DE2055568C - Trennzwirnverfahren - Google Patents
TrennzwirnverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Trennzwirnverfahren zur kontinuierlichen He:.»teilung von gekräuselten
Textilfaden, bei dem mindestens zwei geränderte Fäden
in gespanntem Zustand mit g'eich großen Geschwindigkeiten in eine Zwirnzone eing.'eitet und
hier miteinander verzwirnt und hitzefixiert und dann wieder getrennt werden, wobei der verzwirnte Bereich
der Fäden im wesentlichen gerade verläuft und die örtliche Lage des Beginns der Zwirnzonc stationär gehalten
wird.
Die heute in großtechnischen Verfahren hergestellten endlosen Chemiefäden, insbesondere solche
auf Polyamid-, Polyester-, Polyacrylnitril- (Vinyl) und Polyolefinbasis (Polypropylen), sind sehr glatt. Es
ist vorteilhaft, wenn solche Fäden vor der Verwendung gekräuselt werden und dadurch den Naturfasern
ähnlich sind. Auch können Stapelfasergarne bzw. Mischgarne aus thermoplastischen und natürlichen
Fasern gebauscht werden. Die erzielte Kräuselung ist permanent.
Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen zwei oder mehr Fäden dem Bauschprozeß unterworfen
werden. Dabei werden die Fäden zusammengezwirnt, hitzefixiert, wieder abgekühlt und dann durch Auseinanderziehen
in verschiedene Richtungen wieder getrennt. Bei der Temperaturführung muß darauf geachtet
werden, daß beim Erwärmen der Schmelzpunkt der Fäden nicht erreicht wird. Dabei erweichen die
Fäden thermoplastisch, ändern durch die Torsion die Molekülkettenstruktur, kleben jedoch nicht zusammen.
Durch Abkühlen im zusaminengezwirnten Zustand bleibt die durch die Torsion erhaltene Form erhalten,
und die Fäden können verarbeitet werden.
Es hat sich gezeigt, daß das Trennen der gekräuselten
Fäden bei den bekannten Verfahren, die kontinuierlich arbeiten, zu großen Schwierigkeiten führt. Die
in entgegengesetzter Richtung auseinandergezogenen Fäden können in der Länge starke Differenzen aufweisen.
Dadurch kann die Trennstelle aus der Normallage
nach der Seite abweichen, und es entstehen bei rtärker gespannten Fäden leicht Fadenbrüche.
Diese ^.:hwierigkeiten hat man bisher dadurch zu beheben versucht, daß man die Längendifferenz der
auseinanderaezogenen Fäden durdi Änderung der
Abzuü-iieschw indigkei'en au-zugleichen versuchte.
Dies "erfordert jedoch technisch aufwendige und teure Steuer- und Regeleinrichtungen.
Durch die Notwendigkeit der Steuerung der Fadenführung
ist es bisher nicht möglich, beim Tremzwirnverfahren
eine große Anzahl von Zwirnürehunaen pro I ängeneinheit und hohe Fadengeschwindigk^iten
zu erreichen, wie sie beispielsweise beim Spindelfalsehdraht-Verfahren üblich sind, das aber
einen s?rfr hohen Bauaufwand erfordert.
AufüLje der Erfindung ist es daher, ein Trennzwirnverfahren
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei geringem baulichem Aufwand Faden
hoher Güte, mit großer Anzahl von Zwirndrehunt·::·,
pro Längeneinheit und mit hoher GesehwindigV. -;
hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch l ■-löst,
daß die beiden Fäden mittels einer ein/iti·.·:-.
Liefervorrichtung schlupffrei in die Zwirnzone Ιιϊικ-η
und aus dieser heraus gefördert werden.
