DE2105049C3 - Verfahren zur Aufarbeitung von Wasserstoff, Chlorsilane und Chlorwasserstoff enthaltenden Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Wasserstoff, Chlorsilane und Chlorwasserstoff enthaltenden AbgasenInfo
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Description
20 den, gegeben ist.
Die aus Siliciumabscheidungs-Anlagen kommen- Außerdem hat sich gezeigt, daß die Verlegung der
den Abcase enthalten Wasserstoff, Chlorsilane und Abgasrohre mit Hydrolyseprodukten, die durch
Chlorwasserstoff. Sie wirken in feuchter Luft stark Rückdiffusion von Feuchtigkeit verursacht werden, in
korrodierend, sind durch den Anteil an polymeren weit geringerem Maße eintritt.
Silicium-Chlor-Wasserstoff-Verbindungen selbstent- 25 Das Verfahren wird wie folgt durchgeführt:
zündlich und können aus diesen Gründen nicht un- Die aus Abgasrohren von Abscheidungsanlagen
mittelbar an die Atmosphäre abgegeben werden. Zur austretenden Abgase werden mit daran vorbeistrei-
Aufarbeitung dieser Abgase wurden bereits Reini- chendw Luft vermischt. Die Luft kann dabei durch
cungsverfahren, beispielsweise Auswaschung bzw. einen Ventilator oder ein Gebläse angesaugt werden.
Naßreinigung, Kondensieren durch Abkühlung, Ab- 30 Die vorbeistreichende Luftmenge ist durch die Lei-
sorption mittels geeigneter Waschmittel, sowie die stung der ansaugenden Geräte einstellbar. Dabei ist
Absorption an Feststoffen mit großer Oberfläche an- es vorteilhaft, wenn der Luftstrom so stark ist, daß
gewandt. Meistenteils erfolgt die Auswaschung mit- ein kleiner Unterdruck entsteht, durch den die Ab-
tels Wasser, wobei der Chlorwasserstoff gelöst und gase angesaugt werden. Die Stärke des Luftstroms
die Silane unter Bildung von Hydrolyseprodukten 35 wird nicht nur von der Ansaugleistung der Geräte
ausgeschieden werden. Dabei treten jedoch Störungen bestimmt, sondern auch vom Querschnitt der Ein-
durch Abscheidung von gallertartiger Kieselsäure, die trittsöffnungen für die Luft,
zur Klumpenbildung neigt, auf. Weiterhin Kann in der Gasaustrittsöffnung ein An-
Gemäß DBP 11 85 593 wurde ein Verfahren ge- zeigegerät angebracht sein, das auf den WasserstoS-funden,
das diese Störungen vermeidet. Dabei wird 40 gehalt des Abgases anspricht und die Ansaugleistuing
jeder Zutritt von Luft vor der Beendigung der Hy- automatisch so regelt, daß ein Wasserstoffgehalt von
drolyse durch Flussigkeitsverschlüsse verhindert, die 4 Volumprozent mit Sicherheit nicht überschritten
zusammen mit den Abscheidungsanlagen einen ge- bzw. im Überschreitungsfall ein Alarmsignal ausgewissen
Überdruck in der Abgasleitung bedingen. löst wird.
Dieser macht sich durch eine Verschlechterung der 45 Meistenteils wird die Verdünnung der Abgase am
Kristallqualität der Siliciumkörper störend bemerk- oberen Ende eines Wäschers, in den die Abgasleitunbar.
Dieser Nachteil tritt sowohl bei einer einzelnen gen münden, durchgeführt. Das entstehende Gas-Anlage,
als auch durch gegenseitige Beeinflussung gemisch wird in dem Wäscher der Hydrolyse unterbeim
Zusammenschalten mehrerer Anlagen auf einen worfen und es werden die korrodierend wirkenden
Wäscher ein. Weiterhin stört auch, daß dieser Gegen- 50 Gase, wie Chlorwasserstoff, ausgewaschen. Diese
druck je nach dem, wie stark die Abgasrohre mit Hy- Wasserbehandlung im Waschturm kann dabei nach
drolyseprodukten verlegt sind, verschieden groß sein vielerlei an sich bekannten Methoden durchgeführt
kann. werden. Beispielsweise ist es möglich, das Wasser zu
Es wurde nun ein Verfahren zur Aufarbeitung von verdüsen oder die Gase durch Wasserschleier zu sau-Wasserstoff,
Chlorsilane und Chlorwasserstoff ent- 55 gen. Andererseits kann der Waschturm mit Glockenhaltenden
Abgasen durch eine Wasserbehandlung boden ausgerüstet sein oder man erreicht mit Hilfe
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die von Wasserkaskaden den gewünschten Erfolg.
