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Anlage zur mehrstufigen kontinuierlichen Gärung und Reifung von Lagerbier
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur mehrstufigen kontinuierlicken Gärung und
Reifung von Lagerbier in Freibauweise.
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Bekannt sind Vorrichtungen für die homogen-kontinuierliche Gärung
und Reifung von Bier, die aus stehenden oder liegenden nebeneinander im unibauten
Raum angeordneben Tanks mit oder ohne Rühreinrichtung bestehen, Nachteile dieser
Vorrichtung sind, daß eine große Produktionsfläche, ein hoher apparativer aufwand,
ein hoher Bedienungsaufwand und ein großer umbauter Raum notwendig ist.
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Belarlnt sind weiterhin Vorrichtungen für die heterogene kontinuierliche
Garung und Reifung von Bier, bei denen in mehreren nebeneinander angeordneten hohen
drucklosen Gärtürmen, die in umbauten Räumen untergebracht sind, ein heterogenes
Gärverfahren abläuft. Diese Türme sind mit Einbauten in Form von Leiteinrichtungen
ausgerüstet, die bewirken, daß sich in bestimmten Turmabschnitten unterschiedliche
Konzentrationszonen herausbilden. Zum Zwecke der Reifung wird das ausgegorene Bier
in mehrere nebeneinanderstehende hohe druckfeste reifebehälter gebracht und dort
mit der bei der Gärung entstandenen Kohlensäure, die zwischenzeitlich gespeichert
wurde, versetzt. Auch diese Reifebehälter erfordern zur Temperaturstabilisierung
einen umbauten Raum.
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ach teile dieser Vorrichtungen sind, daß die veischiedenartigen Behälter
einen hohen apparativen Aufwand, einen großen Produktionsflächenbedarf sowie umbauten
Raum, Einrichtungen für die Kohlensäurelagerung und deren Versatz und ein hoher
Aufwand all Installationen erforderlich machen.
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Es ist eine weitere Vorrichtung für die kontinuierliche Gärung und
Reifung bekannt, die aus einem temperierbaren Propagationsgefäß mit mechanischer
Rührvorrichtung, einem damit verbundenen kontinuierlich arbeitenden temperierbaren
Gärgefäß, das mit Einbauten zur Bildung von Konzentrationszonen versehen sein kann,
einer Hefeabscheidevorrichtung und einer temperierbaren Reifungsanlage, b estehend
aus mehreren Reifuugsgefäßen wi t Entschlammungseinrichtungen ausgerüstet i st,
Nachteile dieser Vorrichtung sind ein hoher apparativer Aufwand mit großem Platzbedarf
an Produktionsfläche.
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Zweck der Erfindung ist die Einsparung an jYrhei tskraft,' die Verringerung
des apparativen Aufwandes bei weitgehendster Standardisierung und Einsparung an
Investitionsmitteln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zur Durchführung
eines bekannten homogen-kontinuierlichen Gärungs- und Reifungsverfahrens von Lagerbier
unter Einhaltung eines geringen Bau- und Installationsaufwandes für die Bierproduktionseinrichtungen
und für die Unterbringung der maschinentechnischen Ausrüstungen zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Anlage aus
mehreren geschlossenen, im Freien aufgestellten, isolierten Behältern besteht, die
in Abständen so zueinander angeordnet sind, daß sie einen mehrstöckigen Bedienungs-und
Produktionstrakt einschließen, der alle fUr die Gärung und Reifung von Bier notwendigen,
an sich bekannten maschinentechnischen Ausrüstungen aufnimmt.
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Zwischen je 2 Behälter ist je ein eingeschossiger Iiiaschinenraum
angordnet. Die Behälter sind durch mehrere kegelförmige Zwischenböden in mehrere
übereinander angeordnete Kammern so aufgeteilt, daß das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser
jeder einzelnen Kammer kleiner oder gleich drei ist.
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Damit wird erreicht, daß eine vielseitige Anwendung für Fermentationsverfahren
einschließlich der Austauschbarkeit der Prozeßstufen Hefevermehrung, Gärung, Reifung
durchführbar ist.
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Die Kammern der Behälter sind über Förder- und Leiteinrichtungen,
die im Bedienungs- und Produktionstrakt untergebracht sind untereinander verbunden
und je mii einer kontinuierlichen Kähl- und Homogenisierungseinrichtung versehen.
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Die Größe und die Anzahl der Behälter richtet sich nach der Produktionskapazität
der zu erstellenden Brauerei.
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In Weiterentwicklung der Erfindung sind die Behälter zum Bedienungs-
und Produktionstrakt so angeordnet, daß sie einen Teil der äußeren Hülle des Bedienungs-
und Produkttionstraktes bilden.
