DE209485C

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Publication number: DE209485C
Application number: DENDAT209485D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

. - JVs 209485 KLASSE 74 c. GRUPPE

in FRANKFURT a. M.

Befehlstelegraphen nach Art der Drehfeldanzeiger besitzen gewöhnlich keine eigentliche Nullage. Ihre Anzeigevorrichtung bleibt auf demjenigen Feld stehen, das sie bei der letzten Befehlsannahme angenommen hat, und verändert ihre Stellung erst beim Eintreffen eines neuen Befehls. Telegraphen mit Gegenkräften dagegen kehren bei Ausschalten des Betriebsstromes in eine bestimmte Stellung, z. B. die

ίο Nullage, zurück.

Beide Arten von Telegraphen können, wenn sie als Maschinen- oder Kesseltelegraphen auf Schiffen o. dgl. benutzt werden, die Veranlassung zu Unglücksfällen geben. Es ist nämlich bei beiden nicht ersichtlich, ob etwa der Telegraphenapparat durch irgendeine Störung unbrauchbar geworden ist. Soll also beispielsweise das Schiff plötzlich eine Bewe-

. gung ausführen, z. B. um einem anderen Schiffe auszuweichen, so erhält der Maschinist infolge der Störung keinen Befehl. Bei Telegraphen, die infolge einer Gegenkraft eine Nullage besitzen, geht zwar in beiden Fällen der Zeiger in seine Nullage zurück; es ist hierbei jedoch nicht zu ersehen, ob diese Zeigerbewegung durch die Ausschaltung des Empfängers oder durch eine Störung hervorgerufen ist. Diese Übelstände beseitigt der Gegenstand vorliegender Erfindung.

Gemäß derselben wird durch einen ständigen, d. h. auch nach Ausschaltung des eigentlichen Betriebsstromes vorhandenen, bei Störungen, z. B. Trennung der Leitung, jedoch verschwindenden Strom von geringer Stärke eine Überwachung der Zeigerstellung herbeigeführt, derart, daß dieser kleine Uberwachungsstrom eine Vorrichtung zur Bewegung des Zeigers sperrt, solange der Telegraph in Ordnung ist, oder daß, z. B. bei Befehlstelegraphen mit Gegenkräften, beim Ausbleiben des Überwachungsstromes ein Anschlag zur Feststellung der Nullage des Zeigers zurücktritt und dem Zeiger hierdurch die Möglichkeit gegeben ist, mit Hilfe der Gegenkräfte in eine besondere Stellung zu gelangen, die dem Beschauer zum Ausdruck bringt, daß eine Störung in der Leitung vorliegt.

Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel eines Drehfeldanzeigers dar.

Im Betriebszustande sind diese Apparate stets stromdurchflossen, und der gemäß der Erfindung angewendete Überwachungsstromkreis ist somit in einfacher Weise abzweigbar. Der Überwächungsstromkreis erregt im vorliegenden Falle den Magneten m, der den mit einer Rolle α versehenen Anker b entgegen der Wirkung der Feder c festhält. Wird der Überwachungsstrom durch eine Störung in der Leitung unterbrochen, so bewegt die Feder c die Kurvenscheibe d mit Hilfe der Rolle α so lange, bis die Rolle in der Vertiefung e liegt. An der herzförmigen Kurvenscheibe d ist der Zeiger/ befestigt, so daß er beim Ausbleiben des Überwachungsstromes unter der Wirkung der Feder c in eine bestimmte Stellung verschoben wird. Das betreffende Feld ist entweder mit einer entsprechenden Aufschrift versehen oder aber der

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Zeiger verschwindet hinter einer undurchsichtigen Platte u. dgl. mehr.

Die Bewegungsvorrichtung kann naturgemäß noch in anderer Weise sinngemäß ausgeführt werden.

Bei Telegraphen mit Nullage bzw. mit Gegenkräften bewegt sich der Zeiger, sobald der Betriebsstrom ausgeschaltet wird, gegen einen Anschlag. Bei Anwendung des Erfindungsgedankens könnte dieser Anschlag durch einen kleinen Überwachungsstromkreis auch nach Ausschaltung des eigentlichen Betriebsstromes in seiner Lage gehalten werden. Tritt eine Störung in der Leitung ein, so daß der

Überwachungsstromkreis verschwindet, so wird der Anschlag zurückgezogen und der Zeiger bewegt sich über die Nullage in ein Feld, das die stattgefundene Störung anzeigt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Sicherheitsvorrichtung für elektrische Befehlstelegraphen und Signal-Einrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Beeinflussung der Anzeige geeignete Ein-. richtung mit Hilfe eines besonderen Überwachungsstromes gesperrt gehalten wird, derart, daß die bei Störung eintretende Änderung (Unterbrechung) des Uberwachungsstromes eine Bewegung der An-Zeigevorrichtung in eine besondere, die Störung meldende Stellung veranlaßt.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überwachungsstromkreis eine Bewegungseinrichtung für den Zeiger gesperrt hält, die, nach Verschwinden des .Überwachungsstromes infolge einer Störung, den Zeiger in eine die Störung, anzeigende Stellung führt.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Zeiger in ■ der Nullage entgegengestellter Anschlag beim Verschwinden des Überwachungsstromes zurückgezogen wird und hierdurch dem Zeiger den Weg freimacht, eine die Störung bekannt machende Stellung einzunehmen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.