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Druckwerk zum serienweisen Aufzeichnen von Daten Die Erfindung betrifft
ein Druckwerk zum serienweisen Aufzeichnen von Daten, vorzugsweise längs einer Zeile,
bei dem das Druckorgan aus zwei parallel zum Aufzeichnungs-Träger drehbar angeordneten
Scheiben besteht, welche am Rand mit radial gerichteten Führungsschlitzen versehen
sind, in denen achsparallel verschiebbare Typenstäbe ruhen, welche beim Abdruck
entgegen einer Federung zum Anschlag gegen den Aufzeichnungs-Träger vorgestoßen
werden.
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Ein derartiges Druckwerk ist bereits durch die deutsche Patentschrift
519 639 bekannt. Bei der dort beschriebenen Ausführung wird das Druckorgan intermittierend
in die jeweilige Abdruckposition gedreht, wobei der Abdruck der betreffenden Type
stets während der Stillstandsperiode des Druckorgans erfolgt.
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Mit derartigen Druckwerken ist aus Massenträgheitsgründen nur eine
sehr begrenzte Druckleistung zu erzielen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk der
vorgenannten Art zu schaffen, dessen Leistungsgrenze wesentlich höher liegt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Druckorgan
ständig rotiert, daß die Führungsschlitze in der vorderen Scheibe breiter als die
Typenstäbe sind, daß die Typenstäbe im unbeeinflußten Zustand unter Federwirkung
an der in Umlaufrichtung des Druckorgans weisenden Längskante der Führungsschlitze
anliegen und daß ein stationäres Druckglied zum Betätigen der zum Abdruck selektierten
Typenstäbe vorhanden ist.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin,
daß durch die Maßnahme der verbreiterten vorderen Führungsschlitze ein Abdruck aus
der Bewegung heraus möglich ist, wodurch eine erheblich höhere Druckleistung erzielt
werden kann, ohne daß ein Verschmie- e ren der Abdrucke auftritt.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung in Verbindung
mit den Zeichnungen nachfolgend näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 ein Druckwerk
gemäß der Erfindung in schematischer Perspektivdarstellung Figur 2 das Druckwerk
der Figur 1 im Schnitt Gemäß Figur 1 und Figur 2 besteht das Druckorgan 1 aus zwei
auf einer Antriebswelle 4 fest angeordneten, dicht benachbarten Scheiben 2 und 3.
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Der äußere Rand dieser Scheiben ist mit aufeinander ausgerichteten,
radial verlaufenden Führungsschlitzen 2a bzw. 3a versehen, in denen achsparallel
verschiebbare Typenstäbe 5 gelagert sind. Die Führungsschlitze 2a in der vorderen
Scheibe 2 sind um einiges breiter als die Typenstabdicke, so daß ein seitliches
Auslenken der Typenstäbe 5 möglich ist. Die Schlitze 3a in der hinteren Scheibe
3 entsprechen demgegenüber zwar der Dicke der Typenstäbe, sind aber in radialer
Ausdehnung zum Scheibenmittelpunkt hin etwas länger als die maximale Breite der
Typenstäbe 5. Die an der vorderen Stirnfläche mit einer Type 5a versehenen Typenstäbe
5 weisen gemäß der Darstellung einen kleineren Querschnitt auf als die Typen, wobei
das rückwärtize Ende der Typenstäbe 5 einen stufenförmig abgesetzten Ansatz 5b aufweisen.
Jedem Typenstab 5 ist eine radial gerichtete Drahtfeder 6 zugeordnet, welche beweglich
in die Typenstäbe 5 eingehakt ist, so daß letzteren eine durch die Form der Führungsschlitze
2a und 3a gegebene seitliche und radiale Bewegungsfreiheit verbleibt. Die Drahtfedern
6 sind so gerichtet, daR sie die Typenstäbe 5 im Ruhezustand einerseits in eine
rückwärtige Anschlaglage drücken, gleichzeitig aber auch bewirken, daß sie an der
in Umlaufrichtung des Druckorgans weisenden Längskante der Führungsschlitze 2a in
der vorderen Scheibe 2 anliegen. Zum Verhindern unerwünschter Schwingungserscheinungen
werden die Draht federn 6 durch eine an der Innenseite der vorderen Scheibe 2 angebrachte
ringförmige, elastische Auflage 7 bedämpft.
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Gemäß der Darstellung verläuft die Antriebsachse 4 des Druckorgans
1 rechtwinklig zum vorzugsweise um eine Druckwalze 12 geführten Aufzeichnungsträger
11. Das damit parallel zur Quererstreckung des Aufzeichnungsträgers 11 stehende
Druckorgan 1 ragt entsprechend der Typenanordnung nur mit seinem-oberen Teil in
den Schriftfeldbereich des Aufzeichnungsträgers 11, wobei nur ein kleiner Abstand
zwischen letzterem und den Typen 5a besteht.
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Dem Druckorgan 1 ist eine stationär angeordnete Selektionseinrichtung
8 zugeordnet, welche im wesentlichen aus einem Elektromagneten 8a und einer als
Anker ausgebildeten Selektionszunge 8b besteht, deren freies Ende sich im ab erregten
Zustand des Magneten 8a knapp außerhalb der Umlaufbahn der aus der Scheibe 3 ragenden
Typenstabansätze 5b befindet. Die Selektionseinrichtung 8 ist in Gegenrichtung zum
Umlaufsinn des Druckorgans 1 um einen vorbestimmten Winkel, im vorliegenden Fall
um ca-. 180 Grad, versetzt. Dieser Winkel wird im wesentlichen durch die Zeit bestimmt,
welche die selektierten Typenstäbe 5 benötigen, um die nachfolgend noch näher beschriebene
Vorbereitungslage einzunehmen7 aus der heraus sie über eine stationär angeordnete,
federnde Druckrampe 9 zum Anschlag gegen den Aufzeichnungsträger 11 gebracht werden.
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Diese Druckrampe 9 - in Figur 2 durch einen Pfeil symbolisiert - ist
so angeordnet, daß sie nur in den Umlaufbereich der zum Abdruck selektierten Typenstäbe
5 ragt, wobei das freie Ende der Rampe 9 kurz vor der Abdruckposition endet.
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In Umlaufrichtung nach der Abdruckstelle ist eine im wesentlichen
parallel zur hinteren Scheibe 3 verlaufende stationäre Anschlagschiene 10 angeordnet.
Durch diese wird der Rückhub der vom Aufzeichnunzsträger 11 abprallenden Typenstäbe
5 begrenzt, wodurch in noch näher zu beschreibender Weise gewährleistet ist, daß
diese ihre Ruhelage wieder einnehmen.
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Die vorerwähnte Ruhelage ist durch die Verklinkung der Typenstäbe
5 über ihre stufenförmigen Absätze mit der hinteren Scheibe 3 bestimmt.
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Da das Druckorgan, wie eingangs erwähnt, im Betriebszustand ständig
rotiert, wird die Verklinkung durch die auf die Typenstäbe einwirkende Fliehkraft
ausreichend gesichert.
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In Pfeilrichtung, mit konstanter Geschwindigkeit umlaufend, führt
das Druckorgan 1 im steten Zyklus alle Typenstäbe 5 nacheinander an der Selektionseinrichtung
8 vorbei. Durch ein kurzzeitiges Erregen des Magneten Sa über eine nicht dargestellte,
an sich bekannte Auswahlelektronik wird der die zum Abdruck zu bringende Type 5a
tragende Typenstab 5 durch die Selektionszunge 8b aus der Umlaufbewegung heraus
in radialer Richtung nach innen gestoßen. Dadurch wird die Verklinkung des Typenstabes
5 mit der hinteren Scheibe 3 aufgehoben, so daß der
Typenstab 5
unter Wirkung seiner Draht feder 6 in eine rückwärtige Lage springt, welche durch
die Anlage der Typenrückseite an der Außenfläche der vorderen Scheibe 2 bestimmt
ist, wie Figur 2 oben erkennen läßt.
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In dieser Stellung ragt der Ansatz 5b des selektierten Typenstabes
5 gemäß Figur 2 etwas weiter aus der hinteren Scheibe 3 heraus als die Ansätze der
übrigen Typenstäbe und trifft damit im Verlauf der weiteren Drehung des Druckorgans
1 kurz vor Erreichen der Abdruckposition auf die in vorbeschriebener Weise angeordnete
Abdruckrampe 9 (Figur 1). Diese weist in ihrem Wirkbereich eine bestimmte Kurvenform
auf, welche dem auflaufenden Typenstab eine stoßfreie Beschleunigung in Richtung
auf den Aufzeichnungsträger 11 vermittelt. Kurz vor dem Auftreffen der Type 5a auf
dem Aufzeichnungsträger 11 endet die Rampe 9, so daß der Typenstab 5 die letzte
Wegstrecke im freien Flug zurücklegt.
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Mit dem Abdruck tritt in bekannter Weise ein Formschluß zwischen dem
ruhenden Aufzeichnungsträger 11 und der in Bewegung befindlichen Type 5a auf, so
daß letztere bis auf Null abgebremst wird, bevor sie sich durch den Pralleffekt
wieder vom Aufzeichnungsträger löst. Diesem Umstand wird durch die Verbreiterung
der Führungsschlitze 2a in der vorderen Scheibe 2 Rechnung getragen. Diese sind
so breit, daß den Typenstäben 5 mit Drehpunkt um die hintere Führung 3a ein seitlicher
Bewegungsspielraum gegenüber dem gleichförmig rotierenden Druckorgan 1 gegeben istund
in zeitlicher Hinsieht der Abdruckzeit entsprechen. Diese Maßnahme ermöglicht es,
den Abdruck aus der Bewegung heraus einzuleiten, ohne daß im Moment des Abdruckes
ein fester Formschluß zwischen Typenträger und Druckorgan besteht.
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Die nach dem Abdruck durch den Rückprall in eine rückwärtige Lage
zurückkehrenden Typenstäbe 5 müssen mit Sicherheit wieder ihre Ruhelage einnehmen.
Dieses wird durch die Anschlagschiene 10 erwirkt, welche sich in einem derartigen
Abstand parallel zur hinteren Scheibe 3 erstreckt, daß die mit den Stirnflächen
ihrer Ansätze 5b auf der Schiene gleitenden Typenstäbe 5 eine Lage zur hinteren
Scheibe 3 einnehmen, aus der heraus eine Verklinkung ihrer stufenförmigen Absätze
mit der Scheibe 3 gewährleistet ist. Die entsprechende Lage
in radialer
Richtung nehmen die Typenstäbe aufgrund der einwirkenden Fliehkraft ein, so daß
sie bei der Freigabe durch die Anschlagschiene 10 unter dem Einfluß ihrer Drahtfedern
6 in die vorbestimmte Ruhestellung gleiten, welche durch die Verklinkung der stufenförmigen
Absätze mit der hinteren Scheibe 3 gekennzeichnet ist. Aus dieser Lage heraus kann
nun ein weiterer Abdruck in der vorbeschriebenen Weise eingeleitet werden.
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Um zu gewährleisten, daß nach einer Selektion des letzten Schriftzeichens
imTypenvorrat mit Beginn des nächsten Druckzyklus das erste Schriftzeichen der Folge
ausgewählt werden kann, ist es aus steuerungstechnischen Gründen notwendig, einen
Freisektor F zwischen dem letzten und dem ersten Typenstab der Folge vorzusehen.
In diesem Bereich können die beiden Scheiben 2 und 3 entsprechend Figur 1 auf einen
kleineren Halbmesser abgesetzt sein. Der dadurch bei rotierendem Druckorgan auftretende
Stroboskopeffekt ermöglicht ein Betrachten der normalerweise durch die Scheiben
und Typenstäbe verdeckten letzten Abdrucke.
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5 Patentansprüche 2 Blatt Zeichnungen mit 2 Figuren