DE2060852B2 - Blitzableiter - Google Patents
BlitzableiterInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
- H02G13/00—Installations of lightning conductors; Fastening thereof to supporting structure
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- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
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- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
Die E.."indung betrifft einen Blitzableiter mit einer
am Ende zugespitzten Stange und einer in der Nähe der Stangenspitze angeo.dneten radioaktiven Strahlungsquelle,
die aus einei chemisch inerten, Beta-Strahlen aussendenden Gas besteht.
In der Fachliteratur ist verschiedentlich bezweifelt worden, daß durch Anordnung einer radioaktiven
Strahlungsquelle an einem Blitzableiter die Blitzschutzwirkung mit einem vertretbaren technischen und wirtschaftlichen
Aufwand erhöht werden kann. Es wird zwar nicht bestritten, daß die durch eine radioaktive
Strahlungsquelle bewirkte Ionisierung der Luft bzw. die von radioaktiven Blitzableitern ausgehenden Emissionsströme
die Umgebung des Blitzableiters im Prinzip derart beeinflussen können, daß eine gewisse Hinlenkung
der Gewitterentladung zum Blitzableiter erfolgen kann. Vielmehr wird von manchen Blitzforschern
bestritten, daß dieses Prinzip der Blitzschutzverbesserung in der Praxis realisierbar ist. So wird z. B. ii der
Zeitschrift »Kosmos«, Heft 9 vom September 1961, S. 390 bis 392 geäußert, daß man für eine merkliche Vtbesserung
des Blitzschutzes eine so große Menge an Radium als radioaktives Material benötigt, daß der Einsatz
eines damit ausgestatteten Blitzableiters unwirtschaftlich wird. Es wird dort ausgeführt, daß eine Radioaktivität
von 1 mC, die mit vertretbarem Aufwand gerade noch erzielt werden könne, zur Herbeiführung
der gewünschten Wirkung zu schwach sei. An anderer Stelle (vgl, die Zeitschrift »ETZ-A«, Bd. 83, Heft 5 vom
26. Februar 1962, S. 152 bis 157) wird darauf hingewiesen, daß die von radioaktiven Blitzableitern ausgehen-
den Emissionsströme zu schwach seien, um die Blitz entladung steuernde Raumladungen zu bilden, und daß
tatsächlich wirksame Raumladungen hunderttausendmal stärker sein müßten als die erzielten Raumladungen.
Die in der Fachwelt verbreiteten Vorurteile gegen
radioaktive Blitzableiter mögen nicht zuletzt daher rühren, daß die zur Zeit bekannten technischen Ausführungsformen solcher Blitzableiter in der Tat wesentliche Mängel haben. So ist aus der schweizerischen Patentschrift 422 933 ein Blitzableiter mit einer am Ende
zugespitzten Stange und mit in der Nähe der Stangenspitze angeordneten radioaktiven Strahlungsquellen
bekannt, bei welchem die Strahlungsquellen elektrisch gegenüber der Stange und somit gegenüber der Erde
isoliert sind. Diese Isolierung wird für notwendig gehalten, um einen Blitzeinschlag in die Strahlungsquellen
und somit deren Zerstörung zu verhindern. Die Strahlungsquellen befinden sich somit auf einem gegenüber
Erde unterschiedlichen Potential, so daß zwischen den Strahlungsque-len einerseits und der Stange aes Blitz
ableiters andererseits ein elektrisches Feld vorhanden ist Die von den Strahlungsquellen erzeugten Ionen beeinflussen daher weniger die weitere Umgebung des
Blitzableiters, sondern werden vielmehr zum großen Teil dazu »verschwendet«, die Pote^tialdifferenz zwi
sehen dem Träger der Strahlungsquellen und Erde aus zugleichen. Nicht zuletzt läßt sich mit dieser Erscheinung
die Unwirksamkeit der bekannten mit radioakti ven Strahlungsquellen ausgestatteten Blitzableiter er
klären.
