DE2052974A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von wässrigen Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von wässrigen FlüssigkeitenInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von wässrigen Flüssigkeiten.
Bekanntlich liegen in wässrigen Flüssigkeiten, die gereinigt werden sollen, insbesondere in Wasser zwei voneinander
unabhängige Arten von Stoffen vor, und zwar einerseits suspendierte Substanzen oder Schwebstoffe und andererseits
gelöste Substanzen. Die suspendierten Stoffe treten als fein verteilte Niederschläge oder als Koloide auf, die
gelösten Stoffe sind in Ionen disoziiert, d.h. in außerordentlich
kleine , elektrisch geladene Teilchen.
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ORIGINAL INSPECTED
Die bisher üblichen Reinigungsverfahren wenden verschiedene Ausflockungsmethoden an. Dabei wird der Flüssigkeit
ein Reaktionsmittel zugesetzt, das absorptionsfähige Kolloide bildet; die Kolloide vereinigen sich zu Flocken
unter gleichzeitigem Einschluß der suspendierten Stoffe. Beim Ausflocken entstehen also größere Aggregate, die von
der Flüssigkeit durch Absitzenlassen bzw. Dekantieren oder durch Filtrieren oder durch Kombination beider Maßnahmen
abgetrennt werden können.
Als Flockungsmittel werden üblicherweise Metallsalze verwendet, beispielsweise Aluminiumsulfat oder Eisen (II)-chlorid,
die sich beide in Wasser unter Freisetzung der Metallionen sehr leicht lösen. Die Metallionen vereinigen
sich mit den im Wasser enthaltenen Hydroxylionen zu dem entsprechenden
Metallhydroxid, welches absorbierend und damit ausflockend wirkt. Dieser Vorgang ist derselbe für alle
Flockungsmittel auf der Basis von Chloriden, Nitraten oder Sulfaten; das entsprechende, bei der Ausflockung nicht mitwirkende
Anion wird bei dieser Reaktion frei gesetzt und bewirkt, da es sich stets von einer starken Säure ableitet,
in häufig nachteiliger Weise einer Ansäuerung der Flüssigkeit, sodaß diese dann wieder auf einen entsprechenden pH-Wert
eingestellt werden muß.
j Darüberhinaus muß der pH-Wert der Flüssigkeit auch noch
für daB Ausflocken selbst häufig entsprechend eingestellt werden; bekanntlich koaguliert Aluminiumhydroxid bzw. Tonerdehydrat zufriedenstellend nur, wenn der pH-Wert der
lösung unter 7,4 oder über 8,5 liegt. Verwendet man Bise'nhydroxid
bzw. Eisenoxidhydrat als Flockungsmittel, so muß der
pH-Wert der Flüssigkeit zuvor auf eines Wert über 6 eingestellt werden.
