DE2062594C3 - Verwendung einer Wursthaut für Würste vom Leberwursttyp - Google Patents
Verwendung einer Wursthaut für Würste vom LeberwursttypInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wursthaut für Würste vom Leberwursttyp aus Faserstoff mit einer äußeren
feuchtigkeitsdichten Schicht aus einem Vinylidenharz.
Derartige Wursthäute sind beispielsweise aus dem DE-GM 18 21 117 oder der DE-AS 11 42 297 bekannt,
wobei die wasserundurchlässige Schicht aus Vinylidenharzen dazu dient, die Würste nicht austrocknen zu lassen.
Andererseits besitzen derartige Wursthäute den Nachteil, daß sich häufig Ansammlungen oder Taschen
von Fett oder Gallerte zwischen der Wand der Wursthaut und der Wurst über die Länge der Wurst und an
ihren Enden bemerkbar machen. Diese Ansammlungen oder Taschen sind nicht nur unansehnlich, sondern beeinträchtigen
auch den Geschmack des Produktes und können zum vorzeitigen Verderb führen. Ihre Bildung
ist am häufigsten, wenn das verwendete Wurstbrät einen relativ hohen Fett- oder Kollagengehalt aufweist
oder die notwendige Vermischung der Bestandteile unter Bildung einer stabilden Emulsion nicht erreicht wird.
Andererseits sind aus der US-PS 33 78 379 Wursthäute auf Zellulosebasis bekannt, die eine Innenbeschichtung
aus einem wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren kationischen hitzegehärteten Harz besitzen. Diese
beschichteten Wursthäute sind jedoch für Dauerwürste vorgesehen, wobei die Innenbeschichtung dazu dient,
die Bildung von Zwischenräumen zwischen der Wursthülle und dem Wurstbrät zu vermeiden, wenn die Würste
verarbeitet und getrocknet werden. Durch diese Beschichtung wird ein gutes Haften zwischen dem Wurstbrät
und der Wursthaut während der Herstellung von getrockneter Wurst erzielt und eine Trennung von der
Wursthaut aufgrund des Schrumpfens des Fleisches verhindert. Sie ermöglichen den Durchschnitt von Feuchtigkeit
aus dem Wurstbrät während des Trocknens, den Zutritt von Rauch zum Wurstbrät während des Räucherns
und haften gut an dem Wurstbrät, mit dem sie schrumpfen. Aufgrund der für Dauerwürste notwendigen
hohen Durchlässigkeit der Wursthäute sind diese auf ihrer Außenfläche nicht mit einer feuchtigkeitsdichten
Beschichtung versehen.
Zwar ist der US-PS 33 78 379 zu entnehmen, daß sich Wursthäute mit einer derartigen Innenbeschichtung
leicht von der Dauerwurst entfernen lassen, jedoch ist kein Hinweis darauf gegeben, daß eine solche Beschichtung
die Bildung und Ansammlung von Fett- und/oder Gallertetaschen zwischen der Wurst und der Wursthaut
verhindern könnte, zumal diese Wursthäute nur für Dauerwürste und nicht für Würste vom Leberwursttyp
verwendbar sind. Wurstbrät für Leberwürste besitzt eine andere Zusammensetzung als bei Dauerwürsten. Leberwürste
besitzen einen erheblich höheren Fettanteil, abgesehen rfavon, daß sich auch oft viel feinteiliger sind.
Bei Dauerwürsten ist die Wursthaut auf der Wurst aufgeschrumpft, während bei Leberwürsten die Wursthaut
prall gefüllt ist und praktisch weder wasserdampf- noch gasdurchlässig im Gegensatz zu Wursthäuten für Dauerwürste
sein darf.
