DE2054266A1 - Verfahren zur Herstellung von metallischem Silicium - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von metallischem SiliciumInfo
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Description
Beschreibung zu der Patentanmeldung
UNION CARBIDE CORPORATION 270, Park Avenue, New York 10 017, V.St.ν.Α.,
betreffend:
"Verfahren zur Herstellung von metallischem Silicium'
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallischem Silicium mit äußerst hohen Ausbeuten und Produktionsgeschwindigkeiten
aus einer Chlorsilanverbindung durch Reduktion und Zersetzung dieser Verbindung. Insbesondere
betrifft die Erfindung die Zersetzung und Reduktion von Dichlorsilan derart, daß 50 %, bezogen auf das Gewicht von
Silicium in Dichlorsilan, zu metallischem Silicium polykristalliner oder epitaxialer Natur umgesetzt werden.
Polykristallines und epitaxiales Silicium, die für Halbleiter verwendet werden, werden gewöhnlich durch Reduktion und
Zersetzung von Siliciumtetrachlorid, Trichlorsilan und/oder Silan hergestellt. Diese siliciumhaltigen Verbindungen werden
gewöhnlich mit Wasserstoffgas in hoher Konzentration gemischt und bei Aktivierungstemperaturen umgesetzt, die
ausreichen, die Reduktion und Zersetzung zu bewirken, wodurch
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metallisches Silicium auf bestimmte Schichtträger abgelagert
wird. Im Fall des polykristallinen Metalls wird praktisch das ganze Material durch Beduktion von Triehlorsilan hergestellt.
Bei der technischen Herstellung nach dem Stand der Technik wurde anfange als Ausgangsmaterial Siliciumtetrachlorid
verwendet. Die Produktionsgeschwindigkeit, der Wirkungsgrad und die Ausbeuten, die durch Zersetzung und Reduktion
von Siliciumtetrachlorid erhalten wurden, waren jedoch besonders schlecht. Es wurde daher bereits die Verwendung
von Trichlorsilan anstelle von Siliciumtetrachlorid geprüft und gefunden, daß das Trichlorsilan viele Vorteile
gegenüber Siliciumtetrachlorid als Ausgangsmaterial hat. Zunächst konnte man höhere Ausbeuten an metallischem Silicium
aus Trichlorsilan erhalten. Zweitens wurde gefunden, daß Trichlorsilan mit höherer Geschwindigkeit zersetzt und reduziert
wird und bessere Ausbeuten bei erheblich niedrigeren Temperaturen ergibt. Obwohl Trichlorsilan erheblich flüchtiger
ist als Siliciumtetrachlorid und mehr dazu neigt, explosionsartig zu reagieren, ist dessen Stabilität ausreichend, um die
leichte Anwendung bei der Herstellung von metallischem Silicium mit erheblicher Sicherheit zu erlauben. Gegenwärtig wurde
technisch bei der Herstellung von polykristallinem Siliciummetall wenig Gebrauch von Silan gemacht, obwohl sich anscheinend
ein erhebliches Interesse für die Verwendung von Silan bei der Herstellung von epitaxialen Siliciumarten zu entwickeln
scheint.
Allgemein liegen die besten Ausbeuten, die man erhalten kann, ausgedrückt als slliciumhaltiges Ausgangsmaterial, das zu
metallischem Silicium umgesetzt wird und bezogen auf das Gewicht von Silicium in dem Ausgangsmaterial, in der Größenordnung
von etwa 40 %. Beispielsweise können bei der Reaktion
von Trichlorsilan und dessen Umsetzung zum metallischen Silicium bestenfalls etwa 40 % des Trichlorsilane, bezogen
auf darin enthaltenes Silicium, zu metallischem Silicium umge
- 3 — 109820/1900
setzt werden, selbst wenn das Trichlorsilan und die "bei der
Reaktion des Trichlorsilans gebildeten Nebenprodukte erheblich
zurückgeführt werden. Gewöhnlich liegen die Maximalausbeuten,
die erhalten werden können, in der Größenordnung von etwa 37 %· Auf der Basis eines einzigen Reaktionssehrittes bei
der Durchführung des Triehlorsilans durch die heiße Reaktionszone in Gegenwart der Ablagerungsfläche im Gemisch mit
Wasserstoffgae liegen die besten erzielbaren Ausbeuten in
der Größenordnung von 15 bis 27 %· Niedrigere Ausbeuten werden
erhalten, wenn als Ausgangsmaterial Siliciumtetrachlorid verwendet wird. Bezüglich der Reduktion von Silan sind nur
wenige Ergebnisse bekannt geworden, obwohl die erzielten Ausbeuten anscheinend mit denen vergleichbar sind, die bei
der Reduktion von Trichlorsilan erhalten sind, wenn man in üblicher Weise verfährt. Ein Problem bei der Zersetzung von
Silan besteht darin, daß das in einem üblichen Reaktor erhaltene metallische Silicium in der Qualität durch den
Reaktor hindurch in starkem Ausmaß zu schwanken scheint.
