DE2053121B2 - Verfahren zum bleichen von textilmaterial - Google Patents

Verfahren zum bleichen von textilmaterial

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DE2053121B2
DE2053121B2 DE19702053121 DE2053121A DE2053121B2 DE 2053121 B2 DE2053121 B2 DE 2053121B2 DE 19702053121 DE19702053121 DE 19702053121 DE 2053121 A DE2053121 A DE 2053121A DE 2053121 B2 DE2053121 B2 DE 2053121B2
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hydrogen peroxide
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Victor Dr. 5650 Solingen; Sebb Werner 8192 Geretsried; Löser Werner 8021 Großhesselohe; Schwarzer Hans Dr. 8033 Krailling Neveling
Original Assignee
Peroxid-Chemie GmbH, 8023 Höllriegelskreuth
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/10Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which develop oxygen
    • D06L4/17Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which develop oxygen in an inert solvent

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von Textilgut mittels Wasserstoffperoxid.
Es ist bekannt, Textilmaterial mit Wasserstoffperoxid in wäßrigem Medium zu bleichen. Die Verwendung von Wasser als Lösungsmittel bei der Textilbleiche stellt jedoch die Textilindustrie vor ständig wachsende Probleme, da durch die hohen notwendigen Wassermengen und durch ständig steigende Kosten für Frischwasser und für Abwasseraufbereitung die Kalkulation sehr stark belastet wird. Hieran ändert sich auch nichts, wenn, wie ebenfalls bekannt, die wäßrige Bleiche in Gegenwart geringer Mengen organischer Lösungsmittel durchgeführt wird.
Es ist auch schon bekannt, TextilmateriaHen mit Emulsionen von wasserlöslichen Peroxiden in organischen Lösungsmitteln zu behandeln, wobei die Emulsionen durch oberflächenaktive Stoffe stabil gehalten werden. Bei der Bleiche eines hydrophilen Textilguts mit einer Emulsion eines hydrophilen Bleichmittels wie Wasserstoffperoxid in einem hydrophoben Lösungsmittel besteht jedoch die Gefahr, daß das Textilmaterial beim Kontakt mit der Bleichflotte bevorzugt wäßrige Phase adsorbiert, wodurch einerseits Überkonzentration an bleichendem Agens auf der Ware und damit Faserschädigung, andererseits eine Verarmung der Flotte an Bleichmittel eintreten kann. Die Folge davon sind ungleichmäßiger Blejchausfall und lokale, starke Faserschädigung.
Schließlich wurde auch schon die Verwendung von Lösungen von gasförmigem Chlordioxid in Tetrachlorkohlenstoff als Bleichmittel für Textilgut beschrieben. Derartige Lösungen sind jedoch für die Anwendung in der Praxis kaum geeignet, da beim Erwärmen der Lösung Chlordioxid, ein außerordentlich aggressives und für den Menschen giftiges Gas, in Freiheit gesetzt werden kann. Chlordioxid kann auch zu erheblichen Korrosionsschäden an den Maschinen führen. Hinzu kommt noch, daß Tetrachlorkohlenstoff selbst für den !»fischen gesundheitsschädlich ist. Sein MAK-Wert beträgt nur 10 ppm. Aus diesem Grund hat sich auch Tetrachlorkohlenstoff als Lösungsmittel in der Textilbehandlung nicht durchsetzen können.
Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung der obenerwähnten Nachteile der bekannten Bleichverfahren mit Wasserstoffperoxid und die Schaffung eines neuen Verfahrens, welches die Möglichkeit einer Bleiche mit Wasserstoffperoxid in homogener Lösung in einem organischen Lösungsmittel ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Bleichen von Textilmaterial mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart organischer Lö-
xo sungsmittel, welches darin besteht, daß eine Lösung von Η,Ο* in wenigstens einem Ester einer Carbonsäure mit" 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und einem niederen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen als Bleichflotte verwendet wird.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Lösungsmittel besitzen die Eigenschaft, Wasserstoffperoxid in weit höherem Maße aufzunehmen als Wasser. Hierbei steigt die Löslichkeit von Wasserstoffperoxid in diesem Lösungsmittel überraschenderweise mit der Kon-
zo zentration der wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung. Das Wasserstoffperoxid kann daher zwar in t-orm seiner verdünnten wäßrigen Lösungen zugesetzt werden, bevorzugt werden jedoch konzentrierte Lösungen, wie sie handelsüblich sind.
Beispiele für geeignete Lösungsmittel im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind der Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und Isobutylestcr der Ameisensäure, der Essigsäure, der Propionsäure, Buttersäure und der Valeriansäure. Bevorzugt wer den Ester mit einem Siedepunkt über 50° C. Besonders bevorzugt werden Äthylacetat und Butylacetat. da diese Verbindungen besonders leicht zugänglich sind.
Die Konzentration des Wasserstoffperoxids im Ester richtet sich nach den speziellen Erfordernissen des jeweilig zu bleichenden Textilmaterials sowie nach den apparativen Gegebenheiten und anzuwendenden Temperaturen. Bei Anwendung der für die Herstellung der erfindungsgemäßen Bleichflotten bevorzug-
ten, etwa 30 bis 4O°/oigen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösungen werden gute Ergebnisse bei einem Gehalt der Esterlösung an konzentrierter Wasserstoffperoxidlösung zwischen etwa 0,02 und 5 Volumprozent, vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 Volumprozent,
erhalten, entsprechend etwa 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,03 bis etwa 0,7 Volumprozent, gerechnet als lOOVoiges Peroxid.
Die erfindungsgemäß verwendeten Bleichflotten können zusätzlich übliche Aktivatoren oder/und Stabilisatoren enthalten.
Behandlungsdauer und Behandlungstemperatur sind von der Wasserstoffperoxidkonzentration und dem zu bleichenden Textilmaterial abhängig. Gute Ergebnisse werden im allgemeinen bei Temperaturen zwischen etwa 20 und etwa 150° C erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt eine Reihe von wesentlichen Vorteilen. Da kein Wasser oder doch nur sehr wenig verbraucht wird, entfallen sowohl die Rohwasserkosten als auch die Kosten für Aufbereitung und Entgiftung der Abwasser.
Das Lösungsmittel läßt sich leicht zurückgewinnen, und durch die leichte Verdampfbarkeit ist der Energiebedarf hierfür gering. Die Trocknungszeiten des Textilmaterials sind entsprechend kurz.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Ware gleichzeitig soweit entfettet und aufgeschlossen, daß normalerweise die sonst üblichen Vorbehandlungsprozesse wie Entschlichten, Mercerisieren und
sonstige alkalische Vorbehandlungen entfallen können.
Das durch die Zersetzung des Wasserstoffperoxids entstehende Wasser wird wegen seiner geringen Löslichkeit aus dem System ausgeschieden und kann auf einfache Weise vor der Rückgewinnung des Lösungsmittels mittels Wasserabscheidern abgetrennt werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte Bleichwirkung reicht je nach Bleichmittelmenge, Temperatur und Behandlungsdauer von einer Aufhellung bis zum Vollweiß. Die Behandlung kann kontinuierlich und diskontinuierlich erfolgen. Alle bekannten Faserarten können in jedem Verarbeitungsziistand nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren weiter. Die angegebenen Weißgrade wurden mit dem Elrepho-Meßgerät der Firma Zeiss (Filter R 46) bestimmt. Die Weißgradmessung mit diesem Gerät beruht auf der Bestimmung der Absorption von Licht durch die zu prüfende Probe. Hierbei wird Licht einer bekannten Wellenlänge und bekannter Intensität auf die Probe fallengelassen und das reflektierte Licht gemessen.
B eispiel 1
Entschlichtetes Baumwollgewebe wird im Verhältnis 1:20 mit einer Lösung von 1 ml 35%>iges Wasserstoffperoxid/l Äthylacetat behandelt.
Behandlungstemperatur 70° C
Behandlungsdauer 60 Minuten
Der Weißgrad steigt von 56 auf 72 Punkte. 5
Beispiel 2
Entschlichtetes Baumwollgewebe wird mit einer lo Lösung von 20 ml Wasserstoffperoxid in 980 ml Äthylacetat imprägniert.
Flottenaufnahme 110%
Behandlungstemperatur 70° C
15 Behandlungsdauer 60 Minuten
Der Weißgrad steigt von 56 auf 76 Punkte.
Beispiel 3 ao
Das Verfahren von Beispiel 2 wurde wiederholt unter Verwendung einer gleichen Menge Butylacetat. Es wurde der gleiche Weißgrad erhalten.
Beispiel 4
Das Verfahren von Beispiel 2 wurde wiederholt unter Verwendung von Methylvalerianat. Der Weißgrad 30 stieg auf 75 Punkte.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren aim Bleichen von Textilmaterial mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart organischer Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Bleichflotte eine Lösung von Wasserstoffperoxid in wenigstens einem Ester einer Carbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und einem niederen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls mit einem Gehalt üblicher Aktivatoren und/oder Stabilisatoren, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßtbei Temperaturen zwischen 20 und 150° C gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem organischen Lösungsmittel wäßrige Wasserstoffperoxidlösung in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 2 Volumprozent, gerechnet als 100°Oiges Peroxid, zugesetzt wird.
DE19702053121 1970-10-30 1970-10-30 Verfahren zum bleichen von textilmaterial Granted DE2053121B2 (de)

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DE2053121A1 DE2053121A1 (en) 1972-05-04
DE2053121B2 true DE2053121B2 (de) 1973-05-17
DE2053121C3 DE2053121C3 (de) 1973-12-20

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Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
EHJ Ceased/non-payment of the annual fee