DE2065924A1 - Verfahren zur erfassung der blindleistung in einem einphasigen wechselstromnetz - Google Patents
Verfahren zur erfassung der blindleistung in einem einphasigen wechselstromnetzInfo
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Description
Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH
6000 Frankfurt/Main, Theodor-Stern-Kai 1
6000 Frankfurt/Main, Theodor-Stern-Kai 1
Ham/se BI 76/93 Ham
Ausscheidungsanmeldung_aus_P_20__63_l05i4-35
Verfahren zur Erfassung der Blindleistung in einem
einphasigen Wechselstromnetz
einphasigen Wechselstromnetz
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erfassung der Blindleistung in einem einphasigen Wechselstromsystem
und zur verzögerungs- und oberschwingungsfreien Abbildung
eine
durch /proportionale Gleichstromgröße.
durch /proportionale Gleichstromgröße.
Für Steuer- und Regelzwecke ist es mitunter erforderlich, die Blindleistung eines Wechselstromsystems verzögerungs-
oder oberschwingungsfrei zu erfassen und durch eine proportionale Qleichstromgröße abzubilden.
In Drehstromsystemen, in denen die Summe der Leistungen
in allen Phasen konstant ist, ergibt die Summe der Augen-
in allen Phasen konstant ist, ergibt die Summe der Augen-
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- 2 - BI 76/93 Ham
blickswerte der drei Strangleistungen eine oberschwingungsfreie Gleichspannung, die der Wirkleistung entspricht. Durch
Verwendung der gegenüber den Strangspannungen um 90° phasenverschobenen verketteten Spannungen und der Leiterströme erhält
man eine ebenfalls oberschwingungsfreie Gleichspannung, die der Blindleistung entspricht·
In einphasigen Wechselstromsystemen bleibt nach der Multiplikation
von Strom und Spannung zur Leistungserfassung neben der Gleichkomponenten eine mit doppelter Netzfrequenz
oszillierende Komponente übrig, wie sich rechnerisch nachweisen läßt.
Durch Multiplikation der Momentanwerte von sinusförmigem Strom i.sino^t und sinusförmiger, um den Winkel / gegenüber
dem Strom verschobener Spannung ft. sin (w t- ψ ) ergibt sich
der Momentanwert der Leistung P/+\ zu:
sin ( ω tw" Υ )# ^ #sin
p(t)
Hierin sind u* und i die Scheitelwerte der Spannung und des
Stromes.
Nach Durchführung der Multiplikation erhält man:
p, j - 2 u.l tos f - cos (2 ^t- f )1
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Soll die Blindleistung erfaßt werden, so muß entweder der
Strom oder die Spannung um +90° oder -90° in der Phase verschoben werden, was durch Integration des Stromes oder der
Spannung verwirklicht werden kann.
Bei Integration des Stromes ergibt sich aus Gleichung l die
Blindleistung P/t\ zu:
p(t) » ύ · sin( u) t- ψ ).f.r_Tsin ω t dt + k J
p - sin(2 to t- ψ ) + 2k CO sini^O t- ψ
k ist hierzu eine Konstante.
Um die Blindleistung als Istwert für eine Regelung zu erhalten, müßte man die mit 2 to pulsierenden Anteile glätten,
z.B. mit Verzögerungsgliedern erster Ordnung, also Regelkreisgliedern, deren dynamisches Verhalten durch lineare
Differentialgleichungen beschrieben werden kann. Hiermit ist aber eine schnelle Regelung nicht erreichbar. Außerdem
müßte mit einer frequenzproportionalen Größe multipliziert bzw. die Frequenz konstant gehalten werden.
Die zweite Möglichkeit der Erfassung der Blindleistung ergibt sich durch Integration der Spannung. Die Blind-r
leistung soll in diesem Fall mit P/t) bezeichnet werden.
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- 4 - BI 76/93 Ham
Aus Gleichung 1 erhält man dann:
p(t) - d[Jsin(co t- (f )dt + k'J . 3.sin to t,
wprin k1 wieder eine Konstante ist.
Npch Durchführung der Multiplikation ergibt sich:
p(t) » + ~j ^ -sin ^ -sin(2 <^ t- ψ ) + 2k'. 6ü .sin WtJ
Vergleicht man die beiden Ergebnisse P/t\ und P/t)» so sieht
man, daß die arithmetischen Mittelwerte entgegengesetzt gleich, die mit 2 oo pulsierenden Anteile jedoch phasengleich sind.