Wie bereits erwähnt, wird der Umsatz von Trichlorsilan zu metallischem Silicium in Gegenwart einer erheblichen Menge
Wasserstoffgas bewirkt. Man nimmt allgemein an, daß gasförmiger
Wasserstoff ein notwendiger Reaktionsteilnehmer ist, um eine vollständige Umsetzung von Trichlorsilan zu
metallischem Silicium zu bewirken, indem das als Nebenprodukt abfallende Chlor in Form von Chlorwasserstoff abgefangen
wird. Gemäß der üblichen Praxis beträgt der Überschuß von Wasserstoffgas, berechnet als molarer Überschuß, gewöhnlich
mindestens etwa das 2Ofache der Menge der als Ausgangsmaterial
verwendeten Siliciumverbindung, wie Trichlorsilan und Siliciumtetrachlorid. Es braucht nicht näher erläutert zu
werden, daß die Reaktion umso kostspieliger auszuführen ist, 3e mehr Wasserstoff zu der !Durchführung der Reaktion
benötigt wird. Z.B. erhöht man mit jedem Molanstieg der Gasmenge entweder die Geschwindigkeit der Reaktion, ausgedrückt
im Gasdurchstrom durch den Reaktor, oder die Größe des
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Reaktors. In jedem Fall ergibt diese Situation einen höheren Kostenaufwand, da eine höhere Geschwindigkeit größere
'Anlagen zur Zurückführung von nicht-umgesetztem Ausgangsmaterial
und eine größere Kapazität der Pumpen erfordern. Im Pail eines großen Reaktors steht man einem höheren Kapitalaufwand
gegenüber, der erforderlich ist, einen derart großen Reaktor zu bauen. Vas dieses Problem besonders schwierig
macht, ist die Tatsache, daß die als Ausgangsmaterial eingesetzte Siliciumverbindung sehr rein sein muß und nur Bruchteile
je Milliarden Teile an unerwünschten Verunreinigungen enthalten darf. Das bedeutet aber auch, daß das Wasserstoffgas
äußerst rein sein muß. Ein derart reiner Wasserstoff ist weitaus teuerer als das handelsübliche Wasserstoffgas,
das am freien Markt verfügbar ist.
Es wurde bisher allgemein angenommen, daß die mit Hilfe eines der genannten Silane, beginnend mit Silan als solchem bis
zu Siliciumtetrachlorid, im wesentlichen die gleiche Produktivität bezüglich Silicium erzielbar sein würde und daß der
einzige erkennbare Unterschied darin besteht, daß die Temperatur, bei der die Zersetzung bewirkt wird, reduziert wird.
Es ist allgemein bekannt, daß Siliciumtetrachlorid höhere Temperaturen zur Aktivierung der Zersetzung erfordert, während
Silan möglicherweise die geringste Wärmemenge benötigt, um die Zersetzung zu bewirken. Es wurde postuliert, daß in
dieser Reihenfolge Trichlorsilan, Dichlorsilan und Monochlorsilan dazwischen liegen, wobei die Aktivieruhgstempe-
ratur im gleichen Maße vermindert wird, wie die Chlormenge, die an Silicium gebunden ist, geringer ist. In jedem Fall
zeigt nichts nach dem Stand der Technik an, daß durch die Austauschbarkeit der genannten Silane die Gesamtausbeute,
ausgedrückt durch den Umsatz Ausgangsmaterial zum metallischem Silicium, wesentliche Unterschiede zeigen würde.
In dieser Hinsicht wird auf die USA-Patentschriften 3 021 198,
3 099 534, 3 120 451, 3 168 422, 3 200 001, 3 341 359 und
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_. 5 — 3 286 685 hingewiesen.
