DE2059683B1 - Treibstoffsystem,insbesondere fuer Raketentriebwerke - Google Patents
Treibstoffsystem,insbesondere fuer RaketentriebwerkeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/42—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using liquid or gaseous propellants
- F02K9/44—Feeding propellants
- F02K9/56—Control
- F02K9/58—Propellant feed valves
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/42—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using liquid or gaseous propellants
- F02K9/60—Constructional parts; Details not otherwise provided for
- F02K9/68—Decomposition chambers
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein Treibstoffsystem,
insbesondere für Raketentriebwerke, wie Steuertriebwerke zur Lageregelung von Flugkörpern und
Satelliten, bestehend mindestens aus einem Treibstoffvorratsbehälter für mindestens einen monergolen
Treibstoff, mindestens einem Katalysator zum Zersetzen des oder der Treibstoffe und mindestens einem
Zerfallgasbehälter.
Bei mit monergolen Treibstoffen betriebenen Gasgeneratoren, wird, wie z. B. die USA.-Patentschrift
926 492 offenbart, das Monergol in einem Katalysator in Zerfallgase zerlegt und dann einer Schubdüse,
einer Turbine oder sonst einem Verbraucher zugeführt.
Ferner ist es nach dem AIAA-Bericht Nr. 68-556 bekannt, bei mit monergolen Treibstoffen betriebenen
Steuertriebwerken zur Lageregelung von Flugkörpern und Satelliten den Treibstoff mit Hilfe eines
inerten Druckmediums zum Katalysator zu fördern, in dem das Monergol in Zerfallgase zerlegt wird,
welche die nachfolgenden Steuerdüsen beaufschlagen. Bei diesem Fördersystem wird es als Nachteil
angesehen, daß bei Auslegung des Steuertriebwerks als Pulsotriebwerk die Frequenz der Pulsationen
durch die Trägheit des Fördersystems und insbesondere durch die katalytisch bedingte Verzögerung der
Zerfallgaserzeugung für Anwendungsfälle mit besonderen Erfordernissen zu niedrig ist. Um dies zu beseitigen,
hat man zwischen dem Katalysator und den Steuerdüsen einen Zerfallgasentnahmebehälter installiert,
dessen Solldruckhöhe von einem Regelkreis in der Weise gesteuert wird, daß bei Unterschreiten des
Solldrucks, der den Betriebsdruck der Steuerdüsen markiert, solange Monergol in den Katalysator nachgefördert
wird, bis der Solldruck im Zerfallgasentnahmebehälter wieder erreicht ist.
Aber auch diese als sogenanntes Plenumsystem bezeichnete Anlage weist verschiedene funktionell
Probleme auf. Zum einen ist ein in bezug auf anfällige Druckregelsteuerelemente aufwendiger Regelkreis
erforderlich und zum anderen ist nach wie vor ein Förderdruckmedium für das flüssige Monergol
zum Katalysator, meist ein inertes Gas, erforderlich, das nicht nur kostbaren Einbauraum, sondern auch
Behälterbaugewicht benötigt. Außerdem muß, um beim sogenannten Plenumsystem auch gegen Ende
des Treibstoffvorrats noch eine höhere Pulsofrequenz zu erreichen, d. h. eine sehr rasche Nachförderung
von Treibstoff zum Katalysator sicherzustellen, die Druckhöhe des Fördergases über die gesamte Betriebsdauer
zumindest annähernd konstant gehalten werden, was durch zusätzliches Speichern oder Erzeugen
von weiteren Druckgasen (aus Pulverladungen) und Nachfüllen der Förderbehälter geschieht.
Dies ist jedoch konstruktiv aufwendig und vergrößert außerdem den Einbauraum und das Baugewicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Anlagen zu vermeiden und
unter Verwendung kapillarer Treibstofförderung ein betriebssicher arbeitendes Treibstoffsystem mit einfachem
Aufbau zu schaffen.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß zwischen dem Treibstoffvorratsbehälter
und dem Katalysator ein mehrteiliger Kapillarkörper vorgesehen ist, von dem ein Teil zur Steuerung des
Strömungsquerschnitts für den Treibstoff beweglich ausgeführt ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der bewegliche Kapillarkörperteil dem Katalysator zugeordnet und
beide zusammen sind innerhalb eines Gehäuses mittels einer Steuermembrane aufgehängt, die einerseits
unter dem jeweiligen Zerfallgasdruck (Soll-Druck bzw. Ist-Druck) und andererseits unter einer dem Soll-Druck
entsprechenden Gegenkraft steht.
