DE2426257C3 - Verfahren zum Herstellen von Fluorelastomermischungen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Fluorelastomermischungen

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DE2426257C3 DE19742426257 DE2426257A DE2426257C3 DE 2426257 C3 DE2426257 C3 DE 2426257C3 DE 19742426257 DE19742426257 DE 19742426257 DE 2426257 A DE2426257 A DE 2426257A DE 2426257 C3 DE2426257 C3 DE 2426257C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel-
lung von Fluorelastomermischungen gemäß dem Gattungsbegriff des vorstehenden Patentanspruchs 1.
Fluorelastomere eignen sich bekanntlich für die Verwendung auf Spezialgebieten, wie für hochtemperaturbeständige Packungsringe, Dichtungen, Dia-
phragmen und Schläuche. Formkörper aus Fluorelastomeren halten Temperaturen von etwa 250 bis 350° C aus und behalten dabei eine gute Elastizität. Für viele Anwendungszwecke, z. B. für Dichtungspackungen für Hochtemperaturreaktoren, müssen die
Erzeugnisse aus den Fluorelastometen elastisch sein und außerdem eine geringe bleibende Verformung nach dem Komprimieren aufweisen. Dies erreicht man durch Vulkanisieren oder Vernetzen des Erzeugnisses aus dem Elastomeren.
Aus der DT-AS 2037784 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Elastomennischung bekannt. Dort soll Kautschuk in einen thermoplastischen Kunststoff eingearbeitet werden, wobei der Kautschuk aus einem Latex gefällt, mechanisch getrocknet und bei Tempe-
raturen oberhalb des Erweichungspunktes des thermoplastischen Kunststoffs in letzteren eingemischt wird. Hierzu erfolgt das Trocknen des Kautschuks vor dem Einmischen in den thermoplastischen Kunststoff bis zu einem Restanteil an Wasser, der erst während oder nach dem Einmischen in den thermoplastischen Kunststoff entfernt wird.
Bei diesem, für das Herstellen von mit Kautschuk vermischtem thermoplastischen Kunststoff bekannten Verfahren erhält man kompakte, verschmolzene Massen, nicht teilchenförmige Mischungen, wie sie für Fluorelastomermischungen benötigt werden. Die Auslegeschrift beschäftigt sich auch nicht mit Fluorelastomeren, sondern führt als Aufgabe die Herstellung von schlagfesten thermoplastischen Kunststoffen
auf Basis von harten Kunststoffen, wie Styrol, Vinylchlorid und Methylmethacrylat an, zu denen dann Kautschuke als Elastomere zugegeben werden.
Nach dem durch die DT-AS 2037784 bekannten Verfahren kann man keine krümeiförmigen bzw. teilchenförmigen Mischungen erhalten. Solche Massen lassen sich darum auch nur schwer mit weiteren Zusatzstoffen verkneten.
Aufgabe der Erfindung ist es, Mischungen von FIu-
orelastomeren herzustellen, die teUchenförmig bzw. krümelig anfallen, so daß sie !eicht mit Zusatzstoffen vermischt und; weitejveraiibeitetiWia:4gruicQnneit, ~, Pisse Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichendes Patentanspruchs 1 beschriebene Verfahrensweise gelöst. ,.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich demnach insgesamtin die einzelnen Stufen Abis D aufteilen, wobei man
(A) die nassen Fluorelastomerkrümel, die einen Wassergehalt von etwa 15 bis 35 Gewichtsprozent aufweisen und durch Koagulieren einer Fluorelastomerdispersion entstanden sind, kontinuierlich der Mischzone zuführt,
(B) in Stufe A der Mischzone außerdem kontinuierlich mindestens, einen anderen feinteitigen Feststoff zu dem Fluorelastomeren zuführt,
(C) den feinteiligen Feststoff kontinuierlich mit den nassen Fluorelastomerkrümeln mischt und dabei die Mischung durch eine Mischzone leitet, wo man sie in Form von Einzelteilchen hält, und
(D) die in Stufe C erhaltene einzelteilchenförmige Mischung kontinuierlich durch Hindurchleiten durch die Trockenzone trocknet.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform gemäß dem Patentanspruch 2 wird
(E) die getrocknete einzelteilchenförmige Mischung durch Druckeinwirkung bei einer erhöhten Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur zu einer kompakten Masse zusammengeschmolzen.
