DE2058883A1

DE2058883A1 - Wickelautomat fuer Sicherheitsgurte in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE2058883A1
Application number: DE19702058883
Authority: DE
Inventors: Wolf-Dieter Klink
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-11-30
Filing date: 1970-11-30
Publication date: 1972-05-31
Also published as: DE2058883B2; DE2058883C3

Description

Wickelautomat für Sicherheitsgurte in Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf einen Wickelautomaten für Sickerheitsgurte in Kraftfahrzeugen mit einer in einem ertsfest im Fahrzeug befestigten Gehäuse drehbar gelagerten Gurttrommel, die starr oder über energiewandelnde Kuppelglieder mit einer Sperrscheibe verbunden ist, die aul einer Stirnseite eine Verzahnung mit zwischen den einzelnen Zähnen angeordneten Auflaufs-chrägen aufweist, in die eine koaxial angeordnete, gegenüber der Sperrscheibe axial verschiebbar und drehbeweglich gelagerte Kupplungsscheibe mit ihrer stirnseitigen Gegenverzahnung eingreift und dle auf der anderen Stirnseite eine weitere Verzahnung aufweist, die bein Verdrehen der Kupplungsscheibe gegenüber dem Snerrscheibe aufgrund der dadurch erzwungchen Axialverschichung in eine starr mit dem Gehäuse verbundene Zahnscheibe eingreift und damit die Gurttrommel blockiert.
Die Guttrommel derartiger Wickelautomaten soll beim Auftreten unfallbedingter Geschwindigkeitsänderungen, bei frontalem, seitlichen oder rückwärtigen Stoß, bei Fahrzeugüberschlag sowiebei Abziehen des Gurtes mit erhöhter Geschwindigkeit blockiert werden.
Bei den bekannten Wickelautomaten wird die Gurttrommel jedoch nur bei einen Teil dieser gerährlichen Situationen blockiert.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Wickelautommten der eingangs beschriebenen Art zu schuffen, der bei allen unfallbedingten Einflüssen, die die Sicherung des Fahrseuginsassen durch Gurte notwendig machen, die Gurttrommel selbsttätig blockiert.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kupplungsucheibe eine an ihrem Umfang angreifende @@delbremse zugeordnet ist, die vorteilhaft aus eine die Kupplungsscheibe umgreifenden, ein Pendel lager aufweisenden Bremsring besteht an dem in seiner oberen Hälfte, vorzugsweise symmetrisch verteilt, zwei der keilförmig ausgebildeten und mit einer Verzahnung versehenen Umfangsfläche der Kupplungsscheibe angepaßte Bremshacken angeordnet sind. Dabei weist der Bremsring erfindungsgemäß ein das Pendellager bildendes, senkrecht erientiertes Langloch auf, in das ein zur Gurttrommelachse parallel verlaufender, am Gehäuse befestigter angerbolzen ragt, auf den eine Schraubenfeder angeordnet ist, deren beide Windungsenden auf verschiedenen Seiten des Lagers an dem Bremsring angreifen und diesen in der Schwebe halten.
Die erfindungsgemäß angeordnete Pendelbremse spricht nicht nur auf extreme Beschleunigung durch rückwärtigen Stoß und nußergewöhnliche Verzögerung durch starkes Bremsen oder irontalstoß an, sondern wirkt auch bei seitlichem Stoß und bei Fahrzeugüberschlag.
Sollte es trotz dieser Sicherung zu einem Gurtabzug mit erhöhter Geschwindigkeit kommen, wird die Gurttrommel ebenfalls blockiert, da in diesem Fall die Bremswirkung der Pendelbremse durch die Eigenträgheit der Kupplungs scheibe ersetzt wird.
Die Amsprechsicherheit der Pendelbremse wird zusätzlich erhöht, wenn der Bremsring in der unteren Hälfte, d.h. in dem dem Pendellager gegenüberliegenden Bereich zusätzliche Pendelgewichte aufweist.