Die bisher in Betracht gezogenen Strahlungsquellen für Blitzableiter, beispielsweise Radiumquellen (oder
Americium-'Ml -Quellen wie in der Deutschen Offenle
gungsschrift 1 640 142 vorgeschlagen), sind hochgiftig, und ihr Einsatz ist daher sehr gefährlich. Die Gefahr
wird dadurch noch vergrößert, daß das radioaktive M,: terial in fester Form vorliegt, und im Falle einer Zerstö
rung der es umgebenden Schutzhülle bildet es immcr noch eine mehr oder weniger kompakte Masse von go
fährlicher Radioaktivität.
Die Erfindung eeht daher aus von einem Blitzableiter
der eingangs beschriebenen Art, bei welchem die Strahlungsquelle aus einem chemisch inerten, Beta
Strahlen aussendenden Gas besteht. Im Falle einer Be Schädigung einer solchen Strahlungsquelle verflüchtigt
sich das radioaktive Gas sofort in der Luft, so daß es nicht mehr in gefährlicher Konzentration vorliegt. Infolge
seiner inerten Eigenschaft kann sich das Gas auch nicht biologisch im menschlichen Gewebe festsetzen,
so daß die Gefahr einer bleibenden Verseuchung praktisch ausgeschlossen ist. Es ist also ohne Erhöhung der
Gefahr möglich, Strahlungsquellen weit stärkerer Radioaktivität vorzusehen, als es mit den bisher in Betracht
gezogenen Strahlungsquellen möglich war. Durch diese gefahrlos mögliche Erhöhung der Radioaktivität
läßt sich die schwächere ionisierende Wirkung von Beta-Strahlen gegenüber den bei den in Betracht
gezogenen Quellen ausgesendeten Alpha-Strahlen mehr als ausgleichen. Hinzu kommt noch, daß Beta-Teilchen
eine viel größere Weglänge zurücklegen als Alpha-Teilchen und somit die Luft in größerer Entfernung
ionisieren, was die Blitzschutzwirkung erhöht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Ausnutzung dieser Vorteile einer aus einem chemisch inerten,
Betra-Strahlung aussendenden Gas bestehenden Strahlungsquelle einen Blitzableiter derart auszubilden,
daß die von der Strahlungsquelle bewirkte Ionisierung effektiver als bisher zur Erhöhung des Blitzschutzes
ausgenutzt wird, ohne daß die Gefahr von Blitzeinschlägen in die Strahlungsquelle besteht. Bei einem
Blitzableiter der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich die
Strahlungsquelle in direktem elektrischen Kontakt mit der Stangenspitze befindet und im Itineren eines mit
großen Öffnungen ausgestatteten Faradayschen Käfigs
engeordnet ist, der sich in elektrischem Kontakt mit
der Stange befindet.
Bei dem erfindungsgemäßen Blitzableiter werden wegen des elektrischen Kontakts zwischen der Strahlungsquelle und der Stange die erzeugten Ionen nicht
für den Ausgleich der Differenz zwischen dem Potential des Strahlungsquellenträgers und dem Erdpotential
»verschwendet«, sondern alle erzeugten Ionen können nutzbringend für den Blitzschutz eingesetzt werden.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem weiter )0
oben erwähnten bekannten Blitzableiter, bei welchem die Strahlungsquellen von der Stange elektrisch isoliert
waren.
Trotz der fehlenden Isolation zwischen der Strahlungsquelle und der Blitzableiterstange wird bei der Er-
ftndung ein Blitzeinschlag in die Strahlungsquelle verhindert, denn der mit der Stange elektrisch verbundene
Faradaysche Käfig kann die Strahlungsquelle schützen. Der Faradaysche Käfig ist mil großen Öffnungen ausgestattet,
um einen möglichst geringen Anteil der Nutzstrahlung zu absorbieren.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der
Faradaysche Käfig durch zwei an der Stange befindliche Kragen und die Kragen verbindende Lamellen gebildet,
deren Ebenen radial zur Stangenachse verlaufen, 2«.
und ist im Raum zwischen den Innenkanten der Lamellen und der Außenwand der Stange nahe jeder Lamelle
eine Strahlungsquelle angeordnet, die sich parallel zur
Stangenachse zwischen den beiden Kragen erstreckt.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausfüh- 3c
rungsbeispiel an Hand von Zeichnungen erläutert. In diesen zeigt
F i g. 1 eine Schnittansicht entlang einer die Achse des Blitzableiters enthaltenden Vertikalebene,
Fig.2 eine Schnittansicht entlang Linie H-Il in 3« Fig.1.