Für die meisten Anwendungszwecke verwendet man als Fluorelastomeres in Stufe A vorzugsweise ein Copolymerisat aus Vinylidenfluorid und mindestens einem anderen fluorhaltigen Monomeren. Das »andere fluorhaltige Monomere« ist gewöhnlich ein äthylenungesättigtes Monomeres, das mindestens ein Fiuoratom als Substituenten an jedem doppell gebundenen KohlcnätuffatOiTi auTmCiät. Doä CupuiyiüCiiääi
ist vorzugsweise ein Copolymerisat aus Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen oder Pentafluorpropylen, ein Copolymerisat aus Vinylidenfluorid, Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen oder Pentafluorpropylen oder ein Copolymerisat aus Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen und Perfluormethylperfluorvinyläther. Besonders bevorzugt werden Copolymerisate aus Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen, in denen diese beiden Monomereinheiten im Molverhältnis von etwa 85:15 bis 50:50 enthalten sind. Als Fluorelastomere können in der Stufe A auch andere Fluorelastomere verwendet werden, z.B. Copolymerisate aus Tetrafluoräthylen und einem Perfluoralkylperfluorvinyläther mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sowie Copolymerisate aus Tetrafluoräthylen, einem Olefin und einem Vernetzungsstellen einführenden Monomeren.
Die in Stufe A verwendeten Fluorelastomerkrümel werden durch Koagulieren einer Fluorelastomerdispersion, Waschen der dabei entstehenden Fluorelastomerkrümel und im Bedarfsfall Weiterverarbeiten auf die gewünschte Teilchengröße und den gewünschten Wassergehalt hergestellt. Die Fluorelastomerkrümel haben einen Wassergehalt von etwa 25 bis vorzugsweise 30 Gewichtsprozent. Der Wassergehalt kann bestimmt werden, indem man die Fluorelastomerkrümel 2 Stunden im Trockenofen bei 204° C trocknet. Vorzugsweise haben nahezu sämtliche Fluorelastomerkrümel einen mittleren Krümeldurchmesser von weniger als 11 m Ib besonders bevorzugter Weise haben die Fluprelastomerkrümel zu 95 bis 100% einen mittleren Krümeldurchmesser voji weniger als 5 mm.
ImVeiiaufe^erVerfahrenssötfenAundCwerden die Fluo/ielastomerkrümel vorzugsweise auf einer Temperatur von ejwa 15 bis 50° C gehalten. In den meisten Fällen werden die Fluorelastomerkrümel vorzugsweise der Mischzone mit einer solchen kon-
stanten Geschwindigkeit zugeführt, die zu einer Nennverweüzeit in der Mischzone von etwa 5 bis 15 Minuten führt. Die Nennverweüzeit wird berechnet, indem man das Volumen des Mischers durch die volumetrische Einströmungsgeschwindigkeit des Gutes in den Mischer dividiert.
Bei einigen der besten Ausführungsformen des Verfahrens ist der in Stufe B verwendete feinteilige Feststoff ein Pulver, das ein Vernetzungsmittel und einen Vulkanisationsbeschleuniger für das Copoly merisat enthalt. Bei einer besonders wertvollen Aus führungsform ist der in Stufe B verwendete feinteilige Feststoff ein Pulver, das im wesentlichen aus einer Vormischung eines Vernetzungsmittels und eines Vulkanisatiousbeschleunigers für das Copolymerisat
as besteht.
Gewöhnlich ist es ratsam, die feinteiligen Feststoffe in Stufe B der Mischzone mit einer von dem Trockengehalt der Fluorelastomerkrümel abhängigen konstanten Geschwindigkeit zuzuführen, die so bemessen wird, daß das Endprodukt die gewünschte Menge an Zusätzen enthält.
In den meisten Fällen haben nahezu alle Teilchen des in Stufe B verwendeten feinteiligen Feststoffs vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von weniger
als 110 Mm. Besonders bevorzugt werden Teilchen, die zu 90 bis 100% einen mittleren Durchmesser von weniger als 26 μπι aufweisen.