Durch die schlupffreie Förderung des Fadens i Kreislauf über eine einzige Liefervorrichtung wird e:;.
exakter Synchronlauf am Ein- und Ausgang <.:.:
Zwirnzone erreicht, wie er bei getrennten Liefer·-.":
richtungen nicht möglich ist, auch wenn sie —mit -.
lieblichem Bauaufwand— synchron angetrieben \\e:
den. Bereits das mögliche Zahnspiel beim Antrieb
zweier Liefervorrich'iungen w'irde zu einem mangelhaften Synchronlauf führen, der eine hohe Drehungzahl in der Zwirnzone verhindert. Weiter wird durö
die schlupffreie Fadenführung erreicht, daß die Span nung in beiden Fäden gleich groß bleibt, so daß kein:
Längenänderungen und damit keine Verlagerungen des Trennpunktes der bei'i.-n Fäden auftiC'en.
Es sind Falrchzwirnverfahren bekannt (schweizerische
Patentschrift 461698 und deutsche Auslegeschrift 1230 966). bei denen die Fadenführung im
Kreislauf erfolgt, jedoch wird hierbei jeweils nur ein einziger Faden im Kreislauf geführt, so daß keine
hohe Drehungszahl möglich ist, die für eine hohe Qualität des gekräuselten Fadens erford°'lich ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung Kt
vorgesehen daß die in die Zwirnzone einlaufenden Fäden lediglich durch Reibungsschluß gefördert werden
und die aus der Zwirnzone herauslaufenden Fäden während ihrer Anlage an der Transportfläche der
Liefervorrichtung einen Klemmspalt durchlaufen. Dadurch wird auch bei gröberen Fäden zuverlässig
verhindert, daß ein »Bausch« über der Transportfläche der Liefervorrichtung entsteht und die Haftreibung
vermindert wird.
Außerdem wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Vorteil erreicht, daß der ursprüngliche Seideneffekt
der Fäden zum größen Teil erhalten bleibt, was sich günstig auf das Aussehen des gekräuselten
Fadens auswirkt. Das Verfahren ist nicht nurbeiTexturiermaschinen.
sondern auch bei Streckzwirnmaschinen verwendbar.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der neuen Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie aus der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 schematisch die Vorderansicht der Kreislauf-Fadenführung,
F i g. 2 schematisch die Seitenansicht der Krcislauf-Fadenführung
und
055 568
F i g. 3 eine Vorrichtung /ur Drallerteilung.
Aus Fig. I ist ersichtlich, daß die Fäden zunächst
ton den Spulen 1 und 2 abgezogen und durch die Bremse 12 geführt werden. Die Fäden werden dann
ein oder mehrere VJaIe um die Amriebs\orrichtuni: 3.
3(3 geschlungen und laufen dann üb··;- die Umlcnk-TolleS
zu dem Drallbegrenzungsstift 6. Vor Beginn ties kontinuierlichen Arbeitsganges wwiden die Faden
lu der Zwirnsäule 11 zusammeiigczwirnt (Fig ι) und
tiann durch die Heiz\orrichiuns: 7 »efülirt. Auf dem
weiteren Wege bis zum Trennpunkt 16 werden die verzwirnten Fäden abgekühlt. Die am Trennpunkt 16
v. ieder auseinandergezogcnen. abgekühlten Faden laufen getrennt über die Umlenkrollen 8 und 9 und
anschließend an dem Umlenkorgan 10 wieder zusanimen und werden zur Antriebe orrichtung 3. 3«. die
ein oder mehrmals umschlungen wird, zurückgeführt.
Damit ist der Kreislauf geschlossen.
Durch die Druckrolle 4 bleibt der das Antriebsorgan 3. 3 ti verlassende Faden bis Klemmpunkt 13 unter
Spannung. Von hier aus werden die Fäden getrennt den Aufwickelvorrichtungen 14, 15 zugeführt.
Bei dünnen Fäden mit einer Garnstärke bis etwa 21"K) dtex ist die Druckrolle nicht erforderlich, da die
Oberflächenstruktur der gekräuselten Fäden eine genügend
hohe Haftreibung garantiert, so daß die Fäden auf dem Antriebsorgan 3. 3 α klemmen.
Der Vorgang ist in F i g. 2 in Seitenansicht nochmals schematisch dargestellt.