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Vorteile der Erfindung sind, daß durch die Freibauweise und die Behälteranordnung
hohe Investitionskosteneinsparungen eintreten und daß durch die gleiche Ausbildung
der 3ehälter und der Kammern untereinander ein hoher Standardisierungsgrad erreicht
wird, wodurch die AUstauschbarkeit aller Prozeß stufen möglich ist, Mit der Vorrichtung
kann ganzäährig produziert werden, Außerdem wird eine geringe Produktionsfläche
benötigt. Durch den spezifischen Aufbau der Vorrichtung kann Kältenergie eingespart
werden.
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Die Erfindung soll nachstehend in einem Ausführungsbeispiel erläutert
werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: Eine Gesamtansicht der
erfindungsgemäßen Anlage
Fig, 2: Die schematische Darstellung zweier
Behälter mit den im Bedienungs- und Produktionstrakt angeordneten Kühl- und Homogenisierungseinrichtungen
und den Förder- und Leiteinrichtungen In der aus den Zeichnungen erkennbaren Anlage
wird ein an sich bekanntes Verfahren zur mehrstufigen homogenen kontinuierlichen
Gärung und Reifung von Bier durchgeführt, Dabei besteht die Anlage bei einer Produktionskapazität
von 500 Thl/a aus drei geschlossenen im Freien aufgestellten isolierten Behältern
1, Die zylindrischen Behälter 1 von etwa 8 m Durchmesser und 18 m Höhle sind an
bestimmten Eckpunkten, in diesem Fall an den Eckpunkten des Dreieckes, so angeordnet,
daß sie einen mehrstöckigen Bedienungs- und ProduR.tionstrakt 2 einschließen und
dabei gleichzeitig einen Teil der äußeren Hülle des Bedienungs- und Produktionstraktes
2 bilden. Die Behälter 1 sind in Abständen voneinander angeordnet. Zwischen den
Behältern 1 ist ein eingeschossiger Maschinellraum 3 angeordnet, Die Behälter 1
sind durch vier kegelförmige Zwischenböden 5 in fünf Kammern 4 unterteilt, Dabei
beträgt das Verhältnis Höhe zu Durchmesser der Kammern 4 gleich 0,45, Vorteilhafterweise
besitzen die Stockwerke des Bedienungs- und Produktionstraktes 2 die gleiche höhe
wie die Kammern 4. In den Stockwerken sind die Kühl- und llomogenisierungseinrichtungen
7; 6 und die Förder- und Leiteinrichtungen 9; 8 untergebracht. Uber die Förder-
und Leiteinrichtungen 9; 8 ist die Austauschbarkeit der Prozeßstufen nach verschiedenen
verfahrensspezifischen und verfahrensökonomischen Aspekten möglich, so daß in der
Anlage die Anzahl der Verfahrensstufen verändert werden kann. Auch der bloße Austausch
der Kammern 4 ist durchführbar, wenn es erforderlich sein sollte, eine bestimmte
Kammer 4 wegen mechanischer Defekte oder Reinigung außer Betrieb zu setzen.
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Die in dem Bedienungs- und Produktionstrakt 2 untergebrachten Kühl-
und Homogenisierungseinrichtungen 7; 6 sind bekannt. Die zur Fermentation gelangende
BiervMrze tritt iiber eine zeitung in die obere Kammer 4 des Behälters 1 ein, in
der sich die Prozeßstufe der Hefevermehrung vollzieht. Über die Fördereinrichtungen
9 und die dazugehorigen Leiteinrichtungen 8 durchläuft die gärende Bierwürze, das
Jungbier bzw. das Lagerbier nacheinander die weiteren Kammern 4 von oben nach unten,
wobei die Prozeßstufen Gären, Reifen und Sammeln nacheinander ablaufen.
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Hierbei ist unter der Prozeßstufe Sammeln die Bevorratung für nachfolgende
Verfahrens stufen bei der Bierherstellung wie Filtern und Lagern zu verstehen. Die
nachfolgenden Verfahrensstufen erden in dieser Schrift nicht behandelt.
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Jede Kammer 4 ist mit einer Homogenisierungseinrichtung 6, die im
wesentlichen aus einem Umpumpsystem besteht und einer Kühleinrichtung 7, mit der
die Temperierung der gärenden Bier'rMrze, des J1lngbieres und des fertigen Lagerbieres
in allen Kammern 4 vorgenommen wird, versehen.
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Durch die Fördereinrichtung 9 wird der kontinuierliche Fluß durch
die Kammern 4 gesichert. Die durch die Kammern 4 kontinuierliche geförderte Menge
entspricht der in die obere Kammer kontinuierlich eingeführten Menge an Bierwürze.