F i g. 3 eine Ansicht analog der in F i g. 1, in der nur der Mittelkörper des Blitzableiters dargestellt ist, wobei
die Schnittebene der Linie lll-III in F i g. 4 entspricht,
Fig.4 eine Schnittansicht entlang Linie IV-IV in
F i g. 3 und
Fig.5 eine Schnittansicht entlang Linie V-V in
F ig. 3.
In den verschiedenen Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Nach der Zeichnung umfaßt der Blitzableiter einen Hauptkörper 101, dessen unterer Teil 102 ein Gewinde
aufweist und dazu bestimmt ist, in den oberen Teil eines nicht dargestellten Mastes geschraubt zu werden. Der
obere Teil 103 desselben Hauptkörpers 101 weist gleichfalls ein Gewinde auf; auf diesen oberen Teil 103
ist eine Spitze 108 geschraubt.
Die Spitze 108, der Hauptkörper 101 und der nicht dargestellte Mast bilden zusammen die Blitzableiter-Auffangstange
in der Weise, daß der Hauptkörper als ein Teil der Stange angesehen werden kann.
Der Hauptkörper 101 weist zwischen seinem oberen Teil 103 und seinem Mittelteil einen Kragen 104 und
zwischen seinem unteren Teil 102 und seinem Mittelteil einen Kragen 103 auf.
In dem oberen Kragen 104 sind neun Kanäle 106 ausgeführt. Diese Kanäle weisen über ihre gesamte
Höhe einen konstanten Durchmesser auf. In dem unteren Kragen 105 sind gleichfalls neun Kanäle 107 ausgeführt.
Die Kanäle 106 und 107 liegen koaxial; es befindet sich somit über jedem Kanal 107 ein Kanal 106. Die
Kanäle 107 weisen in ihrem oberen Teil einen Durchmesser etwa gleich dem Durchmesser der Kanäle 106
auf; in ihrem unteren Teil 117 weisen sie *?inen größe· ren Durchmesser auf.
Die Kanäle 107 sind durch Verschlußglieder 115 verschlossen, deren Kopf 116 in dem unteren Teil 117 der
Kanäle gelegen ist
Es sind radioaktive Quellen mit Beta-Strahlung vorgesehen. Es sind bevorzugt Kr-85-QuelIen; es sind neun
an der Zahl vorgesehen entsprechend der Zahl der Kanäle 106 und der Zahl der Kanäle 107. [ede Quelle
weist eine Einkapselung bzw. Umhüllung 111 für das Gas auf, die durch eine Hülse 110, durch einen oberen
Stopfen 112 und einen unteren Stopfen 113 begrenzt bzw. bestimmt ist
Die die Umhüllung für das Gas bildende Hülse 110 besteht beispielsweise aus Nickel und weist eine Stärke
in der Größenordnung vou 25 Mikron auf. Der obere
Stopfen 112 und der untere Stopfen 113 bestehen beispielsweise aus nichtrostendem Stahl. Der obere Stopfen
112 ist massiv. Der ur,',re Stopfen 113 umfaßt ein
kleines Füllrohr 114, das nac1» außen vorspringt und
von der gleichen Seite geschlossen ist.
Auf der Seite der Quelle weist das Verschlußglied 115 einen Hohlraum auf, der dazu bestimmt ist, den
vorspringenden Teil des kleinen Füllrohrs 114 aufzunehmen.
Eine Feder 118 ist einerseits an dem oberen Stopfen 112 der Quelle und andererseits auf der unteren
Fläche einer Unterlegscheibe 109 abgestützt, die zwischen der oberen Fläche des Kragens 104 und der
unteren Fläche der Spitze 108 gelegen ist. Nahe den Kanälen 106 und 107 sind Lamellen 119 an die Kragen
104 und 105 geschweißt. Die Lamellen 119 erstrecken sich entlang Ebenen, die die Achse bzw. Mittellinie der
Stange, d. h. die Mittellinie des Hauptkörpers 101 und der Spitze 108 enthalten. Jede Ebene einer Lamelle 119
enthält gleichfalls die Mittellinie eines Kanals 106 und eines Kanals 107. Jede Lamelle ist geecn die zylindrische
Wand des Kragens 104 und auf die obere ebene Wand des Kragens 105 geschweißt.