Da der Wickelautomat in Abhängigkeit vom Fahrzeugtyp in verschiedenen Lagen eingebaut wird, ist der den Bremsring tragende lagerbolzen wahlweise an verschiedenen@ Stellen des Behäuses im Umfangsbereich der Kupplungsscheibe einsetzbar, so daß er in Abhängigkeit von der Einbaulage des Wickelautomaten in der Stellung mit der optimalen Wirkung eingesetzt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgeniäß ausgebildeten Wickelautomaten dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Frontansicht teilweise geschnitten, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 eine Seitenansicht, Fig. 4 einen Ausschnitt des Bremsringes im Bereich eines Bremebackens.
In einem bügelförmigen Gehäuse 1 ist eine Gurttronmel 2 drehbar gelagert. An einem Ende der Gurttrommel 2 greift eine Rückstellfeder 3 an, während das andere Ende starr oder über nicht dargestellte energieabsorbierende Ruppelglieder mit einer Sperrscheibe 4 verbunden ist, die auf der inneren Stirnseite eine Verzahnung 5 aufweist, wobei zwischen den einzelnen Zähnen Auflauf schrägen 6 angeordnet sind. Auf der der Verzahnung 5 gegenüberliegenden Seite ist an dem Gehäuse 1 eine Zahnscheibe 7 unverdrehbar befestigt. Zwischen der Sperrscheibe 4 und der Zahnscheibe 7 ist koaxial eine axial verschiebbare und drehbeweglich gelagerte Kupplungsscheibe 8 angeordnet, die auf beiden Stirnseiten Verzahnungen 9 bzw. ?o aufweist. In der Ruhestellung liegt die Kupplungsscheibe 8 mit ihr Verzahnung 9 an den Auflaufschrägen 6 der Sperrscheibe 4 an, so daß ihre Verzahnung lo mit der Zahnscheibe 7 nicht in Eingriff steht.
Dadurch wird es möglich, daß der auf die Gurtrolle 2 aufgewickelte Gurt 11 langsam von der Gurttrommel 2 abgezogen werden kann, so daß der durch den Gurt gesicherte Insasse auch weiter entfernte' Gegenstände im Fahrzeuginnenraum erreichen kann, ohne daß der Gurt gelöst werden. müßte.
Sobald der In sasse in die AuSgangSstellung zurückkehrt, wird der Gurt 2 durch die Wirkung der beim Gurtabzug gespannten Rückholfeder 3 wieder auf die Gurttrommel 2 aufgewickelt.
Bei einem Gurtabzug, dessen Geschwindigkeit ein vorbestimmtes haß übersteigt, dreht sich die Kupplungsscheibe -8 durch Trägheitseinwirkung langsamer als die Sperrscheibe 4, so daß sie zwangsweise gegen die Zahnscheibe 7 verschoben wird und in diese eingreift. Dadurch wird die Gurttrommel 2 blockiert und der weitere Gurtabzug verhindert. Auch in diesem Fall wird der abgezogene Gurt durch die Wirkung der Feder 3 wieder zurückgespult, sobald er entlastet ist.
Zum Abbremsen der Kupplungsscheibe 8 beim Auftreten extremer Geschwindigkeitsänderungen oder Stößen ist eine Pendelbremse vorgesehen, die aus einem Bremsring 12 besteht, der die Supplungsscheibe 8 an ihrem Umfang umgreift und der an seiner oberen Hälfte entsprechend der Darstellung in Fig. 3 symmetrisch verteilt zwei Bremsbacken 13 aufweist, die aus elastischeibe Material bestehen und deren Bremsfläche der keilförmig ausgebildeten und mit einer Verzahnung 14 versehenen Umfangsfläche 15 der Kupplungsscheibe 8 angepaßt ist. Der Bremsring 12 weist im Zenitbereich ein senkrecht orientiertes Langloch 16 auf, durch das ein parallel zur Gurttrominelachse verlaufender, am Gehäuse 1 befestigter Lagerbolzen 17 ragt.
Auf dem Lagerholzen 17 ist eine Schraubenfeder 18 angeordnet, die mit ihren schenkelförmig abgebegenen Windungsenden 19 auf verschiedenen Seiten des langloches 16 in den Bremsring 12 eingreift und diesen federnd trägt, so dieser sowolil in der Ringebene, als auch quer dazu nach Art eines physikalischen Pendels ausschwingen kann, wobei die Pendel schwingungen durch die Feder 18 gedämpft werden.