Der Mischvorgang der Stufe C wird vorzugsweise
t, uiä prä&tiäCu aiiC ΐΠ ututC *> VCPA'CüuCtCn
h d Fllkül d
g p
Feststoffteilchen an den Fluorelastomerkrümeln der Stufe A anhaften und sich eine im wesentlichen gleichmäßige Mischung aus Einzelteilchen gebildet hat. Einige der wertvollsten Vulkanisiermittel, wie z. B. die bevorzugten quartären Phosphoniumverbin düngen, sind wasserlöslich, gehen leicht in Lösung und haften an den nassen Fluorelastomerkrümeln an. Vorzugsweise hält man gewöhnlich die Mischung in der Mischzone im Verlaufe der Stufe C auf einer Temperatur von etwa 15 bis 50c C. Die Temperatur wird so niedrig gehalten, daß die Einzclteilchen nicht zu weich oder klebrig werden (in welchem Falle die einzelnen Fluorelastomerkrümel aneinanderheften würden), und daß keine unerwünschte Reaktion zwischen dem Fluorelastomeren und den Vulkanisiermit- teln oder sonstigen Zusätzen stattfindet. So erhält man in Stufe C vulkansierbare Verbundteilchen. Eine bevorzugte Art von Mischvorrichtung zur Durchführung der Stufe Cist im nachstehenden Beispiel 1 beschrieben. Man kann aber auch andere Arten von Mischma- schinen verwenden, die in der Technik zum kontinuierlichen Mischen von teilchenförmigen Stoffen verwendet werden.
In Stufe D des Verfahrens wird die in Stufe C erhaltene Mischung von Einzelteilchen kontinuierlich
getrocknet, indem sie durch eine Trockenzone geleitet wird. Dabei wird vorzugsweise alles oder nahezu alles Wasser aus dem Material abgetrieben. Die Mischung kann von dem Mischerauslaß auf eine Fördervorrich-
tung ausgetragen werden, die es 4urch einen Trokkentunnel fördert, der mit einer Heizung zum Erhitzen der durch die Mischung umlaufenden Luft ausgestattet ist. Ebenso wie im Falle des Mischens in Stufe C wird auch hier die Temperatur so gesteuert, daß bei diesem Arbeitsvorgang vulkanisierbare Verbündt?liehen anfallen. Jedes getrocknete Teilchen besteht aus einer gewissen Menge des in Stufe B zugeführten Feststoffs, welche an einen Fluorelastomerkrümel des in Stufe A verwendeten Fluorelastomeren gebundenist. Wenn das Verfahren in der bevorzugten Weise durchgeführt wird, binden sich etwa 99 bis 100% des in Stufe B zugeführten feinteiligen Feststoffs an die Fluorelastomerkrümel, und die aus dem Trockner ausgetragene Mischung hat, bestimmt durch 4 Stunden langes Trocknen bei 120° C, einen Gehalt an flüchtigen Stoffen von etwa 0 bis 0,5%.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird zwischen der Trockenstufe D und der Heißpreßstufe E von einem Trockenmischvorgang Gebrauch gemacht. Zu diesem Zweck wird eine bestimmte Menge (gewöhnlich eine verhältnismäßig große Menge) der in Stufe D erhaltenen getrockneten teilchenförmigen Mischung vermischt. Auch hierbei wird die Temperatur so niedrig gehalten, daß man eine vulkanisierbare teilchenförmige Mischung erhält. Der Trockenmischvorgang trägt dazu bei, zu gewährleisten, daß die bei einem gegebenen Erzeugungsvorgang oder während einer gegebenen Zeitspanne erhaltene teilchenförmige Mischung hochgradig gleichmäßig ist. So erhält man eine gleichmäßige Mischung.
Ein sehr vorteilhaftes Verfahren, den Heißpreßvorgang der Stufe E durchzuführen, besteht darin, daß man die trockene teilchenförmige Mischung kontinuierlich durch eine Strangpreßzone (z.B. unter Verwendung einer Strangpresse, wie sie in Beispiel 1 erläutert ist) leitet, in der Wärme und Druck ausreichen, um die Mischung zu einer kompakten Masse zusammenzuschmelzen. Stufe E kann auch mit anderen Vorrichtungen zum Heißpressen von Polymeren durchgeführt werden, z.B. mit einei Presse, die imstande ist, die erhitzte Mischung zu Ballen (die z.B. 7,5 bis 19 kg wiegen) aus zusammengeschmolzenem kompaktem Material zu verpressen. Wenn die teilchenförmige Mischung ein oder mehrere Vulkanisiermittel enthält und man in Stufe E eine vulkanisierbare Mischung erhalten will, muß die Temperatur der Stufe E so niedrig und die Zeit so kurz gewählt werden, daß es dabei nicht zu einer wesentlxhen Vulkanisation kommt.