Um bei aufgehobenem Kontakt zwischen dem feststehenden Kontaktkörperteil und dem beweglichen
Kontaktkörperteil die im letzteren verbleibende Monergolteilmenge, die noch zum Katalysator nachströmt,
möglichst klein zu halten, wo in unerwünschter Weise weitere Zerfallgase erzeugt werden, ist in
Ausgestaltung der Erfindung der dem Katalysator zugeordnete bewegliche Kapillarkörperteil (bezüglich
seines Durchströmweges) sehr dünn gehalten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der Katalysator und der bewegliche Kapillarkörperteil
über eine weitere Membrane aufgehängt, wobei beide Membranen den Zerfallgasbehälter für die aus dem
Katalysator austretenden Zerfallgase bilden.
Ferner isi in Ausgestaltung der Erfindung der den
Strömungsquerschniu für den Treibstoff steuernde
Teil des mehrteiligen Kapillarkörpers als Schieber ausgebildet.
Die Erfindung ermöglicht vorteilhafte Verwendungen der an sich bekannten kapillaren Förderung insofern,
als diese durch einfache bauliche Maßnahmen in einen Steuer- oder Regelkreis mit einbezogen werden
kann, wobei durch die Aufteilung des Kapillarkörpers in zueinander bewegliche bzw. voneinander
trennbare Kapillarkörperteile in Verbindung mit einer Steuerung des beweglichen Kapillarkörperteils
in Abhängigkeit von bestimmten Zustands- oder Funktionsgrößen oder durch ein vorgegebenes Betriebsprogramm
baulieh einfache Steuer- bzw. Regelkreise mit betriebssicheren Schaltelementen und
Steuerorganen geschaffen werden können.
Bei einer Antriebsanlage mit Steuertriebwerken, die aus einem mit katalytisch gewonnenen Zerfallgasen
gefüllten Entnahmebehälter gespeist werden, wird die Höhe des Druckes bzw. der auftretende Differenzdruck
zwischen Soll- und Ist-Druck dieses Behälters als Steuergröße für die Kontaktaufnahme oder
die Unterbrechung zwischen dem beweglichen Kapillarkörperteil und dem unbeweglichen Kapillarkörperteil
benutzt, wobei die erfindungsgemäße Aufteilung des Kapillarkörpers als Kontakteinrichtung verwendet
wird, so daß ein besonderes Steuerventil für die Schaltung des Brennstoffflusses nicht erforderlich ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand zweier Antriebsanlagen dargestellt.
Die Antriebsanlagc nach Fig. 1 besteht aus einem
Vorratsbehälter 1 für ein Treibstoffmonergol, der mit einem Kapillarkörper 2 ausgekleidet ist, der einen
Fortsatz 2 α als Kapillarkörperteil aufweist, der in ein
Gehäuse 3 hineinragt. In diesem ist über zwei Membranen 4 und 5 ein Kapillarkörperteil 2 b zusammen
mit einem Katalysator 6 beweglich aufgehängt. Dabei fungiert die Membrane 5 als Steuermembrane. Sie
wird auf ihrer zur Membrane 4 hin zeigenden Seite vom Zerfallgasdruck belastet, während auf ihrer
Außenseite bzw. auf der hier bündig mit ihr verlaufenden äußeren Stirnseite des Katalysators 6 eine
Druckausgleichsfeder 7 angreift, deren Kraft in der gezeichneten Stellung dem auf der anderen Seite der
Steuermembrane 5 lastenden Soll-Druck entspricht, so daß an der Steuermembrane 5 Gleichgewicht vorherrscht,
wobei ein freier Abstand α bzw. eine Unterbrechung zwischen dem feststehenden Kapillarkörperteil
2 α und dem beweglichen Kapillarkörperteil 2 b besteht. Der Raum 8 zwischen den beiden Membranen
4 und 5 wird als Sammelraum für die aus dem Katalysator 6 austretenden Zerfallgase benutzt. Vom
Raum 8 führt eine Leitung 9, in der ein Rückschlagventil 10 eingebaut ist, zu einem Zeriallgasbehälter
11, an dem über Leitungen 12 mit eingebauten Steuerventilen 13 Steuerdüsen 14 angeschlossen sind.
