DE2051292C3 - Verfahren zum Aufpfropfen von Organosihciumverbindungen auf Calcium silikat - Google Patents
Verfahren zum Aufpfropfen von Organosihciumverbindungen auf Calcium silikatInfo
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- C09C1/28—Compounds of silicon
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufpfropfen
von Organosiliciumverbindungen auf CaI-ciumsilikat in flüssigem Medium.
Es ist bekannt, daß Calciumsilikat in der Zusammensetzung des Zements eine wichtige mineralische Substanz
darstellt. Auch ist das Tricalciumsilikat (CaO)3SiO2. das häufig mit der Abkürzung C3S bezeichnet
wird, der wesentliche Bestandteil des Portlandzementes. Die modernen Zemente weisen zwischen
40 und 75ύ ο C3S auf. Dieser Bestandteil ist das wichtigste
aktive Element in künstlichen Zementen. Hydratisiertes Calciumsilikat entsteht durch die Hydratation
von zwei wesentlichen Bestandteilen des wasserfreien Zementes: Tricalciumsilikat 3CaO, SiO2 oder C3S und
Dicalc'umsilikat. 2CaO, SiO2 oder C2S. Gleichzeitig
mit der Hydratation bilden sich auch hydratisierter Kalk und verschiedene kristalline Abwandlungen aus
dem hydratisierten Caiciumsilikat, die mit dem allgemeinen Namen CSH bezeichnet werden. Die Zusammensetzung
eines derartigen Produktes ist
0.8 bis 1.5 CaO · SiO2 · 1,0 bis 2,5 H2O.
Man schätzt, daß die Zementmasse etwa 50°/0 CSH,
25° „ hydratisierten Kalk und verschiedene andere
Bestandteile enthält. Die Kristallstruktur des CSH ähnelt sehr der Struktur eines natürlichen Minerals,
das unter dem Namen Tobermorit bekannt ist. Die verschiedenen hydratisierten Produkte, die bc'· der
Hydratation des Zementes entstehen, entsprechen Strukturen, die bis heute noch schlecht definiert sind.
Von einem morphologischen Standpunkt aus stellen die verschiedenen kristallinen Abwandlungen des
CSH BiäUchen und/oder Fasern oder feine Nadeln dar.
Die Bindeeigenschaften und das Haftvermögen der Portland-Zemente beruhen in erster Linie auf der
Bildung von CSH und Kalk, was auf das Entstehen einer großen spezifischen Oberfläche und das Auftreten
innerer Kohäsionskräfte zurückzuführen ist.
Die aus Portlandzement hergestellte Masse oder der Mörtel, der den Hauptbestandteil des Betons bildet,
weist verschiedene Mängel auf.' Beispielsweise sind hier die mangelnde Zugfestigkeit, der Schwund und
das Fließen zu nennen.
Die Erfindung soll die Herstellung von Zementen ermöglichen, welche Eigenschaften aufweisen, die zur.
Verbesserung der Eigenschaften von Zement verwertet werden können, indem im aus dem Zement
gebildeten Mörtel chemische Bindungen mit orgatrSnÄmäß
wird diese Aufgab,
löst daß man ein Organosilan oaer -siloxan mit dem Calciumsilikat in einer Lösung umsetzt die iin wesentlichen aus einen mit einem wasserlöslichen Calc.umsalz gesättigten Alkohol besteht, und eine als HU-Äquivalent ausgedrückte Wasserstoffionenkon/L-mniion zwischen 0.06 und 0.6 N aufweist.
löst daß man ein Organosilan oaer -siloxan mit dem Calciumsilikat in einer Lösung umsetzt die iin wesentlichen aus einen mit einem wasserlöslichen Calc.umsalz gesättigten Alkohol besteht, und eine als HU-Äquivalent ausgedrückte Wasserstoffionenkon/L-mniion zwischen 0.06 und 0.6 N aufweist.
Nach einer bevorzugten Ausfuhrungsform der · rfindun»
ist die aufgepfropfte Organosilangruppe Tnmethyfsilvl.
ν -vi das für die Reaktion verwende
Siloxan ein vliertes Siloxan. beispielsweise H-:-,amethvldi.ilow.'
(abgekürzt HMD) ist Die statuierende Gruppe des S.lans kann auch unge^ui^e
Anteile insbesondere ungesättigte Athylenanki;.,
enthalten Die Organoreste des Silans bestehen -j,s
Kohlenwasserstoffresten, die auch Fremdatome a .-weisen
können, insbesondere Halogenatome. . .n
Beispiel eines Organosilans ist aucn das Methyl-un;..-dichlorsilan.
Es empfiehlt Mch, als H -Ionenquelle eine Muur..,-säure
zu verwenden, welche lösliche Calciums;·1/..· liefert insbesondere Salzsäure. Wenn wasserfreie;
CS verarbeitet wird, sollte die Konzentration dcr
Salzsäure im Reaktionsmedium etwa 0,12-normal sein.
In der Praxis ist es vorzuziehen, die Konzentration an
HCI zu erhöhen, um eine vernünftige Aufpfropfwirkung zu erreichen. Man kann indessen nicht n;t
zu hohen HCl-Kon/entrationen arbeiten, da dann die verfügbaren Calciumionen zu schnell aus dem
Reaktionsmedium herausgezogen werden, so daß die organischen Reaktionsbestandteile nicht an die Pfropfstellen
gelaneen können.
In gleicher Weise können auch schwächere Säuren als Salzsäure verwendet werden. Die mit Essigsäure
in Isopropanol durchgeführten Versuche haben jedoch bezüglich des Pfropfgrades sehr unsichere Resultate
gebracht, was daran"? zurückzuführen ist, daß das Calciumazetat unlöslich ist.
Das alkoholische Reaktionsmilieu ermöglicht eine Verlangsamung der Herausziehung von Calciumionen
zur Erzielung eines vernünftigen Pfropfgrades, zurückzuführen auf die Fixierung organischer Reste an den
geschaffenen Silanolstellen.
Als Alkohol können besonders Methanol, Äthanol oder Isopropanol verwendet werden. Methanol ist
dabei aus praktischen Gründen vorzuziehen, weil es CaCl2 gut löst. Andererseits kennt man die schwache
Löslichkeit des CaCl2 in Isopropanol (25 g/100 ml).
Vor der Pfropfreaktion findet ein Angriff des C3S
st-'tt, bei dem eine zusätzliche Menge von CaCl2
freigesetzt wird. Das aus Isopropanol und CaCI2 bestehende
Reaktionsmedium wird sehr schnell übersättigt
und ist damit in bestimmten Fällen schwer umzurühren.
Im Gegensatz hierzu lösen sich in Methanol bis zu 80 g CaCl2 pro 100 ml. Der Vorteil des Methanols
liegt also darin, daß es eine gute Homogenisierung des Reaktionsmediums gestattet und einen niedrigen
Gestehungspreis hat.
Wenn man in einem mit CaCI2 gesättigten alkoholischen
Milieu arbeitet und wasserfreies C3S behandelt.
verschwindet das C3S mit dem Fortschreiten der Reak- eine vergrößerte Widerstandsfähigkeit gegenüber
tion, und von einer bestimmten Mindest-Behandlungs- korrosiven Agentien und geeenüber ungünstigen
zeit ausgehend wird die Bindung organisch substituier- Wettereinflüssen zu sehen,
ter Silangruppen sichtbar. Die gleiche Beobachtung
macht man, wenn einzig die Protonenkonzentration 5 Beispiel 1
des Reaktionsmediums verändert wird, wobei die Bei diesem Beispiel wurden verschiedene Pfropf-
Pfropfung von einem Minimalwert der H -lonenmenge versuche durch Behandlung von Calciumsiiikat in
im Reaktionsmedium an erfolgt. Außerdem wurde fest- einem Kopropanolmedium durchgeführt, welches vorgestellt,
daß eine leichte Ver"nderung der Protonen- her mit CaCI., gesättigt worden war. wobei Hexakonzentration
starken Einfluo hat. Die Erhöhung der io methyldisiloxaii (HMD) und HCI vorbanden waren.
Temperatur ist durchweg günstig für die Pfropfung Es wurde eine HCl-Menge verwendet, welche da/u
und ermöglicht es, ein Produkt mit sehr hohem ausreichte, das HMD zu "hydrolysieren und das CaI-Pfropfgrad
bei nur geringer Zerstörung des Silikat- ciumsilikat zu extrahieren, wobei die Geschwindigkeit
gcriistes zu erhalten. der Extraktion des Calciums möglichst stark verlang-
Uürch Variation der Reaktionszeit, der Protonen- 15 samt wurde. Die HCl-Menge wurde so bestimmt, daß
konzentration und der Temperatur läßt sich der ein Pfropfgrad von etwa einer Einheit-Si(CH:,):, pro
Keaktionsablauf so steuern, daß bei möglichst geringer Siliciumatom des verarbeiteten CalciumsilikatgerüstCb
7 r-itörung des Silikatgerüstes ein möglichst hoher erreicht wurde. Unter diesen Reaktionsbedingungen
! pfgrad erreicht wird, ohne daß die hydraulischen wurden Mischprodukte erhalten, in denen das CS
Eigenschaften des C3S durch die organischen Reste 20 nicht vollständig zerstört, sondern mit einer neuen,
hecinträchtifc,! werden. gepfropften, siliciumhaltigen Struktur kombiniert
Die Organosilangruppen, insbesondere die Alkyl- war.
silane, können in gleicher Weise fest auf die Oberfläche χ a) ßd dner ersten Versuchsreihe wurde die Reak-
ry.iratisierter Lalc.ums.l.kate aufgepfropft werden. tionszeit variim Dje Reaktionen erfolgten in einem
Cnemische Analysen des kohlenstoffgehaltes des CaI- 25 500-ml-KoIben auf den ein Kühler aufgesetzt war
o.ms.l.kates vor und nach der Pfropfung sowie Der Ko]ben war in dn Wasserbad von%twa 15 C
infrarotsnektroskop.sche Untersuchungen zeigen die eingetaucht. Sakzessive wurden 187 ml mit CaCl., eel-xistenz
neuer organischer Derivate des Calcium- s-tti h , g m, 12.N.Salzsäure und yml
vukates. Im Falle des Tr.methyls.lvls erfordert das HMD d ^ Nachdem nach 15 Minuten Reak.
\ufpfropfen auf hydrat.s.ertes Calcmmsihkat eine 30 uons2eit die Hydrolyse des HMD abgeschlossen war,
vorhergehende :,aure Hydrolyse des HMD und die vvurden 4 c's zugeeeben. Die Reaktionszeit lag
Schaffung aktiver S.OH-Stellen auf dem M.neral zwischen 4 Minuten und 3 Stunden,
,iurch baureangrirr. . Die Entwicklung des C3S im Verlaufe der Reaklion
Be. der Pfropfbehandlung w-ci das Calcium durch wurde durch ,nfra-rotspekiroskopie verfolgt. Die Ban-Säureangr.ff
angelost, wobei S.lanolstellen zum An- 35 den bei 10J U4 un F d 19.5 H die für C3S charakhaken
der organischen Reste gebildet werden. Da die teristjsch sjnd schwächten sic£ im Verlauf der Reakb.lanolstellen
jedoch die Tendenz haben, miteinander ÜQn jmmer stärker ab w-hrend dje Banden be,
zu polymerisieren und so die Pfropfung zu inhibieren. g 4 und 9 3 der neue Echteren Siliciumstruktur
empfiehlt es sich, das Calcium nicht schneller heraus- sich gleichz£tig entwickelten. Die Fixierung der
zuziehen als die organischen Reste sich festhaken 40 organischen ReslCi we!ch, am Auftreten der Bande
können. Es wird angenommen, daß wahrend der des CH Radikals bei 7,9 α erkennbar ist, machte
Pfropfung verschiedene Prozesse stattfinden, von sjch nach dner Behandluncszeit von 22 Minuten
denen einer zum irreversiblen Aufpfropfen an den bemerkbari wobei die C,S-Struktur in diesem Stadium
S.OH-Stelien fuhrt. Unter diesem Aspekt ist es wahr- jedoch nQch wdl von dner vollständigen Zerstörung
sche.nl.ch, daß zwei verschiedene Pfropfvorgänge eine 45 emfernt ist Hieran erkenm man daß ein Mischprc.