Unter der Voraussetzung, daß die Integrationskonstanten k und k· * Null sind, ergibt sich bei der Bildung der Differenz von
P(t) und
Da nach Definition die Blindleistung
u *
PB - ^γ- .sin φ ist, ergibt sich:
PB - ^γ- .sin φ ist, ergibt sich:
Das Integrationsprinzip liefert also eine glatte Gleich-
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- 5 - BI 76/93 Ham
spannung P/t\ - P/+.)' ^e *)e^~ k°nstanter Kreisfrequenz der
Blindleistung pß proportional ist.
Aus den Gleichungen für P/t\ und P/t\ geht hervor, daß die
Differenz P/tj - P/+.) nur dann keine pulsierenden Anteile
enthält, wenn beide Integrale Ju.dt und J i.dt keine Gleichan.teile
enthalten. Ein integrierender Verstärker liefert aber immer eine Gleichspannungskomponente am Ausgang, da erstens
die sinusförmige Eingangsspannung zu einem beliebigen Zeit-ρμη^
zugeschaltet werden kann und zweitens sich im Betrieb Amplitude und Phase sprunghaft ändern können. Eine weitere
Möglichkeit, um Spannung oder Strom um 90° in der Phase zu drehen, besteht in der Differentiation. In diesem Falle
wird also:
u.sin( OO t- φ ^-"dF" sin
-u. ~£"sin( cO t- Cf ) J[ .l.sinu; t
^- [rP sin(2 u) t- ψ
α Λ
u#1
sin(2 cüt- f ) J
*2sin
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- 6 - BI 76/93 Ham
Das Differentiationsprinzip liefert also eine glatte Gleichspannung
P(t) - P(f-) = -2 &J«PB, die bei konstanter Frequenz
der Blindleistung proportional ist. Eine Schwierigkeit liegt darin, daß bereits geringe Anteile höherer Harmonischer am
Eingang der Schaltung am Ausgang proportional ihrer Frequenz verstärkt auftreten. Dieser Effekt kann zum Übersteuern führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu-"
geben, mit dem in einem einphasigen Wechselstromnetz die Blindleistung für Steuer- und Regelzwecke ohne oder zumindest
ο (fine nennenswerte Beeinflussung durch die oben beschriebenen
pulsierenden Anteile bzw. durch Oberschwingungen erfaßbar ist.
D,|ese Aufgabe wird gemäß der Erfindung für ein Verfahren der
eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß jeweils zwei den Originalgrößen Strom und Spannung proportionale Hilfsgrößen
gebildet werden, die gegeneinander um 90° und gegenüber der fc Originalgröße vorzugsweise um + 45° in der Phase gedreht sind,und
daß die vorwärtsgedrehte Hilfsgröße der Spannung mit der rückwärtsgedrehten Hilfsgröße des Stromes und die rückwärtsgedrehte
Hilfsgröße der Spannung mit der vorwärtsgedrehten Hilfsgröße des Stromes multipliziert werden und das eine
Produkt von dem anderen subtrahiert wird.
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- 7 - BI 76/93 Ham
Die erforderliche Phasendrehung um 90° läßt sich also dadurch
erreichen, daß man die Phase einer Größe um einen Winkel ^-^90°, z.B. +45° und die der anderen Größe um einen Winkel
(K -90°, 2.B. -45° dreht und umgekehrt. Die so erhaltene Größe stellt dann eine neue Größe dar, zu der die entsprechende
andere abgeleitete Größe 90 phasenverschoben ist. Der Vorteil dieser Maßnahme ist der, daß die Schaltungen zur
Phasendrehung um +45 und -45 die oben erwähnten Nachteile einer reinen Integration und Differentiation nicht aufweisen.
Eine Drehung um +45° läßt sich mit einem rationalen Glied mit verzögert differenzierendem Verhalten, einem sogenannten
"VD-Glied" erreichen. Eine Drehung um -45° läßt sich mit einem
Verzögerungsglied erster Ordnung, einem "VZ 1-Glied", oder
einem PI-Glied verwirklichen.
Die Drehung des Stromes oder der Spannung um +45° oder -45° z,ur Ermittlung der Blindleistung gilt exakt nur
für jeweils eine eingestellte Frequenz. Für andere Frequenzen
ergibt sich zwar ebenfalls eine Gleichspannung. Diese ist
a.ber noch mit einer frequenzabhängigen Komponente versehen· Zwischen 72 % und 138 % der eingestellten Frequenz bleibt
der Fehler jedoch unter 5 %.