Es wurde gefunden, daß man nunmehr erstmals Ausbeuten von
metallischem Silicium über 50 %, bezogen auf das Gewicht von Silicxum/Ausgangsmaterial, in einem einzigen Verfahrensschritt erhalten kann. Es ist tatsächlich möglich, Ausbeuten
zu erhalten, die so hoch wie 95 % betragen können und potentiell sogar noch höhere Ausbeuten zu erzielen. Derartige
Ausbeuten wurden lediglich möglich als Ergebnis einer Überwindung der durch theoretische Erwägungen begründeten
Vorurteile hinsichtlich der Herstellung von metallischem Silicium aus den vorher genannten Siliciumverbindungen als
Ausgangsmaterial. Dieser Durchbruch durch die theoretischen Erwägungen bei der Herstellung von metallischem Silicium
brachte den beachtenswerten Befund mit sich, daß Dichlorsilan, wenn es auf eine Aktivierungstemperatur erhitzt wird,
die ausreicht, um dessen Zersetzung zu bewirken, zu metallischem Silicium in den genannten beachtlich hohen Ausbeuten
umgesetzt werden kann. Diese Ausbeuten sind in einem einzigen Verfahrensschritt erhältlich, verglichen mit Ausbeuten in
der Größenordnung von 27 %, die man erhalten kann, wenn Trichlorsilan in einem einzelnen Verfahrensschritt reduziert
wird. Wegen dieser extrem hohen Ausbeuten und der niedrigeren Aktivierungstemperatur, die zur Bewirkung der Reduktion von
Dichlorsilan erforderlich ist, ist es nunmehr möglich, die Produktion von Siliciummetall mit Hilfe der gleichen
keaktoren, die großtechnisch zur Herstellung von Siliciummetall aus Trichlorsilan verwendet werden, mehr als zu
verdoppeln und dadurch, daß eine Kreislaufführung vermieden wird, die zur Rückführung erforderlichen Vorrichtungen nicht
mehr notwendig sind, Lagermöglichkeiten verringert werden können und unerwünschte Nebenprodukte, wie große Mengen
Siliciumtetrachlorid, nicht mehr anfallen, erhebliche Ersparnisse zu erzielen.
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Die Umsetzung von Trichlorsilan zu Siliciummetall erfolgt nach allgemein gesicherter Ansicht nach folgender Gleichung:
HSiCl5 + H2 >
Si + 3HCl
In ähnlicher Weise nimmt man an, daß Siliciumtetrachlorid zu Siliciummetall gemäß folgender Gleichung reduziert wird:
II SiCl4 + 2H2 >
Si + 4HCl
Gemäß der Erfindung wurde nunmehr gefunden, daß im Gegensatz
zu der bisherigen Anschauung die theoretische Umwandlung von Trichlorsilan zu Siliciummetall in folgender
Weise vor sich geht:
III 2HSiCl5 /"H2 SiCl2_7 + SiCl4
2HCl
Wie sich aus Gleichung III ergibt, wurde gefunden, daß anstelle der Zersetzung von Trichlorsilan unmittelbar zu
Siliciummetall die theoretische Reaktion ein Dichlorsilan als äußerst unbeständiges Zwischenprodukt ergibt, das
unter den Heaktionsbedingungen Siliciummetall bildet, ohne daß Siliciumtetrachlorid gebildet wird. Gemäß Gleichung I
findet eine Bildung von Siliciumtetrachlorid nach dem Stand der Technik nicht statt. Offenbar wurde nach dem Stand
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der Technik angenommen, daß die Bildung von Siliciumtetrachlorid
während der Reaktion durch die Reaktion des als Nebenprodukt gebildeten Chlorwasserstoffs mit als Siliciummetall
abgeschiedenem Silicium herstammt. Selbst wenn man die Existenz von Dichlorsilan als Zwischenverbindung angenommen
hätte, wäre es vernünftiger gewesen, gemäß dem Stand der Technik anzunehmen, daß durch die Zersetzung Siliciummetall
und Siliciumtetrachlorid in äquivalenter Menge erzeugt werden würde. Es wurde jedoch gefunden, daß unter idealen Zersetzungsbedingungen
Dichlorsilan lediglich metallisches Silicium und Chlorwasserstoff bildet und daß es der Chlorwasserstoff
ist, der mit dem in der Reaktionszone gebildeten Siliciummetall Trichlorsilan bildet, woraus anschließend
Siliciumtetrachlorid gebildet wird. Wenn die Verweilzeit jedes Moleküls Dichlorsilan in der Reaktionszone niedrig
genug gehalten wird, kann die Ausbeute des gebildeten Siliciummetalls
50 °/o, vorzugsweise etwa 60 % übersteigen, bezogen auf
das Gewicht von Silicium im Dichlorsilan, das in die Reaktionszone eingeführt wird.
