DE2058247C - Verfahren zum Mahlen von körnigen Materialien bei tiefen Temperaturen - Google Patents

Verfahren zum Mahlen von körnigen Materialien bei tiefen Temperaturen

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DE2058247C
DE2058247C DE19702058247 DE2058247A DE2058247C DE 2058247 C DE2058247 C DE 2058247C DE 19702058247 DE19702058247 DE 19702058247 DE 2058247 A DE2058247 A DE 2058247A DE 2058247 C DE2058247 C DE 2058247C
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heat
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grinding
cooled
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DE19702058247
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Inventor
Anton Dipl.-Masch.-Ing. Domat Ledergerber (Schweiz)
Original Assignee
Inventa AG für Forschung und Patentverwertung Zürich, Zürich (Schweiz)
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Description

Beim Vermah'-'n von körnigen Materialien zu Pulver verlangen die Stoffeigenschaften in manchen Fällen, daß der Mahlvorgang bei liefen Temperaturen vorgenommen wird.
Dies trifft zu bei Jer Vermahlung von Kunststoffgranulaten mit gröCerer Zähigkeit und relativ tiefen Schmelzpunkten, z. B. für Mischpolymerisate aus den Polyamiden 6. 6,6 und 12, welche wesentlich unterhalb 0° C vermählen werden müssen, damit ein einwandfreies fließfähiges Pulver von gleichmäßiger Kornstruktur erhalten wird.
Wenn die beim Vermählen entstehende Wärme nicht in ausreichendem Maße abgeführt wird, entstehen zu hohe Temperaturen, wodurch das Material teilweise über den Schmelzpunkt erwärmt werden kann, womit der Mahleffekt vermindert und die Leistung der Mühle erheblich herabgesetzt wird.
Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, um die Mahlwärme abzuführen; so wird z. B. dem Einsatzprodukt vorgemahlene feste Kohlensäure beigemischt, womit das körnige Material bereits auf eine tiefe Temperatur vorgekühlt wird, bevor es in die Mühle eintritt. Die Mahlwärme wird dann sowohl so zum Teil dem vorgekühlten Einsatzprodukt wie auch dein verdampfenden restlichen Kohlensäureschnee entnommen. Obwohl damit gute Mahlresultate erreicht wurden, hat das Verfahren doch den Nachteil, daü eine gleichmäßige Dosierung der Kohlensäure Schwierigkeiten bietet, womit eine genaue Temperatureinhaltung schlecht realisierbar ist. Außerdem ist die Handhabung des Kühlmittels umständlich und der Betrieb unwirtschaftlich.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Verwendung von flüssigem Stickstoff als Kühlmittel. Bei direktem Kontakt des flüssigen Stickstoffes mit dem Einsatzprodukt kann die extrem tiefe Temperatur eine Verschlechterung der Zerkleinerungseigenschaften bewirken.
Beide Verfahren sind bezüglich der Temperaturregelung wenig flexibel und verlangen entweder eine an J'.e Mahlanlage direkt angeschlossene Anlage zur Flüssiggas-Herstellung oder einen umständlichen Transport dieser Kältemittel über größere Distanzen. Diese Verfahren sind daher in wirtschaftlicher Hiasicht wenig attraktiv.
Ee wurde nun gefunden, daß diese Nachteile vermieden werden können durch ein Verfahren zum Vermählen von körnigem Materialien bei tiefen Temperaturen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die beim Mahlen entstehende Wärme durch einen gekühlten Gaskreislauf aus der Mühle abgeführt wird, welcher die aufgenommene Wärme seinerseits über einen ersten Wärmetauscher an einen Kaltgaskreislauf ab ^ibt. wobei die benötigte Kälteleistung durch eine annähernd isentrope Ausdehnung eines komprimierten Gases in einer oder mehreren Expansionsmaschinen erzeugt wird, und das expandierte Gas nacli der Wärmeaufnahme im ersten Wärmetauscher in einem zweiten Wärmetauscher auf annähernd Umgebungstemperatur erwärmt wird durch Wärmeübertragung an das in einem zwischengeschalteten Kompressor verdichtete gleiche Gas, welches im Gegenstrom zum wärmeaufnehmerJen Gasstrom auf die Eintrittstemperatur der Expansionsmaschinen abgkühlt wird.