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Anhand der Figuren 1 und 2 soll das Verfahren gemäß der Erfindung
an einem Ausführungsbeispiel einer Schaltung näher erläutert werden. Die Wechselspannung u wird einem eine
Drehung um -45° bewirkenden Verzögerungsglied erster Ordnung VZ 1 und parallel dazu zur Erzielung einer Drehung um +45°
einem Glied mit verzögert differenzierendem Verhalten VD zugeführt. Die analoge Schaltung ist für den Wechselstrom
i/tj vorgesehen. Im Ausgang dieser Glieder entstehen die
gedrehten Hilfsgrößen ü, ü, I und I. Figur 1 veranschaulicht die Maßnahmen zur Erzeugung einer
der Blindleistung pß entsprechenden Gleichspannung.
Unter Berücksichtigung der eingangs angegebenen Gleichungen wurden in Figur 1 die Spannung u und der Strom ϊ im Multiplikator
ff* miteinander multipliziert. Das Produkt I . u
w|rd dem Summierglied S zugeführt. Ebenso werden die Spannung
u und der Strom ΐ im Multiplikator 7/2 miteinander multipliziert.
Das Produkt u . Ϊ gelangt dann über eine das Vorzeichen drehende Inversionsstufe I zum Summierglied S^, in
dessen Ausgang die der Blindleistung pß entsprechende Gleichspannung
entsteht, die zu Steuer- und Regelzwecken ausgenutzt werden kann.
Die Figur 2 zeigt an dem Beispiel für die Spannung u eine mögliche Schaltung zur Drehung um +45° und -45°. In dieser
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Schaltung sind ohmsche Widerstände mit R, die Kapazität mit C
und die Operationsverstärker mit Op und Op_ bezeichnet. Die
E;J,ngangsspannung u wird am Ausgang y des Operationsverstärkers
Op. zu -u , am Ausgang des Operationsverstärkers Op „ zu
-|3 umgeformt. In der gleichen Weise werden aus dem Strom i
die Größen I und 1 gebildet.
WJ.e ersichtlich, sind also zur Leistungserfassung vier Operationsverstärker
zur Phasendrehung von Strom und Spannung um +45° und -45° erforderlich. Ferner werden noch zwei Multiplikatoren
und ein uperationsverstärker als Summierer nach der Multiplikation benötigt.
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Claims (1)
- Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH 6000 Prankfurt/Main, Theodor-Stern-Kai 1H*m/se BI 76/93 HamAusscheidungsanmeldung aus P 20 63 105.4-35 PatentanspruchVerfahren zur Erfassung der Blindleistung in einem einphasigen Wechselstromsystem und zur verzögerungs- und oberschwingungsfreien Abbildung durch eine proportionale Gleichstromgröße, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei den Originalgrößen Strom und Spannung (i, u) proportionale Hilfsgrößen (u, ü bzw. T, Ϊ) gebildet werden, die gegeneinander um 90 und gegenüber der Originalgröße vorzugsweise um + 45° in der Phase gedrehtund
sind, /cTaß die vorwärtsgedrehte Hilfsgröße (u) der Spannung (u) mit der rückwärtsgedrehten Hilfsgröße (T) des Stromes (i) und die rückwärtsgedrehte Hilfsgröße (5) der Spannung (u) mit der vQrwärtsgedrehten Hilfsgröße (I) des Stromes (i) multipliziert wurden und das eine Produkt von dem anderen subtrahiert wird.709809/0421
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702065924 DE2065924C3 (de) | 1970-12-16 | 1970-12-16 | Verfahren zur Erfassung der Blindleistung in einem einphasigen Wechselstromnetz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702065924 DE2065924C3 (de) | 1970-12-16 | 1970-12-16 | Verfahren zur Erfassung der Blindleistung in einem einphasigen Wechselstromnetz |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2065924A1 true DE2065924A1 (de) | 1977-03-03 |
DE2065924B2 DE2065924B2 (de) | 1978-01-05 |
DE2065924C3 DE2065924C3 (de) | 1978-09-07 |
Family
ID=5793201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702065924 Expired DE2065924C3 (de) | 1970-12-16 | 1970-12-16 | Verfahren zur Erfassung der Blindleistung in einem einphasigen Wechselstromnetz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2065924C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4454471A (en) * | 1980-11-17 | 1984-06-12 | Siemens Aktiengesellschaft | Electronic arrangement for determination of reactive power |
-
1970
- 1970-12-16 DE DE19702065924 patent/DE2065924C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4454471A (en) * | 1980-11-17 | 1984-06-12 | Siemens Aktiengesellschaft | Electronic arrangement for determination of reactive power |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2065924C3 (de) | 1978-09-07 |
DE2065924B2 (de) | 1978-01-05 |
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