Wenn die in Stufe B zugeführten feinteiligen Feststoffe im wesentlichen aus einem oder mehreren Vulkanisiermitteln bestehen, erhält man in Stufe D oder E ein wertvolles technisches Erzeugnis, das an Fabriken versandt werden kann, in denen die Vormischung mit weiteren Zusätzen vermischt und die mit allen Zuschlagen versehene, vulkanisierbare Fluorelastomermischung zur Herstellung von vulkanisierten Formkörpern aus dem Fluorelastomeren verwendet wird. Bei anderen Ausführungsformen des Verfahrens enthalten die in Stufe B zugesetzten feinteiligen Feststoffe bereits sämtliche Zusätze, die zur Herstellung einer vollständigen, Vulkanisierbären Fluorelastomermischung erforderlich sind.
Bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann man in gefahrloser und wirksamer Weise Fluorelastomermischungen herstellen, die feinteilige feste Vulkanisiermittel und/oder sonstige Feststoffe enthalten.
Da die inStufe B zugesetzten feinteiligen Feststoffe leicht an den in Stufe A eingesetzten nassen Fluorelastomerkrümeln anhaften, trägt das erfindungsgemäße Verfahren dazu bei, daß in Fabriken die Entstehung von staubiger Luft vermieden wird, die für die Arbeiter gesundheitsschädlich ist und auch die Fabrikanlagen beschädigen kann. Verglichen mit bekannten Verfahren, die von Trockenmischmethoden Ge brauch machen, erleichtert ein Verfahren gemäß der Erfindung auch die Herstellung eines Produkts von gleichmäßigem Gütegrad, da sich die feinteiligen Feststoffe mit den Fluorelastomerkrümeln leicht gleichmäßig vermischen lassen und an ihnen anhaften,
und da die an den Fluorelastomerkrümeln anhaftenden Zusatzmittel sich kaum wieder aus der teilchenförmigen Mischimg abtrennen lassen. Selbst wenn die teilchenförmige Mischung der Einwirkung eines schnellen Luftstroms ausgesetzt wird, kommt es, wie Beispiel 1 (Stufe 6) zeigt, nicht oder praktisch nicht zum Abtrennen des Feststoffs von den Fluorelastomerkrümeln.
In den nachfolgenden Beispielen beziehen sich alle Mengen, falls nicht anders angegeben ist, auf das Ge wicht.
Beispiel 1
Eine Fluorelastomermischung in Form eines innigen Gemischs aus einem elastotneren Copolymerisat des Vinylidenfluorids und Vulkanisiermitteln, die sich für die Verwendung durch Hersteller von vulkanisierten Fluorelastomerformkörpern eignet, die in ihrem Betrieb Füllstoffe und sonstige Zusätze zu der Vormischung nach ihren eigenen Rezepten zusetzen wollen, wird folgendermaßen hergestellt:
(1) Man geht von einer Menge (etwa 3630 kg auf Trockenbasis) nasser Fluorelastomerkrümel mit einem Wassergehalt von 25% aus, die einen mittleren Durchmesser von weniger als 5 mm (meist etwa 1 bis 2 mm) haben. Das Fluorelastomere ist ein Copolymerisat aus 60% Vinylidenfluorideinheiten und 40% Hexafluorpropyleneinheiten, dessen Mooney-Viscosität ML-IO bei 100° C 62 beträgt. Die Fluorelastomerkrü mel erhält man durch Koagulieren einer Disper sion des Fluorelastomeren, Auswaschen des Koagulats und Weiterverarbeiten zu einer bestimmten Teilchengröße und einem bestimmten Wassergehalt.
(2) Eine Menge (z. B. 90,8 kg) feinteiliger Feststoffe wird in Form eines trockenen Pulvers angewandt, das aus einem gleichmäßigen Gemisch aus 4 Teilen Vernetzungsmittel, 1 Teil Vulkanisationsbeschleunigerfür das Fluorelastomere und 0,5 Tei-
SS len Calciumsilicat besteht. Das Vernetzungsmittel ist eine aromatische Hydroxyverbindung, nämlich »Bisphenol-AF« oder Hexaf luorisopropyliden-bis-(4-hydroxybenzol)i Der Beschleuniger ist Benzyltriphenylphosphoniumchlorid.