Weiterhin hat sich als Nachteil erwiesen, daß bei Ver-Wendung
von chemischen Reaktionspartnern, diese in beträchtlichen Mengen zumindest Tropfen für Tropfen augesetzt
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werden müssen und infolgedessen die Dissoziation in Metallion
und Anion in Bereichen kleinen Volumens erfolgt, was eine schnelle Bildung des Hydroxide und eine Zunahme der Kolloide
in einem kleinen Volumenbereich und damit ein schwaches
Absorptionsvermögen dieser Xolloide zur Folge hat; damit die Ausflockung in der gewünschten Weise erfolgt, muß die Flüssigkeit während der Behandlung kräftig gerührt werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der dafür
vorgesehenen Vorrichtung lassen sich alle diese Nachteile vermeiden, da einerseits keine Anionen wie Nitrat, Sulfat
oder Chlorid in die Flüssigkeit eingebracht werden und diese andererseits außerordentlich gleichmäßig mit Metallionen
versetzt wird, gerade so als ob diese eines nach dem anderen zugegeben würden, sodaß sich aus einer bestimmten Menge zugesetzten
Metalls eine große aktive Oberfläche ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln von wässrigen Flüssigkeiten mit Metallionen ohne Zusatz von Anionen
ist dadurch gekennzeichnet, daß man aus an einer Stromquelle angeschlossenen Metallelektroden Metallionen freisetzt, wobei
die den Elektroden aufgegebene Strommenge die Menge der freigesetzten Ionen bestimmt, derart, daß ein Teil der freigesetzten
Metallionen sich mit den in der Flüssigkeit vorhandenen Hydroxylionen zu kolloidalen Teilchen mit hohem
Absorptionsvermögen vereinigen, die eine feine Ausflockung bewirken, daß man den feinflockigen Niederschlag im Verlauf
seiner Entstehung in Form einer porösen Masse zurückhält,
daß man durch diesen porösen Filterkuchen die mit Metallionen angereicherte Flüssigkeit leitet und die Menge der
freigesetzten Metallionen so wählt, daß noch freie Metallionen durch den Filterkuchen hindurchtreten und in der behandelten
Flüssigkeit verbleiben, sodaß das elektrische Potential der behandelten Flüssigkeit höher ist als deren
Potential vor Beginn der Freisetzung der Metallionen.
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Gemäß einem weiteren wichtigen Merkmal erzeugt man den
porösen Filterkuchen, indem man ein Filterhilfsmittel mit geringer Korngrößenverteilung mit dem entstehenden feinflockigen Niederschlag imprägniert und diesen zurückhält,
bis der Druckabfall des Filterkuchens praktisch das Vierfache seines Druckabfalles vor Beginn der Behandlung, d.h.
vor dem ersten Flüssigkeitsdurchtritt (Waschen) beträgt; dieser mit flockigem Niederschlag imprägnierte Filterkuchen
wirkt als Selbstregulativ für die Menge der freien Metallionen, die nicht zur Flockenbildung Anlaß gegeben haben, von
der behandelten Flüssigkeit durch den Filterkuchen gespült · wurden und in dieser für das erhöhte elektrische Potential
verantwortlich sind.
Mit Hilfe des erfindungsgetnäßen Verfahrens können sehr
viele Behandlungen mit selten erzielbarer Wirksamkeit durchgeführt werden, da man ;je nach Art des Metalls aus dem die
Elektroden bestehen, nicht nur erreicht, daß die behandelten Flüssigkeiten, vorallem Wasser von allen Fremdkörpern befreit
werden, sondern darüberhinaus vorallem bei Verwendung von Kupfer, bakterizide und algizide Eigenschaften, bei Verwendung
von Eisen desodorierende und entsalzende Eigenschaften oder noch andere Eigenschaften besitzen; beispielsweise
sind Abwässer aus Branntweinbrennereien, deren Ansäuerung durch die erfindungsgetnäße Behandlung stark verringert
wird, katalytisch wirksam und gestatten die Züchtung von Hefe.
Es hat sich weiterhin überraschenderweise gezeigt, daß mit Hilfe des erfindungsgeraäßen Verfahrens eine sehr wirksame
Reinigung radioaktiver Wässer erzielt wird; hier liegt ein sehr wichtiges Anwendungsgebiet des neuen Verfahrens.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
eine hierfür geeignete Vorrichtung wird anhand der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert. Hierin
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zeigen:
Fig. 1 einen Aufriß- Schnitt durch eine vollständige Behanalungsanlage;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Gruppe von Elektroden entsprechend einen besonderen Merkmal der Erfindung;
Pig. 3 einen schematischen Querschnitt durch ein kolloidales
leuchen, das durch die erfindungsgemäße Abgabe von Ionen
gebildet wird.
In der Fig. 1 gezeigte Gesamtanlage nimmt
das Sammelbecken 1, das die zu reinigende Flüssig- ^
keit auf j diese fließt durch die Leitung 2 zu einem ™
Vorfilter 3 und wird mit der Umwälzpumpe 4 durch die Leitung 5 in ein Behandlungsbecken 6 gedrückt, das die an eine
elektrische Stromquelle angeschlossenen Metallelektroden entjält.