Der Raum 15 vor der Membrane 4 ist mit dem Vorratsbehälter 1 über eine Druckausgleichsleitung
ä6 verbunden. Außerdem besteht zwischen dem Federeinbauraum 17 und dem freien Außenraum
eine Verbindung über Bohrungen 18.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anlage nach Fig. 1 ist folgende: Bei auf seine Soll-Druckhöhc mit
Zerfallgasen aufgefülltem Zerfallgasbehälter 11 herrscht, wie bereits erwähnt, Kräfteausgleich an der
Steuermembrane 5 vor, d. h. zwischen dem Kapillarkorperteil 2 α und dem Kapillarkörperteil 2 b besteht
ein freier Abstand a, so daß der kapillare Durchströmweg für das flüssige Monergol zwischen dem
Vorratsbehälter 1 und dem Katalysator 6 unterbrochen ist. Wird durch Inbetriebnahme der Steuerdüsen
14 eine solche Zerfallgasmenge verbraucht, daß im Zerfallgasbehälter 11 die festgelegte Soll-Druckhöhe
unterschritten wird, so überwiegt der Druck der Feder 7, und der Kapillarkörperteil 2 b wird mit dem
Kapillarkörperteil 2 a in Kontakt gebracht, worauf Monergol zum Katalysator 6 strömen kann. Durch
die dortige weitere Erzeugung von Zerfallgasen steigt der Druck im Raum 8 bzw. im Zerfallgasbehälter 11
wieder an. Bei Erreichen des Soll-Drucks wird dann der Abstand α wieder hergestellt bzw. der Kontakt
zwischen den beiden Kapillarkörperteilen 2 α und 2 b
so weit verringert, daß keine weitere Zufuhr von Monergol zum Katalysator 6 mehr erfolgt. Um bei aufgehobenem
Kontakt zwischen dem feststehenden Kontaktkörperteil 2 α und dem beweglichen Kontaktkörperteil
2 b die im letzteren verbleibende Monergolmenge möglichst klein zu halten, die zum Katalysator
nachströmt, wo in unerwünschter Weise weitere Zerfallgase erzeugt werden, ist der bewegliche Kapillarkörperteil
bezüglich seines Durchströmweges bzw. Volumens sehr kurz bzw. klein gehalten.
In F i g. 2 wird die Durchströmung von Monergol innerhalb des Kapillarkörpers 2 durch einen Schieber
19 aus Kapillarwerkstoff gesteuert bzw. in ihrer Menge variiert, wobei bei voll eingefahrenem Schieber
19 der volle Durchströmquerschnitt gegeben ist, während bei ganz ausgefahrenem Schieber 10 die
Durchströmung im Kapillarkörper 2 voll unterbrochen ist. Die jeweils im Katalysator 6 erzeugten Zerfallgase
der in den Vorrats behältern 1 gelagerten Monergole (Brennstoff- und Sauerstoffmonergol)
strömen in eine Brennkammer 20 ein und reagieren dort miteinander. Mit Hilfe von Steuernocken 21 und
Übersetzungshcbel 22 zum Stellen der Steuerschieber 19 können für den Brennkammerprozeß bestimmte
Leistungsprogramme über die Betriebsdauer erreicht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
BAD ORIGINAL
Claims (5)
1. Treibstoff system, insbesondere für Raketentriebwerke, wie Steuertriebwerke zur Lageregelung
von Flugkörpern und Satelliten, bestehend mindestens aus einem Treibstoffvorratsbehälter
für mindestens einen monergolen Treibstoff, mindestens einem Katalysator zum Zersetzen des
oder der Treibstoffe und mindestens einem Zerfallgasbehälter, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Treibstoff vorratsbehälter (1) und dem Katalysator (6) ein mehrteiliger
Kapillarkörper (2, 2 a, 2 b) vorgesehen ist, von dem ein Teil (2 b) zur Steuerung des Strömungsquerschnitts
für den Treibstoff beweglich ausgeführt ist.
2. Treibstoff system nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Kapillarkörperteil
(2 b) dem Katalysator (6) zugeordnet ist und beide zusammen innerhalb eines Gehäuses
(3) mittels einer Steuermembrane (5) aufgehängt sind, die einerseits unter dem jeweiligen Zerfallgasdruck
(Soll-Druck bzw. Ist-Druck) und andererseits unter einer dem Soll-Druck entsprechenden
Gegenkraft steht.
3. Treibstoff system nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Katalysator (6) zugeordnete
Kapillarkörperteil (2 b) sehr dünn ist.
4. Treibstoffsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator (6) und der
bewegliche Kapillarkörperteil (2 b) über eine weitere Membrane (4) aufgehängt sind, wobei beide
Membranen (4 und 5) den Zerfallgasbehälter (8) für die aus dem Katalysator (6) austretenden Zerfallgase
bilden.
5. Treibstoff system nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Strömungsquerschnitt
des Treibstoffs steuernde Teil (2 b) des mehrteiligen Kapillarkörpers (2, 2 a, 2 b) ein
Schieber (19) ist.
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