Das Gemisch wird durch Vermischen der Bestandteile in einem waagerechten zylindrischen Bandmischer hergestellt. Praktisch alle Teilchen des Gemischs haben einen mittleren Durchmesser von weniger als 110 Jim, und mindestens 90% der Teilchen haben einen mittleren Durchmesser von weniger als 26 μιη. Der Fülltrichter der nachfolgenden Verfahrensstufe (4) wird mit diesem trockenen Pulvergemisch beschickt.
(3) Die in Stufe (1) beschriebenen nassen Fluorelastomerkrümel werden kontinuierlich aus einem Fülltrichter mit konstanter Geschwindigkeit von 136 kg/h, bezogen auf den trockenen Fluorelastomergehalt der Krümel, einem Mischer zugeführt. Der Fülltrichter hat gerade senkrechte Seiten. Die Fluorelastomerkrümel, die auf 30° C gehalten werden, gelangen vom Boden des Fülltrichters durch eine normale, schneckenbohrerartige volumetrische Zuführvorrichtung, die die Fluorelastomerkrümel durch ein Rohr auf ein Wiegeförderband fördert; das Wiegeförderband fördert die Krümel weiter in den Mischer, der nachstehend in Stufe (S) beschrieben ist. (4) Während der Stufe (3) wird das in Stufe (2) beschriebene trockene pulverförmige Gemisch aus Vernetzungsmittel und Vulkanisationsbeschleuniger kontinuierlich mit konstanter Geschwindigkeit von 3,4 kg/h aus einem Fülltrichter mit geraden senkrechten Seiten dem in Stufe (3) erwähnten Mischer zugeführt. Dies entspricht der Zuführung von 0,9 kg Vernetzungsmittel und 0,23 kg Vulkanisationsbeschleuniger je 45,4 kg des Fluorelastomeren (auf Trockenbasis) zu dem Mischer. Das trockene Pulver gelangt bei 25° C vom Boden des Fülltrichters durch einen schnekkenförmigen Gewichtsverlustförderer, der das Pulver durch ein Rohr dem Mischer zuführt. Der Feuchtigkeitsgehalt des trockenen Pulvers wird vor dessen Eintritt in den Mischer auf nahezu Null gehalten, indem man trockenen Stickstoff durch den Fülltrichter und das Zuführrohr leitet.
(5) Das in Stufe (4) zugeführte trockene Pulver wird kontinuierlich mit den in Stufe (3) zugeführten nassen Fluorelastomerkrumeln gemischt, indem diese Stoffe durch einen Mischer geleitet und die Fluorelastomerkrümel dabei in ihrem teilchenförmigen Zustand gehalten werden. Die Mischung in dem Mischer wird mit Hilfe einer durch den Mischermantel umlaufenden Temperaturregelflüssigkeit auf 30° C gehalten. Wenn die Stoffe durch den Mischer hindurchlaufen, haftet das trockene Pulver an den nassen Fluorelastomerkrümeln an, und es bildet sich eine gleichförmige, staubfreie Mischung von Verbundteilchen. Die Nennverweilzeit in dem Mischer beträgt 10 Minuten. Der Mischer ist ein Hochleistungsmischer, der das wirksame kontinuierliche Vermischen von teilchenförmigen! Gut mit hoher Geschwindigkeit ermöglicht. Er hat einen Gesamtiahalt von 383 I und einen Arbeitsinhalt von 141,5 I. Der Hauptriihrer des Mischers weist pflugförmige Organe an einer Welle auf, die mit 150 U/min umläuft; ferner hat der Mischer zwei Zerhacker, die in gleichmäßigen Abständen der Länge des Mischers nach verteilt sind und mit 3500 U min umlaufen, wodurch die Mischgutteilchen einander schneidende Wege zurücklegen, von den Tronunerwandungen reflektiert and, wenn die Arbeitsperiode sich wiederholt, wieder von den pflugfönnigen Organen aufgenommen und Agglomerate zerbrochen werden.