Bei genügend großer Kälteleistung können als Expansionsmaschinen Kaltgasturbinen verwendet werden, wie sie in Gasverflüssigungsanlagen üblich sind. Die Bremsung der Turbinen kann entweder unter Zwischenschaltung eines Getriebes elektrisch erfolgen, wobei Nutzenergie anfällt, oder es kann ein Bremsgebläse direkt mit der Turbine gekuppelt werden, wobei auf diese Weise bereits eine Vorkompression des Gases erzieibar ist. Für die Gaskompression können sowohl Turbokompressoren als auch Kolbenkompressoren verwendet werden, und zwar je nach der Größe der verlangten Kälteleistung und dem verwendeten Druckverhältnis.
Als Kreislaufgas wird vorzugsweise Luft verwendet, da damit der Aufwand für die Systemauffüllung bei Leckverlusten am geringsten sein dürfte. Es können selbstverständlich auch andere Gase verwendet werden, welche sich im Betriebsbereich nicht verflüssigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, die Temperatur beim Mahlvorgang in weiten Grenzen und mit einfachen Mitteln der Regeltechnik auf ein beliebiges Niveau einzustellen und dort genau konstant zu halten.
Die Regelung kann erfolgen durch eine Veränderung des Druckgefälles im Kältekreislauf, eine Veränderung der Gaskreislaufmenge oder durch Veränderung der wirksamen Wärmetauscherfläche.
Der Aufwand für die Kälteerzeugung nach dem neuen Verfahren ist wesentlich kleiner als bei den anderen bekannten Verfahren und äußerst einfach in der Handhabung.
Im folgenden Beispiel soll das Verfahren an Hand der Figur erläutert werden.
In der Expansionsturbine 1 werden 5000 kg Luft von 10 ata auf 1,5 ata expandiert, wobei die Luft von -6O0C auf -1300C abgekühlt und sodann durch die Leitung 21 zum ersten Wärmetauscher! geführt wird, wobei sie sich durch Wärmeaufnahme aus dem Mahlkrcislauf auf -9O0C erwärmt. Im Wärmetauschers wird die Luft weiter erwärmt bis auf + 10° C, wobei die Wärme einem im Gegenstrom geführten Luftstrom entzogen wird, wie weiter unten erklärt wird. Die aus dem Wärmetauscher 3 austretende Luft wird über die Leitung 23 dem Bremsgebläse züge-
führt, wo sie von 1,2 auf 1,8 ata komprimiert wird. Nach einer Zwischenkühlung im Kühler 5 gelangt die Luft zum Kompressor 6 und wird von diesem auf 10ata verdichtet. Im Endkühler7 wird die Kompressionswärme aus Kühlwasser abgegeben, und die Luft gelangt schließlich über die Leitung 27 zurück zum Wärmetauscher 3, in welchem die Kreislaufluft auf die Turbinen-Eintrittstemperatur -60° C abgekühlt wird.
Der im Wärmetauscher 2 auf 100" C gekühlte Luftstrom gelangt über die Leitung 30 zu einem Wirbdbettkühler Ii, in welchem das vom Vorratsgoräß 10 zugeführte Kunststoffgranulat vorgekühlt wird. Das Luft-Granulatgemisch gelangt über Leitung 31 zur Mühle 12, in welcher das Granulat zu Pulver zerkleinert wird. Die entstehende Mahlwärme wird dem Einsatzproduktstrom entnommen, wodurch sich die Lufttemperatur bis auf - 6t)' C erwärmt. Im Abscheider 13 wird das Pulver von der Kreislaufluft abgetrennt und zu einer Siebeinrichtung gebracht, während die Luft durch den Ventilator 14 zum Wärmetauscher 2 zurückgeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Vermählen von körnigen Materialien, insbesondere von Kunststoffgranulaten, bei tiefen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Vermählen entstehende Wärme durch einen gekühlten Gaskreislauf aus der Mühle abgeführt wird, welcher die aufgenommene Wärme seinerseits über einen ersten Wärmetauscher an einen Kaltgaskreislauf abgibt, wobei die benötigte Kälteleistung durch eine annähernd isentrope Ausdehnung eines komprimierten Gases in einer oder mehreren Expansionsmaschinen erzeugt wird, und das expandierte Gas nach der im ersten Wärmetauscher erfolgten Wärmeaufnahme in einem zweiten Wärmetauscher auf annähernd umgebungstemperatur erwärmt wird durch Wärmeübertragung an das in einem zwischengeschalteten Kompressor verdichtete nämliehe Gas. welches im Gegenstrom zum wärmeaufnehmenden Gasstrom auf die Eintrittstemperatur der Expansionsmaschine abgekühlt wird.
DE19702058247 1969-12-01 1970-11-26 Verfahren zum Mahlen von körnigen Materialien bei tiefen Temperaturen Expired DE2058247C (de)

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Publications (2)

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DE2058247A1 DE2058247A1 (de) 1971-06-16
DE2058247C true DE2058247C (de) 1973-04-05

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