Abgase vor der Wasserbehandlung mit Luft so stark Der Luftstrom enthält nach dem Verlassen des verdünnt werden, daß der Wasserstoffgehalt des re- Wäschers nur noch Wasserstoff und mitgerissene sultierenden Gasgemisches unter 4 Volumprozent 60 Wassernebel. Er wird über die Ansauggeräte nach liegt. Abscheidung des Wassers an die Außenluft abgege-
Abgase vor der Wasserbehandlung mit Luft so stark Der Luftstrom enthält nach dem Verlassen des verdünnt werden, daß der Wasserstoffgehalt des re- Wäschers nur noch Wasserstoff und mitgerissene sultierenden Gasgemisches unter 4 Volumprozent 60 Wassernebel. Er wird über die Ansauggeräte nach liegt. Abscheidung des Wassers an die Außenluft abgege-
In einer bevorzugten Ausführungsfonn wird das ben. Das Waschwasser enthält den Chlorwasserstoff
Verfahren so durchgeführt, daß die aus öffnungen und das Hydrolysat. Letzteres wird durch Dekanta-
austretenden Abgase durch einen vorbeistreichenden tion und/oder Filtration abgetrennt.
Luftstrom angesaugt und mindestens im Verhältnis 65 Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders für
1: 50 mit Luft verdünnt werden. die Aufarbeitung von Abgasen aus Epitaxie-Anlagen
Überraschend an diesem Verfahren ist, daß gegen- gut geeignet. Bei solchen Anlagen hatte sich bisher
über den bisher üblichen Methoden der Luftzutritt eine starke Beeinflussung der Kristallqualität durch
den in der Aufarbeitimgsanlage herrschenden Überdruck
ergeben. Das neue Verfahren, das vorteilhafterweise mit kleinem Unterdruck betrieben wird, vermeidet
diesen Nachteil.
Die Zeichnung stellt das Schema einer Vorrichtung dar, mit der das Verfahren beispielsweise durchgeführt
werden kann.
Ein senkrecht stehender Waschturm 1 aus Kunststoff oder gummierten Stahl enthält in seinem Inneren
drei übereinander angeordnete Sprühdüsen 2. Am unteren Ende sitzt der Waschturm auf einem Abscheider
3. der über dem Hydrolysatsammelbecken 4 angeordnet ist. Seitlich am Abscheider befindet sich
ein Ansaugstutzen 5, der zur L'nterdruckseite eines Gebläses 6 führt
Am oberen Ende trägt der Waschturm einen Aufsatz 7 mit einem Düsenkranz 8, in den die von den
Abscheidungsanlagen kommenden Abgasleitungen 9 münden. Die durch das Gebläse 6 angesaugte Luft
strömt durch eine Öffnung im Aufsatz 7. deren Querschnitt
neben der Ansaugieistung der Gebläse die Stärke des Luftstroms mitbestimmt. Die vorbeiströmende
Luft erzeugt in den Düsen des Düsenkranzes 8 einen kleinen Unterdruck. Hierdurch wird das Abgas
aus den Abscheidungsanlagen über die Leitungen 9 angesaugt. Im Waschturm 1 wird das entstandene
Gasgemisch an den aus den Sprühdüsen 2 kommenden Wasserschleiern innig vermengt. Dadurch tritt die
Hydrolyse und die Auswaschung der korrodierenden Bestandteile ein.
Im Abscheider 3 wird das Wasser vom Gai getrennt.