(6) Die teikhenförraige Mischung aus Stufe (5) wird kontinuierlich getrocknet, indem sie durch eine Trockenzone geleitet wird. Die nasse Mischung läuft vom Austragsende des Mischers über em Wehr durch einen Schneckenförderer und über einen Schwingbandförderer auf em Förderband.
welches die Mischung durch einen Trockentunnel führt, an dessen Eintrittsende eine Temperatur von 60° C und an dessen Austrittsende eine Temperatur von 75° C herrscht. Zum schnellen
Umlaufenlassen der Heißluft in dem Trocken
tunnel dient ein Gebläse. Die Luft zieht durch die Mischung und das Förderband abwärts mit einer Geschwindigkeit von 1,83 m/sec. Bei diesem Trockenvorgang kommt es zu keiner oder
ίο praktisch keiner Trennung der Feststoffe von den Fluorelastomerkrümeln, obwohl ein schneller Luftstrom angewandt wird; dies ist recht überraschend. Die aus dem Trockentunnel ausgetragene Mischung hat einen Gehalt an flüchtigen
Stoffen (meist Wasser) von 0,5%, bestimmt durch 4 Stunden langes Trocknen bei 120° C.
(7) 3630 kg der gemäß Stufe (6) getrockneten teilchenförmigen Mischung werden in einem langsam laufenden, horizontalen, zylinderförmigen Schaufelmischer gesammelt, wo die Mischung auf 35° C gehalten wird. In diesem Mischer wird die Mischung nach dem Einfüllen 8 Stunden gemischt.
(8) Die in Stufe (7) gemischte teilchenförmige Mischung wird kontinuierlich durch eine Strang preßzone geführt und der Einwirkung genügender Wärme und genügenden Drucks ausgesetzt, um die teilchenförmige Mischung zu einer kompakten Masse aus unvulkanisierbarer Fluorela- stomermischung zusammenzuschmelzen. Während der Verfahrensstufe (8) wird die Mischung durch ein Ventil am Boden des in Stufe (7) verwendeten Mischers in einen Fülltrichter von der in Stufe (3) beschriebenen Art ausgetragen. Aus dem Fülltrichter wird die Mischung mit konstanter Geschwindigkeit von 227 kg/h mit Hilfe eines Förderers und eines Wiegeförderbandes, wie für Stufe (3) beschrieben, einer Strangpresse zugeführt. Die Temperatur der Strangpresse wird so eingestellt, daß die Mischung bei 140° C ausgepreßt wird. Als Strangpresse dient eine Kautschukstrangpresse, wie sie in der Kautschuktechnik zum Strangpressen der Kautschukmischungsstreifen für die Seitenwände von Fahr- zeugreifen verwendet wird. Die Presse hat einen Schneckendurchmessr von 11,43 cm, eine Schneckenlänge von 114,3 cm und eine Schnekkenförderrinne. die nach dem Auslaßende hin alimählich flacher wird, so daß die Mischung all mählich verdichtet wird. Die Schneckenumlauf geschwindigkeit beträgt 45 U/min. Die Strangpresse weist eine Drahtnetzpackung mit einer Maschenweite von 0,42 mm auf, hinter der sich eine Lochplatte befindet; ferner weist die Strangpresse eine Düsenplatte mit sechs Schlitzen auf, von denen jeder fünf runde, miteinander in Verbindung stehende Locher hat. Wenn die Mischung die Strangpresse verläßt, wird sie von einer durch eine Photozelle gesteuerten
Schneidvorrichtung in Stücke von 5 cm X 10 cm
zerschnitten.
(9) Das Verfahren wird beendet, indem die stranggepreßte Fluorelastomermischung kontinuierlich durch eine Kühlzone geleitet wird, bis sie sich auf 30° C abgekühlt hat.
Die gekühlte Fluorelastomermischung wird in Behälter eingegeben und zu einer Fabrik versandt, in der die vulkanisierten Fluorelastomererzeugnisse
hergestellt werden. In dieser Fabrik werden der in Stufe (9) erhaltenen Vormischung aus Vulkanisiermitteln und Fluorelastomerem Füllstoffe und sonstige Zusätr 2 auf einem Zweiwalzenkalander beigemischt, dessen Walzen sich auf etwa 25° C befinden. Die fertige Mischung hat die folgende Zusammensetzung: 100 Teile Fluorelastomeres, 4 Teile Magnesia, 2 Teile Calciumhydroxyd, 30 Teile MT-Ruß, 0,5 Teile Vulkanisationsbeschleuniger und 2 Teile Vernetzungsmittel. Die Mischung eignet sich sehr gut zum Verformen zu Packungsringen und anderen Produkten, die eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen die bleibende Verformung nach dem Komprimieren bei
hohen Temperaturen zeigen müssen.