Außer Pendel schwingungen sind aber auch Schwingungen in Richtung den Langlochs 16 möglich. Die Ansprechgrense der Pandelbremse kann einmal durch die Federkonstante der Schraubenfeder 18 und num anderen durch die Bemessung von zusätzlichen Pendelgewichten 20 bestimmt werden, die vorzugsweise auf der dem Langlech 16 gegenüberliegenden Seite des Bremeringes 12 angeordnet sind.
Beim Auftreten von Geschwindigkeitsänderungen, die ein vorbestimmtes Maß überschreiten, sowie bei Stößen und Fahrzeugüberschlag schlägt die Pendeibremse in der entstrechenden Richtung aus, wobei unabhängig vqn der Schwingungsrichtung sich wenigstens einer der Bremsbacken 13 bremsend an die Kupplungsscheibe 8 anlegt. Ist mit dem Ausschwingen der Pendelbremse eine Drehung der Gurttrommel 2 verbunden, wird die abgebremste Kupplu-ngsscheibe 8 gegen die Zahnscheibe 7 verschoben, so daß sie in diese einrastet und damit die Gurttronimel 2 blockiert.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

(1.) Wickelautomat für Sicherheitsgurte in Kraftfahrzeugen mit einer in einem ortsfest im Fahrzeug befestigten Gehäuse drehbar gelagerten Gurttrommel1 die starr oder über energiewandelnde Kuppelglieder mit einer Sperrschei-- be verbunden ist, die auf einer Stirnseite eine Verzahnung mit zwischen den einzelnen Zähnen angeordneten Auflaufschrägen aufweist, in die eine koaxial angeordnete, gegenüber der Sperrscheibe axial verschiebbar und drehbeweglich gelagerte ICuppI'ungsscheibe mit ihrer stirnseitigen Gegenverzahnung eingreift und die auf-der anderen Stirnseite eine weitere Verzahnung aufweist, die beim Verdrehen der Kupplungsscheibe gegenüber der Sperr scheibe aufgrund der dadurch erzwungenen Axialverschiebung in eine starr mit den Gehäuse verbundene Zahnscheibe eingreift und damit die Gurttrommel blockiert, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsscheibe (8) eine an ihrem Umfang angreifende Pendelbremse zugeordnet ist.
2. Wickelautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche (15) der Kupplungsscheibe (8) keilförmig ausgebildet und mit einer Verzahnung (14) vorzugsweise einer Kerbverzahnung versehen ist.
3. Wickelautomat nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch geennzeichnet, daß die Pendelbremse aus einem die Kupplungsscheibe (8) umgreifenden, ein Pendellager aufweisenden Bremsring (12) besteht, an dem in seiner oberen Hälfte, vorzugsweise symmetrisch verteilt, zwei der Umfangsflüche (15) der Kupplungsscheibe (8) angepaßte Bremsbacken (13) angeordnet sind.
4. Richelautomat nach den Ansprüchen 1 und 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Brensring (12) ein das Pendellager bildendes, senkrecht erientiertes Langloch (16) aufweist, in das ein zur Gurttrommelachse parallel verlaufender, am Gehäuse (1) befestigter Lagerbolzen (17) ragt, auf dem eine Schraubenfeder (18) angeordnet ist, deren beide Windungsenden (19) auf verschiedenen Seiten des Lagers tragend in den bremering (12) eingreifen.
5. Wickelautonat nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsring (12) in der unteren Hälfte zusätzliche Pendelgewichte (20) aufweist.
6. Wickelautomat nach den Ansprüchen 1 bis 5, d a d u r c h g ekennzeichnet, daß der den Bremsring (12) tragende Lagerbolzen (17) wahlweise an verschiedenen Stellen des Gehäuses (1) im Umfangsbereich der Kupplungsscheibe (8) einsetzbar ist.
7. Wickelautomat nach Anspruch 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e daß die Bremsbacken (13) auf elastischem Werkstoff be stehen.