Rolle spielen: Der eine besteht darin, daß eine in- dukt aus C3S und aus gepfropftem Material vorliegt,
stabile Fixierung an den calciumhaltigen Ruckstanden
stattfindet, welche sich dann während der weiteren 1 b) Bei dieser Versuchsreihe wurde die H -Ionen-
Reaktion auflösen, und der andere darin, daß eine Konzentration des Reaktionsmediums variiert. Die
irreversible Fixierung an den SiOH-Stellen stattfindet. 5° Reaktionsführung war ähnlich wie in Beispie! la),
welche durch den Säureangriff geschaffen wurden. jedoch wurde in diesem Fall bei konstanter Zeit von
Im Falle des Aufpfropfens von CSH haben die er- 30 Minuten das Gesamtvolumen der Lösung variiert.
haltenen organischen Pfropfprodukte eine im wesent- infolgedessen also auch die Protonenkonzenlration.
liehen faserförmige Morphologie, wie es sich bei einer Die Reaktion wurde mit 8 g C3S in verschiedenen
elektronenmikroskopischen Untersuchung zeigt. Ex- 55 Gesamtvolumen von 150, 180, 190 und 200 ml austraktionsversuche
mit siedendem Benzol haben die geführt, wobei die HCI-Mengen und HDM-Mengen
Festigkeit der Verbindung der organischen Reste mit konstant gehalten wurden (15 ml HCI, 10 ml HDM).
dem Mineral gezeigt. Das Pfropfen gibt dem Erzeugnis Die aufgenommenen Infrarotspektren zeigten eine ähneinen
hydrophoben Charakter, der dadurch deutlich liehe Entwicklung wie bei Beispiel la), d.h. ein
wird, daß es durch konzentrierte Salzsäure nicht an- 60 Schwächerwerden der Banden bei 10,7 und 11:4μ,
gegriffen wird. Absorptionsversuche mit Wasser haben welche dem C3S zuzuschreiben sind, und eine Vergezeigt,
daß der hydrophobe Charakter mit wachsen- Stärkung der Banden bei 8,4 und 9,3 μ, welche der
der Zeitdauer der Pfropfbehandlung und mit zu- neuen Anordnung von Kieselerdetetraedern zuzuordnehmendem
C-Gehalt ansteigt. nen sind. Bei einem Gesamtvolumen von 180 ml er-
Die neuen organischen Derivate des Calciumsilikates 65 schienen die der Trimethylsilylgruppe zugeordneten
widerstehen also besser korrosiven Agentien als das Banden, d. h. CH3 bei 7,95, 11,8 und 13,15 μ und CH
Calciumsiiikat. Diese Eigenschaft wird dazu ver- bei 3,35 μ. Diese Banden deuten sich auch bei einem
wertet. Materialien oder Bauwerken auf Zementbasis Gesamtvolumen von 190 ml an.
Die hier aufgeführten Versuche hatten den Zweck,
iie Fähigkeit der auf der Basis von gepfropftem C3S
iebildeten Bestandteile, welche nach Beispiel 1 erdalten
wurden, zur Hydratation und damit zur Umwandlung in CSH zu zeigen.
Die für diese Untersuchung verwendeten Proben wurden unter den folgenden Bedingungen hergestellt:
2a) 160 ml mit CaCU aesättigtes lsopropanol,
20 ml HCi 12-NV
20 ml HMD,
20 g C3S,
50 C während 10 Minuten.
20 ml HCi 12-NV
20 ml HMD,
20 g C3S,
50 C während 10 Minuten.
Um einen möglichst geringen Zerstörungsgrad zu erhalten, wurden die Bedingungen dann in folgender
Weise geändert:
2b) Wie bei 2a), jedoch 35 C während 5 Minuten; 2c) Wie bei 2a), jedoch 260 ml lsopropanol, gesättigt
mit CaCI2, 350 C wählend 5 Minuten.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle I wiedergegeben, welche die Analyse der verschiedenen
Proben nach der Hydratationsbehandlung wiedergibt. Zur Hydratation wurden die verschiedenen, obengenannten
C3S-Proben in einem Autoklav bei 180cC
und 10 atm 2 Tage unter hydrothermischen Bedingungen gehalten. Hierdurch läßt sich nahezu der Hydratationszustand
des C3S wieder herstellen, während die vollständige Hydratation bei Raumtemperatur
einiee Monate erfordert.
Pr, be
Calcium (auseedrückt in
CaO)
SiO2
Si(CH3)3 ... .
H„O
H„O
Nicht hyciratisiert
AIBIC
AIBIC
28,54
58,94
6,22
3,58
29,02
63,12
3,63
2,58
38,89
44,73
3,12
0,90
Hydratisierl
AIRIC
AIRIC
24,5
67,72
1,23
6,01
67,72
1,23
6,01
27,02
64,42
1,52
6,47
27,8
60,29 2,58 8,20 Die oben gezeigten Ergebnisse lassen erkennen, daß die organischen Derivate des C3S sidU«*z der Pfropfbehandlung, welche im Beispiel 2 beschrieben ist, noch hydratisieren kann. In der Tat wurde das CaO zum großen Teil extrahiert (Tabelle 1), während hydrophobe Gruppen aufgepfropft wurden. Diese Ergebnisse werden in der Praxis durch die Tatsache unterstützt, daß beispielsweise der gepfropfte Zement A, welcher mit einem Wasser-Zement-Verhältnis von 0,4 angerührt
60,29 2,58 8,20 Die oben gezeigten Ergebnisse lassen erkennen, daß die organischen Derivate des C3S sidU«*z der Pfropfbehandlung, welche im Beispiel 2 beschrieben ist, noch hydratisieren kann. In der Tat wurde das CaO zum großen Teil extrahiert (Tabelle 1), während hydrophobe Gruppen aufgepfropft wurden. Diese Ergebnisse werden in der Praxis durch die Tatsache unterstützt, daß beispielsweise der gepfropfte Zement A, welcher mit einem Wasser-Zement-Verhältnis von 0,4 angerührt
ίο war, nach etwa 24 Stunden ausgehärtet war, woraus
sich seine hydraulischen Eigenschaften ergeben. Tabelle I macht deutlich, daß der Kohlenstoffgehalt
dem Betrage nach je nach der Reaktionsführung variiert. Außerdem variiert der kohlenstoffgehalt
qualitativ, wie sich feststellen läßt, wenn man die Kohlenstoffanteile nach der Hydratation betrachtet.
3 a) Es wurde unter denselben Bedingungen gearbeitet, wie bei den in Beispiel 1 beschriebenen,
jedoch wurde das Hexamethyldisiloxan durch das Methyl-vinyl-dichlorsilan ersetzt. Demzufolge wurden
Reste der Art
= Si-CH-CH2
Cl
auf das Calciumsilikat aufgepfropft, wie die Infrarotspektroskopie
ergibt. Es konnte auch gezeigt werden, daß der aufgepfropfte Rest der folgenden Strukturformel
entspricht:
CH3
C3S — Si - CH = CH2
C3S — Si - CH = CH2
O CH = CH2
Si
Cl CH3
(oder CH)
Röntgenbeugungsuntersuchungen ermöglichen es, die Hydratation des Tricalciumsilikates an folgenden
Anzeichen zu erkennen:
1. das Auftreten charakteristischer Reflexe von Ca(CH)2 in den Spektren, freier CaO-Überschuß
gegeben;
2. das weniger deutliche Auftreten der CSH-Reflexe und schließlich
3. die Abschwächung der C3S-ReHeXe.
Nur die Merkmale 2. und 3. traten bei den Röntgenuntersuchungen auf, da der Hauptteil des überschüssigen
CaO schon während des Pfropfens extrahiert worden war, wie es aus Tabelle I hervorgeht. Die
Entwicklung des Produktes zeigt sich am deutlichsten in den Infrarotspektren. Die C3S-Banden bei 10,7 und
11,4 μ schwächen sich ab, während eine neue Bande bei 10,4 μ erscheiiil.
so In diese; Formel hat die Abkürzung C3S dieselbe
Bedeutung wie bereits weiter oben.
3. b) Es wurde eine Benzolextraktion der Mischung aus gepfropftem Methyl-vinyl-dichlorsil?,n-Derivat und
des bei der Hydrolyse des nicht verbrauchten Teiles des Organosilans erhaltenen Polymeren ausgeführt.
Hierzu wurden zu 200 ml Methanol 50 g CaCI2 · 2 H2O
mit 10 n.i Methyl-vinyl-dichlorsilan (MVDCS) gegeben.
Die Reaktionszeit betrug 24 Stunden bei
3O0C. Das feste Pfropfprodukt wurde aufgefangen.
Darauf wurden 5 g des festen Pfropfproduktes mil 200 ml Benzol bei 600C extrahiert. Das Infrarotspektrum
zeigt keine Bande, welche organischer Resten zugeschrieben werden könnte.
Wenn man dagegen 200 ml Methanol nimmt, dert 3 g Ca(OH)o mit 10 ml Methyl-vinyl-dichlorsilan zu
gegeben werden, 24 Stunden bei 300C reagieren laß
und daraufhin das feste Pfropfprodukt sammelt um
unter denselben Bedingungen wie oben mit Benzol extrahiert, enthält das Infrarotspektrum Banden,
welche organischen Resten zugeschrieben werden können.
3 c) Bei dem im folgenden beschriebenen Versuchen wurden die Pfropfbedingungen variiert, um einen
möglichst hohen Pfropfgrad zu erzielen. Zu 200 ml Methanol wurden 50 g CaCIj^H2O und 10 g C3S
gegeben. Die Reaktionszeit betrug bei 300C 24 Stunden.
Es wurden 1,5 g Ca(OH)2 und 10 ml MVDCS zugegeben: Fall A;
es wurden 1,5 g Ca(OH), und 50 ml MVDCS zugegeben: Fall B;
es wurden 3 g Ca(OH), und 10 ml MVDCS zugegeben:
FaIlC.
Im FaIlA wurden 5% organischen Kohlenstoffs
aufgepfropft; die relative Intensität der intensivsten IR-Bande (9,2 μ) betrug 0,23. Es ist zu bemerken, daß
die Bande bei 9,2 μ Si-O-Si-Bindungen zuzuschreiben ist.
Im Falle B betrug die relative Intensität der intensivsten
IR-Bande (9,2 μ) 0,1.
Im Fall C war die Pfropfung weit weniger fortgeschritten
als in den Fällen A und B.
Die Konzentration an Ca(OH), übt also einen bedeutenden Einfluß auf den Pfropfgrad aus, d. h.
auf den maximalen Pfropfgrad, der bei minimaler Zerstörung des C3S erreicht werden kann.
In den hier beschriebenen Versuchen wurden organische Methylsilangruppen auf hydratisiertes CaI-ciumsilikat
aufgepfropft, wobei Hexamethyldisiloxan (HMD) verwendet wurde.
Die hydratisierten Calciumsilikatproben wurden mit bekannten Mitteln auf folgende Weise erhalten: In
einem Behälter mit 11 destilliertem, abgekochtem Wasser wurden mit einem Molverhältnis von 1 CaO
und SiO1 (Airogel) innig gemischt. Durch das Kochen
des destillierten Wassers wurden Spuren von CO, entfernt, welches sonst mit CaO zu Calciumkarbonat
reagieren könnte. Der Behälter wurde dann stark umgerührt oder geschüttelt, woraufhin die Lösung in
Probenbehälter aus nicht oxydierbarem Stahl mit einem Fassungsvermögen von etwa 100 ml eingebracht
wurde. Diese Probenbehälter wurden in einen Autoklav eingebracht, die Heizung wurde eingeschaltet,
und beim Auftreten von Wasserdampf wurde der Autoklav luftdicht abgeschlossen. Von diesem Augenblick
an stieg der Druck im Inneren des Autoklavs allmählich bis auf einen Wert von etwa 10 atm an.
Nach einigen Tagen wurde der Autoklav geöffnet, wobei jede Abkühlung vermieden wurde, und die
Probenbehälter herausgenommen. Die Reaktionsprodukte wurden schnell aus den Probebehältern (Röhrchen) herausgenommen, dann gewaschen und auf
einem Jena-2592-Fflter mit Aceton und anschließend mit Äther getrocknet
Die folgende Tabellen zeigt die Ergebnisse der
Gesamtanalyse und der Messung der spezifischen Oberfläche verschiedener typischer hydratisierter Calciumsilikatproben, die später dem erfindungsgemäßen
Pfropfverfahren unterworfen worden waren:
A | B |
Probe
C |
D I E | 5,07 47,63 46,64 |
|
10 Verlust beim Brennen, % SiO2, % CaO, °/o |
14 38,7 46,4 |
12,4 43,45 40,16 |
7,6 45,26 46,07 |
6,06 47,09 46,06 |
99,39 |
15 Gesamt, °/0 | 99,1 | 96,1 | 98,93 | 99,21 | 1,049 29,06 |
CaO | 1,27 | 1,028 110 |
1,081 39,9 |
1,047 25,86 |
|
SiO, Spezifische ao Oberfläche (BET/N,) mVg |
*5 Die Infrarotspektroskopie, die Röntgenbeugungsunter&tichungen
und die elektronenmikroskopische Untersuchung haben Strukturunterschiede der verschiedenen
CSH-Proben gezeigt. Die Proben stellen Mischungen verschiedenartiger Bestandteile und Modifikationen
dar. Um die richtige Pfropfung 711 erreichen,
wurden die Proben aus Calciumsilikat in einem alkoholischen Medium aus Isopropanol behandelt, welches
durch Salzsäure angesäuert war.
4 a) Die Reaktion fand in einem Behälter statt, der
in ein Wasserband von 20, 35 oder 500C eingetaucht
war. Diese Sättigung hat den Zweck, den Zerstörungsprozeß des Gerüstes durch die Entfernung von CaI-ciumatomcn,
welche Bestandteil des Mineralgerüstes sind, zu verlangsamen, ebenso, wie es schon bei Bei-
spiel 2 für die Behandlung von wasserfreiem Calciumsilikat
gezeigt wurde.
In einem Behälter von 500 ml mit Schliff wurde eine Mischung von 101 ml Isopropanol, das mit CaCI2 bei
200C gesättigt war, und 4 ml 12-N HCI hergestellt.
Die Lösung wurde durch einen Magnetrührer gerührt.
Dann wurden 5 ml HMD zugegeben. Nach der Hydrolyse des HMD, welche in etwa 10 Minutei. erfolgte,
wurden 2 g hydratisiertes Calciumsilikat zugegeben. Das Produkt wurde unter Rückfluß bei den angege-
benen Temperaturen zwischen S Minuten und 2 Stunden
behandelt Das gesamte Reaktionsvolumen betrug etwa 110 ml, einer schwachen Verdünnung entsprechend. Nach dem Abschluß der Reaktion wurde
der Festkörper 4- bis 5mal mit Methanol gewascher
bis die Chlorionen verschwunden waren. Diese Waschungen erfolgten durch Zentrifugieren bei
2000 t/m jeweils für 2 Minuten. Dann wurde da; Produkt bei 1100C im Trockenschrank getrocknet
4. b) In diesem Fall wurde das Gesamtvolumen de!
Reaktionsmediums zu 220 ml gewählt, um eine stärkere Verdünnung zu erzielen (doppelt so groß w«
beim vorangehenden Beispiel 4a). Es wurden dieselber Mengen CSH und 12-N HCI genommen wie in Bei'
spiel 4a). Das Gesamtvolumen wurde durch Hinzu fügen von 206 ml mit CaCl1 gesättigtem Isopropano
und von 10 ml HMD auf 220 ml gebracht Die Ab folge der Verfahrensschritte war dieselbe wie oben
9 10
Der Reaktionsablauf des Aufpfropfens organischer 847, 758 cm-1) erscheinen, sind organischen Resten
Reste wurde mit verschiedenen Untersuchungsmetho- zuzuschreiben, welche auf das Mineral aufgepfropft
den verfolgt, insbesondere dadurch, daß die Ver- sind. An den entsprechenden Röntgenbeugungsdia-
änderung der spezifischen Oberfläche sowie der CaO- grammen läßt sich beobachten, daß die Intensität der
und C-Gehalt gemessen wurden. Als Untersuchungs- 5 Reflexe mit wachsender Versuchszeit progressiv ab-
methoden standen wiederum die Infrarotspektrosko- nimmt. Dieses Phänomen beschleunigt sich, wenn die
pie, dh Röntgenbeugung sowie die elektromikro- Temperatur und die Azidität des Reaktionsmediums
skopische zur Verfugung. Zur Untersuchung der Ver- vergrößert werden.
änderung der spezifischen Oberfläche und des CaO- Im Elektronenmikroskop stellt sich das durch die
und C-Gehaltes wurden die Versuche mit zwei ver- io Reaktion erhaltene Calciumsilikat als eine-Mischung
schiedenen Verdünnungen (110 und 220 ml) und bei von Fasern und Plättchen dar. Im Verlaufe der Pfropfdrei
Temperaturen (20, 35 und 500C) ausgeführt, behandlung ändert sich die Struktur nicht stark.
Die Extraktion des Calciums erfolgt proportional Zuerst verschwinden die feinen Strukturelemente: Die
zur Verweildauer im Reaktionsmedium, außer in dem Plättchen scheinen widerstandsfähiger zu sein als die
Fall, wenn die Azidität und die Temperatur maximal 15 Fasern, welche die Tendenz haben, sich im Verlaufe
sind. Man beobachtet dabei, daß die Gegenwart des der Reaktion zusammenzuklumpen,
organischen Reagenz den Extraktionsprozeß des CaI- Die durch Pfropfen erhaltenen organischen Derivate ciums beschleunigt. Der Verlauf der Kurven, die das des hydratisierten Tricalciumsilikates wurden verAusmaß der Kohlenstoff-Pfropfung wiedergeben, an- schiedenen Behandlungen unterworfen, um die Festigdert sich praktisch von Fall zu Fall. Allgemein jedoch " keit der Verbindung zwischen dem organischen Rest ist die Fixierung des Kohlenstoffs am Anfang der und dem Mineral festzusteller, und um die Oberflächen-Reaktion besonders stark: Alle Kurven zeigen ein eigenschaften dieser Derivate zu zeigen.
Maximum bei 15 Minuten. Sieht man von dem Fall Zur Ermittlung der Festigkeit der Verbindung der ab, indem Azidität und Temperatur am höchsten sind, Trimethylsilylgruppe mit dem Mineral wurden die so wächst das Maximum mit der Azidität des Reak- 45 gepfropften Proben Extraktionsversuchen in Benzol tionsmediums und mit der Temperatur. Zwischen unterworfen, welche in einem Soxhlet-Extraktor über 15 und 30 Minuten findet man eine mehr oder weniger 24 Stunden ausgeführt wurden. Es wurde gefunden, deutlich ausgeprägte Verringerung des Kohlenstoff- daß die Extraktion den Kohlenstoffgehalt nur wenig gehakes, welcher im folgenden wieder ansteigt, um beeinflußt, daß jedoch die spezifische Oberfläche sich dann bei einem Wert zu stabilisieren, der nahe 3° deutlich ansteigt. Der Kohlenstoffgehalt bleibt prakdem bei 15 Minuten erreichten Maximum liegt. Die tisch unverändert, außer bei dem Derivat, da:» nach günstigsten Bedingungen für ein Aufpfropfen von 15 Minuten erhalten wurde, wo er unerwartet deutlich organischen Resten scheinen bei 110 ml und 35°C zu ansteigt. Es ist kein Unterschied zwischen den vor und liegen. nach der Extraktion im Soxhlet-Extraktor aufgenom-
organischen Reagenz den Extraktionsprozeß des CaI- Die durch Pfropfen erhaltenen organischen Derivate ciums beschleunigt. Der Verlauf der Kurven, die das des hydratisierten Tricalciumsilikates wurden verAusmaß der Kohlenstoff-Pfropfung wiedergeben, an- schiedenen Behandlungen unterworfen, um die Festigdert sich praktisch von Fall zu Fall. Allgemein jedoch " keit der Verbindung zwischen dem organischen Rest ist die Fixierung des Kohlenstoffs am Anfang der und dem Mineral festzusteller, und um die Oberflächen-Reaktion besonders stark: Alle Kurven zeigen ein eigenschaften dieser Derivate zu zeigen.
Maximum bei 15 Minuten. Sieht man von dem Fall Zur Ermittlung der Festigkeit der Verbindung der ab, indem Azidität und Temperatur am höchsten sind, Trimethylsilylgruppe mit dem Mineral wurden die so wächst das Maximum mit der Azidität des Reak- 45 gepfropften Proben Extraktionsversuchen in Benzol tionsmediums und mit der Temperatur. Zwischen unterworfen, welche in einem Soxhlet-Extraktor über 15 und 30 Minuten findet man eine mehr oder weniger 24 Stunden ausgeführt wurden. Es wurde gefunden, deutlich ausgeprägte Verringerung des Kohlenstoff- daß die Extraktion den Kohlenstoffgehalt nur wenig gehakes, welcher im folgenden wieder ansteigt, um beeinflußt, daß jedoch die spezifische Oberfläche sich dann bei einem Wert zu stabilisieren, der nahe 3° deutlich ansteigt. Der Kohlenstoffgehalt bleibt prakdem bei 15 Minuten erreichten Maximum liegt. Die tisch unverändert, außer bei dem Derivat, da:» nach günstigsten Bedingungen für ein Aufpfropfen von 15 Minuten erhalten wurde, wo er unerwartet deutlich organischen Resten scheinen bei 110 ml und 35°C zu ansteigt. Es ist kein Unterschied zwischen den vor und liegen. nach der Extraktion im Soxhlet-Extraktor aufgenom-
In allen Fällen wächst die spezifische Oberfläche 35 tnenen Infrarotspektren zu entdecken. Dasselbe gilt
von Reaktionsbeginn aus an, jedoch ändert sich ihre für die Röntgenbeugungsdiagramme. Insbesondere
Entwicklung im folgenden je nach den Reaktions- enthält das Infrarotspektrum keine Bande, die für
bedingungen. Bei schwacher Verdünnung und bei Benzol charakteristisch ist, wodurch die Möglichkeit
Temperaturen zwischen 20 und 35°C geht sie zwischen ausgeschlossen ist, daß die Vergrößerung des C-Gehal-
5 und 15 Minuten durch ein plateauförmiges Maximum 40 tes durch eine physikalische Adsorption von Lösungs-
bei etwa 100 m*/g· Die spezifische Oberfläche wächst mittel hervorgerufen sein könnte,
zwischen 15 und 30 Minuten noch an, um sich dann Die hydrophoben Eigenschaften ergeben sich aus
auf einem etwas höheren Niveau zu stabilisieren einer Untersuchung des Angriffes von konzentrierter
(50 bis 70 mVg) als demjenigen, welches der Ausgangs- Salzsäure oder durch die Aufstellung von Isothermer
zusammensetzung entspricht. Unter denselben Kon- 45 der Wasseradsorption. Die letztgenannte Methode
zentrationsbedingungen, jedoch bei einer Temperatur arbeitet nachfolgender Weise: Nach einer Entgasung
von 50 C ist das anfängliche Wachsen der spezifischen der Probe in einem Vakuum von 10 · mm Hg läßt
Oberfläche weniger ausgeprägt; an das bei etwa man bestimmte Wasserdampf mengen adsorbieren
70 m*/g gelegene Plateau schließt sich eine weitere Der Gleichgewichtsdmck erlaubt die Berechnung dei
Steigerung an, welche bis zu einem Wert von 150 m*/g so Anzahl der adsorbierten Mole sowie der dem Wassei
nach einer Stunde geht. zugänglichen Oberfläche nach der B.E.T.-Methode.