Beispiel 2
Bei einer Abänderung des Beispiels 1 wird die in Stufe 6 erhaltene getrocknete teilchenförmige Vormischung in Behälter eingefüllt und an eine Fabrik versandt, die Packungsringe aus dem Fluorelastomeren herstellt. In dieser Fabrik wird eine fertige Mischung
ίο von der in Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung hergestellt, indem die übrigen Zusätze mit der Vormischung in einem Innen-Mischer vermischt wer: den.

Claims (13)

  1. u
    Patentansprüche:
    , \ IJjjjÖ- Verfahren zum Herstellen voitJTuarelasto- - Vermischungen, bei dem kontinuierlich zu einer . MSchzone aus einer EJastomerdispsi&ion koagit iierie Eiastamerkrümel mit einem Wassergehalt Vw etwa 15 bis 35 jjcwichtsprozent und mindestens ein als Bestandteil der Elastomennischung 1 geeigneter anderer Feststoff zugeführt werden, der Feststoff mit den nassen Elastomerkrümeln unter Passieren, einer ^Mischzone kontinuierlich " -'gemischt und die Mischung unter Passieren einer Trockenzone kontinuierlich getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Koagulieren «der Elastomerkrumel aus einer Fluorelastomerdispersion und das Zuführen des Feststoffes in !einteiliger Form erfolgt und sowohl die Fluorela-Ctomerkrümel als auch die Mischung während des ganzen Verfahrens in Form von Einzelteilchen gehalten werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koagulieren der Fluorelastomerkrümel aus euter ein Copolymerisat aus Vinylidenfluorid und mindestens einem anderen fluorhaltigen Monomeren enthaltenden Dispersion zu einem Wassergehalt von etwa 25 bis 30% erfolgt, und die Einzelteilchen der Mischung nach dem Trocknen durch Druckeinwirkung bei erhöhter Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur zu einer kompakten Masse zusammengeschmolzen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Koagulieren der Fluorelastomerkrümel zu mittleren Krümeldurchmessern von weniger als 11 mm erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Koagulieren der Fluorelastomerkrümel zu 95 bis 100% zu mittleren Krümeldurchmessern von weniger als 5 mm erfolgt, und die Fluorelastomerkrümel während des Zuführens zu der Mischzone auf einer Temperatur von etwa 15 bis 50° C gehalten werden.
  5. 5 Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen der Fluorelastomerkrümel zu der Mischzone mit einer konstanten, eine Nennverweilzeit in der Mischzone von etwa 5 bis 15 Minuten ergebenden Geschwindigkeit erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Feststoffs in Form eines ein Vernetzungsmittel für das Copolymerisat enthaltenden Pulvers erfolgt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Feststoffs in Form eines einen Vulkanisationsbeschleuniger für das Copolymerisat enthaltenden Pulvers erfolgt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Feststoffs in Form eines im wesentlichen aus einem Gemisch aus einem Vernetzungsmittel und einem Vulkanisationsbeschleuniger für das Copolymerisat bestehenden Pulvers erfolgt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Feststoffs mit einer konstanten, von dem Trockengehalt der Fluorelastomerkrümel abhängigen Geschwindigkeit erfolgt und die Mischung in der Mischzone auf einer Temperatur von etwa 15 bis 50° C gehalten wird.
  10. . 10. Verfahren nach Anspruch 9r dadurch gekennzeichnet, dag das Zuführen des Feststoffs mit pittleren Teilchendurchmessern von weniger als. 110 μχα erfolgt,
  11. IL, Verfahren nach Anspruch 10* dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen des Feststoffe zu 90bis 100% mitTeUchendurchmessern vca weniger als 26 μυα erfolgt.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischen bis zum Anhaften praktisch aller zugeführten Feststoffteilchen an den Fluorelastomerkrümeln fortgesetzt wird,
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch ge^ kennzeichnet, daß das Zusammenschmelzen der Einzelteilchen der trockenen Mischung kontinuierlich in einer Strangpresse erfolgt.
DE19742426257 1973-05-29 1974-05-29 Verfahren zum Herstellen von Fluorelastomermischungen Expired DE2426257C3 (de)

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US364923A US3876616A (en) 1973-05-29 1973-05-29 Wet blending of fluoroelastomer compositions
US36492373 1973-05-29

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DE2426257A1 DE2426257A1 (de) 1974-12-12
DE2426257B2 DE2426257B2 (de) 1976-05-26
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