Die Kragen 104 und 105 und die Lamellen 119 bilden einen Faradayschen Käfig, der indessen große öffnungen
auf Grund der Entfernung zv/ischen den Lamellen 119 aufweist. Dieser Faradaysche Käfig mit großen
öffnungen genügt indessen, um die Quellen, die er umfaßt, gegen direkte Entladungen zu schützen.
Der Hauptkörper 101, die Spitze 108 und die Lamellen 119 sind aus Metall. Die Quellen stehen somit durch
ihren Stopfen 112, die Federn 118 und die Unterlegscheibe
109 in direktem elektrischen Kontakt mit der Blitzableiterauffangstange, zu der der Hauptkörper 101
und die Spitze 508 gehören.
Aus dem vorhergehenden folgt, daß die Quellen in unmittelbarer Nähe zu der Stange liegen, in direktem
elektrischen Kontakt mit der letzteren stehen und sich leicht unterhalb des zugespitzten Endes der Stange befinden.
Die Quellen können leicht eingebaut werden; tatsächlich können sie vor der Montage der Unterlegscheibe
109 und der Spitze 108 durch die Kanäle 106 rutschen, bis ihr unterer Stopfen 113 in Berührung mit
dem Verschlußglied 115 kommt, das in dem Kragen 105 gelegen is'. Damit der Teil des kleinen Rohrs 114, der
vorspringt, bei seiner Einführung in den entsprechenden Hohlraum des Verschlußgliedes 115 nicht beschädigt
wird, besteht dieser aus einem weniger harten Material, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial. Vor
dem Aufsetzen der Unterlegscheibe 109 und der Spitze 108 auf den HauDtkömer 101 werden die Federn 118 in
2 060 85V
die Kanäle 106 über die Stopfen 112 der Quellen eingeführt.
Die Quellen können in direkter Berührung mit der Stange angebracht werden; denn im Fall einer Verflüchtigung
einer oder mehrerer Quellen besteht keine Gefahr, da das Krypton, das ein Edelgas ist, sich augenblicklich
verdünnt und in keiner Weise kontaminierend werden kann. In der Tat kann es keine chemische Verbindung
bilden und sich so auf irgendeinem Körper festsetzen.
Da die Quellen Beta-Strahlen, d.h. eine durchdrin gende Strahlung, aussenden, isi die Stärke der Hiilsi
relativ unbedeutend, und es ist zur gleichen Zeit eini genügende Strahlung durch einen Wasserfilm gewähr
leistet, der sich auf der Hülse auf Grund von Regei
bildet, der im allgemeinen die Gewitter bzw. Unwette begleitet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Blitzableiter mit einer am Ende «!gespitzten Stange und einer in der Nähe der Stangenspitze angeordneten radioaktiven Sti ahlungsquelle, die aus
einem chemisch inerten, Beta-Strahlen aussendenden Gas besteht, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Strahlungsquelle (Ul) in direktem elektrischen Kontakt mit der Stangenspitze to
(108) befindet und im Inneren eines mit großen öff nungen ausgestatteten Faradayschen Käfigs (104,
105, 119) angeordnet ist, der sich in elektrischem
Kontakt mit der Stange (101) befindet
2. Blitzableiter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Faradaysche Käfig durch zwei
an der Stange (101) befindliche Kragen (104, 105)
und die Kragen verbindende Lamellen (119) gebildet ist, deren Ebenen radial zur Stangenachse verlaufen,
und daß im Raum zwischen den Innenkanten der Lamellen (119) und der Außenwand der Stange
(101) nahe jeder Lamelle eine Strahlungsquelle (111) angeordnet ist, die sich parallel zur Stangen achse
zwischen den beiden Kragen (104, 105) erstreckt.
852 (j
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