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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Einführung eines
flexiblen Katheters in ein Blutgefäß oder in eine Körperhöhlung, die aus einem mit
einer Griffplatte versehenen Kunststoffrohr und einer im Inneren dieses Kunststoffrohres
befindlichen Punktionskanüle besteht.
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Es ist üblich, zur Einführung eines längeren, aus einem flexiblen
Schlauch bestehenden Katheters in eine Blutbahn des menschlichen oder tierischen
Körpers eine rohrförmige Stahlnadel zu verwenden, durch die nach Punktion eines
Blutgefäßes der Katheter eingeschoben wird. Um Verletzungen des Blutgefäßes vorzubeugen,
wird die Punktionskanüle entfernt. Sofern man einen nur als Rohr oder Schlauch geformten
Katheter verwendet, bereitet dieses keine Schwierigkeiten. Jedoch besitzt in der
Mehrzahl der Fälle ein derartiger Katheter an einem Ende ein Ansatzstück, z. B.
einen Konus, der es erlaubt, den Katheter mit anderen Zu- bzw. Ableitungen zu verbinden.
Bei Vorhandensein eines derartigen Ansatzes kann die metallene Punktionskanüle nicht
mehr entfernt werden, da der Ansatz einen größeren Durchmesser als der Innendurchmesser
der Kanüle hat.
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Die ärztliche Praxis hat jedoch gezeigt, daß es auf jeden Fall wünschenswert
ist, zur Vermeidung von Verletzungen oder von lebensgefährdenden Katheteramputationen
oder -verletzungen die Einführungskanüle vollkommen vom Katheter und vom Patienten
zu entfernen.
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Es ist bekannt, eine metallene Punktions- und Führungskanüle zur
Einführung eines Katheters zu verwenden, deren- Wand an zwei Stellen durch einen
Schlitz und eine Sollbruchstelle in Längsrichtung so geschwächt ist, daß sie nach
Zurückziehen aus einer Blutbahn mit Hilfe von fest mit den latent vorgegebenen Kanülenhälften
verbundenen Griffplatten durch Aufbiegen getrennt werden kann (schweizerische Patentschrift
479 309).
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Diese an sich wesentliche Verbesserung weist jedoch immer noch einen
auch in der medizinischen Literatur beschriebenen, schwerwiegenden Nachteil auf,
den letzten Endes alle Metallkanülen, die zur Einführung eines Katheters verwendet
werden, aufweisen. Vor allem bei längeren Kathetern, die z. B.
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bis in die Nähe des Herzens oder in dieses gebracht werden sollen,
bereitet das Einführen und Verschieben oft Schwierigkeiten, da die Katheterspitze
an der Innenwand des Blutgefäßes hängenbleibt oder den Biegungen und Windungen nicht
ohne weiteres folgen kann. Unter diesen Umständen wird es für den Arzt erforderlich,
den Katheter wieder ein mehr oder weniger großes Stück zurückzuziehen, um erneut
den Katheter vorzuschieben und dabei das zuerst aufgetretene Hindernis zu umgehen.
Hier macht sich der genannte Nachteil nun insofern bemerkbar, daß vor allem bei
einem nicht gerade, sondern durch die Manipulation bedingt in einem Bogen verlaufenden
Katheter die mit einem scharfen Schliff versehene Kanülenöffnung den Katheter beschädigen,
einschneiden oder letztlich vollständig trennen kann. Dies führt im günstigen Fall
dazu, daß der Arzt mit einer neuen Punktionskanüle punktieren und danach einen neuen
Katheter einführen muß.
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Im ungünstigen Falle kann jedoch der abgetrennte Teil des Katheters
in der Blutbahn des Patienten mit dem Blutstrom fortgeschwemmt werden und sich in
lebensgefährdender
Weise in einem lebenswichtigen Organ festsetzen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine durch Teilung
von einem Kathete#r entfernbare Einführungsvorrichtung zu schaffen, die die Gefahr
einer Katheterverletzung beseitigt.
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Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Die Einführung des als Führungsvorrichtung dienenden Kunststoffrohrs
in ein Blutgefäß oder in eine Körperhöhlung wird durch eine in das Innere des Rohrs
eingeschobene, am vorderen Ende scharf angeschliffene, hohle Metallkanüle bewirkt.
Derartige aus einem Kunststoffrohr und einer innenliegenden Metallkanüle bestehenden
Punktionsgeräte sind in vielfacher Abwandlung des Konstruktionsprinzips bekannt
und werden in großen Stückzahlen in der medizinischen Praxis bei Infusionen und
Transfusionen in die peripheren Blutbahnen verwendet.
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Nach der Punktion wird die Kanüle aus dem Kunststoffrohr entfernt
und an ihrer Stelle ein als Katheter verwendbarer und geeigneter Kunststoffschlauch
eingeführt und bis in seine endgültige Position vorgeschoben. Falls es hierbei notwendig
werden sollte, daß der Katheterschlauch nicht nur vorwärts, sondern z. B. wegen
eines Hindernisses auch wieder rückwärts geführt werden muß, kann dies ohne jegliches
Risiko geschehen, da das Kunststoffrohr die Wand des eingeführten Katheterschlauches
nicht verletzen kann. Sobald er in seine endgültige Lage gebracht ist, wird das
Führungsrohr ebenfalls aus der Punktionsstelle herausgezogen und mittels der integralen
Griffplatten an den sogenannten Sollbruchstellen aufgerissen und dann vom liegenden
Katheter entfernt.
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Um ein unbeabsichtigtes oder vorzeitiges Aufreißen des Einführungsrohrs
zu verhindern, kann man durch geeignete Ausführung des Metallkanülenansatzes die
beiden später zu trennenden Rohrteile durch Klemmwirkung mechanisch zusammenhalten.
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An Hand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt im Schnitt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einführungsvorrichtung; F i g. 2 zeigt eine Ansicht der teilweise auseinandergezogenen
Einführungsvorrichtung; F i g. 3 zeigt im Querschnitt eine Ausführungsform, bei
der die Sollbruchstellen des Kunststoffrohrs vom inneren Rohrradius ausgehen; Fig.
4 zeigt im Querschnitt eine weitere Ausführungsform wie in F i g. 3, bei der die
Sollbruchstellen jedoch vom äußeren Rohrradius ausgehen; Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform,
bei der die Ausbildung der längs verlaufenden Sollbruchstellen durch eine nicht
gleichmäßig rund verlaufende Außenkontur des Kunststoffrohrs erreicht wird; F i
g. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Ausbildung der längs verlaufenden Sollbruchstellen
durch eine nicht gleichmäßig rund verlaufende Innenkontur des Kunststoffrohrs erreicht
wird.
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Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Einführungsvorrichtung zeigt die
in Längsrichtung zur Mittelachse verlaufende, durch Wanddickenreduzierung geformten
Sollbruchstellen 2 und 3 des Kunststoffrohrs 1. Das Kunststoffrohr selbst ist zur
schmerzlosen Einführung mit einer geringen Widerstand bietenden, auf Null auslaufenden
distalen
Spitze 4 versehen. Am proximalen Ende ist der außen mit
einer Griffplatte 5 versehene Konus 6 angeordnet. Die Griffplatte 5 besteht zur
zweckmäßigsten Handhabung beim Punktieren bzw. zum Aufreißen des Führungsrohrs nach
der Punktion aus einem horizontal 7 und einem vertikal verlaufenden Abschnitt 8.
Im Inneren des Kathetereinführungsrohrs 1 liegt die mit einer angeschliffenen Spitze
9 versehene Metali-Punktionskanüle 10. Der Ansatz 11 dieser Punktionskanüle 10 ist
so gestaltet, daß die beiden in den Ansatz eingearbeiteten Schlitze 12 sich über
den horizontal liegenden Teil 7 der Griffplatte 5 schieben und dadurch eine Sicherung
von unbeabsichtigtem Auseinanderreißen bieten. Der Kanülenansatz besitzt einen männlichen
Konus 3, der in den weiblichen Konus 6 des Einführungsrohrs 1 paßt.
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Die F i g. 3 bis 6 sind Querschnitte möglicher Ausführungsformen
des Kunststoffrohrs 1 mit den Sollbruchstellen 2 und 3, bzw. 14 und 15, bzw. 16
und 17, bzw. 18 und 19.
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Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters
in ein Blutgefäß oder in eine Körperhöhlung, die aus einem mit einer Griffplatte
versehenen Kunststoffrohr und einer im Inneren dieses Kunststoffrohrs befindlichen
Punktionskanüle besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das mit einer Griffplatte versehene
Kunststoffrohr (1) zwei in Richtung der Längsachse verlaufende, durch Schwächung
der Rohrwand entstandene Sollbruchstellen (2 und 3) aufweist und durch Einwirkung
einer seitlichen Zugspannung entlang den Sollbruchstellen getrennt werden kann.
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2. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmigen Sollbruchstellen (2 und 3) vom äußeren
Radius des Kunststoffrohrs angeordnet sind, so daß die Innenkontur kreisrund ausgebildet
ist (Fig. 4).
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3. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmigen Sollbruchstellen (14 und 15) vom
inneren Radius des Kunststoffrohrs ausgehend angeordnet sind, so daß die Außenkontur
kreisrund ausgebildet ist (F i g. 3).
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4. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstellen (16 und 17) in der Weise gebildet
werden. daß der Querschnitt des Kunststoffrohrs einen kreisförmigen inneren Durchmesser
und einen mit unterschiedlichen Radien verlaufenden äußeren Durchmesser aufweist
(F i g. 5).
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5. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstellen (18 und 19) in der Weise gebildet
werden, daß der Querschnitt des Kunststoffrohrs einen kreisförmigen äußeren Durchmesser
und einen mit unterschiedlichen Radien verlaufenden inneren Durchmesser aufweist
(F i g. 6).
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6. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach den
Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffrohr (1) am proximalen
Ende eine zum Einführen der Vorrichtung und zum Trennen der Sollbruchstellen vorgesehene
Griffplatte (5) besitzt. deren Abschnitte sich sowohl horizontal (7) als auch vertikal
(8) erstrecken.
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7. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach den
Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Innern des Kunststoffrohrs
(1) angebrachte Metallkanüle (10) einen teilweise hohlen, rohrförmigen Ansatz (11)
hat, dessen innerer Durchmesser so gehalten ist, daß er an dem äußeren Durchmesser
des Konusansatzes (6) des Kunststoffrohrs (1) im Preßsitz anliegt.
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8. Vorrichtung zur Einführung eines flexiblen Katheters nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß der teilweise hohle, rohrförmige Ansatz (11) der
Metallkanüle (10) zwei sich gegenüberliegende Aussparungen (12) aufweist.
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die sich über die horizontalen Abschnitte (7) der Griffplatte (5)
des Kunststoffrohrs (1) führen lassen.