Die Leitung 7 verbindet das Behandlungsbecken 6 mit tem Einlaufstutzen 8 eines Filters 9. Das Filter 9 ist mit
einem Filterhilfsmittel 10 gefüllt, beispielsweise mit einem kieselsäure- oder silicathaltigen Mittel (Silex) wie
Sand, das in 2 Schichten 10a und 10b getrennt ist.
Wird Wasser behandelt, beispielsweise Wasser aus Schwimmbecken, so besteht das Filterhilfsmittel aus einem
körnigen Material, das in der Schicht 10a einen Teilchen- % durchmesser von etwa 0,4 mm und in der Schicht 10b einen
Teilchendurchmesser von etwa 1,4 mm besitzt, wobei die
Schicht 10a zwei Drittel und die Schicht 10b nur ein Drittel des Filters einnimmt. Das Filterhilfsmittel liegt insgesamt
auf einem Rost 1Od auf, der etwas oberhalb des Bodens angeordnet ist und mit diesem einen freien Raum 11 begrenzt;
aus diesem freien Raum 11 wird das filtrierte, gereinigte Wasser dann über die Leitung 12 in das Becken 1 zurückgeleitet.
Fig. 2 zeigt-eine mögliche Ausführungsform des Behandlungsbecken
6. Der Einlaufteil 13 ist mit der Druck-
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leitung 5 und der Auslaufteil 14 mit der Leitung 7 verbunden.
Zwischen Ein- und Auslaufteil sind alternierend Metallelektroden
15 und 16 angeordnet, die über die Leiter 17 und 18 mit einer Stromquelle 19 verbunden sind, die Gleichstrom,
Wechselstrom oder einfach pulsierenden Gleichstrom abgibt. Am häufigsten wird von der letzten Möglichkeit Gebrauch gemacht,
da man dabei unmittelbar die Wechselstromnetzspannung verwenden kann, die auf etwa 10 Volt herabgesetzt und nach
einer Einweg- oder Zweiweggleichrichtung den Elektroden zugeführt wird. Dabei kann die Polarität an den. Elektroden in
regelmäßigen Zeitabständen umgekehrt werden, um die Elektroden nach einer bestimmten Betriebszeit zu depolarisieren. In
der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind lediglich 3 Elektroden vorgesehen; selbstverständlich kann jedoch eine
beliebige Anzahl von Elektroden verwendet werden.
Wesentlich für die korrekte Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die Metallionen sehr gleichmäßig
freigesetzt bzw. abgegeben werden. Dies wird errreicht, indem man die Flüssigkeit sehr gleichmäßig zwischen den
Elektroden entgegengesetzter Polarität durchströmen läßt. Eine erste Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin
die Form des Einlaufteils 13 und des Auslaufteils 14 so auszubilden, daß die Flüssigkeit gleichmäßig auf die von
den Elektroden begrenzten Kanäle 20 verteilt wird. Geeignet hierfür ist beispielsweise eine parabolische oder kegelstumpf
art ige Ausbildung des Ein- und Auslaufteils. Außerdem
können Umlenkbleche 21 im Ein- und/oder Auslaufteil, zumindest
in Stromrichtung oberhalb der Kanäle 20 vorgesehen sein.
Zusätzlich und ebenfalls zum Zwecke, eine gleichmäßige Behandlung zu erzielen, was vorallem bei schwierigen Behandlungen
erforderlich ist, beispielsweise bei der Behandlung von radioaktiven Wässern, ist vorgesehen, daß die Außenelektroden,
im dargestellten Fall die Elektroden 15 mit
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der Außenwand 6 des Behälters durch Füllglieder oder Füllkörper
20 verbunden sind, "welche verhindern, daß die Flüssigkeit zwischen den Außenelektroden und der Außenwand hindurchströmt,
da sie hierbei nicht in der gleichen Weise behandelt wurden, wie beim Durchströmen zwischen 2 Elektroden
entgegengesetzter Polarität.