Bei den Versuchen, die mit einer Verdünnung von Es wurde gefunden, daß das Reaktionsproduk
220 ml durchgeführt wurden, entwickelt die spezifische durch konzentrierte Salzsäure nicht angegriffen wird
Oberfläche sich bei Temperaturen von 35 und 50X in Während das Produkt an der Oberfläche der Saun
ähnlicher Weise wie im vorhergehenden Fall, wobei 55 schwamm, wurde heftig gerührt, um die Probe zi
die anschließende Steigerung jedoch verlangsamt ist. benetzen. Trotzdem war, was ein Zeichen für einei
durch ein Maximum, bei 15 Minuten durch ein Mini- keine Spur von Calcium zu entdecken,
mum, bei 30 Minuten durch ein zweites Maximum und 60 Wenn man die Adsorptionsisothermen von Wassei
steigt dann weiter an. ' dampf vergleicht, welche dem Stoff E und zwei Pfropl
produkten bei den verschiedenen Reaktionsbedingun- daß das Ausgangsprodukt viel hydrophiler ist als da
gen erhalten wurden, zeigen, daß die im Laufe der durch 30minutiges Pfropfen erhaltene Produkt I
Reaktion eraelten Änderungen der SiO-Absorption 65 Tabelle III sind die Werte der spezifischen Oberfl&chi
denen ähnlich sind, welche bei Säureangriff auftreten die durch Adsorption von Stickstoff und von Wassei
{vgl Beispiel 5 weiter unten). Die Schwingungen, die dampf erhalten werden, miteinander verglichei
bei 3,35. 7.95. 11.5. 11,8 und 13,2 μ (2985, 1258, 870, Während bei der Probe E die Oberflache für Wasa
im Vergleich zu der beim Stickstoff beobachteten stark .ansteigt, beobachtet man den umgekehrten
Effekt bei den organischen Derivaten.
Vergleich der Oberflächen beim Stickstoff und bei Wasser
Probe | So (B.E.T.) | in ms/g | /1 So in | %>c |
N1 | H1O | °/o | ||
E | 30 | 54 | + 81 | 0 |
E' | 50 | 46 | - 7 | 10,81 |
E" | 56 | 47 | -16 | 12,22 |
Nicht behandelte Probe,
Behandelt 30 Minuten, 220 ml 35°C,
Behandelt 60 Minuten, 220 ml, 35°C.
Vergleichsversuch:
Zum Vergleich wurde hydratisiertes Calciumsilikat in derselben Weise behandelt, wie im Beispiel 4, wobei
jedoch das Reagens HMD weggelassen wurde, um einen reinen Säureangriff zu realisieren. Dementsprechend
wurden 106 bzw. 206 ml mit CaCl2 gesättigtes Isonropanol genommen, um Gesamtvolumina
von 110 und 220 ml zu erhalten, so daß das fehlende HMD ausgeglichen wurde. Insbesondere wurden die
-Veränderungen der spezifischen Oberfläche und des CaO- und H2O-Gehaltes im Verlaufe des Säureangriffes
bei 35°C beim Produkt E für die Behandlung bei geringer (110 ml) und bei hoher (220 ml) Verdünnung
gemessen. Allgemein geht die Vergrößerung der spezifischen Oberfläche mit einer Abnahme des
CaO-Gehaltes und einer Zunahme des H2O-Gehaltes
einher. Diese drei Phänomene sind während der ersten 5 Minuten des Säureangriffs deutlich ausgeprägt.
Nach 30 Minuten stabilisiert sich die spezifische Oberfläche bei einem Wert von 220 mVg, während der
Gehalt an H2O weiter wächst und der Gehalt an CaO abnimmt, wobei letzteres mit einer Geschwindigkeit
erfolgt, welche deutlich von der Säurekonzentration des Reaktionsmediums abhängt.
Auch die Infrarotspektren des Alisgangsproduktes E wurden in verschiedenen Stadien des Säureangriffes
bei niedriger und bei großer Verdünnung beobachtet. Der allgemeine Verlauf der bei den beiden Verdünnungen
erhaltenen Spektren ist sehr ähnlich. Die prinzipiellen Veränderungen, welche auf die Säurebehandlung
zurückzuführen sind, werden im Bereich von
8 bis 15 μ (1250 bis 769 cm"1) beobachtet. Zwischen
9 und 11 μ (1250 bis 909 cm"1) werden hier vier Banden
beobachtet, welche Si-O-Schwingungen zuzu schreiben sind. Außerdem werden zwei Banden hoher
Frequenz bei 8,3 bzw. 9,2 μ (1250 cm-1 und 1086 cm"1)
und zwei Banden niedriger Frequenz bei 10,5 μ (971 cm"1) und 10,3 μ (926 cm"1) beobachtet.
Bei fortschreitendem Säureangri.T verringert die
Bande bei 10,3 μ ihre Intensität zugunsten der breiten Bande bei 9,2 μ. Gleichzeitig hat die Bande bei 3,8 μ
die Tendenz, in der Flanke der vorstehend genannten Bande zu verschwinden, während die bei 10 μ gelegenen Bande sich fortschreitend abschwächt. Das
Fortschreiten des Säureangriffs wird auch durch die Entwicklung einer relativ breiten Bande bei 12,5 μ
(880 cm"1) charakterisiert. Bei den den angegriffenen
Produkten bei verschiedenen Zeiten entsprechenden Beugungsspektren, bei niedriger und bei starker Verdünnung,
stellt man fest, daß die Intensität der charakteristischen Reflexe des Ausgangsproduktes als
Funktion der Angriffszeit abnimmt und daß die meisten dieser Reflexe nach etwa 2 Stunden schließlich
verschwinden. Dieser Vorgang läuft schneller in konzentriertem Medium ab als in verdünntem.