Es ist hierbei zu berücksichtigen, daß man bei der Anwendung extrem niedriger Konzentrationen von Dichlorsilan in der
Reaktionszone und bei langen Verweilzeiten, also einer
Verweilzeit, die einen erheblichen Angriff des abgeschiedenen Siliciums durch Chlorwasserstoff erlaubt, die überraschend
hohen oben genannten Ausbeuten dadurch verloren gehen wurden, daß das Metall zu Trichlorsilan umgesetzt wird, das anschließend
unter Bildung von Siliciummetall und Siliciumtetrachlorid disproportioniert. Ein derartiges Verfahren
würde eine unerwünscht große Menge von Siliciumtetrachlorid bilden, von dem angenommen wird, daß es an der Substratfläche
die Metallabscheidung stört. Aus diesem Grunde sollte die Verweilzeit kurz genug gewählt werden, um die genannten
hohen Ausbeuten von metallischem Silicium zu erlauben, wobei
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die Ausbeute des Siliciumtetrachlorids als Nebenprodukt
unterhalb 50 Mol-%, bezogen auf die Molzahl Dichlorsilan,
'die zur Herstellung des metallischen Siliciums eingesetzt
wird, liegt. Dementsprechend sieht die Erfindung weiter vor, daß bei der Herstellung von metallischem Silicium durch
Zersetzung von Dichlorsilan entsprechend wenig Siliciumtetrachlorid, vorzugsweise weniger als etwa 40 Mol-%,
gebildet wird.
Bei der am meisten bevorzugten Durchführungsweise der Erfindung wird die Menge des in die Reaktionszone eingespeisten
Dichlorsilans und die Verweilzeit des Dichlorsilans in der Reaktionszone so geregelt, daß weniger als 4-5 Mol-% der
Siliciumatome des Dichlorsilans in der Reaktionszone in andere Produkte als metallisches Silicium überführt werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Erfindung liegt außer der Erzielung höherer Ausbeuten in der Möglichkeit, metallisches
Silicium hoher Qualität mit höheren Umsetzungsgeschwindigkeiten zu erzeugen. Dichlorsilan hat gegenüber Trichlorsilan
den wichtigen Vorteil der höheren Reaktionsgeschwindigkeit. In einem Reaktor mit entsprechend angepaßten Abmessungen,
wie er üblicherweise gegenwärtig für die Reduktion und Zersetzung von Trichlorsilan zu Siliciummetall verwendet
wird, verbessert die Reaktionsgeschwindigkeit nicht insgesamt diese Umsetzung. Der Faktor, der zu einem erheblichen
Ausmaß die Umsetzungsgeschwindigkeit bestimmt, ist die Konzentration des Chlorsilans im Wasserstoffgas,
die man anwenden kann. Wie vorher erwähnt, wird nach dem Stand der Technik üblicherweise wenigstens die 20fache
molare Menge Wasserstoff gegenüber Trichlorsilan verwendet, d.h. nicht mehr als etwa 5 Mol-% Trichlorsilan sind
in der gesamten Molzahl Gas enthalten, das in die Reaktionszone eingeführt wird. Die restlichen 95 Mol-% bestehen aus
äußerst reinem Wasserstoffgas.
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_ 9 —
Es wurde gefunden, daß bei der Verwendung von mehr als 5 Mol-% Trichlorsilan im eingesetzten Gas die Produktivität
der Reaktion nicht verbessert wird, d.h. die Menge des gebildeten metallischen Siliciums ist nicht größer als diejenige
Menge, die dannerhältlich ist, wenn 5 Mol-% Trichlorsilan
verwendet werden.
Der große Prozentsatz des Wasserstoffvolumens, der jedoch
erforderlich ist, um ein metallisches Silicium guter Qualität zu erzeugen, wird als Träger verwendet, der bei
der Reduktionsreaktion gegebenenfalls eine nützliche Rolle spielen kann. Obwohl nach dem Stand der Technik die Überlegung
nicht begünstigt wird, daß ein Teil des Wasserstoff gases durch andere Inertgase, wie Stickstoff und
Argon, ersetzt wird, hält man es theoretisch für unmöglich, daß die gesamte Wasserstoffmenge bei der Reduktion von Trichlorsilan
von Nutzen ist. Es ist wahrscheinlicher, daß die geringe Konzentration von Trichlorsilan, die in der Gaseinspeisung in die Reaktionszone noch gestattet wird, durch
die Besonderheiten geregelt wird, durch welche Trichlorsilan unter den Reaktionsbedingungen infolge der Reaktionskinetik
reduziert wird. Wenn man in der Lage sein würde, die Konzentration von Wasserstoff in der Gaseinspeisung
mit Trichlorsilan zu reduzieren und die gleichen Ergebnisse zu erhalten, würden sich erhebliche Ersparnisse ergeben,
insbesondere dann, wenn die zusätzliche Menge des verwendeten Trichlorsilans in metallisches Silicium überführt
werden könnte. Im Fall von Trichlorsilan erscheint dies jedoch nicht möglich.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die wirksame Reduktion und Zersetzung von Dichlorsilan
auf der Substratfläche durchzuführen, wobei die
molare Konzentration von Dichlorsilan in der Wasseratoff-Gas-
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10 -
einspeisung mehr als 5 %» vorzugsweise wenigstens 6 %, und
typisch nicht mehr als etwa 30 % beträgt. Bei einer "bevorzugten Durchführungsweise stellt die Menge an Dichlorsilan,
die im Gasgemisch vorliegt, das in die Reaktionszone eingespeist wird, mindestens etwa 6 Mol-% bis zu etwa 25 Mol-%
dar. Darüber hinaus wurde gefunden, daß ein erheblicher Teil des Wasserstoffs in der Einspeisung durch Inertgase, wie
Stickstoff und Argon, ersetzt werden kann, gewöhnlich bis zu 30 Mol-% der Gase, die in die Eeaktionszone eingespeist werden.
Die Vorteile derartig großer Konzentrationen von Dichlorsilan in der Eeaktionszone sind deshalb enorm, weil hierdurch
die Produktion der mehr als doppelten Menge Siliciummetall in einer gegebenen Zeitspanne möglich ist, gegenüber
der Verwendung von Konzentrationen von nicht mehr als 5 Mol-%. Außerdem erreicht gegenüber der bisher üblichen
Herstellung von Siliciummetall aus Trichlorsilan eine derart höhere Konzentration von Dichlorsilan in der
Reaktionszone Produktivitäten an Metall, die bis zu 10mal oder darüber größer sind, als sie bisher bei derartigen
technischen Verfahren erhältlich sind. Diese Vorteile konnten auch nicht annähernd aus den bisher angewendeten
Verfahren abgeleitet werden.
Wie vorher erwähnt, kann die Reduktion und Zersetzung von
Dichlorsilan im Gemisch mit den Gasen, deren größter Teil aus Wasserstoff besteht, bei der Temperatur durchgeführt
werden, bei der das Dichlorsilan sich zu Siliciummetall zu zersetzen beginnt, bis zu der Temperatur, bei der das
gebildete Metall erweicht wird. Gewöhnlich kann die Reaktionstemperatur von etwa 750 bis zu etwa 14000G reichen,
obwohl gewöhnlich Temperaturen von wenigstens 850 bis etwa 13000C günstiger sind. Vorzugsweise beträgt die Temperatur,
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bei der die Zersetzung und Reduktion am wirksamsten durchgeführt wird, etwa 900 bis zu etwa 125O0G.
Um das erfindungsgemäße Verfahren näher zu erläutern, wird auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen, die einen
Reaktor erläutert, in welchem die in der folgenden Tabelle wiedergegebenen Versuche durchgeführt wurden. Gemäß der
Zeichnung besteht der Reaktor 1 aus einem Quarzglaszylinder mit verjüngten Enden, die in ein Einspeiserohr 5 lind, ein
Austrittsrohr 11 enden. Die Länge des zylindrischen Teils des Reaktors 1 beträgt 30 cm und der Innendurchmesser 4- cm.
Um den zylindrischen Teil des Reaktors 1 ist eine Induktionsspule 3 gelegt, die mit einer Hochfrequenz-Induktionsheizung
von 5 kw verbunden ist. In die Mittelachse des Inneren des Reaktors 1 ist ein dünner Graphitstab 9 eingeschoben
mit einem Durchmesser von 0,6 cm, auf welchem das metallische Silicium während der Durchführung des Verfahrens abgeschieden
wurde. Der Stab 9 wird durch einen Stabhalter 13 in der richtigen Lage gehalten. Die Stabtemperatur wurde
durch einen optischen Pyrometer (Pyromikrometer) gemessen.
Der Stab 9 kann aus jedem brauchbaren Material sein, auf das Silicium abgeschieden werden kann, wie Silicium, Tantal,
u.dgl.
Während der Durchführung des Verfahrens wird der Reaktor 1
durch die Induktionsspule 3 erhitzt, bis der Stab 9
auf die in der Tabelle angegebene Temperatur gebracht worden ist. Das Dichlorsilan und Wasserstoff als Einspeisegase
wurden aus getrennten Zylindern vor der Einführung in das Einspeiserohr 5 gemischt. Die Abgase der Reaktion wurden
aus dem Rohr 11 in einem Kondensatorsystem gesammelt, aus welchem die Messungen in der folgenden Tabelle erhalten
wurden.
Die folgende Tabelle gibt eine Reihe von Versuchen wieder, wo-
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bei verschiedene Verweilzeiten, Wasserstoff-Strömungsmengen, •Konzentrationen der Dichlorsilaneinspeisung, prozentuale
Umsätze von Dichlorsilan, die als Dichlorsilan verlorene Siliciummenge (die nicht-umgesetztes Dichlorsilan anzeigt),
die Menge von Silicium, das in Form von Trichlorsilan verloren
geht (was eine Reaktion von Chlorwasserstoff mit metallischem Silicium anzeigt) und die Menge Siliciummetall, die
als Siliciumtetrachlorid verloren geht, angegeben sind. In den beiden letzten Spalten der Tabelle sind die Ausbeuten
von Siliciummetall und die Temperatur des Stabs 9 in 0C bei
jedem Versuch angegeben.
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H^-Strom ml/min |
Ver weil zeit min |
H2SiCl2- Ein- speisung, Mol/min |
H2SiCl2- Umsatz a/o |
Si-Ver- lust als |
Si-Ver- lust als HSiCl3 |
Si-Ver- lust -als |
Si-Me- tall, Ausbeute |
Reaktor- Temp. 0C (Stab 9) |
I -Λ |
I 00 |
|
73 | 5 | 7,4 | 97,5 | 2,5 | 5,4 | 29,3 | 62,8 | 980 | I | is | |
II | II | 9,3 | 96,5 | 3,5 | 8,7 | 25,8 | 62,0 | 1050 | cn -F- |
||
— | π | ιι | 11,6 | 97,5 | 2,5 | 4,1 | 27,6 | 65,8 | 1160 | ro | |
39820, | 140 | It 2,64 |
14,3 4,9 |
98,8 97,8 |
1,2 2,2 |
4,9 8,2 |
44,8 33,9 |
49,1 55,7 |
1250 980 |
CTj CD |
|
^» | I! | ι; | 6,4 | 96,8 | 3,2 | 12,5 | 24,0 | 60,3 | 1050 | ||
(O ο |
II | π | 6,5 | 99,3 | 0,7 | 3,1 | 21,5 | 74,3 | 1160 | ||
ο | t! | 6,8 | 98,5 | 1,5 | 7,4 | 33,8 | 57,3 | 1250 | |||
300 | 1,23 | 4,2 | 97,6 | 2,4 | 11,7 | 23,8 | 62,1 | 980 | |||
It | U | 3,5 | 97,5 | 2,5 | 18,3 | 9,4 | 69,8 | 1050 | |||
11 | 4,0 | 99,7 | 0,3 | 2,5 | 17,0 | 80,2 | 1160 | ||||
π | :t | 5,3 | 98,8 | 1,2 | 3,7 | 17,7 | 75,4 | 1250 | |||
600 | 0,62 | 3,0 | 96,8 | 3,2 | 26,6 | 13,5 | 56,7 | 980 | |||
ι !Ι | π | 1,67 | 98,5 | 1,5 | 18,0 | 8,4 | 72,1 | 1050 | |||
ΐ ;; | II | 1,24 | 98,6 | 1,4 | 24,2 | 4,0 | 70,4 | 1160 | |||
ι " | 11 | 2,6 | 98,6 | 1,4 | 15,4 | 15,4 | 67,8 | 1250 | |||
Ports. TABELLE
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- 14 -
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Ports, zu
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Einspei- Umsatz
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Mol/min %
Si-Verlust als
Si-Verlust als HSiClx
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(Stab 9).