Die vorgesehenen Maßnahmen,- insbesondere die Ausstattung
des, Behandlungsbecken 6 bewirken, daß die zwischen den Elektroden 15 und 16 hindurchströmende Flüssigkeit mit Metallionen
beladen wird, die mit" den Hydroxylionen der Flüssigkeit
zu Metallhydroxiden reagieren; beispielsweise bildet sich
Kupferhydroxid, wenn Kupferelektroden verwendet werden; diese
Kupferhydroxidteilchen der Formel Cu(OH)2 bestehen, wie in
Fig. 3 gezeigt, aus einem Primärteilchen 23,einer ersten
Schicht 24 von absorbierten Ionen und einer zweiten Schicht 29 entgegengesetzt geladener und daher elektrostatisch angezogener
Ionen. Dieses komplexe Teilchen entspricht einem kolloidalen Zustand. Die Potentialdifferenz zwischen der
Außenfläche des Primärteilchens 23 und der ersten lösungsschicht wird "Nerst-potential" und die Potentialdifferenz
zwischen der ersten und der zweiten Schicht "Stern-potential"
genannt; das elektrokinetisch^ Potential des Kolloidteilchens ist die Potentialdifferenz zwischen der Außenfläche der zweiten
Schicht 25 und der angrenzenden Flüssigkeit, in welcher sich das Kolloidteilchen befindet. Dieses Potential kann gemessen
werden und ist durch die Gleichung von Choluchowski definiert:
Elektrokinetisches Potential =
HD
worin ή die Viskosität der Flüssigkeit,/'die Wanderungsgeschwindigkeit
des Kolloidteilchens, H der Potentialgradient oder das Potentialgefälle und D eine dielektrische Konstante
ist. Das elektrokinetisch^ Potential bestimmt die Möglichkeit der Ausflockung.
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Da die Kolloidteilchen gegenüber der Flüssigkeit das soeben definierte elektrokinetisch^ Potential aufweisen und
mit gleichem "Vorzeichen elektrisch geladen sind, stoßen .
sie sich elektrisch, ab} daneben bestehen
aber auch mechanische Anziehungskräfte, die Yan der Waals1sehen
Kräfte, die den Abstand zwischen den einzelnen Teilchen in der siebten Potenz umgekehrt proportional sind.
Infolge der zwischen den von den freigesetzten Metallionen erzeugten Kolloidteilchen bestehenden elektrischen
Abstoßungskräfte und der Van der Waals'sehen Anziehungskräfte
bestimmt selbstverständlich die Resultierende aus diesen beiden Kräften die Möglichkeit,' daß sich zwei Teilchen
begegnen und damit koagulieren und anschließend ausflocken.
Aufgrund der gleichmäßig in der zu behandelnden Flüssigkeit verteilten Freisetzung der Metallionen, die durch die
erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglicht wird, weil diese die Freisetzung von Metallionen auf der gesamten Oberfläche
der Elektroden gestatten, wird für eine gegebene Menge Metall aus jeder Anode eine beträchtliche aktive Oberfläche der
Teilchen erzielt, die wesentlich größer ist als die aktive Oberfläche, die mit Hilfe eines Metallsalzes erzielt wird.
Es läßt sich errechnen, daß die Teilchengröße der durch die freigesetzten Ionen erzeugten Teilchen bei 0,5 /U bis
1 m/U liegt und daß diese infolgedessen ein außerordentlich
großes Verhältnis von Oberfläche zu Masse aufweisen; die Rechnung ergibt, daß 1 cm Teilchen aufgeteilt in Würfel
mit 1 m/u Kantenlänge eine aktive Oberfläche von 6 000 m
aufweist.
Aus den oben dargelegten Gründen, die zu einer großen Dispersion der aus den freigesetzten Metallionen gebildeten
Kolloidteilchcn in der Flüssigkeit führen, bildet sich ein
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fein verteilter flockiger Niederschlag; infolgedessen "besitzen
die flockigen Teilchen während ihrer Entstehung selbst ein großes Absorptionsvermögen.
Da der flockige Niederschlag in fein verteilter Form entsteht, dringt er in die Schicht 10a des Filterhilfsmittels
ein und durchdringt diese im Verlauf des Prozesses vollständig
in ihrer gesamten Schichtdicke h; der Korndurchmesser des Filterhilfsmittels in dieser Schicht -wird wegen der
kleinen Abmessungen der gebildeten Flocken so klein gewählt, damit sich allmählich ein poröser, flockiger Filterkuchen
bildet, durch den die erneut mit Metallionen beladene Flüssig- " ä
keit hindurchtritt, die je nach Maßgabe zur Bildung dieses porösen flockigen Filterkuchens beiträgt.
J In der Praxis läßt man bei einem Filterhilfsmittel,
qlas bei in Betriebnahme einen Druckverlust von 0,5 Bar aufweist,
die das Filterhilfsmittel durchdringenden Flocken sich so lange entwickeln, bis der Druckverlust 1,5 bis 2
Bar beträgt. Darauf wird der überschüssige flockige Niederschlag aus der Filterschicht 10 ausgewaschen und die Behandlung
beginnt von neuem.
Wie aus obigem hervorgeht, wirkt das gesamte Filter- g
hilfsmittel als Filter, weil die ganze Masse allmählich mit dem feinen flockigen Niederschlag durchdrungen wird, im
Gegensatz zu dem Vorgang bei üblichen Filtern, mit denen die aus Metallsalzen gebildeten flockigen Niederschläge
zurückgehalten werden; bei diesen stellt das Filter ein Hindernis dar, auf dem sich eine Flockenschicht abscheidet,
die aber nicht in die Filtermasse eindringt, sodaß diese im Hinblick auf die Reinigung keine aktive Rolle spielt.
Das Filter 9 kann gegebenenfalls gegen ein Absitzgefäß
ausgetauscht werden. In diesem Falle muß selbstverständlich die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit stark
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- ίο -
verringert werden, damit der im Absitzgefäß zurückgehaltene flockige Niederschlag, der von der Flüssigkeit durchströmt
v/erden soll, sich in Form von dicken Flocken, die nicht mitgerissen
werden, entwickeln kann. Biese Arbeitsweise ist jedoch manchmal für die Behandlung von sehr großen Wassermengen
von Vorteil. Es können auch Absitzgefäß tind Filter zu einem
nacheinander ablaufenden Filtriervorgang kombiniert werden; in diesem Falle können die feinen Flocken aus dem Absitzgefäß
vorteilhafterweise bis zum Filter mitgerissen werden, da sie in dieses eindringen und damit seine Wirksamkeit
sichern.
Die Menge der in der Flüssigkeit nach dem Durchgang durch das Filter verbliebenen aktiven Ionen wird im wesentlichen
durch die Korngröße bzw. Korngrößenverteilung des verwendeten Filterhilfsmittels bestimmt; ein verbleibender
Überschuß an aktiven Ionen wird in den meisten Fällen angestrebt, da mit ihrer Hilfe das Potential der behandelten
Flüssigkeit erhöht wird. Beispielsweise wird die Spannung eines mit 90 K- (oder 1/1000 mg) Kupfer pro 1 beladenen Wassers
von 60 auf 120 mV erhöht, wodurch die zusätzlichen Wirkungen der Behandlung stark begünstigt werden, insbesondere mikrobiozide
und algicide Wirkungen, die darauf beruhen, daß die Metallionen, insbesondere Kupfer-,Süber- oder Platinionen
starke Gifte für niedere Pflanzen, Bakterien, verschiedene Keime und Viren sind; außerdem wirkt die durch die Anwesenheit
der Metallionen bedingte Änderung des elektrischen Potentials des Mediums oberflächenspannungsenkend, wodurch in
manchen Fällen das Platzen oder die Entartung von Mikroben-Zellen ausgelöst wird.