Die schematisch dargestellte Bremse 12 ist vorteilliafterweise
ein in der Textilindustrie bekanntes, häufig angewandtes Bremsorgan, z. B. eine Tellerbremse,
bei der zwischen zwei plangeschliffenen Tellern, von denen der eine belastet ist, die Fäden
durchlaufen. Es können jedoch auch elektronisch gesteuerte.
Klauen- oder sonstige Bremsen verwendet werden Eventuell können auch zwei oder mehr
Bremsen hintereinandergeschaltet sein.
Bei der ganzen im Kreislauf geführten Anordnung
wird nur die Wickelrolle 3 angetrieben. . ,
Eine Vorrichtung zur Drallerteilung zeigt F . g. ,.
Vor Berinn des kontinuierlichen Arbeitsganges werden die'elatten Fäden 21 von Hand wie bei F . g. !
schon beschrieben, von den Spulen 1 und 2 abgezo-,en.
em oder mehrere Male «>" das Antnebsorgan 3.
3 a eeschlungen über die Umlenkrolle 5, den DralH ,-
»ren/uncsstifto und durch die Heizvorrichtung? bis
unter den Trennpunkt 16 geführt. Dort wird dann du transportable Vorrichtung zur Drallerteilung emg;
schaltet. Die Fadenenden werden durch Fadenbefes,;-o.,n°en
17 an der Drehvorrichtung 18 angebrach,
Durch den nur schemata h angedeuteten Antr-ob 1-wird
die Drehvorrichtung 18 bewegt, wodurch &.■
Drallerteilung erfolgt und die Zwirnsaule 11 enw-.n.
.o Der Drall kann nur bis zum DrallbegrenzungsMüt ,,
der die Fäden getrennt hat. laufen. Die Anzahl c;^
Umdrehungen der Drehvorrichtung 18 kann an e.ner, Umdrehungszähler 20 abgelesen werden.
Dann werden die Fäden wieder getrennt und up,
die UmlenkrollenS. 9 und anschließend gemem^r
über das Umlenkorgan 10' und das Antriebsorgan.'
3 α unter der Druckrolle 4 durch zu den (nicht ge/.etL
ten) Aufwickelvorrichtungen 14 und 15 geluhr-
Durch Einschalten der angetriebenen Antriebsrolle .·
wird der kontinuierliche Kreisprozeß in Bewegung ge
setzt. . ,. . ,
Wie schon oben aesagt, ist die Vorrichtung zu
Drallerteilung beweglich und kann zur Inbetriebnahme beliebig vieler Aggregate zur Kräuselung «.■·
Textilfaden eingesetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. TrennzwirnverTahrcn zur kontinuie;liehen
Herstellung von gekräuselten Textilfaden, bei dem ϊ
mindestens zwei gesondeite Fäden in gespanntem Zustand mit gleich großen Geschwindigkeiten in
eine Zwimzune ■" "seieitet und hier miteinander
verzwirnt und hitzefixiert und dann wieder getrennt werden, wobei der \erzwirnte Bereich der
Fäden im wesentlichen gerade verläuft und die örtliche Lage des Beginns der Zwirnzone stationär
gehalten wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Fäden mittels einer einzigen Liefervorrichtung schlupffrei in die Zwirnzone
hinein und aus dieser heraus gefördert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die in die Zwirnzone einlaufenden
Fäden lediglich durch Reibungsschluß gefördert werden und die aus der Zwirnzone herauslaufenden
Fäden während ihrer Anlage an der Transportfläche der Liefervorrichtung einen Klemmspalt
durchlaufen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702055568 DE2055568C (de) | 1970-11-12 | Trennzwirnverfahren | |
FR7140495A FR2114589A5 (en) | 1970-11-12 | 1971-11-12 | Crimping synthetic yarns - with sepn of yarns after crimping without or at reduced yarn break |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702055568 DE2055568C (de) | 1970-11-12 | Trennzwirnverfahren |
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DE2055568A1 DE2055568A1 (de) | 1972-05-25 |
DE2055568C true DE2055568C (de) | 1973-05-03 |
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