DE208213C

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Publication number: DE208213C
Application number: DENDAT208213D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- te 208213 KLASSE 75 d. GRUPPE

FELIX KROKERT & CO. in HALLE a. S.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1907 ab.

Die Erfindung bezweckt, mehrfarbige Textilwaren im Druckverfahren unter Anwendung von gepulvertem Stoff möglichst naturgetreu darzustellen. Es ist bei der Nachahmung von Textilwaren bekannt, die Stoffbahn teilweise mit Klebstoff zu bedrucken und die bedruckten Stellen mit gepulvertem Stoff einzustäuben. Da man hierbei die verschiedenen im Original vorhandenen Farbentöne durch

ίο gepulverten Stoff von gleicher Farbe hervorrief, so mußte die Stoffbahn so viele Male mit Klebstoff bedruckt und eingestäubt werden, als unterschiedliche Farbentöne vorhanden waren. Trotz dieser Umständlichkeit werden die Textilwaren nicht naturgetreu dargestellt, denn da sich die Staubschicht völlig gleichmäßig auf die gesamte Fläche verteilt, so ist die Nachahmung des Gewebes doch unvollkommen. Die Nachahmung wurde auch nicht vollkommen, wenn .zwischen den Schablonen und dem Grundstoff ein Netz angebracht wurde. Nach einem anderen Verfahren wird der Grundstoff zunächst in seiner ganzen Oberfläche mit einer Staubschicht überzogen, auf der später das farbige Muster durch Aufdrucken erzeugt wird. Auch bei diesem Verfahren kann nur das farbige Muster, nicht aber das den Fadenlagen entsprechende plastische Muster des Textilerzeugnisses hervorgebracht werden. Beispielsweise Klöppelarbeiten, persische Teppiche und ähnliche Arbeiten zeigen außer den farbigen Bemusterungen auch plastische, durch die Fadenlage bedingte Muster, die, wenn die Nachahmung vollständig sein soll, unbedingt in die Erscheinung treten müssen. Es sind zwar auch 40

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in dieser Hinsicht Vorschläge gemacht worden, die aber zu dem gewünschten Ziele nicht führen können. In einem Falle wird in Vorschlag gebracht, die durch die Velourschicht farbig bemusterten Grundstoffe durch Prägung mit plastischer Musterung zu versehen. Langen Bestand können aber solche Prägungen nicht haben, weil sich die niedergepreßten Staubteilchen im Laufe der Zeit wieder aufrichten. Auch würde durch die Prägung auf der sonst rauhen Oberfläche Glanz erzeugt werden. Bei einem anderen Verfahren wird vorgeschlagen, das plastische Fadenmuster dadurch zu bilden, daß an entsprechenden Stellen der bereits mit einer Velourschicht versehene Grundstoff mit einem Klebmittel getränkt und nun mit gleichfarbigen oder andersfarbigen Stoffpulvern bestreut wird. Der hauptsächlichste Mangel dieses Verfahrens besteht darin, daß sich beim Auftragen einer Klebschicht auf das Stoffpulver scharfe Konturen nicht erzielen lassen. Nach der Erfindung geschieht die bildliche, den Originalerzeugnissen täuschend ähnliche Wiedergabe von Textilwaren auf sehr einfachem und dabei in jedem Falle zu den besten Ergebnissen führendem Wege. Nach dem zu imitierenden Textilerzeugnis wird in bekannter Weise entweder von Hand oder auf photographischem Wege eine Druckform angefertigt, auf der sich das Muster des Gewebes befindet. Unter Anwendung dieser Druckform wird der Grundstoff mit Firnis oder einem anderen Klebstoff bedruckt und hierauf in der üblichen Weise mit einem gepulverten Stoff, beispielsweise Wollstaub, eingestäubt. Ist dieser Stoff aufgetrocknet, so

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werden die überschüssigen nichthaftenden Teile durch Abbürsten oder Abklopfen beseitigt und nun die auf diese Weise hergestellte unebene Fläche mit einem Lacküberzug versehen. Dieser aus Lack oder Firnis bestehende Überzug dient in bekannter Weise dazu, den veloutierten Grundstoff für die nachfolgende Bedruckung mit dem farbigen Muster vorzubereiten.

ίο Die Bedruckung der so vorbereiteten Unterlage erfolgt dann wie bei allen gewöhnlichen Drucken, d. h. es werden die verschiedenen Farben des Musters unter Anwendung einer entsprechenden Anzahl Druckformen gedruckt.

Nach diesem Verfahren wird die Fadenlage des Originalerzeugnisses angedeutet durch die Schichtung der Staubteilchen, während das farbige Muster lediglich im Druckverfahren aufgetragen wird. Das plastische Fadenmuster kann in der oben beschriebenen Weise auch auf einem Grundstoff hervorgerufen werden, der bereits vorher in seiner gesamten Fläche mit einem Staubgrund versehen ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur bildlichen Wiedergabe von mehrfarbigen Gewebemustern, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufdrucken der Farben auf einen Untergrund erfolgt, der dadurch hergestellt ist, daß das Muster des Gewebes 0. dgl. mittels Druckform aufgedruckt und veloutiert wird.