Um für eine Wursthaut mit Längsnaht, die beim Stop-
. fen aus einem Streifen regenerierter Zellulose durch Verkleben der übereinander gelegten Längskanten her-
:io gestellt wird, trotz der fehlenden Affinität von Polyäthylen
zu regenerierter Zellulose die Vorteile von Polyäthylen als Heißsiegelungsmittel nutzen zu könr-en,
empfiehlt die US-PS 26 86 725, wenigstens die sich überlappenden Ränder der Folie mit einem hitzegehärteten
as Melamin-Formaldehyd-Harz zu versehen, das als Haftvermittler
wirkt Der Zellulosestreifen kann auch faserförmig sein. Ferner kann er vollständig mit dem hitzehärtbaren
Harz getränkt und bis auf die zu versiegelnden Ränder mit einer feuchtigkeitsdichten Beschichtung
;.« versehen sein, die die Außenseite der Wurst bilden soll
Der Patentschrift ist aber nicht zu entnehmen, daß gerade diese Kombination der möglichen Ausführungsform
für Würste im allgemeiner oder Leberwürste im besonderen irgendwelche Vorteile haben könnte. Diese be-
M kannte Methode der Herstellung einer Wursthaut durch
Verkleben der Ränder einer Folie beim Stopfen, wobei auch noch ein Druck auf die Naht der gefüllten Wurst
ausgeübt wird, kam für weiche, in der Wurst zwecks Verfestigung noch zu kochende Wurstmassen, wie Leberwurstbrät,
ohnehin nicht in Betracht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wursthaut für Würste vom Leberwursttyp aus Faserstoff mit einer äußeren
feuchtigkeitsdichten Schicht aus einem Vinylidenharz zu schaffen, die die Bildung und Ansammlung von
j!5 Fett- und/oder Gallertetaschen zwischen der Wurst und
der Wursthaut verhindert
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung einer Wursthaut aus Faserstoff mit einer äußeren feuchtigkeilsdichten
Schicht aus Vinylidenharz und einem inne-
ren Überzug aus einem in Wasser unlöslichen kationischen hitzegehärteten Harz für Würste vom Leberwursttyp
gelöst.
Zweckmäßigerweise besteht der innere Überzug aus einem Epichlorhydrinpolyamidharz.
Ü berraschenderweise wurde festgestellt, daß eine Beschichtung
dieser Art auf der Innenseite der Wursthaut die Bildung von Fett- und/oder Gallertetaschen zwischen
der Wursthaut und dem Wurstbrät auch unter Bedingungen verhindert, die normalerweise die Absonderung
von Fett und Gallerte aus dem Wurstbrät fördern.
Zur Herstellung des Überzugs wird ein kationisches hitzehärtbares Harz verwendet, das ursprünglich in
Wasser löslich oder dispergierbar und nach dem Trocknen und nach der Aushärtung in Wasser unlöslich ist.
Abgesehen von dem bereits erwähnten Epichlorhydrinpolyamidharz kommen auch modifiziertes Melaminformaldehydharz
und modifiziertes Harnstofformaldehydharz in Frage. Weitere Materialien, die für diesen
Zweck geeignet sind, sind in der Literatur beschrieben.
Zur Herstellung der Wursthaut wird eine in üblicher Weise hergestellte Faserstoffhülle, beispielsweise nach
dem Gießverfahren, innen mit einer wäßrigen Lösung überzogen, die etwa 0,05 Gew.-% Epichlorhydrinpolyamidharz
enthält. Hierbei wird die Lösung in die Wursthaut eingeführt, bevor sie getrocknet wird. Die Wursthaut
wird dann getrocknet und das Harz während des Trocknens ausgehärtet. Die getrocknete, innen be-
schichtete Wursthaut kann dann flachgedrückt, aufgewickelt und außen beschichtet werden. Der Außenüberzug aus Vinylidenharz, vorzugsweise mit 5% Vinylidenchlorid im Molekül, wird aufgebracht, indem die Wursthaut aufgeblasen und durch einen Behälter geführt wird,
der ein flüssiges Vinylidenharz enthält, wobei ein Oberzug aus dem flüssigen Harz auf der Wursthaut haften
bleibt Die Dicke der Harzschicht wird in üblicher Weise eingestellt worauf der Oberzug getrocknet wird. Dann
wird die Wursthaut erhitzt damit das Harz einen zusammenhängenden, geschlossenen, fest an der Wursthaut haftenden Oberzug bildet
Beispielsweise wurde ein Oberzug aus einem Epichlorhydrinpolyamidharz auf die Innenseite einer Faserstoffhiille, die einen Durchmesser von 7,6 cm hatte,
unmittelbar nach dem Strangpressen aufgebracht indem eine wäßrige Lösung, die etwa 0,05 Gew.-% des
Harzes enthielt eingeführt wurde. Die Wursthaut wurde im aufgeblasenen Zustand bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2 bis 4% getrocknet. Der getrock-
nete Schlauch wurde erneut aufgeblasen und mit einem Polyvinylidenchloridlatex, der 36% Feststoffe enthielt,
beschichtet Der Oberzug wurde getrocknet und die Wursthaut erhitzt um den Oberzug zu verschmelzen
und eine gleichmäßige Schicht zu bilden.
Mit der in dieser Weise hergestellten Wursthaut und einer Wursthaut die nicht beschichtet war, einer Wursthaut die nur mit einem feuchtigkeitsdichten Überzug
versehen war, und mit einer Wursthaut die nur innen beschichtet war, wurde eine Anzahl von Vergleichsversuchen durchgeführt Drei verschiedene Arten von
Wurstbrät wurden hergestellt nämlich eine stabile Emulsion der allgemein üblichen Zusammensetzung, eine fettreiche Emulsion und eine kollagenreiche Emulsion. Bei einer Reihe von Versuchen wurden insgesamt
48 Würste hergestellt, wobei jeweils vier Proben jedes Wursthauttyps mit jeder der drei Arten von Emulsionen
gefüllt wurden. Die Würste hatten ein Gewicht von 1,35
bis 1,8 kg, einen Durchmesser von 7,6 cm und eine Länge von etwa 30 bis 36 cm. Die Herstellung der Emulsion,
das Stopfen und die Verarbeitung wurden nach allgemein üblichen Verfahren durchgeführt.