Bei den folgenden Versuchen wurde qualitativ der Einfluß des Lösungsmittels untersucht, indem in
gleicher Weise wie bei Beispiel 4 a und 4 b Pfropfungen unter Verwendung von CSH als Ausgangsprodukt
durchgeführt wurden, während das Isopropanol durch Aceton, Methanol und Äthanol ersetzt wurde. Die
ao beobachteten dielektrischen Konstanten dieser Lösungsmittel sind 20,7, 24,3 und 32,6, verglichen mit
Isopropanol, das eine dielektrische Konstante von 18,3 hat. Das in Aceton behandelte Calciumsilikat
zeigt keine charakteristische, organischen Resten zu-
S5 zuschreibende Bande im Infrarotspektrum. Man bemerkt
nur eine Akzentuierung der Bande bei 10,3 μ, welche SiCH zuzuschreiben ist. Dagegen erscheinen
bei Methanol und Äthanol die charakteristischen Banden der organischen Reste. Beispielsweise stellt
man im Falle des Methanols fest, daß der wasserfreie Zement nach Behandlung mit einer Mischung von in
Methanol gelöster Salzsäure sich in zwei Fraktionen teilt. Die IR-Spektrcn zeigen, daß die erste Fraktion
aus einem nicht gepfropften Zement besteht, während die andere Fraktion aus gepfropften Zement besteht.
Die Mischung dieser beiden Fraktionen läßt sich in zufriedenstellender Weise hydratisieren.
Die organischen Pfropf produkte nach der Erfindung
eignen sich für verschiedene Anwendungen. So kann die Pfropfung an auf der Basis von hydratisiertem
Calciumsilikat hergestellten Erzeugnissen durchpeführt werden, beispielsweise an Klinkern und Mauersteinen,
um diesen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen korrosive Agentien und gegen Wettereinflüsse
zu verleihen. Ein Material aus gepfropftem Calciumsilikat kann dazu verwendet werden, Bauteile anzustreichen
und hierdurch wasserabstoßend zu machen und/oder gegen korrosive Einflüsse zu schützen. Die
vorstehende Beschreibung zeigt außerdem, daß sich auch wasserfreies Silikat pfropfen läßt, wobei das
erhaltene Produkt noch hydraulisch ist. Derartige hydraulische Bindemittel lassen sieb für Beton,
Mörtel und Baustoffe verwenden, welche wasserundurchlässig sind und eine höhere Druck- und Zug-SS
festigkeit aufweisen als klassische Erzeugnisse diesei Art. die lediglich aus Zement hergestellt sind.
Die Hydratation des gepfropften C3S erfolgt ir
üblicher Weise, wie sich aus der relativen Verringerung
dei Maximalintensitäten des C3S bei der Röntgen
streuung und aus elektronenmikroskopischen Auf nahmen ergibt. Das Infrarot-Spektrum der gepfropfter
CjS-Probe ist praktisch identisch mit den Spektren die man bei hydratisierten CsS-Proben erhält. Dii
neuen Pfropfprodukte können also wie gewöhnlich Zemente behandelt werden, wobei ihre hydraulischei
Eigenschaften vollständig erhalten bleiben.
Ein anderes Anwendung- gebiet eröffnen die Pfropf
produkte des Calciumsilikates, in denen der fixiert
Silanrest noch ungesättigte Bestandteile, beispielsweise
eine Vinylgruppe, enthält. In diesem Fall können die Produkte als Aggregate bei der Copolymerisation mit
einem anderen Polymeren oder mit einem Harz verwendet
werden, welches entweder als Monomeres
oder als Vorpolymerisat durch Imprägnation des gepfropften Calciumsilikatgcrüstes eingeführt werden
kann. Das resultierende Pfropfprodukt enthält noch Vinylgruppen, so daß es mit einem Derivat des
Polyestertyps, copolymerisiert werfen kann.
Claims (1)
- 2 292Patentanspruch:Verfahren zum Aufpfropfen von Organosiiiciumverhindungen auf Calciumsilikat in flüssigem Mediuiii, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Organosilan oder -siloxan mit dem Calciumsilikat in einer Lösung umsetzt, die im wesentlichen aus einem mit einem wasserlöslichen Calciumsalz gesättigten Alkohol besteht und eine als HCI-Äquivalent ausgedrückte Wasserstoffionenkonzentration zwischen 0.06 und 0,6 N aufweist.nischen Polymeren geschaffen werden. Dabei sollen em Zement Stoffe hergeste It werfen, welche über eine vererößerte Widerstandsfähigkeit gegenüber korrosiven Einflüssen und gegen Wettere, η Russe infolee des Vorhandenseins hydrophober, organischer Bestandteile in ihrer Struktur und an .hrer Ober-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR6937014A FR2064737A5 (de) | 1969-10-28 | 1969-10-28 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE2051292B2 DE2051292B2 (de) | 1973-03-29 |
DE2051292C3 true DE2051292C3 (de) | 1973-10-25 |
Family
ID=9042201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2051292A Expired DE2051292C3 (de) | 1969-10-28 | 1970-10-20 | Verfahren zum Aufpfropfen von Organosihciumverbindungen auf Calcium silikat |
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DE (1) | DE2051292C3 (de) |
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1969
- 1969-10-28 FR FR6937014A patent/FR2064737A5/fr not_active Expired
-
1970
- 1970-10-13 GB GB48627/70A patent/GB1285418A/en not_active Expired
- 1970-10-20 DE DE2051292A patent/DE2051292C3/de not_active Expired
- 1970-10-27 JP JP45094243A patent/JPS4843400B1/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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