daß Polyamid (Nylon) besonders
gut für Sportschuhe geeignet ist, da es sich hierbei um ein äußerst biegeelastisches, sich in seinen
Eigenschaften auch bei längerem Gebrauch praktisch nicht veränderndes und darüber hinaus relativ abriebfestes
Material handelt. Die Biegeelastizität ist vor allem für Fußballschuhe von Bedeutung, da bei diesen
die Sohle beim Ballschuß sehr stark auf Biegung
beansprucht wird. Aus diesem Grunde wurden in den letzten Jahren Sportschuhe, insbesondere Fußballschuhe,
bereits in erheblichem Umfang mit einer Nylon-Laufsohle ausgestattet. Da Nylon abe.. wie
Ansriritzversuche ergeben haben, beim und nach den·
Erkalten ziemlich stark (bis zu 4°.O schrumpft, hat
man es bisher vorgezogen, die Nvlon-Laufsohle be:
den bekannten Sportschuhen vorzufertigen und dan;;
miv Klebstoff und oder Drahtstiften mit dem Oberteil,
d. h- dem gezwickten Schaft, zu verbinden.
Da beim Anspritzen das Nvlon nicht nur an·
Zwickeinschlag des Schaftes, sondern auch an deBrandsohle haftet, gerät auch die Brandsohle Kin.
Schrumpf vorgarn; unter eine gewisse Spannung. Dies,
führt dazu, daß sich meistens im Gelenk des Schuhes innen eine störende Auswölbung bildet, die den Sport
schuh praktisch unbrauchbar macht. Dabei ist \»i allem unangenehm, daß diese Auswölbung sich häutig
während der Benutzung des Sportschuhes noch ver stärkt, so daß sich entsprechende Reklamationen
nicht vermeiden lasser,.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein
'Hochwölben der Brandsohle am fertigen Schuh, das
durch den infolge Schrumpfens der Laufsohle auftretenden Langenunterschied zu der nicht oder in geringerem
MaIW schrumpfenden Brandsohle bedingt ist. zu vermeiden. Diese Aufgabe wird erfindungs·
aemäß durch einen Sportschuh gelöst, der gekennzeichnet ist durch die Kombination der an sich bekannten
Merkmale:
a) die Laufsohle des Sportschuhes ist an das Oberteil direkt angespritzt und besteht aus einem
beim Erkalten schwindenden Kunststoff.
b) die Brandsohle ist wenigstens im Gelenkbcreich
von einem Flachstück aus kompressiblem Werkstoff gebildet.
Brandsohlen, die ganz oder teilweise aus kompressihlem
Werkstoff hergestellt sind, sind ebenfalls bereits bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 902923
und französische Patentschrift 1 271 675). Die Herstellung der bekannten Brandsohlen in dieser Weise
hat jedoch nur den Zweck, zumindest in den stärker beanspruchten Fußbereichen für einen weichen Auftritt
innerhalb des Schuhes zu sorgen. Aus diesem Grund ist z. B. bei der Brandsohle gemäß dem genannten
deutschen Gebrauchsmuster 1 902 923 nur der Ballenbereich aus Schaumstoff gebildet, während
im Hinblick auf das hier behandelte Problem die Anordnung des kompressiblen Werkstoffes im Gelenkbereich
wesentlich ist. Aus diesem Grund ist in einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform des Erfindungsgedankens
vorgesehen, daß die Brandsohle aus zwei im Ballen- und im Fersenbereich des Schuhes
angeordneten harten Teilen aus Pappe oder einem ähnlichen Werkstoff besteht, die mittels eines im Gelenkbereich
angeordneten Flachstückes aus kompressiblem Weikstoff verbunden sind. Von dem Flachstück
kann die infolge der Schrumpfung der Laufsohle auf die Brandsohle ausgeübte Spannung bereits
zu einem Großteil aufgenommen werden, so daß die Gefahr des Ablösens der Brandsohle von der Laufsohle
und das Entstehen der — in der Hauptsache quer zur Sohlenlängsrichtung auftretenden — Auswölbung
vermindert wird. Selbst wenn sich das kompressible Stück der Brandsohle von der Laufsohle
lösen sollte, so hat dies keine Beeinträchtigung der
3 4
Gebrauchseigenschaften zur Folge, da bei Benutzung Die Teile 8. 9 und 10 der Brandsohle 3 überlappen
des Schuhes das Flachstück infolge seiner Verfor'- -ich im Bereich ihrer aneinanderstoßenden Kanten
mungseigenschaft ohne weiteres gegen die Laufsohle II und sind dort, wie F i g. 2 deutlich erkennen labt,
angedrückt wird und keinen störenden Einfluß auf zur Erzielung eines allmählichen Überganges und zur
die Fußsohle des Benutzers ausübt. 5 Erzeugung einer relativ großen Klebeflache in üb
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erh'n- !jeher Weise angeschärft.
dung unter Heranziehung an'sich bekannter Merk- I'm auch bei stärkster Beanspruchung /uverla--_
male ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen. ein Ablösen des Flachstückes 10 von der Laut-oh!e^
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungs- /u vermeiden, kann das Flachstück 10 ^mittels nu'v
beispiel der vorliegenden Erfindung an Hand der ·ο dargestellter Stifte od. dgl. mit der Lautsohle 4 r,ne
Zeichnungen näher erläutert. Fs zeigt' oder dem Oberleder zusätzlich verbunden vein.
Fig. 1 eine Unteransicht eines'erfindung-gemäi.1. Bei der Herstellung des ertindungsgemaßen Sp1--,
ausgebildeten Fußballschuhes und ' ~ schuhe- wird zuerst in üblicher Weise de; ScVuin I
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Schuh nach über den Zwickeinschlag 2 mit der aus u'.n ■:.
Linie H-II der Fie. T. 15 Fei'e'i 8. 9. 10 bestehenden Brandsohle 3 \erbune ■■
Der Sportschuh weist in üblicher Weise einen Anschließend wird an diese Einheit die Laufsohle 4
Schaft 1 auf. dessen Zwickeinschlag 2 zwischen der gegebenenfalls unter Einsch;'uing einer Zwischenlage
im Inneren des Schuhes angeordneten Brandsohle 3 zwischen Brandsohle 3 und Larfsohle 4. angespritzt
und der angespritzten Laufsohle 4 liegt. Das kompressible Zwischenstück nimmt dann d.-.
Wie Fig. 2 erkennen laßt, ermöglicht die Ver- 20 beim Erkalten der Laufsohle 4 infolge deren Schrump
wendung einer angespritzten Laufsohle 4. die vor- fung auf die Brandsohle 3 ausgeübten Spannungen
zugswcise aus Nylon besteht, einen sauberen An- weitgehend auf. Es ist in diesem Zusammenhang nich:
schluß des Sohlenrandes 5 an den Schaft 1. Die Lauf- erforderlich, dem Zwischenstück 10 vor dem An
sohle 4 ist bei dem gezeigten Fußballschuh mit Stol- spritzen der Laufsohle 4 bereits auf dem Leisten ein.
Ien6 versehen und trägt an ihrer Unterseite zur 25 gewisse Vorspannung zu geben. Andererseits ist ,-
Beeinflussung der Biegeeigenschaften vorstehende natürlich denkbar, zusätzlich auch noch diese MaIV
Anformungen 7. Die Brandsohle 3 des dargestellten nähme vorzusehen.
Fußballschuhes besteht aus dem im Ballenbereich Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich,
angeordneten Vorderteile, dem im rückwärtigen die Abmessungen des kompressiblen Flachstücke
Bereich angeordneten Fersenteil 9 und einem den 3° den jeweiligen Anforderungen anzupassen, d. h. du
Gelenkberei'ch erfassenden Flachstück 10. Vorder- Abmessungen des Flachstückes in Längsrichtung de·
teil 8 und Fersenteil 9 bestehen aus relativ hartem Laufsohle zu variieren. Es wäre sogar denkbar, unte:
Werkstoff, z. B. Pappe, Te.wn od. dgl. Das Flachstück Umständen die gesamte Brandsohle in an sich be
10 dagegen ist aus einem kompressiblen. porösen kannter Weise aus kompressiblerr. We-kstofF herzu
Werkstoff, z. B. Porogummi, hergestellt. 35 stellen.
Hierzu 1 Biatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Sportschuh, gekennzeichnet durch
die Kombination der an sich bekannten Merk- ; male:
a) die Laufsohle (4) des Sportschuhes ist an das
Oberteil direkt angespritzt und besteht aus
einem beim Erkalten schwindenden Kunststoff:
b) die Brandsohle (3) ist wenigstens im Gelenk·
bereich von einem Flachstück 110) aus kompressihlem
Werkstoff eebildet.
2. Sportschuh nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufsohle ^4) aus einem
PoK amid besteht
3. Spvirtschuh nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Br?.idsohle (3) aus zwei im Ballen-
und im Fersenbereich des Schuhes angeor eten
harten Te-Ien (8. 9) aus Papp, oder einem ähnlichen
Werkstoff besteht, die mit'els des im Gelenkbereich
angeordneten Flachstückes (10) verbunden sind.
4. Sportschuh nach Anspruch 3, dadurch ge- *5
kennzeichnet, daß sich in bekannter Weise die harten Teile (8, S>) und das Flachstück (10) im
Bereich der aneinanderstoßend r. Kanten (11) überlappen und dort entsprechend aneeschärfl
sind.
5. Sportschuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das kompressib'e Flachstück (10) aus porösem Werkstoff, vorzugsweise Porogummi, besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712107447 DE2107447C (de) | 1971-02-17 | Sportschuh mit angespritzter Laufsohle |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712107447 DE2107447C (de) | 1971-02-17 | Sportschuh mit angespritzter Laufsohle |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2107447A1 DE2107447A1 (de) | 1972-08-24 |
DE2107447B2 DE2107447B2 (de) | 1973-01-04 |
DE2107447C true DE2107447C (de) | 1973-07-26 |
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