Die Zusammensetzung der verwendeten drei Emulsionen ist nachstehend angegeben. »Prager Pulver« ist
ein handelsübliches Gemisch von Konservierungsstoffen.
punkt eine Temperatur von 18° C
Die verschiedenen Arten von Wurstbrät wurden dann in die Wursthaut gestopft Die in dieser Weise hergestellten Würste wurden gekocht indem sie in Wasser
erhitzt wurden, bis eine Innentemperatur von 64° C erreicht war. Nach dem Kochen wurden die Würste mi:
kaltem Wasser abgespritzt und in einen Kühlraum gehängt Alle Würste hatten eine gleichmäßig helle rosa
Farbe. Die mit der Emulsion II und mit der Emulsion III gefüllten Würste hatten eine etwas hellere Farbe als die
mit der Emulsion I gefüllten Würste. Nach einer Stunde hatten sich alle Würste, die mit den ohne feuchtigkeitsdichten Überzug versehenen Wursthäuten hergestellt
worden waren, verfärbt wobei einige gelblichbraune Streifen erschienen. Diese Farbänderung ist als Beweis
einer Oxydation des Wurstbräts anzusehen. Innerhalb weniger Tage war die Verfärbung so weit fortgeschritten, daß die gesamte Oberfläche jeder Wurst die in
Wursthäute ohne feuchtigkeitsdichten Überzug gestopft war, eine verhältnismäßig gleichmäßige dunkelbraune Farbe zeigte. Wenn Scheiben der Würste abgeschnitten wurden, war eine fortschreitende Verfärbung
bis in die Innenteile der Wurst erkennbar. Dagegen zeigte keine der Würste, die in eine Wursthaut mit
feuchtigkeitsdichtem Überzug gestopft war, nach einer Woche ein Anzeichen einer Verfärbung.
Die Nachprüfung ergab ferner i:i jedem Fall, in dem
auf die Wursthäute kein innerer Harzüberzug aufgebracht worden war, die Bildung von Fettaschen in den
aus der Emulsion II hergestellten Würsten und die Bildung von Taschen von Fett und Gallerte in den aus der
Emulsion III hergestellten Würsten.
Lediglich die Würste, deren Haut sowohl den äußeren feuchtigkeitsdichten Überzug und den inneren Harzüberzug trug, waren einwandfrei, d. h., sie zeigten keine
Verfärbung und keine Ansammlungen von Fett und/ oder Gallerte zwischen dem Fleisch und der Wand der
Wursthaut.
II
III
Schweineleber
Schweineabfälle
(50% Fett)
Gekochte Rinderkaldaunen
Salz
Gewürz
Prager Pulver
11,25 kg
11,25 kg
0,7 kg
168 g
56g
9 kg
13,5 kg
0,7 kg
168 g
56 g
9 kg 9 kg
4,5 kg
0,7 kg 168 g 56 g
50
55
Die vorstehenden Werte zeigen, daß die Emulsion II aufgrund der verwendeten größeren Menge an Schweinefleischabfällen fettreicher war als die Emulsion I und
daß die Emulsion III aufgrund der darin enthaltenen Rinderkaidaunen kollagenreicher war als die Emlusion I
und II. Die Leber und das Gewürz wurden in einem Cutter zerkleinert, worauf die Schweinefleischabfälle
zugesetzt wurden und die gesamte Masse gehackt und eemahlen wurde. Das Wurstbrät hatte zu diesem Zeit-
60
65
Claims (2)
1. Verwendung einer Wursthaut aus Faserstoff mit einer äußeren feuchtigkeitsdichten Schicht aus Vinylidenharz
und einem inneren Oberzug aus einem in Wasser unlöslichen kationischen hitzegehärteten
Harz für Würste vom Leberwursttyp.
2. Verwendung einer Wursthaut nach Anspruch I1
bei der der innere Überzug aus einem Epichlorhydrinpolyamidharz
besteht, für die Zwecke des Anspruchs 1.
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Legal Events
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8225 | Change of the main classification |
Free format text: A23L 1/31 A22C 13/00 |
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8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: RASMUSSEN, JEROME JORDAN MICHAEL, SOUTH STICKNEY TOWNSHIP, N.Y., US |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |