DE2050152C3 - Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven StoffenInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C13/00—Pressure vessels; Containment vessels; Containment in general
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven Stoffen, die
in einem aus einem Kernreaktor austretenden und einer Turbine unmittelbar zugeführten Dampfstrom enthalten
sind, an Flächen, die vom Dampfstrom getroffen werden.
Aus der GB-PS 985400 ist bereits ein Verfahren
bekannt, bei dem bei einem gasgekühlten Reaktor dem Kühlkreislauf ein Reinigungskreislauf parallel geschaltet
ist Dieser Reinigungskreislauf hat die Aufgabe radioaktive Produkte aus dem Kühlmittel zu entfernen.
Der Reinigungskreislauf weist dazu einen Abscheider auf, der z. B. mit Aktivkohle gefüllt ist, und eine
Verzögerungsstrecke. Um die Wirksamkeit des Abscheiders zu verbessern, werden dem Gasstrom vor dem
Abscheider natürliche Isotopen, deren radioaktive Form im Gasstrom enthalten ist, beigegeben. Die
Wirkung dieser Beigabe besteht darin, daß die radioaktiven Produkte im Dampfstrom teilweise in
Form von Aerosolen vorliegen, die im Abscheider nur schlecht abgeschieden werden, und die daher durch die
Zugabe der entsprechenden natürlichen Isotope wieder in die dampfförmige Phase umgewandelt werden
müssen, um so ihre Abscheidbarkeit zu verbessern. Eine
Verminderung der Ablagerung erfolgt bei der bekannten Vorrichtung daher Ober den Abscheider. Ein
wesentlicher Nachteil derartiger Abscheider besteht darin, daß sie nicht direkt zwischen Dampferzeuger und
Dampfverbraucher geschaltet werden können, sondern aufwendige Nebenkreisläufe benötigen.
Ein ähnliches Verfahren ist auch aus der FR-PS 15 69103 für die Feststellung von Lecks bei Autoklaven
und dergleichen bekannt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem ohne
zusätzlichen baulichen Aufwand in Form von Nebenkreisläufen und dergleichen, die Ablagerung von
radioaktiven Stoffen verringert wird.
Diese Aufgabe wird erfmdnngsgemäß durch die den
Anspruch I kennzeichnenden Merkmale gelöst
Durch das erfindungsgemäße Verfahren der radioaktiven Produkte mit inaktiven chemisch gleichwertigen
5 oder gleichen Produkten wird die Ablagerung deshalb
vermindert, weil nicht nur die aktiven Produkte sondern im Verhältnis des Verdünnungsfaktors auch die
inaktiven Produkte abgelagert werden. Dies führt zu einer erheblichen Verminderung der Ablagerungsrate
ίο um den Faktor 100, in einzelnen Fällen sogar bis zu dem
Faktor 10 000. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann daher die Dosisleistung um den Faktor 100 kleiner
gemacht werden, was die Begehbarkeit der Turbine, sofern der Reaktordampf bzw. das Gas eine Turbine
is beaufschlagt, ganz erheblich erhöht. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden demnach die radioaktiven
Stoffe nicht aus dem Kreislauf herausgezogen, sondern verdünnt.
Neben dem Verdünnungseffekt tritt ein Ifotopenaustauscheffekt auf der Ablagerungsfläche auf. Dieser Effekt kann mit Vorteil dazu ausgenutzt werden, daß die inaktiven Stoffe nicht während der ganzen Betriebsdauer beigemischt werden brauchen, was eine zusätzlich, wenn auch durchaus verkraftbare Belastung der
Neben dem Verdünnungseffekt tritt ein Ifotopenaustauscheffekt auf der Ablagerungsfläche auf. Dieser Effekt kann mit Vorteil dazu ausgenutzt werden, daß die inaktiven Stoffe nicht während der ganzen Betriebsdauer beigemischt werden brauchen, was eine zusätzlich, wenn auch durchaus verkraftbare Belastung der
nur einige Zeit vor dem Abschalten des Reaktors,
beispielsweise 5 Stunden vorher, die Beimischung der inaktiven Stoffe erfolgt
jo Reaktor austretende Dampf bzw. das Gas unmittelbar einer Turbine zugeführt wird, so ist es zweckmäßig, die
inaktiven Stoffe eine gewisse Strecke vor dem Turbineneinlaßventil dem Dampf bzw. dem Gas
beizumischen, damit eine gute Durchmischung eintritt Prinzipiell könnte man aber auch daran denken,
beispielsweise an den verschiedenen Stufen der Turbine die inaktiven Stoffe einzubringen.
Weiche inaktiven Stoffe im einzelnen beigemischt werden, hängt von der Zusammensetzung der aktiven
Produkte ab. Zweckmäßig ist es, ein inaktives Isotop des betreffenden Produktes einzugeben, da angenommen
werden darf, daß die Ablagerung durch die chemischen Gegebenheiten des betreffenden Stoffes bestimmt
werden. Aus diesem Grunde dürfte sich daher auch mit chemisch verwandten Stoffen ein Effekt erzielen lassen.
Am Beispiel eines mit aktivem Jod verseuchten Heißdampfes sollen einige Zahlenangaben die Erfindung
näher verdeutlichen. In der Kontaminationsstrekke eines Versuchskreislaufes ist ein Aktivitätsangebot
so von J-131 von 50 UCi/h, was einer Gewichtsmenge von
1,6 χ 10-5 mg/h entspricht Das Angebot der kurzlebigen
Jodisotope (J 132, J 133 und J 135) beträgt ca. 12(WUCi/h, entsprechend einer Gesamtjodmenge von
6 χ 10-* mg/h. Versuche haben dabei ergeben, daß ein
Bruchteil in der Größenordnung von 10-* abgelagert wird Unter der Annahme eines Verdünnungsfaktors
von 10-*, mit der eine signifikante Herabsetzung der
Ablagerungsrate erreicht werden kann, wird daher eine
Menge von 6 mg/h von inaktivem Jod 127 in den
Heißdampf eingespritzt Diese Menge ist so klein, daß sie selbst bei fortwährender Einspritzung nicht die
Kapazität der üblichen Reinigungsanlagen überschreiten würde. Es ist dabei zweckmäßig, das Jod als
elementares Jod in Wasser gelöst einzugeben. Die Konzentration kann dabei zweckmäßig 6 mg pro Liter
betragen. Es wird damit pro Stunde ein Liter dieser stark verdünnten Lösung eingespritzt, was somit keine
wesentliche Veränderung der normalen Verhältnisse
mit sich führt. Versuchsergebnisse haben dabei gezeigt,
daß selbst, wenn nur während einer Zeit von 5 Stunden
vor der Abschaltung des Reaktors diese Beimischung vorgesehen wird, die Ablagerungsrate — abhängig von
dem verwendeten Werkstoff, auf dem die Ablagerung stattfindet — mindestens um den Faktor 100 verringert
wird, im Falle der Verwendung von einem austhenitischen
Stahl als Ablagerungsoberfläche sogar um den Faktor 10 000.
Im Falle eines heißen Gases als Träger der aktiven Substanzen würde man zweckmäßig sublimiertes Jod
beimischen, da dies eine einfache Ausführung der Anordnung erlaubt
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahme lassen
sich jedoch nicht nur die Ablagerungsraten von aktiven Jodisotopen vennindem, sondern voraussichtlich auch
von Isotopen wie Kobalt -58, -60, Barium-140, Molybdän-99,Teliur-132 und Zirkon/Niob-95.
Die zuzusetzenden inaktiven Stoffe können nicht nur in der zum Verbraucher führenden Leitung beigemischt
werden, sondern auch unmittelbar im Reaktor angeordnet
und dort freigesetzt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven Stoffen, die in einem aus
einem Kernreaktor austretenden und einer Turbine unmittelbar zugeführten Dampfstrom enthalten
sind, an Flächen, die vom Dampfstrom getroffen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Dampfstrom inaktive, den radioaktiven Stoffen chemisch verwandte Stoffe in einem bestimmten
Verhältnis zugemischt werden, um den Anteil an radioaktiven Stoffen in der Gesamtmenge der sich
ablagernden Stoffe in einem gewünschten, durch die zugemischte Menge an inaktiven Stoffen bestimmten
Verhältnis zu verdünnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß inaktive Isotope der aktiven Produkte beigemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beimischung der inaktiven Stoffe eine vorgegebene relativ kurze Zeitspanne
vordem Abschalten des Reaktors erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die inaktiven
Stoffe an mehreren Stellen der Turbine dem Nutzdampf/Gasstrom beigemischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2050152A DE2050152C3 (de) | 1970-10-13 | 1970-10-13 | Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2050152A DE2050152C3 (de) | 1970-10-13 | 1970-10-13 | Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven Stoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2050152A1 DE2050152A1 (en) | 1972-04-20 |
DE2050152B2 DE2050152B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2050152C3 true DE2050152C3 (de) | 1979-04-12 |
Family
ID=5784944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2050152A Expired DE2050152C3 (de) | 1970-10-13 | 1970-10-13 | Verfahren zur Verminderung der Ablagerungsrate von radioaktiven Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2050152C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4756874A (en) * | 1986-12-22 | 1988-07-12 | General Electric Company | Minimization of radioactive material deposition in water-cooled nuclear reactors |
-
1970
- 1970-10-13 DE DE2050152A patent/DE2050152C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2050152B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2050152A1 (en) | 1972-04-20 |
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