Das erfindungsgeroäße Verfahren hat sich - wie bereits
festgestellt - als besonders wirksam bei der Entgiftung von radioaktiven Wässern erwiesen. In der Tat wurde bestätigt,
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daß praktisch alle in radioaktiv verunreinigten Wässern enthaltenen
radioaktiven Isotopen zurückgehalten werden. Insbesondere wurde dies für folgende Elemente nachgeprüft und
bestätigt:
Elemente zurückgehalten
Caesium 137 100
Calcium 45 · 78
Strontium 90 65
Yttriu« 90 " 90
Zirkonium 95 ") 100 Niob 95 ).
Jod 131 75
Cer \ 100 Praseodym 144 J
Uran 233 100
Kobalt 60 100
Ruthenium 1 100 Rhodium J
Das erfindungsgemäße Verfahren und die hierfür vorgesehene
Vorrichtung sind selbstverständlich nicht auf die ä angegebenen und im einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern können im Rahmen der Erfindung abgeändert werden. Insbesondere läßt sich die Erfindung,
obwohl mit Bezug auf einen von einem Becken ausgehenden in sich geschlossenen Wasserkreislauf beschrieben, selbstverständlich
in gleicher Weise auch auf die Behandlung von freifließeimem Wasser angewandt werden, beispielsweise zur
Wasseraufbereitung für den menschlichen Bedarf, für industrielle Zwecke oder ganz einfach zur Reinigung von Abwässern, bevor
diese in Flüsee oder Seen geleitet werden.
■ Pn t en ta η spr üch e
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Claims (5)
1. Verfahren zum Behandeln von wäßrigen Flüssigkeiten mit
Metallionen ohne Zusatz von Anionen, dadurch g e k e η η - · zeichnet , daß man in der Flüssigkeit aus Metallelektroden
Metallionen in Überschuß über den nachfolgend gebildeten Niederschlag freisetzt, den entstehenden feinflockigen
Niederschlag aus stark absorbierenden Metallhydroxid-Kolloidteilchen und adsorbierter Substanz mit einem Filterhilfsmittel
zurückhält und die freie Metallionen enthaltende Flüssigkeit durch den entstehenden porösen Filterkuchen leitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den feinflockigen Niederschlag in ein kleinkörniges Filterhilfsmittel eindringen läßt, bis der Druckabfall
des dadurch gebildeten Filterkuchens das Vierfache des Druckabfalls des Filterhilfsmittels zu Beginn der Operation
beträgt, worauf man den überschüssigen flockigen Niederschlag auswäscht und mit der Operation von neuem beginnt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch oder 2, bestehend aus einem Behandlungsbecken (b) mit Metallelektroden (15, 16), die alternierend mit den beiden Polen
einer Stromquelle (19) verbunden sind, die Gleichstrom, pul-.sierenden
Gleichstrom oder Wechselstrom abgibt, einer Umwälzpumpe (4) in der Zulaufleitung (5) zum iehandlungsbecken (b)
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sowie einem Filter (9), das mindestens eine Schicht eines kleinkörnigen Filterhilfsmittels (10) enthält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3» gekennzeichnet durch im Behandlungsbecken (6) gleichmäßig voneinander entfernt
angeordnete Elektroden (15, 16) sowie Einbauten (21), mit denen die strömende Flüssigkeit gleichmäßig auf die
Kanäle (20) zwischen den Elektroden (15, 16) verteilt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Anspruch 3 oder 4, gelcenn
zeichnet durch dielektrische Füllkörper (22) zwischen den Außenelektroden (15) und der Wand des Behandlungsbeckens
(6)..
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