DE2061827C3 - Verwendung eines kornigen, ne selfahigen Gemisches zum Verdrangen der in Kunststoff verarbeitenden Vor richtungen eingesetzten Stoffe und zum Reinigen der heißen Metallteile, die wahrend der Produktion mit Kunststoff in Berührung gekommen sind - Google Patents
Verwendung eines kornigen, ne selfahigen Gemisches zum Verdrangen der in Kunststoff verarbeitenden Vor richtungen eingesetzten Stoffe und zum Reinigen der heißen Metallteile, die wahrend der Produktion mit Kunststoff in Berührung gekommen sindInfo
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Description
25
Stoffe, die zum Verdrängen der in Kunststoff verarbeitenden
Vorrichtungen eingesetzten Stoffe und zur Reinigung der heißen Metallteile, die während
der Produktion mit Kunststoff in Berührung gekommen sind, sind von großem Interesse, da das Entfernen
der in den Kunststoff verarbeitenden Maschinen enthaltenen Stoffe, insbesondere bei Reinigungsarbeiten stets sehr zeitraubend und dadurch produktionshemmend
und teuer ist. Sie können auch beim Wiederanfahren zu Fehlproduktionen führen, insbesondere
wenn nach der Reinigung ein Zusammenbau von schwierigen und aufwendigen Zerlegewerkzeugen
mit genauesten Paßflächen erforderlich ist.
Es ist bekannt, daß bei der Verarbeitung der Kunststoffe, z. B. in Strangpressen und Spritzgußautomaten,
besonders gute Ergebnisse erzielt werden, wenn es gelingt, lange Zeit stets unter gleichen Bedingungen
zu arbeiten. Treten jedoch im Fabrikationsablauf Änderungen ein. z. B. durch Schwankungen
oder Ausfall der Energieeinspeisung. Folgeein- 4b richtungen. Druckluft. Kühlmedien, usw.. so ergeben
sich im Produktionsablauf Schwierigkeiten, welche zum Stillstand und häufig zum totalen Ausfall von
Produktionsmaschincn führen.
Es sind Emulsionen bekannt, die für die Reinigung von Extrudersehnecken bei der Verarbeitung von
Thermoplasten und Duroplasten eingesetzt werden. Diese Emulsionen müssen mit der Produktionsmischung, welche in Pulver, Agglomerat oder Granulatform
vorliegt, zu krümelig feuchter Masse vermischt werden. Damit eine Plastikfizicrune verhindert
wird, werden diese Massen bei etwa 5O" oder Arbeitv
temperatur eingesetzt, z.B. bei 9(K statt bei 180 . Die Maschinen müssen also vor Aufgabe des Reinigungsmaterials
abgekühlt werden. fi°
Auch ist bei der Verarbeitung von Thermoplasten, insbesondere von Hart- und Weieh-PVC. sowohl im
Extrusions- als auch im Injektionsverfahren, die Belastungsdauer
des Materials und damit beginnende Abspaltung von HCI abhängig von der Zeit und r'%
Temperaturhelastung. des ?u extrudierendcn Materials,
der Materialtemperatur während des Arbeitsvorganges und der Oberflächenbeschaffenheit von
Schnecken und der Oherlläehenbeschaffenheit von
Schnecken und Werkzeugen. Während der Produktion, sowohl im Extrusions- als auch im Spritzgußverfahren,
machen sich auf die Dauer gesehen auch schon ueringe Zersetzungserscheinungen unangenehm
bemerkbar/welche hei der Verarbeitung immer mehr oder minder vorhanden sind, zur Bildung von Eisenchlorid
führen und an sämtlichen Metallteilen, die mit dem heißen Material in Berührung kommen, zu
bemerken sind.
Ein weiterer Mangel besteht darin, daß es praktisch nicht möglich ist. beim Abstellen der Produktionsmaschinen"
und Werkzeugwechseln, die einzelnen Extrusions- und Spritzgußwerkzeuge, ebenso auch
Zylinder und Schnecken vollgefüllt unter Temperatureinwirkung stehen zu lassen. Es ist d\o erforder
!ich, daß die Werkzeuge nach Leerfahren der Schnecke noch im heißen Zustand zerlegt und gereinigt
werden.
Düsen. Dorne und andere Werkzeugteile sind bei Montage und Demontage besonders anfällig.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß nach einer bestimmten Anzahl von Werkzeugwechseln die
Werkzeuge jedenfalls nicht mehr maßhaltig und dicht sind. Sehr oft muß. um die Materialrückstände heseiticen
zu können, auf die Anwendung von Schleifpapier,
manchmal sogar Schleifkörpern oder Schleifscheiben zurückgegriffen werden. Dabei kann es aber
sehr leicht passieren, daß die freien Durchgänge der Werkzeuge z. B. der sogenannte Düsenspalt verändert
werden, jedenfalls ist oft die Oberflächenbeschaffenheit der Teile: die mit dem Material in Berührung
kommen, aufgerauht und entspricht nicht mehr einer einwandfreien Verarbeitung.
