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Universell beheizbare Gehweg- und Fahrbahnplatte.
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Die Erfindung betrifft eine universell beheizbare Platte, insbesondere
für Verkehrsflächen, Die Erfindung befaßt sich mit dem in der kalten Jahreszeit
immer wider auftauchenden Problem, die durch Schneefall, Schneeglätte oder Glatteis
gefährlich gewordenen Verkehrsflächen soweit zu erwärmen, daß sich auf ihnen weder
Schnee noch Eis halten bzw. bilden kann, Der Gedanke, Fahrbahnen und Gehwege zu
diesem Zweck zu erwärmen, ist längstens bekannt.
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Man versuchte es zu lösen, indem man z.B. in Beton verlegte eiserne
Wasserleitungsrohre, welche zu einem Kreislauf zusammengeschlossen waren, mit einem
flüssigen Medium füllte, durch einen als J)urchlauferhitzer gebauten Heizungskessel
leitete und mittels einer Pumpe in Umlauf brachte.
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Weitere Ausführungsarten waren der Einbau von Kunststoffrohrheizmatten
(Deutsche Offenlegungsschrift Nr. 1 658 491) sowie der Einbau von elektrischen Widerstandheizkabeln
mittels Röhren oder Rohrmatten aus Stahl (Deutsche Patentschrift Nr. 1 132 946)
in die Tragschicht bzw. die Verschleißschicht der Verkehrsflächen sowie die Verwendung
von Oberflächeneinlagen mit elektrischen Widerstandsheizkabeln (Deutsche Patentschrift
Nr. 1 197 1o9) wie auch die Verlegung von beheizbaren Gartenwegplatten (Deutschen
Gebrauchsmuster Nr. @ 915 508).
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Die Beheizung mittels flüssigem Medium hatte dabei den Nachteil, daß
das Medium durch die sofortige Wärmeweitergabe an seine Umgebung sehr schnell erkaltete
und bei längeren Rohrkreisleitungen seinen Zweck nicht mehr voll erfüllen konnte.
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Der Bau solcher Anlagen blieb damit auf kleine Objekte beschränkt,
es sei denn man hätte riesige Durchlauferhitzer an solchen Beheizungsanlagen installiert,
die in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Erfolg gestanden hätten. Das sich
aus technischen und wirtschaftlichen Gründen als Heizmedium in erster Linie anbietende
Wasser führte außerdem zu rascher Korrosion der nur unter erheblichem baulichen
aufwand zu erneuernden anlagen. Die Kunststoffrohrheizmatten hatten den Nachteil,
daß sie nur in Beton oder unter Plattenbelägen verwendet werden konnten, wobei die
Betonschicht sehr stark sein mußte, da sie sonst beim Aufheizen durch die starke
Warmedehnung der Kunststoffrohrmatten gerissen wäre. Außerdem hätte man bei bei
defekten einzelnen Rohren der Matte durch Wärmealterung, Undichtigkeit oder Verschluß
den Betonbelag im Bereich der ganzen Rohrleitung aufbrechen müssen um das Rohr in
seiner ganzen Länge erneuern zu können. Reißasphalt konnte wegen der hohen Verlege
temperaturen nicht verwendet werden und Kaltasphalt drückt sich bei längerer und
öfterer Beanspruchung zusammen und quetscht die Eunststoffrohrmatte, daß nur noch
eine geringe oder keine Durchflußmöglichkeit mehr für das Medium besteht. Weitere
Nachteile waren, daß solche Reheizwigen praktisch dauernd in Betrieb sein mußten,
da die verhältnismäßig tief einge-betteten und weit auseinanderliegenden Rohre lange
Zeit benötigten, bis sie ihre vom Medium erhaltene Wärme an
die
gefahrdete Oberfläche der Verkehrsflächen bringen konnten, um plötzlich auftretendem
Schneefall oder Glatteis 80-fort wirksam begegnen zu können. Die beheizbaren Gartenwegplatten
waren maschinell nicht herzustellen, da die dünnen Eisendorne der kleinen Kanäle
bei dem enormen Druck der Pressen so verbogen wurden, daß diese Platten nur manuell
hergestellt werden konnten was jedoch nicht mehr wirtschaftlich war. Stärkere Dorne
und damit größere Kanäle hätten um die Heizkabel eine so große Luftisolationsschicht
gelegt, daß die -Wärme nur sehr langsam und spät an die gefährdete Oberfläche gekommen
wäre.
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Die elektrischen Arten der Beheizung von Verkehrsflächen mit dicht
unter der Verkehrswegoberfläche liegenden in Rohrmatten aus Stahl bzw. in Einlagen
aus Kunststoff befindlichen Widerstandsheizkabeln verkürzen die Abtzu- und Reiz
zeiten zwar sehr, doch wird diese Beheizungsart wenig geschätzt, da sie einerseits
in der Ausführung, der Verlegung und der Installation und andererseits in der Wirtschaftlichkeit
sehr teuer sind, bedingt durch den hohen Stromkreis und durch die erforderlichen
Steuerungs- und Regelapparate sowie die vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen
wie Schutzschalter, Schutztrafos, Fehlerstromschalter usw Die Einlagen für solche
Beheizungen haben außerdem den Nachteil, daß sie, bedingt durch ihre Bauart, nicht
für Flüssigkeitsbeheizungen geeignet sind, da sie keine Flüssigkeitsdichte besitzen
und bei längerer Beanspruchung die aus Kunststoff oder sonstigem flexiblen Material
bestehenden
Einlagen mit der Zeit nachgeben und damit den Weg für die Zerstörung der Beheizung
öffnen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile
zu beseitigen und mittels der erfindungsgemäßen, universell beheizbaren Gehweg-
und Fahrbahnplatte die Beheizung von Verkehrsflächen zu vereinfachen und sie wirtschaftlich
und dauerhaft auszuführen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus festem
Material wie Beton oder Keramik bestehende universell beheizbare Gehweg- und Fahrbahnplatte
mit vielen über- und nebeneinander liegenden Hohlkörpern verschiedener Durchmesser
ausgestattet ist welche horizontal in Abständen verlaufen, in der Vertikale jedoch
miteinander verbunden sind, die in an sich bekannter Weise das Einziehen und Auswechseln
von Reizkabeln und/oder Kunststoffwasserrohren gestattet und durch Verwendung eines
selbstdichtenden Streifens die Beheizung mit Warmluft ermöglicht.
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Die Durchmesser der kleinen Rohkörper sind für die Heizkabel, die
der mittleren Hohlkörper für die Heizrohre und alle drei zusammen für die Warmluft
bestimmt, wobei die kleinen und mittleren Hohlkörper so bemessen sind, daß bei Erwärmung
der mit Kunststoff umhüllten Heizkabel sowie der aus Kunststoff bestehenden Warssasserrohre
sich dieselben so ausdehnen, daß sie an den sie umgebenden Baustoff anliegen und
so
bewirken, daß sie ihre Wärme sofort weitergeben können.
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Gleichzeitig sind die Hohlkörper so bemessen, daß Reizkabel und Heizrohre
nicht in die darunter liegenden größeren Rohle körper fallen können und den erzielten
Effekt der sofortigen Wärmeweitergabe damit verhindern, was die Wirtschaftlichkeit
durch die wesentlich längere Heizzeit sehr beeinträchtigen würde Die mit der Erfindung
erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin Gehweg- und Fahrbahnbeheizungen mit
den drei bekanntesten und für die Beheizung von Verkehrsflächen am mehr sten geeignetsten
Medien, statt mehrerer, mit nur einer Plattenausführung vornehmen zu können wobei
bei der Beheizung mit Strom oder Wasser der darunter liegende, größere Hohlkörper
einen Speicher für die in ihm eingeschloßene warme Luft abgibt und dabei bewirkt,
daß bei Beendigung des Schneefalls die Heizung sofort abgeschaltet werden kann da
die im großen, bei Beheizung mit Strom im mittleren und in großen Hohlkörper eingeschlossene
Warmluft das Abkühlen des Baustoffes verzögert und dadurch der Plattenbelag ohne
Kosten abgetrocknet wird. Derselbe Effekt wird auch bei Intervallheizungen erreicht
wobei die Heizzeit verkürzt werden kann-.. Bei Plattenbelägen welche mit Warmluft
betrieben werden sollen wird die Platte einfach verkehrt verlegt, sodaß die großen
Hohlkörper nach oben kommen was eine wesentlich schnellere Erwärmung der Oberfläche
bewerkstelligt. Durch ein Rastermaß der Platten können dieselben auch in verschiedenen
Größen
verlegt werden wobei die Hohlkörper immer zusammenpassen.
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Auf diese Weise ist es möglich, im Gegensatz zu anderen beheizten,
großflächig und monoton wirkenden Asphalt, Beton-oder Kunststoffmörtelflächen aufgelockerte,
farbige oder mit Struktur versehene Plattenbeläge in verschiedenen Verbanden wie:
versetzter Verband, Schachtbrett, Römischer Verband usw.
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herzustellen und mit Strom, Wasser, Thermaloel oder Luft zu beheizen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt die in der Platte vorhandenen Sohlkörper für die Heizkabel -1-, Heizrohre
-2-, Warmluft -3-, sowie eingezogene Heizkabel -4-, Heizrohre -5- und das Abdichtband
-6-. Die Abstände der nebeneinander liegenden Hohlkörper sind dabei so gestaltet,
daß nicht in jeden Hohlkörper Heizkabel oder Heizrohre eingezogen werden müssen.
Für spezielle Objekte kann die Verteilung und Anordnung der einzuziehenden Reizkabel
oder Heizrohre entsprechend der jeweilisZen Wärmeverteilung angepaßt werden.
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Die Vorteile welche sich aus der Beheizung von Gehwegen und Fahrbahnen
ergeben, sind bei den beutigen, speziell im ter herrschenden Verkehrsverhältnissen
nicht von der Rand zu weisen.
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Die mit der Erfindung weiter erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß die Verwendung dieser Platten eine variable Beheizung von Verkehrsflächen
möglich machen und das Auswechseln von defekten Heizkabeln oder Heizröhren ohne
Schwierigkeiten ermöglicht.
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Die Anwendungsmöglichkeiten der Platten sind sehr vielseitig.
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Es kommen praktisch alle durch Schneefall, Schneeglätte und Glatteis
gefährdeten Verkehrsflächen in Frage wie: Gehsteige, Hauszugänge, Garagenzufahrten,
Terrassen, Parkplätzs, Bahnsteige, Fußwege, Ab- und Zugänge zu Bergbahnstationen,
Brücken, Zebrastreifen, Rampen, Dächer, Tiefgaragen, Tankstellen, Berg- und Gefällestrecken,
Sporttribunen, Straßen, Hafenkais, Hubschrauber Landeplätze, Start- und Landebahnen,
usw.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Platte auch als normale,
nicht beheizte Platte verwendet werden wenn an eine Beheizung ii Moment noch nicht
gedacht ist.
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In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1
o74 613 Deutsche Patentschrift Nr. 1 132 946 Deutsche Patentschrift Nr. 1 197 109
Deutsche Offenlegungeschrift Nr. 1 658 491 Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 6 915 508
Straße und Autobahn 1954, Heft 12, Seite 4o8 - 409