Das Gas wird durch das Gebläse 6 in einen Zyklonabscheider 13 zur Entfernung der mitgeführten
Wassernebel gedrückt und sodann ins Freie ab-. Das Wasser nimmt die entstandenen Feststoffe,
wie z. B. Kieselsäure in das Hydrolysatsammelbecken 4 mit. Das auf dem Wasser schwimmende
Hydrolysat wird durch die Entnahmeöffnung 10 von Zeit zu Zeit entfernt. Das abfließende Wasser passiert
ein Filter 11, das über die Filterband 12 mitgeschwemnne
Festkörperpartiktin zurückhält.
In eine Apparatur gemäß Zeichnung werden durch
in vier Leitungen je 150 l/min Abgase in Epitaxieanlagen,
die hauptsächlich aus Wasserstoff, Chlorwasserstoff, Chlorsilan sowie polymeren Siliciuni-Chlor-Wasserstoff-Verbindungen
besteht, eingeleitet. Die Abgase werden im Verhältnis von 1 : 100 durch einen an den Leitungen vorbeistreichenden Luftstrom angesaugt
und verdünnt. Sodann erfolgt die Wasserbehandiung.
Die Hydrolyseprodukte sammeln sich auf dem Waschwasser schwimmend in Becken 4 und werden
diskontinuierlich entfernt. Das ausgeblasene Gas enthält keinen Chlorwasserstoff mehr und ist nicht mehr
selbstentzündlich. Der Wasserstoffgehalt beträgt unter 1 Volumenprozent.
Die Kristallqualität der epitaktischen Schicht wird durch diese Abgaslage verbessert.
Die Kristallqualität der epitaktischen Schicht wird durch diese Abgaslage verbessert.
In der gleichen Vorrichtung wie in Beispiel 1 werden aus 6 Rohren je 20 I/min Abgas aus Epitaxieanlagen
eingeleitet. Es erfolgt eine Verdünnung im Verhältnis 1 :200 mit Luft. Das abgeblasene Gas ist
frei von Chlorwasserstoff und selbstentzündlichen Verbindungen. Der Wasserstoffgehalt liegt unter 0,5
Volumenprozent. Die epitaktischen Schichten zeigen verbesserte Kristallqualität.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Wasser- lyse und die Auswaschung der korrodierenden Bestoff,
Chlorsilane und Chlorwasserstoff enthalten- 5 standte.le vol stand.ggestaltet werde
den Abgasen durch eine Wasserbehandlung, da- Em wesentlicher Vorteil des Verfahrens liegt dann,
d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Abgase daß die Verdünnung des Wasserstoffs sehr schnell
vor der Wasserbehandlung mit Luft mindestens vor sich geht und somit eine auch von außen kom-
so stark verdünnt werden? daß der Wasserstoff- mende Zündquelle zu keiner Explosion fuhren kann.
gehalt des resultierenden Gasgemisches unter io Das Verfahren gestattet es drucklos oder sogar mit
4 Volumprozent liegt eiiiem kleinen Unterdruck zu arbeiten, wobei sich die
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- angeschlossenen Abscheidungsanlagen gegenseitig
kennzeichnet daß die aus Öffnungen austreten- nicht beeinflussen können.
Auch spielt es keine Rolle,
den Abgase durch einen vorbeistreichenden Luft- wieviel Anlagen angeschlossen sind, solange die Verström
angesaugt und mindestens im Verhältnis 15 dünnung des Wasserstoffs auf unter
4 Volumprozent
1 · 50 mit Luft verdünnt werden. erfolgt. So kann auch der Ausbau einzelner Abgasrohre
in einfacher Weise während der Durchführung des Verfahrens erfolgen, ohne daß eine Rückwirkung
" auf Abscheidungsanlagen, die sich in Betrieb befin-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712105049 DE2105049C3 (de) | 1971-02-03 | Verfahren zur Aufarbeitung von Wasserstoff, Chlorsilane und Chlorwasserstoff enthaltenden Abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19712105049 DE2105049C3 (de) | 1971-02-03 | Verfahren zur Aufarbeitung von Wasserstoff, Chlorsilane und Chlorwasserstoff enthaltenden Abgasen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2105049A1 DE2105049A1 (en) | 1972-08-24 |
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DE2105049C3 true DE2105049C3 (de) | 1976-05-20 |
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