Ein anderer Mangel besteht darin, daß bei jeder Werkzeugmontage Fehlerquellen auftreten können,
so daß nach Anfahren der Maschinen ein weiterer Werkzeugwechsel erfolgen muß. Sehr oft kommt es
durch falsches Montieren der Werkzeuge z. B. durch Annahme von zu großen oder zu kleinen Paßmaßtoleranzen
zu ungenügender Maßhaltigkeit der Spritzköpfe, d.h.. die Werkzeuge müssen nochmals demontiert
und gereinigt werden. Hierdurch ergibt sich ein besonders" hoher Ausfall an Material und Produktionszeit,
da bei ungewollten Maschinenstillstandszeiten, bedingt durch Reparaturen an einzelnen
Aggregaten in der Extrusionsstiaße. Ausfall von E.iergic. Druckluft. Kühlwasser usw. die Spritzwerkzeuge
in heißem Zustand abmontiert. Schnecken und Zylinder entleert, gereinigt und wieder aufmontiert
werden müssen.
Wenn es gelungen ist. ein Extrusionswerkzeug nach einem Stillstand in kaltem Zustand genau zu
montieren, ist auch noch ein Einzentrieren der l.osdüse
erforderlich, um eine gleichmäßige Wandstärke des Rohres oder des Profils zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Liinfrier- und Rcinigungsmischung zu schaffen, die es
ermöglicht, bei normaler Arheitstcmpcratur. die meist zwischen 170 und 210 C liegt, eine Produktionsmischung
aus den Kunststoff verarbeitenden Maschinen zu verdrängen und anschließend mit einer anderen
Produktionsmischung bei immer gleichbleibender Temperatur weiterzuarbeiten, nachdem die Reinigungsmischung
ihrerseits wieder verdrängt ist. Dadurch sollen die Ausfallzeiten weitgehend eingeschränkt.
Werkzeugumrüstungcn ausgeschaltet und die Werk/eunhaltune vereinfacht werden. Außerdem
soll erreicht werden, daß die KunststolTmasdiinen, z.B. Strangpressen oder Spritzgußmaschinen. im vollgefüllten
Zustand, d. h. mit gefüllten Schnecken. Zylindern und Spritzwerkzeugen, im heißen Zustand
abgestellt und nach beliehig lanuer Lagerzeil, z. H.
nach Ausfalltagen, Feiertagen usw. ohne gereimt:! zu
werden, wieder aufgeheizt und sofort in zentriertem Zustand zur Produktion gebracht werden können.
Hierbei soll auch die bei der Verarbeitung von Polyvinylchlorid abgespaltene Salzsäure neutralisiert
werden, so daß Beschädigungen der Oberfläche der Maschinenteile durch Korrosion, wie z. B. der
Schnecken durch Eisenchloridhildung. vermieden werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines körnigen, riesclfähigen Gemisches aus A) 100 Gewichtsteilen
Polyvinylchlorid. B) 5 bis 10 Gewichtsteilen »gekoateter« Kreide. C) 1 bis 6 Gewichtsteilen
Oxydwachs. O) 1 bis 4 Gewichtsteilen Natriumtripolyphosphat und E) 0 bis 6 Gewichtsteilen 3-basischem
Bleioxyd oder jeweils 1 bis 5 Gewichtsteilen sehwefelfreiem Organozinnstabilisator und Calciumstearat.
Es sind schon Perlpolymerisate von Polyvinylchlorid bekannt, die bereits von der Polymerisation
her Natriumtripolyphosphat enthalten. Derartige Polymerisate sind bisher aber nur zur Herstellung
von Formkörpern, z. B. Preßplatten, verwendet worden.
Ein wesentlicher Vorteil nach der Erfindung besteht darin, daß das Gemisch bei normaler Arbeitstemperatur zwischen 170 bis !10 C emsetzhar ist.
Beim Übergang von Produktionsmischungen auf das erfindimgsgemäß zu verwendende Gemisch und umgekehrt
müssen die Apparaturen weder erwärmt noch gekühlt werden.
Durch den Gehalt von basischem Bleioxyd ist die Mischung mit allen mit Blei oder Barium-Cadmium
stabilisierten Rezepten vermischbar, so daß diese verdrängt werden können. Durch den Gehalt von
Natriumtripolyphosphat werden während der Verarbeitung entstehende Chlorverbindungen in NaCI
verwandelt.
Der Gehalt an sehwefelfreiem Organozinnstabilisalor ermöglicht die Verdrängung aller mit Organozinn
stabilisierten Rezepturen.