3000
0,12
O | Il |
to | |
CD | |
IO | 4000 |
O | •t |
CO | |
O | |
O | |
0,09
0,76
0,43
12,2
7,2
0,43
12,2
7,2
0,91
0,64
0,66
0,24
0,64
0,66
0,24
93,5 95,3 91,3 98,4
44,2
67,3 86,4 90
6,5 4,7 8,7 1,6
55,8
32,7 13,6 10,0
24,9 1,9
20,1 23,4
21,9 14,0 19,8 11,7
1,3
2,3
0,8
7,2
2,3
0,8
7,2
1,1
0,8
0,8
1,5
2,1
2,1
67,3
91,1
72,4 67,8
21,2 52,5 65,1 76,2
1160 1250 1200 1220
980 1050
1160 1250
VJl
cn
ι
ι
1A-38 807
- 16 -
Wie sich aus der Tabelle ergibt, besteht eine Beziehung Zwischen der Gasgeschwindigkeit durch den Reaktor und der
Verweilzeit. In praktisch allen Fällen ist eine Verweilzeit von mehr als 5 min nicht als erwünscht anzusehen. Dies wird
besonders dann bemerkt, wenn die Konzentration von Dichlorsilan in der Einspeisung relativ hoch liegt, z.B. so hoch
wie wenigstens 3 Mol-%. Bei der bevorzugten Durchführungsform der Erfindung ist es wünschenswert, die Reaktion so
zu betreiben, daß die Verweilzeit nicht mehr als etwa 3 min
beträgt.
Die Verweilzeiten werden berechnet durch Dividieren des Volumens des Reaktors 1 durch die Strömungsgeschwindigkeit
der Wasserstoffgaseinspeisung bei Normaltemperatur (25°C) und bei Normaldruck (1 at).
Die Möglichkeit, die genannten Vorteile zu erzielen, ist nicht auf den beschriebenen Reaktor beschränkt. Jede
Reaktorkonstruktion wird einige Experimente erfordern, um die Bedingungen sicherzustellen, bei denen die Vorteile erzielt
werden. Z.B. arbeiten bestimmte Reaktoren, wie der näher erläuterte Reaktor, gut unter Bedingungen eines
laminaren Gasstroms. In einem derartigen Reaktor werden lokalisierte Wirbel einer turbulenten Strömung auf einem
Minimum gehalten, wodurch die Möglichkeit, daß als Nebenprodukt auftretende Gasmoleküle, wie Chlorwasseisioff und
Siliciumtetrachlorid, in die heiße Substratfläche für die Siliciumabscheidung geworfen werden, vermindert wird. In
den handelsüblichen Reaktor in Glockenkrugform läßt sich eine turbulente Strömung fast überhaupt nicht vermeiden.
Es wurde für derartige Reaktoren sogar eine turbulente Strömung als wünschenswert angesehen. In einem derartigen
Reaktor haben die Gasmoleküle des Nebenprodukts eine optimale Gelegenheit, auf die Substratfläche für die Abscheidung ge-
- 17 -
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worfen zu werden. Dagegen kann man bei einer Eeaktorkonstruktion
mit laminarer Strömung längere Verweilzeiten im ßeaktor verwenden und immer noch die genannten erwünschten
Ergebnisse erzielen, weil es weniger Gelegenheit gibt, daß Chlorwasserstoff und Siliciumtetrachlorid als Nebenprodukt
mit abgeschiedenem metallischem Silicium reagieren, während in einem Eeaktor mit turbulenter Strömung geringe Verweilzeiten
bevorzugt sind, damit vermieden wird, daß die Nebenprodukte übermäßig mit abgeschiedenem metallischen Silicium
reagieren.
Wie erwähnt, können Bedingungen verwendet werden, die nicht
die Vorteile gemäß der Erfindung ergeben, wobei jedoch diese Bedingungen stark von der Konstruktion des Eeaktors abhängen.
Die Erfindung wird nicht durch eine universelle Gesamtheit von Bedingungen bestimmt, sondern nur vom Wissen,
daß man solche Bedingungen anwenden sollte, die nach der Erfahrung zu den unglaublich hohen Ausbeuten, der Produktivität
und der Effizienz gemäß der Erfindung führen. Z.B. kann sich erweisen, daß in einem Eeaktor eine kurze Verweilzeit
wesentlich ist, während in einem anderen Eeaktor eine längere Verweilzeit die besseren Ergebnisse ergibt. Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß Dichlorsilan in üblichen Eeaktoren zur Herstellung von metallischem
Silicium arbeitet und daß man zufriedenstellende Ergebnisse damit bekommen kann, wenn man an sich bekannte Verfahrensweisen
verwendet. Nur eine vollständig falsche Handhabung durch den Fachmann und die Weigerung, die Lehre der
Erfindung zu befolgen, hindert daran, wünschenswerte Ergebnisse zu erzielen.
Die Möglichkeit, epitaxiales Silicium oder einen Silicium-Einkristall
aus Dichlorsilan zu eraeugen, wird einfach
durch die Konzentration von Dichlorsilan la Beaktor geregelt.
Niedrigere Konzentrationen von Dichlorsilan, wie weniger ala
- 18 -
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etwa 3 Mol-% in der Gaseinspeisung neigen dazu, die Bildung
von Einkristallschichten zu fördern, während höhere Konzentrationen
die Bildung von polykristallinem Silicium begünstigen. Man kann jedoch das gleiche Ergebnis dadurch erzielen,
daß man dafür sorgt, daß nur eine-kleine Menge der Dichlorsilaneinspeisung
zersetzt wird, z.B. durch Erhöhen der Strömungsgeschwindigkeit des Gases und folglich einer
Verminderung der Verweilzeit des Gases im Reaktor. Es können die üblichen Verfahren, die bei der Herstellung von
Silicium-Einkristallen verwendet werden, mit den gleichen
Vorteilen verwendet werden.
Wegen der Leichtigkeit der Handhabung von Dichlorsilan, dessen Zersetzungsweise, der gleichmäßigen Qualität des
erhaltenen metallischen Siliciums, den Ersparnissen bei der Rückgewinnung der Nebenprodukte, den hohen Ausbeuten und
der Produktivität bezüglich der Siliciummetallprodukte, stellt die Erfindung einen dynamischen Sprung nach vorne
bei der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von metallischem Silicium dar.
PATENTANSPRÜCHE :
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Claims (7)
1) Verfaliren zur Herstellung von metallischem Silicium
durch Reduktion und Zersetzung einer Chlorsilanverbindung, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Gasgemisch
von Dichlorsilan und Wasserstoff in eine Reaktionszone bei einer Temperatur einbringt, die ausreicht, das
Dichlorsilan zu reduzieren.und an einer Ablagerungsfläche zu
metallischem Silicium zu zersetzen und die Reaktionstemperatur und die Verweilzeit des Dichlorsilans in der Reaktionszone
so einstellt, daß eine Siliciumausbeute von mindestens 50 /o, bezogen auf den Siliciumgehalt des eingesetzten Dichlorsilans,
erzielt wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge Dichlorsilan in der
Reaktionszone wenigstens 5 Mol-% der Gase in dieser Zone beträgt.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichlorsilanmenge in dieser
Zone wenigstens 6 % der Gase beträgt.
4-) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , daß man die Reaktionszone auf einer
Temperatur von etwa 800 bis etwa 1300°C hält.
5)· Verfahren nach Anspruch 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet , daß die Verweilzeit des Dichlorsilans
in der Reaktionszone weniger als etwa 5 min beträgt.
6) Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet , daß die Reaktionszone auf einer
Temperatur von etwa 900 bis etwa 12500C gehalten wird.
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- 20 -
7) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch g e k e η η
zeichnet , daß die Verweilzeit in der Reaktionszone nicht ausreicht, um mehr als 30 Mol-% Siliciumtetrachlorid,
bezogen auf die Mole Silicium im Dichlorsilan, zu bilden.
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Publication Number | Publication Date |
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ID=27373749
Family Applications (1)
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DK (1) | DK134900B (de) |
FR (1) | FR2069002A5 (de) |
GB (1) | GB1338403A (de) |
NL (1) | NL7016148A (de) |
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Also Published As
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