DE20828C - Neuerungen an Elektrometern - Google Patents
Neuerungen an ElektrometernInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R11/00—Electromechanical arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. of consumption
- G01R11/30—Dynamo-electric motor meters
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. März 1882 ab.
Diese Erfindung bezweckt ein genaues Messen der Stärke eines elektrischen Stromes, der
durch eine beliebige Leitung gegangen ist, und soll es besonders ermöglichen, festzustellen,
welche elektrische Kraft in einem Vertheilungssystem, sei es für elektrisches Licht, elektrische
Motoren oder andere Zwecke, verbraucht wird. Zu diesem Zwecke dient ein Elektrometer, welches durch den Strom einer Haupt- oder auch
einer abgezweigten Leitung in Thätigkeit gesetzt wird, und welches so construirt ist, dafs
es nach einer bestimmten Scala die Einheiten zählt und dadurch genau registrirt, welche
Summe an elektrischer Kraft durch die Linie, in welche dieser Apparat eingeschaltet ist, gegangen
ist.
Die Vorrichtung zur Erreichung dieses Zweckes besteht der Hauptsache nach aus einem elektromagnetischen
Motor mit Hemmung, welcher so beschaffen ist, dafs die Antriebsgeschwindigkeit
des Motors genau im Verhältnifs zu der Stromstärke, die ihn in Wirkung setzt, steht,, und
aus einem Zählwerk, welches von diesem Motor getrieben wird und die Zahl der Umdrehungen
bezw. die geleistete' Arbeit anzeigt.
In der Zeichnung ist ein Mefsapparat dieser Art in der Vorderansicht, theilweise im Schnitt,
dargestellt.
A A sind die Magnete eines gewöhnlichen elektrischen Motors, umwunden mit einigen
Lagen starken Drahtes, welcher einen Theil der Hauptleitung bildet, die nach den Lampen
oder anderen in Wirkung zu setzenden Mechanismen führt und in welcher der Strom gemessen
werden soll.
B ist eine Armatur, deren Rollen aus feinem Draht bestehen und in einen von der Hauptleitung
abgezweigten Strom eingeschaltet werden. CC sind die Stromwender, J) ist die
Antriebswelle und G eine von der Welle D bewegte Excenterstange, welche den Hebel K
mit einer Sperrklinke in Wirkung setzt. Diese Theile stehen so mit einander in Verbindung,
dafs jede Umdrehung der Welle D das erste Rad des Zählwerkes H um einen Zahn weiterdreht.
FF sind Regulatorkugeln, welche sich mit der Welle D drehen und durch ihre Centrifugalkraft
nach aufsen schwingen, sobald die Geschwindigkeit der Welle D zunimmt. Diese
Kugeln schweben frei oder sind so im Gleichgewicht gehalten, dafs die geringste Aenderung .
in der Geschwindigkeit der Welle Ό eine entsprechende Abweichung von der beschriebenen
Bahn hervorruft.
Diese Kugeln sind durch ein Hebelsystem NN mit einer Stange P verbunden, welche an einer
Hülse B auf der Welle D sitzt. L L sind
zwei Schaufeln oder Flügel von leichtem Material, welche sich bei der Drehung der Welle D
in einer ringförmigen Mulde oder Rinne M bewegen, in der sich eine Flüssigkeit von der
Schwere des Oeles oder Glycerins befindet.
Zur Erklärung des Systems des Apparates sei zunächst vorausgesetzt, dafs die Schaufeln
L L bei der wechselnden Geschwindigkeit des Motors immer gleich tief in die Flüssigkeit
eintauchten.
In diesem Falle würde, da der den Flügeln bei ihrer Drehung entgegengesetzte Widerstand im
directen Verhältnifs zu dem Quadrate ihrer Ge-
schwindigkeit steht, bei jeder Vergröfserung der den Motor bewegenden Stromstärke die Belastung
eine viel zu grofse sein oder, mit anderen Worten, der Widerstand würde mit der Geschwindigkeit wachsen, aber nicht im gleichen
Verhältnifs.
Es ist daher erklärlich, dafs ein so eingerichteter Mefsapparat in seinem durch das Zählwerk
ausgedrückten Resultat auf Genauigkeit bezüglich der geleisteten Arbeit oder der benutzten
Elektricitätsmenge nicht Anspruch erheben könnte.
Um daher die hemmende Wirkung der Flügel L L zu regulären oder zu calibriren, sind
Regulatorkugeln in Verbindung mit den Flügeln angeordnet, um deren Eintauchung in die
Flüssigkeit zu variiren. Dadurch würde nun in gewissem Grade der Schwierigkeit zur Erreichung
eines genauen Resultates abgeholfen sein, aber doch nicht vollständig, da immer noch viele veränderliche Factoren in Betracht
kommen. Die Schaufeln L L haben daher eine bestimmte, durch Versuche festgestellte Form
erhalten, wie folgt:
Die unteren Enden dieser Flügel sind flach kegelförmig zugespitzt und ihre Stellung zur
Flüssigkeit ist so bemessen, dafs eigentlich nur noch die Spitze hineintaucht, wenn der Motor
seine höchste Geschwindigkeit, die er voraussichtlich haben kann, erreicht.
Wenn nun eine bestimmte Abnahme in der Stromstärke eintritt, so wird eine entsprechende
Reduction der Geschwindigkeit damit verbunden sein.
Es wird sich jedoch herausstellen, dafs die Geschwindigkeit sich zu sehr verlangsamt, woraus
hervorgeht, dafs die Hemmung des Motors noch zu grofs ist. Dem wird dadurch begegnet,
dafs von der in die Flüssigkeit eintauchenden Kegelfläche die Flügelstreifchen ausgeschnitten
werden, bis die Geschwindigkeit den verlangten Grad erreicht. Mit dieser Aussparung fährt
man durch mehrere, stufenweise bewirkte Abschwächungen der Stromstärke fort und erhält
dadurch die Curve, welche das untere Ende der Flügel zeigt. Auf diese Weise wird die
hemmende Wirkung der Flügel calibrirt, so dafs sie, mit Hülfe der Schwungkugeln, immer genau
die der jeweiligen Stromstärke entsprechende Stellung in der Flüssigkeit erhalten.
Diese Mefsapparate können so angefertigt werden, dafs alle Theile nach einem bestimmten,
durch ausgiebige Versuche ausprobirten Normalapparat genau hergestellt und ausgewechselt
werden können.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Elektrometer, bestehend aus einem elektromagnetischen Motor in Verbindung mit einer Hemmung, welche in der beschriebenen Weise derartig calibrirt ist, dafs der Motor sich stets mit der der Stromstärke, welche ihn in Wirkung setzt, entsprechenden Geschwindigkeit dreht, und aus einem Zählwerk.
- 2. Die Combination eines elektromagnetischen Motors mit den Schaufeln oder Flügeln L von der beschriebenen Form mit einem Hebelsystem N als Verbindung zwischen den Schaufeln und dem Centrifugalregulator mit einem Gefäfs M, welches Flüssigkeit enthält, und mit einem Zählapparat, so dafs diese Theile zusammenwirken.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE20828C true DE20828C (de) |
Family
ID=297547
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT20828D Active DE20828C (de) | Neuerungen an Elektrometern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE20828C (de) |
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