Zur Herstellung der Gemische ist es sehr vorteilhaft,
wenn man die einzelnen Bestandteile des Gemisches bei 120 bis 150 C homogen vermischt, die
vorhandenen Gleitmittel vollständig aufschmilzt und dann das angcliertc Gemisch auf Raumtemperatur
abkühlt, wobei es riesclfähig verbleibt. Dies gewährleistet insbesondere eine sehr gleichmäßige Verteilung
der einzelnen Bestandteile des rieselfähigen Gemisches, so daß es sich hervorragend verarbeiten läßt
und mechanisch nicht mehr entmischbar ist.
Die temperaturbeständige Mischung dient als Ueinigungs-
und F.infriermischung, sie kann l'roduktionsmischungen
aus den Extrudern und Spritzgul.'imaschinen verdrängen, in den Maschinen bis /ur
Abkühlung bleiben. Diese können nach beliebig langer Zeit ohne gereinigt zu werden eingefahren werden.
PVC K-70
i-gekoatete·' Kreide
Oxydwachs
Organozinnstabilisator .
Kalziumstearat
Natriumtripolyphosphat
leite
IOD
S 5
PVC K-70
»gckoatete« Kreide
Oxydsvachs
3-basisches Bleioxyd
Natriumtripolyphosphat . . .
Teile
100
In diesem Gemisch laut Beispiel 2 sind nur Bestandteile
enthalten, welche dem Lebensmittelgeset/ entsprechen, so daß dasselbe zum Verdrängen von
Rezepturen verwendet werden kann, die für Lebensmittel bestimmt sind.
Gekoatete Kreide ist ein stearinsäurehaltiges Kaliumcarbonat.
Im einzelnen handelt es sich dabei um Kreidepartikeln, die mit einem dünnen Wachsüberzug
versehen worden sind, so daß sie gegenüber Wasser abstoßend wirken.
Das erfindungsgemäße genau abgestellte Gemisch schränkt die Maschinen-Stillstandszeiten weitgehend
ein und trägt wesentlich zur Senkung der Produktionskostcn bei. Auch ist es bei genauer Beobachtung
des normalen Produktionsablaufes z. B. möglich, das Gemisch, das mit Produktionsmaterial in verschiedenen
Verhältnissen vermischt werden kann, zu benutzen, um aus verschiedenen Gründen, wie Überhitzung
des Produkt'ionsmaterials. ungleicher Materialfluß usw. große Mengen zersetzte Materialrückstände
während der Produktion verläßlich aus den Schnecken. Zylindern oder Spritzwerkzeugen zu verdrängen.
Anschließend kann reine Reinigungs- und Einfriermischung nachgefüllt und die Maschine :n
noch betriebswarmem Zustand stillgelegt werden. Die mit dem Produktionsmaterial in Berührung kommenden
Materialflächen werden entsäuert. An den Metalloberflächen bleiben, wenn überhaupt, nur Rtickstände
von Kochsalz, d. h.. es ist nicht mehr notwendig, die Materialoberflächen durch Verchromen
zu schützen. Die Werkzcugerstellung wird viel billiger. Einfetten oder Einölen demontierter Spritzköpfe.
Formen. Schnecken. Zylinder usw. gegen Rostbildung durch Vcrsäuerung der Matcrialoberfläche ist ebenfalls
nicht mehr nötig, zumal diese Konservierungsmittel das Unterrosten der Werkzeuge auch nicht
verhindern, sie schützen die Stahlteile nur gegen den Einfluß der äußeren Feuchtigkeit. Fett und Öl wirken
sich bei neuerlicher Verwendung dieser Teile sehr ungünstig aus. weil ein Entfernen der Fett- und Ölrückslände
äußerst schwierig ist, Sehr oft ergeben sich Ausfälle allein durch diese Rückstände. Das
erfindungsgemäß zu verwendende Gemisch hilft auch hier. Die Spritzköpfe werden vor dem Abstellen der
Maschinen mit dem neuen Reinigungs- und Einfriermaterial befüllt. Nach der Demontage und während
der Lagerung sind Reinigen und Einfetten nicht mehr nötit».
Claims (2)
1. Verwendung eines körnigen, rieselfälligen
Gemisches aus A) M)O Gewitlibteilen Polyvinylehlorid.
B) 5 his M) Gewiehtsteilen »gekosteter Kreide. C) 1 bis 6 Ciewichtsteilen Oxyd wachs.
D) I bis 4 Gewiehtsteilen Natriumiripnlyphosphat und L-) 0 bis ή Gewiehtsteilen 3-basischem Bleioxyd
oder jeweils 1 bis 5 Gewiehtsteilen schwefelfreiem Organozinnsiahilisator und Calciumstearat.
zum Verdrängen der in Kunststoff verarbeitenden Vorrichtungen eingesetzten Stoffe und zur Reinigung
der heißen Metallteile, die während der Produktion mit Kunststoff in Berührung gekommen
sind.
2. Verwendung nach Anspruch 1 bei normaler Arbeitstemperatur zwischen 170 und 210 C.
Priority Applications (5)
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |